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16 Suchergebnisse für "hgm press"

Update hgm-Press: Klage gegen mich wurde vom LG Hamburg abgewiesen

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Das LG Hamburg hat heute entschieden, dass die Klage, die hgm-Press gegen mich bezüglich einer vermeintlichen Urheberrechtsverletzung eingereicht hatte, abgewiesen wird. Urteil von heute laut telefonischer Auskunft der Geschäftsstelle des Landgerichts Hamburg: der Tenor lautet: „1. Die Klage wird abgewiesen. 2. Die Kosten des Verfahrens trägt die Klägerin, 3. Vollstreckungsschutzklausel. Die Begründung folgt schriftlich.“ Über die Gründe dafür, kann ich nur spekulieren, was ich hier jetzt nicht tun werde. Sobald mir das Urteil in schriftlicher Form vorliegt, in dem dass dann alles stehen wird, werde ich es öffentlich machen. Alle weiteren Infos dann.

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Update zu hgm-Press: Morgen Verhandlung, es kam ein neuer Brief, und die Frage, wie die dazu kommen, Lizenzen der NASA als die ihren auszugeben

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Ich hatte lange nichts über den laufenden Abmahnfall, wegen dem die Agentur hgm-press mich erst abgemahnt und später dann Klage gegen mich eingereicht hatte. Natürlich auch auf Anraten meines Anwaltes, denn aus dem sich aus der Klage ergebenden Schriftwechseln wurde schnell klar, dass die hier ganz offensichtlich ganz fleißig mitlesen. Ich habe mich deshalb mit dem Veröffentlichen zurückgehalten, und werde auch jetzt nicht alle relevanten Informationen hier reinpacken, so bleiben vielleicht dann für Morgen noch ein paar Überraschungen.

Morgen also um 11:30 Uhr findet vorm Landgericht in Hamburg eine sogenannte „Güteverhandlung“ mit anschließendem „Haupttermin“ statt. Beide Seiten haben ihre Beweise soweit vorgelegt, die Vertretung der hgm allerdings öfter und nachdrücklicher als mein Anwalt. Wir hatten in der Klageerwiderung eigentlich alles für uns wichtige erläutert und warten. Vor allem auf vertragliche Vereinbarungen, die die Kanzlei von hgm offensichtlich für „weltfremd“ hält. Schreiben sie auch genau so. Das allerdings sieht das Gericht zumindest bisher nicht ganz so locker und erwartet da doch ein wenig mehr.

Dem Umstand, dass die Nutzung und die AGBs von Facebook in dem aktuellen Fall eine durchaus wichtige Rolle spielen könnte, umschiffen sie sehr konsequent. Was allerdings natürlich auch nicht anders zu erwarten war. Ich erwartete ja eh so einiges.

So kam es dann auch nicht überraschend, das mir am 09.04. ein weiterer Brief im Namen der hgm zugestellt wurde. Der Vorwurf: eine weitere Urheberrechtsverletzung auf meinem Blog. Es geht konkret um ein Foto des Fotografen Lincoln Harrison, welches hier im Sommer 2012 von einem Gastblogger gebracht wurde. Man bat mich, dass Bild aus dem Blog zu nehmen und die Identität des Bloggers preiszugeben. Ich kam beidem nach, das Bild wurde gelöscht, um dem Risiko einer Auskunftsklage zu entgehen, habe ich nach Rücksprache die Identität des Betroffenen übermittelt. Allerdings konnte ich die erst zwei Tage nach Ablauf der mir gesetzten Frist übermitteln. Mein Anwalt war im Urlaub, ich wollte das mit ihm besprochen haben und schickte ActiveLaw zwei Tage später den Namen des Bloggers.

Natürlich nutzte die Kanzlei diesen Umstand um eben schnell noch ein „Eil“-Fax nach Hamburg zu schicken, dem sie unter anderem einen Screenshot des etwaigen Verstoßes anhängten. Dieser soll beweisen, dass ich auch aus der Abmahnung nichts gelernt habe und auch weiterhin ihre Fotos nutze. Das dieser Screenshot vermutlich allerdings schon gemacht wurde, als die erste Abmahnung (oder gar noch früher) an mich rausging, schreiben sie darin nicht. Ich hätte also gar nicht die Möglichkeit gehabt, dieses Foto zu löschen. Auch sah ich darin danach nicht wirklich eine Notwendigkeit. Der betroffene Fotograf nämlich bietet all seine Fotos auf 500px mit einem ausgewiesenen Embed-Code an, er stimmt damit der Verbreitung seiner Arbeiten demnach zu, sagt mir meine Logik, aber was weiß die schon. Besagter Blogger hatte das Foto tatsächlich „nur“ geframet und auf den Fotografen verwiesen. Die Rechte an diesen Bilder hat sich hgm – natürlich – per Mail im Oktober übertragen lassen. Gebloggt wurde das Foto bereits im Juni.

Wie auch immer, dass soll noch mal ein wenig Druck aufbauen und dem Gericht deutlich machen, mit was für einem bösen Raubmordkopierer es hier tatsächlich zu tun hat.

