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Man muss sich nur dämlich genug anstellen, um sich einen entspannt und wochenendverheißenden Freitag in Richtung „kurz vor dem Herzkasper“ zu versauen. Man muss eigentlich nichts weiter tun, als einen Koffer in der Tram stehen zu lassen, zumal einen, der einen doch hochpreisigen Inhalt wie diesen hier beinhaltet. Man könnte meinen, dass wird ein teurer Freitag wenn dieser Inhalt dann auch noch dem Arbeitgeber gehört und nicht einem selbst. Aber man nimmt ja solche Sachen während der Urlaubszeit immer lieber mit nach Hause, denn trotz Alarmanlage weiß man ja nie. Weg ist weg, Alarmanlage hin oder her, das muss ja nicht sein. So rattert das Hirn munter drauflos und überlegt schonmal, wie man diesen ja doch irgendwie unangenehmen Fopas den diversen Informationsberechtigten vermitteln kann. Ich meine, nichts sagen, kannste ja auch nicht machen. Du überlegst so Sachen, wann hast du das letzte Mal auf dein Konto geguckt und was war da noch drauf, denn die Versicherung wird dir was pupen, wenn du denen sagst: „Ähm… ja… in der Tram stehen lassen.“ Da geht gar nichts. All sowas geht dir durch den Kopf, während du überlegst, wie du denn nun an die Nummer kommst, um irgendwen zu erreichen, der wiederum den Tramfahrer erreichen könnte. Da muss ja was gehen. Dann telefonierst du mit der Dame des Hauses in der Ferne und fragst um Rat, denkst dir nichts weiter, bis die dann aber sagt: „Ähm, Schatz? Du hast einen KOFFER in der Tram stehen lassen? Einen KOOOOOFFER?“ Dann fällt dir was auf, was du noch gar nicht bedacht hattest: Koffer ohne Besitzer in der Tram sind nicht sonderlich unpopulär, eher im Gegenteil, häufig tauchen sie in den Nachrichten auf. Dann nämlich, nachdem man sie gesprengt hat. Ahhhhhhhhhhhhhhh! Vor den Kopf klatsch. Scheiße ³. Das kann dann noch teurer werden und irgendwie auch unangenehm. Die Dame des Hauses bietet dir an, sich darum zu kümmern und aus der Ferne zu telefonieren. Du bist irgendwie ziemlich perplex und überlegst dir schon, welcher Radiosender wohl zu erst deinen Koffer in den Nachrichten hat und wohin du am besten auswandern solltest und sowas.
Nach 10 Minuten dann Entwarnung. Die Dame des Hauses hat alles geklärt und sogar den Koffer dingfest machen können, Morgen abzuholen. Die nette Tante von den Verkehrsbetrieben musste auch lachen, als sie von einem Koffer hörte. Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass die über sowas lachen können, aber nun gut. Es geht doch nichts über die Dame des Hauses! Du hoffst, dass dieser Tag schnell zu Ende geht und schwörst dir, niemals wieder solch teuren Schice mit den Öffentlichen hin und her zu schleppen, das selbe nämlich ist dir damals schon mal mit dem Beamer im Bus passiert, aber das ist eine andere Geschichte.

Obwohl, wer ist schon so blöd und nimmt einen Koffer mit, der ohne Besitzer in der Tram steht.

4 Kommentare

  1. Rene29. August 2008 at 14:04

    Kann es sein, dass das nicht Deine Woche ist – die Geschichte passt irgedwie zum Spiegel von vorgestern…

  2. PianoPlayer29. August 2008 at 14:53

    Wie gut, dass ein Yamaha MO8 nicht so ohne weiteres in einen Koffer passt. Und wenn doch, dann kann man den unmöglich vergessen. So man ihn denn in eine (hier sagt man:) Straßenbahn bekommt.

  3. Saint29. August 2008 at 14:58

    Der gute, alte Soundcraft Spirit 24/8/2 hätte auch in keine Bahn gepasst, den konnte man nicht mal alleine hochheben, allerdings war der zum Deejaying, nun ja… etwas groß.

  4. Die Dame des Hauses29. August 2008 at 22:51

    So, als Dame des Hauses fühlt sich das so an: Was nen Koooooffffer? Ich bin gute 200 km weit weg und was soll ich jetzt mit dieser Information anfangen? Warte mal Schatz, ich regel das schon für dich ;-)

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