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Kategorie: Täglicher Sinnwahn

Olli Schulz, besoffen im Backstage der Berlinale 2013

Ich mag Joko und Klaas nicht sonderlich, weshalb ich mir die Sendung am Montag auch ohne Probleme gespart hatte. Das hier allerdings, was Teil der Sendung war ist mindestens ziemlich lustig. Aber eben nicht nur. Olli Schulz, besoffen und in Pöbellaune. Ich habe einen Freund, der sich in ähnlichem Zustand dann auch ganz ähnlich benimmt. Ich gehe gerne mit dem feiern. Meistens.


(Direktlink, via Testspiel)

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Neue GEMA-Tarife für DJs – bitte sagt mir, dass ich das alles falsch verstehe

Ich hatte gehofft, dass zur sich am 01.04 umsetzenden GEMA-Tarifreform irgendwie noch Licht in mein ganz persönliches Dunkel neigen würde und irgendwie für Erleuchtung sorgt, das es erst einmal zu verstehen gelte, was ja die Grundlage zur Umsetzung der selbigen wäre. Die De:Bug hat also mal näher bei der GEMA nachgefragt. Und auf jede Antwort der GEMA entstehen mindestens vier neue Fragen. Ernsthaft.

Ich habe das Interview vorhin dreimal am Stück gelesen. Ich bin keinen Deut weiter und sitze hier mit Fragezeichen in der Küche, die sich die Gesichtspalme und mein Inneres WTF gegenseitig hin und herwerfen. Das. Darf. Doch. Alles. Nicht. Wahr. Sein! Unter welchem Stein genau liegen die eigentlich? Ehrlich, das ist alleine, was den Vorgang des Kopierens betrifft, alles sowas von hanebüchen, unwissend oder schlichtweg dämlich. Außerdem mitunter schwer missverständlich. Ich glaube das alles nicht. Das muss ein übler Scherz sein.

Allerdings stellt die De:Bug eben in genau diesem Kontext die richtigen Fragen, denn jeder von uns kopiert seine Dateien auf alle möglichen Orte seines ganz persönlichen Netzwerk. Sei es für Backups, sei es weil man Tracks ja auch ohnehin schon bezahlt hat und sie deshalb natürlich auch über einen Stick oder eine Festplatte auf die anderen persönlichen Rechner verteilt. Natürlich tut man das. Und natürlich sieht man so gar nicht ein, dass man dafür dann jeweils, wenn man die Nummer dann öffentlich gespielt hat, noch mal 0,13€ an die GEMA abdrücken soll. Als Kopier-Gebühr quasi. Aber so ganz genau weiß man das bei der GEMA eben auch nicht.

Debug: Ich entnehme Aussagen wie “Wenn mindestens eine Kopie besteht, die unabhängig vom Original genutzt werden kann, sprechen wir von Vervielfältigung” (GEMAdialog auf Facebook), dass sofern ich nur eine Kopie eines legal erworbenen Tracks habe, egal auf welchem Dateiträger, diese nicht lizensierungspflichtig ist, richtig? D.h. sollte ich eine gekaufte MP3 von einem USB-Stick spielen und keine Kopie davon haben wird für dieses Stück keine Lizenz fällig?

Kreindlmeier: Ja, das ist richtig.

Debug: Wenn Sicherungskopien, die nicht für die öffentliche Aufführung gemacht werden, nicht lizensierungspflichtig sind, kann ich dann nicht davon ausgehen, dass bei einem legal erworbenen Stück als Datei, nie eine Lizenz fällig ist, sofern ich immer nur eine Datei öffentlich aufführe?

Kreindlmeier: Sie können davon ausgehen, dass dann nicht noch einmal eine Vergütung anfällt.

Debug: Und zuletzt noch etwas mehr ins Detail zu gehen, schliesslich reden wir ja über Vorgänge auf einem Rechner: Ist das Verschieben einer Datei auf einem Datenträger keine Kopie solange damit nur der Fileindex geändert wird? Ist die über einen move-Befehl kopierte Datei keine Kopie weil dabei die originale Einschreibung gelöscht wird?