Hatte ich erwähnt, dass die hgm-press seit dem Dezember des letzten Jahres ein eigenes Blog leistet? Nein? Doch. Oh!Wow! (http://www.ohwow.de/) heißt das, ein „Online-Magazin zum Staunen“. Finde ich recht spannend, denn genau kurz vorher haben sie eine wahre Abmahnwelle in Richtung deutscher Blogger geschickt. Das ist ganz sicher nur ein merkwürdiger Zufall. Mich wundert dennoch, dass man als Agentur nicht schon vorher darauf gekommen ist, mit ihren Schätzen Geld zu verdienen. Da haben sie dann vielleicht gedacht, „Kiek mal, mit so Blogs kann man was verdienen! Das wollen wir auch! Aber guck mal, die haben da alle so Bilder drauf, für die sie vielleicht nicht mal Lizenzen zahlen! Das gucken wir uns mal genauer an und sagen unseren Kumpels von ActiveLaw Bescheid, sollen die mal dutzende Abmahnungen rausjagen. Den da draußen zeigen wir’s! Ja, und seitdem bloggen die Jungs. Mit „journalistischem“ Anspruch versteht sich. Was sie so bringen, ist nicht genau festzumachen. Von allem ein bisschen, Lustiges, Skurriles, Spannendes. So, wie andere Blogs das eben schon ewig machen. Es ist davon auszugehen, dass sie sich natürlich für die dort verwendeten Bilder die Rechte einholen. Und da kann man es natürlich nicht dulden, dass andere nicht machen. Das verstehe ich sogar frei von jeglicher Ironie. Die Konstellation allerdings finde ich dennoch in der Summe irgendwie amüsant. hgm bloggt jetzt den heißen Shice, nachdem sie etliche Blogger dafür abgemahnt haben. Oh, Irony.

Und ich bin jetzt natürlich regelmäßiger Leser bei denen. Die lesen hier ja auch schließlich mit – ich finde, man muss dann auch mal was zurückgeben, so unter Bloggern. Scheint auch gut zu laufen, die haben auf einer Seite mehr Werbung als ich in den letzten zwei Jahren auf dem ganzen Blog. Aber ich will da nicht missgünstig sein und wollte es nur erwähnt haben.

Und dann viel mir noch was auf. Die hgmler schaffen es sogar Fotos der NASA zu lizenzieren, obwohl die NASA eigentlich generell keine Bilder von sich unter fremder Leute Lizenzen veröffentlicht sehen will, wenn ich ich mich da jetzt nicht täusche und die AGBs der NASA richtig deute. Die NASA nämlich veröffentlicht generell all ihr Bilder unter CC-Lizenzen frei. So wie diese hier, die Astronaut Don Pettit von der ISS aus machte und die unter CC auf Flickr geladen wurde. Diese kann man grundsätzlich auch zusätzlich lizenzieren. Dann kann man auch sein ©-Hinweis drunter setzen, wie hgm in ihrem Blog das zu diesen Fotos (http://www.ohwow.de/?p=2856) auch tun. Dass das natürlich Leute auch verwirren kann und ein Hinweis auf die CC-Herkunft in dem Kontext zumindest fair wäre, spielt da keine Rolle. Laut CC-Lizenzregularien geht das in Ordnung, habe ich mir von einem Experten sagen lassen.

Merkwürdig trotzdem, denn die NASA stellt ziemlich eindeutige Bedingungen für die Nutzung ihrer Fotos und/oder Videos. So steht da unter anderem: „As a government entity, NASA does not „license“ the use of NASA materials or sign license agreements.“ und weiter „It is unlawful to falsely claim copyright or other rights in NASA material.“, genau das aber macht die hgm hier aber (http://www.ohwow.de/?p=2856). Vielleicht wundere nur ich mich darüber, weil ich da jetzt auch langsam etwas zickig reagiere. Vielleicht ist das auch völlig einfach zu erklären, und die NASA macht da auch Ausnahmen. Vielleicht sind hgm auch welche, deren Angebote man nicht ablehnen kann. Ich weiß es nicht, aber es riecht so komisch.

Das, was ich hier eben schrieb, wird mir später wieder ganz sicherlich als „reine Stimmungsmache“ ausgelegt werden. So nämlich nennt die Kanzlei der hgm es immer, wenn sie in Briefen an das Gericht in Hamburg darüber schreiben, dass ich die Vorgehensweise öffentlich mache. Und Sachen, die man über sich eben nicht ganz so gerne lesen will, nennt man selbstredend ganz wertfrei „Stimmungsmache“. Natürlich. Andere Dinge nennen sie auch „persönliche Bereicherung“. Zum Beispiel wenn man im Netz Geld dafür bekommt, um mit diesem gegen die vor Gericht treten zu können. Geld, das man gar nicht benötigen würde, wenn man nicht vor Gericht müsste. „Persönliche Bereicherung“, eine Welt der verschiedenen Draufsichten. Wie auch immer.

Ich hatte das mit Rene koordiniert, der war schneller und geht auch gleich noch ein bisschen weiter.

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Update: Klage von hgm-press und die Sache mit dem Geld, an dem es fehlt

[Update] Ihr Wahnsinnigen habt in gerade mal 12 Stunden die komplette Kohle zusammengesammelt, die für einen Prozess nötig sein wird. Im Zweifelsfall auch für einen, der nicht zu gewinnen ist. Ich danke jedem einzelnen von euch dafür von ganzem Herzen. Für jeden Cent, jeden Euro, jeden Tweet, jeden FB-Share, jeden Trackback und für all das. Ihr wisst schon. Ich nehme den „Spenden-Button“ deshalb jetzt hier raus. Wer trotzdem -aus welchem Grund auch immer – dennoch was hier lassen will, kann das in der Sidebar. Aber das geht dann nicht mehr explizit in die Prozesskasse. Warum dem so ist und warum ich gerade nach heute das Internet noch viel mehr liebe, steht genau hier. Danke!