Kreindlmeier: Sofern Sie eine Datei innerhalb eines Datenträgers von einem Verzeichnis in ein anderes verschieben, handelt es sich nicht um eine Vervielfältigung. Wie Sie richtig feststellen, wird lediglich der File-Index, also die Adresse, an der sich die Datei befindet, geändert.

Debug: Ist also, wer, sagen wir mal aus Platzmangel, legal gekaufte Dateien vom eigenen Rechner löscht, auf eine externe Festplatte kopiert, für den DJ-Abend dann von der externen Festplatte löscht und wieder auf den eigenen Rechner kopiert, d.h. zu keinem Zeitpunkt mehr als eine Instanz von einem File hat, in der Pflicht diese Tracks zu lizensieren, oder nicht?

Kreindlmeier: Sofern Sie die legal erworbene Datei auf eine externe Festplatte überspielen, handelt es sich um eine Vervielfältigung. So weit, so gut. Verwenden Sie nun aber die externe Festplatte zur öffentlichen Wiedergabe, müssen Sie diese Vervielfältigung zum Zwecke der öffentlichen Wiedergabe lizenzieren, also dafür bezahlen.

Wenn Ihr euch also einen neuen Laptop kauft, weil der alte es nicht mehr macht, und ihr eure alte Festplatte auf die neue kopiert und ihr dann von dieser Musik öffentlich spielen wollt, müsst ihr dafür pro Track Gebühren an die GEMA zahlen. Ich hoffe ja inständig, dass ich das falsch verstanden habe, allein mir fehlt der Glaube daran. Man kennt ja die GEMA.

Nur zur Erinnerung: für jeden Track, den ich von einem GEMA-Mitglied kaufe, zahle ich beim Kauf einen Teil an die. Bei jedem USB-Stick oder sonstigem Speichermedium zahle ich anteilig an die GEMA. In jedem Klub, in dem ich Eintritt zahle, zahle ich anteilig an die GEMA. Jetzt zahle ich dann auch noch als DJ, weil ich Daten von meinem Laptop auf eine Festplatte kopiere, weil ich heute mal an einem Rechner eines mir befreundeten DJs mit ihm zusammen spielen will. Die spinnen doch!

Ich hoffe ja, dass ich das wirklich alles irgendwie falsch verstanden habe oder das alles ein schlechter Traum ist, aus dem mich einen wecken würde, wenn mir jemand in die Backe kneift. Also kneift doch mal. Bitte!

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Pizzafahrer empfiehlt sich für den „Balls of Steel“ Award

Die Welt ist voll mit Verrückten und Spinnern. Wenn die in Gruppen auftreten, verstecken die sich manchmal in geschlossenen Gesellschaften. Das ist gut, so gehen sie keinem auf den Saque. Wenn die aber mal Hunger haben, könnte es sein, dass sie ganz weltlich zur Nummer des Pizzalieferantens greifen und bestellen.

YouTuber Tim King und ein halbes dutzend seiner Freunde haben mal probiert, wie ein Pizzafahrer in einem solchen Falle reagieren könnte und haben wohl einen mit Nerven aus Drahtseilen gefunden. Ich wäre mit den Händen über dem Kopf davon gestürmt und hätte nach Mama gerufen. Eher nicht, er zieht das durch. Holy Shit!


(Direktlink, via TDW)

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Ab jetzt kommen die Touristen


(Direktlink)

Anstrengende Tage. Wochen. Monate.