Ich habe lange nichts mehr zum leidigen Thema der Abmahnung geschrieben, die mir die Kanzlei ActiveLAW im Namen der Bilderagentur hgm-press im November letzten Jahres hat zukommen lassen. Das hat auch damit zu tun, dass mein Anwalt mir nahelegte, mich vorerst in Zurückhaltung zu üben, die Gegenseite sei wohl etwas sensibel, wenn man ihre Wünsche öffentlich macht. Zum anderen will ich damit auch keinem auf den Saque gehen – ist ja doch irgendwie meine Kanne Bier.

Der aktuelle Stand stellt sich nun folgendermaßen dar: wie ich hier schon äußerte, hat die hgm-press noch vor Ablauf der mir gesetzten Frist um auf ihre Abmahnung zu reagieren oder die von ihnen geforderte Unterlassungserklärung abzugeben, Klage gegen mich vor dem Landgericht Hamburg eingereicht. Inwiefern das rechtlich so geht, ist nicht ganz klar, eigentlich könnte man erwarten, dass die ihre eigenen Fristen einhalten. Allerdings schrieb ich in einem sehr frühen Artikel dummerweise, dass ich „natürlich nicht zahlen werde“, was ich eben besser mit „natürlich nicht zahlen werde, bevor ich einen Anwalt konsultiert habe“ formulieren hätte sollen. Das hat denen dann aber wohl, so vermutet mein Anwalt, dazu gereicht, anzunehmen ich würde gar nicht zahlen wollen. Nimmt man das genau, hätten sie ihre Abmahnung auch auf eine Seite stellen können, in der Hoffnung, dass ich da irgendwie drauf reagieren würde. Diese aber schicken sie mit der Post und warten dann nicht darauf, dass ich mich auf dem selben Weg bei ihnen melden würde. Aber nun gut, soviel zu der oben angesprochenen Sensibilität.

Das Problem an der Klage allerdings ist nun, dass diese einen Streitwert festlegt. Dieser liegt jetzt bei 32.000 Euro und an diesem staffeln sich die Anwaltsgebühren, die zu zahlen es nun gilt. Ich verstehe diesen gegebenen Zusammenhang nicht so richtig, aber das ist auch nicht mein Fachgebiet. Nun ist es so, dass die Klage vor dem Landgericht schlummert. Mein Anwalt und ich haben nun eine Klageerwiderung eingerecht und beantragt, die Klage der hgm-press abzuweisen. Aus verschiedenen Gründen. Zum einen haben sie nicht den Ablauf ihrer Frist abgewartet, zum anderen stehen falsche Behauptungen in ihrer Klage. Auch ist nach wie vor nicht adäquat nachgewiesen, dass sie die Rechte an den Bildern besitzen, für die sie in diesem Fall Geld verlangen. Dass sie die damalige anonyme Morddrohung von irgendeinem Vollidioten als Quasi-Beweismittel in der Klageschrift vorlegen, ist dann noch das Sahnehäubchen.

Will heißen: entschieden ist noch gar nichts. Ich kann in keinster Weise absehen, in welche Richtung sich das alles entwickeln wird. Wie ein zuständiger Richter reagieren wird? Ab es überhaupt zu einem Prozess kommen wird? Alles noch völlig offen.

Mir wäre einerseits natürlich am liebsten, die Klage wird abgewiesen und man einigt sich da irgendwie anders. Andererseits wäre dann auch nicht geklärt, wie eben in derartig komplexen Fällen wie dem diesigen mit dem Urheberrecht umzugehen ist. Denn so einfach wie die hgm-Press sich das hier vorstellt ist das alles nicht. Warum hatte ich hier schon ausführlich erläutert. Sollte man sich also irgendwie einigen, könnte das bedeuten, dass man zahlt, obwohl die die Rechte gar nicht besitzen. Zumal das nicht der erste Fall wäre, weshalb die hgm-Press ja auch schon mehrere Anzeigen wegen Betrugs am Hacken hat.

Ich werde also vorneweg eine grundsätzliche Entscheidung treffen müssen. Werde ich, sollte das überhaupt noch möglich sein, mich auf irgendwelche Einigungen einlassen, oder werde ich es auf einen Prozess ankommen lassen, um Klarheit zu schaffen? Ich weiß es nicht.

Das Problem ist: die ganze Kiste kostet so oder so Geld. Und das nicht wenig. Geld, das ich nicht so rumliegen habe. Auch meine „hohe Kante“ bewegt sich auf dem Niveau der aktuellen Schneehöhe und ist genau so schnelllebig wie diese. Zumal ich kurz vor einem Umzug stehe, welcher den Schnee sehr schnell schmelzen lassen wird. Leider.

Als das vor ein paar Wochen los ging und sehr aktuell war, fragten mich viele, ob sie irgendwie finanziell helfen könnten. Ich schrieb damals, dass das erst dann der Fall wäre, wenn es tatsächlich dazu kommen würde, dass ich was zahlen müsste. Nun ist es soweit, ich könnte etwas Unterstützung gebrauchen. Die erste Rechnung vom Anwalt ist da. Diese ist obhin des angesetzten hohen Streitwertes im niederen vierstelligen Bereich festgesetzt. Dem guten Willen das Anwalts ist zu verdanken, dass er das noch mal gedrückt hat. Nichtsdestotrotz muss ich das erst mal zahlen. Nichtsdestotrotz werden auch danach weitere Kosten auf mich zukommen – ganz egal, wie die Sache weitergehen wird. Im besten Fall werde ich das dann wieder bekommen, sollte der noch abzusehende Prozess zu meinen Gunsten entschieden werden. Sollte er das nicht, werden, nach Aussage meines Anwaltes, Gesamtkosten in Höhe von 3000-4000 EURO auf mich zukommen, die ich – natürlich nicht – habe. Ich bin also am Arsch.