Vor ein paar Monaten wurde klar, dass wir unsere so lange geliebte Villa endgültig verlassen müssten. Ein Zahnarztpärchen hatte sie gekauft und „Eigenbedarf“ angemeldet. Na klar. Ein absolutes Filetstück in zukünftiger bester Lage. Ab jetzt kommen die Touristen. Wie das eben so ist in Potsdam, in Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden und überall anders wo. Die, die nicht mehr mitziehen können, müssen gehen. Die, die für jene kommen, holen sich in der Schlange der Bio-Company obhin ihres reinen Gewissens alle gegenseitig einen runter. „Man tut ja auch vieles für diese schöne Stadt. Lässt Geld in Form von Steuern da. Die Stadt wartet ja auf jene wie uns.“ und dieser ganze Bullshit, der alles an Alternativen aus den Städten drückt. Weil sich die Städte nicht mehr darum kümmern. Weil sie den guten Wohnraum privatisieren. Weil genau das Geld in die klammen Kassen der Kommunen schwemmt. Dort, wo jahrzehntelang Mietwohnungen selbstverständlich waren, entstehen dann Praxen, Kanzleien, Büroräume – bezahlbarer Wohnraum zählt da nur sekundär. Das wird man doch verstehen. Und so. Weil immer alles komplett verwertet werden muss, wenn es komplett verwertet werden kann. Die einst dort auch mitunter lange Wohnenden müssen gehen.


(Alte Bude von außen)

Dorthin, wo die Städte dann doch noch den Bau von Mietwohnungen gerade so genehmigt haben. Meist ist das dann dort, wo nie einer hätte gerne wohnen wollen und wo vielleicht auch deshalb vorher nie einer Mietwohnungen hätte zu bauen gedacht. So wie hier: direkt am Hauptbahnhof. Dort, wo die Züge im Minutentakt dran vorbeirattern. Dort, wo die Stadt neue Mietwohnungen von einem sich ewig bereitmachenden Investor aus Elmshorn bauen lässt (Oh, Irony!). Fertig, den Dienst am Gemeinwesen getan, denkt sie so. Meint sie sogar so. Hat mir einer der Ihrigen gesagt und gar nicht verstanden, dass ich daran meine Zweifel hätte.

Dort, wo Platz ist und sich bisher keine Investoren wie die obigen Helmshorner haben finden lassen, schlägt man dann selber zu und rühmt sich seiner Wohnungsbau-Kompetenzen. In einem Nebensatz erwähnt man dann, dass die Kaufpreise für die Wohnungen ja moderat wären. Kaufpreise! Arschlöcher. Wer nicht kaufen kann, kann gehen. Dahin, wo die, die dort wohnen, ihr Umfeld gerne „Ghetto“ nennen, was die Stadt natürlich ganz anders sieht. „Wir haben doch hier keine Ghettos! Pfui!“ Wer in Potsdam den Schlaatz oder den Stern kennt, kann das ja gerne mal mit den Stadtplanern kommunizieren – ich habe darauf keinen Bock mehr. Weil immer alles komplett verwertet werden muss, wenn es komplett verwertet werden kann.

Und so ist es dann. Wir ziehen weiter. Mit ganz ganz ganz viel Glück konnten wir in der Stadt bleiben. Einem Umstand, den wir uns vor sechs Monaten gedanklich nicht mal annähernd hinzugeben vermocht hatten. Schöne Bude. Bezahlbar, wenn auch teurer, wenn auch viel kleiner, aber immerhin bleiben können, ohne direkt Miete dafür an einen Helmshorner Investor zahlen zu müssen, der seine bunt-fröhlichen Mietskasernen jetzt genau dorthin baut, wo vorher niemals einer wohnen wollte. Am Bahnhof, wo vorher nie Häuser standen. Aus Gründen. Potsdam.

Ich habe in den letzten Wochen verdammt viel Schwermut mit hier herumgeschleppt. Weil ich dieses alte, mittlerweile versiffte Haus wirklich in mein Herz geschlossen habe. Ich hätte dort alt werden können, wäre es gerne geworden gar. Aber die Realitäten geben nun mal keinen Fick auf das, was Hinz und Kunz gerne so hätten. Ich war oft sehr traurig, hatte Tränen in den Augen gar. Häufig.