Anders als die hgm-press ja gerne behauptet, ist es eben nicht so, dass Blogger mit ihren eventuellen Bildern dickes Geld verdienen. Ich hatte im letzten Jahr hier etwas Werbung drauf, was ein wenig Geld eingebracht hat, reich macht das einen nicht, wenn man nicht will. Ich weiß, dass ich hier mittlerweile gutes Geld mit machen könnte, wenn ich euch mit Werbung aller Art vollballern würde. Aber das wollte ich bisher nicht und würde eigentlich auch gerne in Zukunft dabei bleiben wollen. Und das auch, wenn das Dingen hier mittlerweile locker meine Miete zahlen würde. Vielleicht tut es das auch irgendwann mal, aber jetzt geht es um andere Dinge.

Ich könnte gerade wirklich etwas Hilfe gebrauchen. Ich werde keinen darum bitten – das liegt mir nicht. Zumal ich den Shice selber zu verantworten habe; Punkt. Dankbar dafür wäre ich trotzdem. Für jeden Euro. Sehr sogar. Denn so richtig weiß ich sonst nicht, wie das weitergehen soll. Und da ja einige der 300 Leser hier gerne etwas geben wollten, kann das mein blutendes Loch im Knie des Portemonnaies vielleicht ein wenig lindern. Das wäre schön. Bei anderen hat das glücklicher Weise ja auch schon geklappt.

Deshalb mache ich hier jetzt ein Button rein, auf dem „Spenden“ steht. Wer also so lieb ist, und was hier lassen möchte, kann das einfach per Paypal tun. Überweisungen gingen auch, die Daten dafür gebe ich gerne per Mail weiter. Mehr bleibt mir erstmal nicht zu sagen. Außer vielleicht im Vorfeld schon mal Danke. Vielleicht macht das meine Nächte wieder etwas ruhiger. Vielleicht bringt es auch gar nichts – ich weiß es nicht.

Und ja, ich verstehe mittlerweile, dass viele einfach zahlen und sich so dem damit verbundenem Kopffasching entledigen. Man kann nämlich immer leicht sagen, „Zieh das durch! Das muss ein Urteil her!“ Bin ich auch für. Aber das kostet erstmal Geld, vor allem aber kostet es Nerven. Von zweiterem habe ich mehr als vom ersteren. Aber bei dem aktuellen Stand der Dinge kann ich mir das wohl nicht mehr aussuchen und muss da jetzt irgendwie durch. Ruhiger hätte es allemal werden können, wenn ich mich mit denen auf einen geringeren Betrag geeinigt hätte und diesen einfach bezahlt hätte. Andere haben das auch getan und haben wieder ihren Netzfrieden. Andere allerdings, bei denen es um genau die selben Bilder ging wie in meinem Fall, haben auch nicht gezahlt und mittlerweile die Klage kassiert. Allerdings zu weitaus günstigeren Konditionen, wenn man das so sagen kann. Sie nämlich haben eine modifizierte Unterlassungserklärung abgegeben. Eine Sache, die man mir im Rahmen der gesetzten Frist gar nicht erst ermöglich hatte.

Sollte hier wirklich soviel zusammenkommen, dass ich mich gedanklich wieder anderen Dingen widmen kann, werde ich jeden Spender in mein Abendgebet einschließen. Sollte gar irgendwann dann irgendetwas davon übrig bleiben, werde ich mir eine Insel kaufen und alle Spender zu einer Party dahin einfliegen lassen. Sollte ich am Ende gar gewinnen und die Kohle geht an mich zurück, mache ich hier in Potsdam eine Party, zu der alle herzlich eingeladen sind. Und genau das ist kein Scherz!

Alle hier vorherig erschienden Artikel zum Thema hgm-press lassen sich hier nachlesen.

Vielen Dank!
Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen.
Ich geh‘ schaukeln.

P.S. Wem auch immer es in der Fingern jucken sollte hier jetzt wieder einmal in die Kommentare zu schreiben, ich solle nicht rumheulen und sei selber Schuld und so: Ich werde derartige Kommentare wieder raushauen. Ich habe das 1000076 Mal gelesen, ich habe es verstanden, ich habe das akzeptiert. Aber das hilft mir gerade kein bisschen.

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MC Winkel stellt Strafanzeige gegen hgm-press Michel OHG

Um das kurz zusammenzufassen: hgm-press mahnt diverse Blogger für ein Foto ab an dem sie, wie sich später rausstellt keinerlei Rechte haben. Die Abmahnung wird auf Grund dessen zurück gezogen, eine Entschuldigung bleibt aus. Aber nicht nur das. Die Michels weigern sich nämlich auch, die Anwaltskosten zu begleichen, die für die Abgemahnten entstanden sind. Mein bisschen Rechtsempfinden sagt mir da, dass das so nicht gehen kann. Offenbar bin ich mit dieser Einschätzung nicht alleine, denn MC Winkel, einer der davon betroffenen Blogger hat jetzt mit seinem Anwalt Strafanzeige gestellt. Gut, dass es einer macht, denn so kann das nicht weitergehen.

Das Ganze wurde geprüft und siehe da: man hatte die Rechte nicht wirklich, all die Blogs (schätzungsweise 5-10), die wegen dieses Bildes abgemahnt wurden, bekamen erneut Post: die Abmahnung wurde fallengelassen (Spiegel berichtete ebenfalls). Dem Spiegel erzählte hgm Press auf Rückfrage dann übrigens, man hätte sich bei den abgemahnten Bloggern entschuldigt, was hart gelogen war – nicht ein Wort der Entschuldigung hat mich bis heute erreicht. Das genaue Gegenteil war der Fall, man wies meinen geforderten Zahlungsanspruch zurück. Ich musste ja einen Anwalt beauftragen und der kostet Geld. Bei Abmahnungen greift keine Rechtsschutzversicherung, die Kosten meines Anwaltes belaufen sich derzeit auf knapp 700€ – das ist also das Geld, was ich in jedem Fall zu zahlen habe. Ich und all die anderen Blogger, die sich rechtliche Hilfe geholt haben.

Auch bei mir gibt es Neuigkeiten. Die hgm-press hat im Falle der Schlangentorte jetzt Klage vorm Landgericht Hamburg eingereicht. Das, bevor die von ihnen gesetzte Frist zur Abgabe einer Unterlassungserklärung durch mich überhaupt abgelaufen war. Begründen tut man diesen Schritt damit, dass ich in einem Blogartikel schrieb, „Ich werde das natürlich nicht zahlen und die Sache einem Anwalt übergeben.“ Der Streitwert wird in der Klage auf 32.000 EUR angesetzt. Ein Anwalt ist beauftragt und ich werde, soweit das rechtlich möglich ist, die komplette Angelegenheit dokumentieren.

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Neues von der hgm-press OHG: und jetzt geht es um eine Morddrohung

Der Kampf, den die hgm-press OHG gegen vermeintliche Urheberrechtsverletzungen gegen deutsche Blogger führt, wird immer absurder. Im Falle des Snake Cakes, in dem hgm-press mindestens vier mir bekannte Blogs hat abmahnen lassen, soll Francesca Pitcher, die eigentliche Urheberin der Fotos, die den Kuchen gebacken hatte, nun eine Morddrohung bekommen haben, wie sie gestern auf ihrer Facebook Seite veröffentlichte.

Statement regarding my snake cake photos in Germany:

For a number of days now I have been receiving abusive messages and now I have even received a death threat! The police have been informed and are investigating.

I would just like to make clear that the rights to the snake cake photos are no longer in my hands. I transferred them to a press and photo agency in the summer – although I could still post them on Facebook. I am not directly involved and it is out of my hands. If you need to find out further information please contact HGM Press in Germany http://www.hgm-press.de/. Thank you, Francesca.

Genaueres gibt sie darüber nicht bekannt, was ich, wenn dem wirklich so sei, durchaus nachvollziehen kann. Denn wegen eines Bildes oder eines Rechtsstreites eine Morddrohung auszusprechen, geht gegen jegliche Grundlagen meines Verständnisses. So etwas tun nur Riesenarschlöcher! Das ist ein absolutes No-Go!

Nun ist allerdings nicht klar, von wo und aus welcher Richtung diese Drohungen gegen Pitcher denn kommen. Ich meine, keiner der mir bekannten Blogger würde so einen Bullshit machen: Wegen ein paar Bildern! Dazu kommt, dass es ja nur vier Blogs waren – es sein denn hgm hat da aus dem vollen gefischt und doch viel mehr Seiten abgemahnt. Ich weiß es nicht.

Ich schrieb Francesca Pitcher einen Tag nach dem die Abmahnung bei mir einging, folgende Mail (Vorlage von Torsten), um sie zu bitten, mir für mich offene Fragen zu beantworten:

Dear Francesca,
by order of the german photo agency hgm-press (http://www.hgm-press.de/) the german lawyer agency Klein.Offenhausen.Wolf (http://www.alles-recht-so.de/) is claiming over $ 2340 from the german website https://www.kraftfuttermischwerk.de/blogg/ for using three of your images, exactly this:
http://imgur.com/k9azE

I have found this fantastic cake on your Facebook page, where they were repeatedly divided.

In an article about your awesome and stunning artwork I used this photos along with a link to your website only to promote your great artwork.

Now the hgm-press photo agency asserts to own the exclusive rights to this photos. The agency also asserts, that they have bought the rights from BNPS. By order of hgm-press their lawyer-agency have wrote letters to blog-authors in Germany. The letter I have received is attached to my mail. In the end they try to make lots of money through out-of-court settlements.

So will you please confirm me, that you are the only owner of the right of use to this image? Or have you really sold the exklusive rights to another agency along with the right to demand compensation for prohibited usage?

Maybe in case of a later lawsuit I will need your statement written and signed from you to get rid of this charlatans. But for now a mail from you with this important informations would be very great.

I write to prove to myself that this is done in your name. hgm-press has a dubious reputation.
So they demanded money already for photos whose rights they had not.

http://brickartist.com/news/press-statement/

I want to be sure it’s okay for you.

Thank you so much in anticipation!

Kind regards,
Ronny

Sie antwortete nicht. Andere Blogger baten sie bezüglich der in Deutschland umgehenden Abmahnungen auf ihrer Facebook Seite um ein Statement. Die Anfragen löschte sie umgehend, die Fragesteller blockierte sie. Gestern gab es dann das schon oben erwähnte Statement auf Facebook, in dem ganz klar die Rede von einer Morddrohung ist. Wer sie ausgesprochen haben soll weiß man nicht, ob es diese tatsächlich gegeben hat ebenso wenig.

Allerdings hat sich eine andere Frau aus der britischen Kuchenszene der hiesigen Problematik angenommen: Miss Cakehead. Sie hat Kontakt mit Francesca Pitcher aufgenommen und gefragt, was da vor sich geht. Gestern postete sie die Antwort von Pitcher auf ihr Facebook Profil :

To clarify:

NSC won’t profit from these law suits and has no idea about the laws regarding the actions of what is a clearly disreputable, company are up to. She’s been naive, and perhaps a little greedy, but i believe nothing worse.