Gestern dann stand ich in jedem dieser alten, riesigen Räume und sagte „Tschüs“. Natürlich dann, wenn es niemand mehr mitbekommen konnte. Ich sagte tschüs, schloss die Türen und ging. Es tat gar nicht mehr so weh, wie ich in den letzten Woche die Angst hatte. Es ging. Es war okay, auch wenn es immer noch traurig war. Aber es war dann im Hinblick auf das, was wir dann zukünftig hier und jetzt neu haben würden, auch irgendwie ein „Dann-ist-das-jetzt-so“. Machen wir das beste draus.

Und als dann alle weg waren, stellten wir uns beide genau in die Mitte des Raumes, in dem wir einst unsere Hochzeit feierten. In dem unsere Große ihre Kindheit erlebte und unsere Kleine ihre ersten Schritte ins Leben aufnahm. Wir küssten uns und sagten uns: „Es wird schön. Auch weil immer alles schön war. Ganz egal, wo wir waren.“ Und gingen. Umzug. Kopf hoch. Business. Und so.

Jetzt sind wir hier. Neu. Alles ganz neu, alles ganz anders. Und küssten uns. Es wird schön. Weil es immer schön war. Ganz egal, wo wir gemeinsam waren.


(Neue Bude von innen, Küche. Schön.)

Nun sitz‘ ich hier an meinem ollen Tisch auf meinem ollen Stuhl, die beide für mich mitzunehmen eine meiner wenigen Bedingungen zum Umzug war und schreibe so, als wäre nichts gewesen. Es wird noch ein wenig dauern, hier wirklich anzukommen, aber wir konnten in der Stadt bleiben, die wir alle nicht missen wollen würden. Schrilles, buntes Potsdam. Auch wenn Potsdam mittlerweile einen dicken Stock im Arsch hat. Aber, Potsdam, wenn wir auch nur ein fies juckender Mückenstich im Sommer in Deinem Oberarm sein können; bitte schön. Here we are.

Ich hatte einen ewig langen Beitrag zu dem alten, wunderschönen Haus und fast 20 Jahren WG-Leben geschrieben. Mit ganz viel Mimimi und unter ein paar Tränen. Aber jetzt, wo ich hier so im neuen Haus sitze, ist das alles gar nicht so schlimm. Wir kommen hier an. Dieser, der andere Artikel kommt vielleicht später mal. Bis dahin erst mal das, was wir haben. Und duschen, weil eine Wanne haben wir nicht mehr. Duschen. Und küssen.

Und Potsdam lässt sich derweil von den trampelnden Horden zertrampeln. Und euer Pfingstberg ist wirklich schön geworden. Der Malefürst ist eh schon lange weiter nach Osten gezogen. Wir bleiben.

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Kapitalismuskritisches Mural von Banksy wird auf einer Auktion in Miami für $500.000 angeboten

Oh, the irony! Von BoingBoing.

During the Jubilee, someone — probably Banksy — posted a graffiti mural on the side of a Poundland discount shop depicting a child working in a sweatshop sewing bunting with the Union flag on it. The mural attracted great attention in Wood Green, the district of London where it appeared, and local councillors took steps to ensure that it was not removed or painted over by overzealous city workers.

Then, one day, it disappeared. And reappeared in the catalog of Fine Art Auctions in Miami, with an asking price of $500,000. The auction house (which hasn’t returned any press calls on the work) claims that it got the Banksy (or „Banksy“) from a collector who assured them that it had been acquired through legal means. The Poundland shop says it had nothing to do with flogging the piece, and no one can get the building’s owner on the phone.

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Frei.Wild sagt den umstrittenen Gig auf dem With Full Force-Festival ab

Frei.Wild dreht den Spieß jetzt kurzerhand um und zieht ganz eigene Konsequenzen aus dem Rückzug von Sponsoren und Medienpartnern des With Full Force-Festivals und sagt den geplanten Auftritt auf dem diesjährigen Festivals ab. Schuld daran sind – natürlich – die fiesen Shitstormer und „Internet-Freaks“, wie ein frischer Beitrag auf der Facebook-Seite des Festivals klar machen will. Und die Medien. Natürlich die Medien.

Frei.Wild sagt With Full Force ab.