She has had all thoughts of hideous threats to herself and her family which clearly are not acceptable and those doing though are a bloody disgrace to this cause. It must stop and am writing this post to clarify the facts. If you believe that the copyright law is wrong then I suggest you focus your energies on changing this not sending death threats to someone who was unaware of the vast consequences of their action and has learned their lesson the hard way.

Once I have spoken to the people in Germany tomorrow I will let you know what they said. To reiterate these ARE the people who are copyright trolling not NSC. I personally suspect they are contacting the owners of viral images for rights and then chasing for money even in examples where the picture was posted before the copyright was sold. I have asked NSC for this exact date.

Aber das ist nicht alles, sie hat über Frau Pitcher auch Kontakt zu hgm-press aufgenommen und mal gefragt, was denn hier los sein mit den Bildern des Schlangenkuchens. hgm-press schickte ihr folgende Antwort und die hat alle Schlagwörter, die einem fleißigen, ordnungsliebenden Bürger sofort die rote Lampe auf dem Kopf angehen lässt. Von „Mafia, Kriminellen, Unmenschen, verarmenden Fotografen und widerlichem Verhalten“ ist da die Rede. Uff!

Dear Emma,

Francesca asked me to contact you with a statement regarding the Cake Snake photos and the death threat.

For your information:

We are a press agency founded in 1986. Since that time we have been selling photographs and articles to the main media outlets in Germany and worldwide. We represent the rights of hundreds of photographers and agencies. We are in no way “copyright trolls”, as has been defamatorily suggested by some individuals.

Over the past few years the number of unlicensed photographic material being used in Germany has risen dramatically. A lot of what were once private blogs have become more commercial; they began using professional advertisers, and have been increasing their reach and scope. In order to maintain this reach and to meet the needs of their readers, they have been helping themselves to material, on a daily basis and without permission, from a wide range of sources on the internet. Some of these blogs alone have stolen hundreds of photos from our photo portfolio, and the number is increasing.

This jeopardises and increasingly disrupts the sale of photo material and, as a result, the income and livelihood of a great number of photographers.

Many efforts to solve this problem directly have failed. As a result, we are now pursuing legal measures to deal with copyright licence infringements.

In the case of the Snake Cake the rights to sell and distribute the photos in Germany had already been transferred at the beginning of August. A number of websites then, over the following weeks and months, used these photos without obtaining permission or agreeing a licence fee. Furthermore, they did not use the share-function on Facebook, rather they copied the photos from the internet and then published them on their own portal. This is illegal, a licence is required to use the photos outside of Facebook.

The criminal energy involved in this enterprise, by the owners of these sites and blogs, is clearly reflected in the death threats that are now being made to the copyright holder of these photos. Whoever uses such methods to frighten and extort a copyright holder is behaving like the mafia and has lost all sense of humanity.

We will be making the media aware of this disgusting behaviour and are considering legal options. This whole affair has been set in motion through the targeted and calculated distribution of false allegations and bullying threats on Facebook, a blog and in emails.

Na wenn das kein Hammer ist, dann weiß ich es ja auch nicht. Die hgm-press geht also schon mal davon aus, dass Blogger für die Morddrohung zuständig sind. Das scheint denen ganz klar zu sein, denn „Wer Bilder kopiert, der spricht auch Morddrohungen gegen jene aus, die dagegen vorgehen.“ lese ich daraus. Warum es dann gegen hgm keine Drohungen gegeben hat, was in diesem Fall ja regional betrachtet schon viel nahe liegender wäre, erwähnen sie nicht.

Hier wird schlicht und einfach versucht, die gesamte Blogosphäre unter Generalverdacht zu stellen. Gegen alles und jeden.

Ole Reißmann schrieb heute auf SpOn diesen Artikel über die Angelegenheit. Michel behauptet darin, nicht zu wissen, wie viele Abmahnungen im Namen seiner Agentur jüngst das Haus verlassen haben. Das ist bezeichnend. Wahrscheinlich wird er über die kurz über 20, von denen wir wissen, nur müde lächeln können. Klar. Er geriert sich nach wie vor als der Rächer der seiner Meinung nach entrechteten Urheber. Das diese im Regelfall durch die Abmahnungen keinen finanziellen Mehrwert erwarten können, sagt er nicht – das Geld bleibt wohl zum größten Teil bei der Agentur hängen.

Warum haben wir Blogger eigentlich keine barrierefrei Möglichkeit, derartige Bilder lizenzieren zu können? Das ist ja auch so eine Frage, die sich mir stellt, wenn ich lese, das hgm SpOn die Schlange für 25 EURO pro Bild angeboten hat? Zugänge zu der Datenbank von hgm bleibt leider einigen dafür von der hgm Auserwählten vorbehalten.

Ich kann gar nicht glauben, was hier gerade passiert. Wegen ein paar Fotos! Das kann man sich gar nicht ausdenken!

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Logbuch Netzpolitik Podcast mit mir wegen hgm-press

Ich war heute Morgen zu Gast bei Tim und Linus, um in ihrem Podcast Logbuch Netzpolitik über die hgm-press-ficke zu sprechen. Vermutlich habe ich irgendwas vergessen, hoffentlich nichts durcheinander gewürfelt. Es ist quasi ein Abriss der letzten vier Wochen. Neben diesem Thema ging es um ein buntes Potpourri an aktueller Netzpolitik.

Der Teil mit mir, der viel länger ist als geplant, beginnt nach fünf Minuten, drüben bei Netzpolitik Logbuch haben sie das Dingen in Kapitel gesplittet, ich pack hier mal die ganze Episode rein.


[audio:http://meta.metaebene.me/media/lnp/lnp044-schlangenkuchen.mp3]

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Abgemahnt durch hgm-press Michel OHG

Na klar, es war ja nur eine Frage der Zeit, wann auch hier ein gelbes Briefchen von der Abmahn-Kanzlei der hgm-press eintrudelt. Nun ist es da. Es geht dabei um ein Foto von Francesca Pitcher, die North Star Cakes macht. Konkret um diese Torte hier, die eine gelbe Schlange ist. Die Bilder hatte ich von Facebook, wo jedes Foto eine „Teilen“ Funktion hat. Der Link von mir ging auch dort hin.

hgm-press, auch diesmal wieder vertreten durch ActiveLAW in Hanover, möchte für die Nutzung der drei Bilder 600 EUR Schadensersatz plus 100%igen Zuschlag wegen Verletzung des Rechts auf Anerkennung der Urheberschaft. Dazu noch Steuern und das Honorar für die ehrenwerte, rechtsvertretende Kanzlei in in Höhe von 555,60 EUR. Macht zusammen 1839,60 EURO. Eigentlich recht preiswert, fast fair für ihre Verhältnisse.

So wie es aussieht, liegen die Rechte an den Fotos bei der britischen Agentur BNPS, die diese für Deutschland wohl durch die hgm-press vertreten lässt. Das zumindest geht aus einer angehängten Mail hervor, die von Pitcher an BNPS und von dort an hgm-press ging. Mich würde es nicht wundern, wenn diese Vertretung auf Initiative von hgm-press zu stande kam. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die sich ganz konkret um die Vertretungen bestimmter Bilder bemühen, um dann daraufhin abmahnen zu können. Wie gefestigt und rechtlich untermauert diese Praxis ist, sich quasi per Mail Nutzungsrechte übertragen zu lassen, kann ich nicht beurteilen, aber das müffelt schon ein bisschen nach geplanter Abzocke. Also mal eben populäre Bilder auf den Blogs suchen, die tatsächlichen Rechteinhaber anschreiben, fragen, ob man die Rechte für Deutschland durchsetzen soll, auf ein Ja in der Antwort hoffen, Abmahnungen rausschicken, kassieren, Koks und Nutten im Büro. Anders scheint hgm nicht zu arbeiten, die Fotos auf ihrer Seite finde ich so übel, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass dafür tatsächlich jemand Geld ausgibt und man muss ja gucken, wo man bleibt. Verstehe ich sogar, kotzt mich aber trotzdem an, dass man das auf Kosten anderer macht. Aber gut. Natürlich nur eine Vermutung, wie die ihren Laden am laufen haben, aber anders kann ich mir die wahre Flut, die sich gerade über das deutsche Netz gibt, nicht erklären.

Wir haben in einer geschlossenen Facebook-Gruppe mal eine Rechnung aufgemacht, die alle uns bekannten Abmahnungen durch die hgm-press sammelt. In den letzten Wochen kamen da ohne meine jetzt erhaltene 18 Abmahnungen zusammen mit einer geforderten Gesamtsumme von 65.000 EUR zusammen. 65.000 EURO!

Und dabei wird es nicht bleiben, die von hgm sind nämlich so professionalisiert im Umgang mit dem Netz, dass sie einen Screenshot mitschickten, der gleich noch als Lesezeichen gesetzte andere Seiten zeigt, die auch das Bild hatten. Deshalb gehe ich davon aus, dass auch andere Seitenbetreiber diese Abmahnung bekommen haben. Außerdem, was ich irgendwie lustig finde, war derjenige, der den Screenshot gemacht hat, bei Facebook eingeloggt, was mir anzeigt, welche seiner Freunde meine Seite gelikt haben. Haha! „Als Fachkraft ’ne Pflaume, als Pflaume ’ne Fachkraft.“

Interessant an dieser Sache hier ist, dass Frau Pitcher die Fotos eigens bei Facebook hochgeladen hat, wo jedes der Bilder eine „Teilen“-Funktion hat, welche fleißig genutzt wurde. Somit haben tausende Leute Bilder dieser Torte auf ihrem Facebook-Profil. Wie da die Rechtslage ist und welche Bewegründe Pitcher jetzt hat, gegen Blogs vorzugehen, die diese aus Facebook rausgenommen haben, um bei sich zu bloggen, kann ich nicht sagen. Vielleicht frage ich sie in einer Mail.

Wie oben geschrieben, vermute ich, dass hgm-press sich ganz gezielt die Nutzungsrechte über dubiose Vorgehensweisen zusichern lässt. Vermutlich ja sogar nur deshalb, weil sie kurz vorher per Mail darum bitten, diese Rechte hier durchsetzen zu können. Und wenn das Praxis sein sollte, wird es munter so weitergehen. Tag für Tag, Woche für Woche. Im Grunde genommen brauchen die nur einen Feedreader, einen Praktikanten, der den täglich durchgeht und ein paar Mails. Fertig ist die Eigenheimfinanzierung. Ein Geschäftsmodell das nahezu perfekt ist um mit dem geringsten Aufwand einen riesigen Profit machen zu können. Die eigentliche Wahrung von Rechten anderer wäre dann nur vorgeschoben, das deutsche Recht macht es möglich. Und ich gehe davon aus, dass sich daran perspektivisch auch nicht viel ändern wird.

Ich werde das natürlich nicht bezahlen und Regelung der Angelegenheit einem Anwalt überlassen. Vieles in den letzten Wochen nämlich deutet darauf hin, dass die hgm-press in Kooperation mit activeLAW hier ganz gezielt Leute abziehen will.

P.S.: Ich will hier nichts darüber hören, dass man dann ja nur eigene Bilder bloggen sollte und selber Schuld wäre und dieses ganze blabla. Das weiß ich selber. Aber darum geht es auch gar nicht, es geht um die Praxis, die Juristen hier anwenden und die zumindest im Falle Sawaya eindeutig dubiose Machenschaften nahelegen. Der nämlich hatte keinerlei Rechte an irgendwen abgetreten – hgm-press mahnte gemeinsam mit activeLAW trotzdem ab, zog die Abmahnungen dann zurück und weigert sich jetzt dennoch die Anwaltskosten derer zu übernehmen, die von ihnen abgemahnt wurden. Und was soll man denn von solchen Leuten halten, die für sich selber proklamieren nur die Rechte anderer einfordern zu wollen.

[Update: 10.11.2012, 14:38 Uhr] Da ich jetzt Mails von Leuten bekomme, die über Spenden nachdenken: Vielen vielen Dank! Aber so lange nicht endgültig geklärt ist, dass ich was zu zahlen habe, wird das nicht nötig sein. Wenn es dann doch dazu kommen sollte, sage ich noch mal Bescheid.

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Weil das mit den Abmahnungen ja nicht aufhört

Ole Reißmann hat heute einen wie gewohnt zahnlosen Artikel auf SpOn über den aktuellen Stand der Abmahnolympiade der Agentur HGM Press geschrieben. Kein Wort darüber, dass es dringend nötig wäre, die deutsche Gesetzgebung den aktuellen Verhältnissen anzupassen, keine Verwunderung darüber, dass diese Abmahnungen aktuell fast ausschließlich nur von einer Agentur vorangetrieben werden – der HGM Press. Keine Nachfrage, ob diese brutalen Summen auch nur irgendwie im Verhältnis zu dem „entstandenen Schaden“ stehen. Nur die Fakten mit dem Hinweis, dass das vom deutschen Recht so gedeckt sei; fertig.

Ein Foto, zwei Sätze, noch ein Link dazu: fertig ist der Blog-Eintrag. Auf eigenen Websites, in sozialen Netzwerken wie Facebook, Pinterest oder Tumblr veröffentlichen Internetnutzer ihre Netzfundstücke. Sie gehen dabei auf Kollisionskurs mit Gesetzen und der klassischen Medienwelt, und manchmal knallt es.

Das Ding ist eben, dass es nicht „manchmal“ knallt, sondern das das – wenn sich das durchsetzen sollte – zur Eigenheimfinanzierung irgendwelcher Agentur-Hampels und irgendwelchen Anwälten dient.

Leider aber ist es m.E. zu einfach, so zu tun, als wären 50 Jahre alte Gesetze in dem Medium des 21. Jahrhunderts noch zeitgemäß. Denn das können sie nicht sein; Punkt. Immer wieder darüber zu schreiben, was da gerade an Wahnsinn durch die Welt abgemahnt wird, ohne mal zu fragen, ob diese Tüpen alle jeden Morgen Lack saufen, ist ja schön faktisch, wirft aber leider keinerlei Widerspruch zu der kriminalisierenden Praxis auf. Das ist ein Problem.

Rene hat eine Peplik auf den Artikel geschrieben, der Fragen stellt und Fakten, die zu stellen und zu sammeln ein „Qualitätsmedium“ eigentlich in der Lage bzw. in der Pflicht sein sollte. Machen die nicht – da müssen die Blogger schon selber ran.

Weiterhin behauptet die Agentur, „in zeitlichem Vorlauf über die Rechte“ zu verfügen. Das kann im Einzelfall zutreffen, aber ich wette darauf, dass Blogs die Michel OHG zeitlich um mindestens Tage, wahrscheinlich aber Wochen, wenn nicht gar Monate, schlagen. Wenn eine Meldung aufpoppt, sind Blogger bzw. das soziale Netz heute nach wie vor schneller, als klassische Medien oder gar Bildagenturen, womit sich eben doch die Tatsache ergibt, dass Blogs eine Meldung groß machen und später dafür abgemahnt werden. Juristische Rechtmäßigkeit hin oder her: Das ist völlig und vollständig absurd!

Die OHG Michel mag im Einzelfall im Recht sein, Fakt ist dennoch, dass hier (mal wieder) die Realität des Internets mit den Mechanismen traditioneller Medien und ihrer Strukturen kollidiert. Die Abgemahnten sind hier – etwas zynisch formuliert – Kollateralschaden in den Copyright-Wars und am Ende wird der Staat neue gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen müssen, die der neuen Mediennutzung im Netz eine legale Grundlage schafft.

Ich bekam heute eine anonymisierte Mail mit einer neuen Ladung Fotos, die perspektivisch abgemahnt werden. Irgendwelche Arschlochkinder entwickeln nämlich gerade ein Geschäftsmodell welches nach deutschem Recht sogar klar geht. Hier muss eine andere Lösung her. Und zwar schnell. Denn „die Alternative ist die Kriminalisierung einer ganzen Generation.“

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Dub Fx feat. Talib Kweli @ Lattenplatz, Hamburg, 21.07.2014

Ich stehe tierisch auf das, was Dub FX so macht und der traf sich am Montag mit Talib Kweli auf dem Lattenplatz in Hamburg, der eher ein Hof ist, und die beiden jamten dort für 20 Minuten.

Ich mag auch diesen Hof sehr, ich saß dort im April letzten Jahres gemeinsam mit Martin und MoGreens in der Mittagssonne und wir tranken derbe (DERBE) auf meinen gerade (vorerst) gewonnen Prozess gegen HGM-Press. Partisan Vodka war unser Begleiter. Da hätte ich mir dieses Spektakel auch gut vorstellen können. Vielleicht dann beim nächsten Mal.


(Direktlink, via Christian)

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