Frei.Wild werden nicht auf dem „With Full Force Festival“ auftreten. Die Band bedauert es sehr, dass ein Auftritt unter den gegebenen Umständen nicht möglich ist. Philipp Burger: „Wir haben uns wirklich ganz besonders auf den Auftritt und auf eine erneute Begegnung mit den Festivalbesuchern des With Full Force gefreut. Wir erinnern uns mit Freude an den WFF – Auftritt 2010. Dieser gehörte ohne Zweifel zu den Jahreshöhepunkten, aber wir wollen und werden keinesfalls die Existenz des Veranstalters und somit des Festivals aufs Spiel setzen.“

Einer kleinen, aber effizienten Gruppe von Internet-Freaks ist es gelungen, einen sogenannten „Shitstorm“, ein Phänomen im Rahmen von sozialen Netzwerken, bei dem Emotionalisierung zu Massenentrüstungen führt, zu starten, der eine hektische Medienberichterstattung zur Folge hatte. Die Veranstalter des Festivals sind hierdurch dermaßen unter Druck geraten, dass sich Frei.Wild gezwungen sehen, ihren Auftritt aus freien Stücken abzusagen. Philipp Burger dazu: „Wir spielen dort, wo man sich ungetrübt auf uns freut. Wir suchen nicht die Auseinandersetzung mit unseren Gegnern auf Gedeih und Verderben. Am meisten tut es uns für unsere Fans leid. Unser Publikum ist großartig und kennt unsere Positionen, teilt sie und fällt nicht auf die Stimmungsmache einiger Medien herein. Die Vorwürfe sind alte Hüte mit faulen Löchern, die aber scheinbar bis heute nicht an medialer Brisanz verloren haben, leider.“

Frei.Wild arbeitet schon seit langer Zeit an einer sachlichen Auseinandersetzung mit den Vorwürfen. Auf der Internetseite „www.die-macht-der-medien.de“ stellt sich die Band der Berichterstattung, und fragt nach. „Wir stellen uns den Presseartikeln, den Vorwürfen, und wir sind überzeugt, dass es einen Platz für Wahrheit in der Gesellschaft gibt.“, so die Band. „Wir haben zur Zeit viele positive Resonanzen, auch von ehemaligen Gegnern aus dem Bereich der Presse, die die Dinge mittlerweile anders beurteilen. Wir sehen uns auf dem richtigen Weg, und hoffen, dass unsere Fans unsere Entscheidung zur Absage des With Full Force verstehen.“

Man kann jetzt spekulieren, wie es denn letztendlich tatsächlich zu dieser Entscheidung kam. Wäre diese Entscheidung von Seite der Festival-Macher gefällt worden, stünden zumindest die im besseren Licht da. So wie es jetzt kommuniziert wird, haben die Freiwilderer wieder mal eine für sie passende Gelegenheit, sich als die Missverstandenen und die Gejagten produizieren zu können. Das wird natürlich viele Kids triggern, auch zu diesen gehören zu wollen und deshalb erst recht dieses patriotische Gejammer zu hören. Aber so ist das eben, wenn Veranstalter nicht die Eier haben, Entscheidungen zu treffen, die für sie auch durchaus unpopulär sein könnten. Dämlich genug war man ja schon, die überhaupt zu verpflichten.

Und wie läuft das jetzt wohl mit den schon unterschriebenen Verträgen und den damit verbundenen Vertragsstrafenzahlungen, sollte es nicht zu dem Gig kommen? Aber lassen wir das.

Frei.Wild werden auf dem WFF 2013 nicht ihre patriotische Polonaise anstimmen können. Das ist zu begrüßen. Das nicht die Veranstalter, sondern sie selber diesen Entschluss gefällt haben, ist eher semi-schön, weil es einer weiteren Mythenbildung Futter in das eh schon aufgerissene Maul wirft.

Eine Stellungnahme der Festival-Macher bleibt nach wie vor aus, sie teilten dieses Statement lediglich von der FB-Seite der frei wildernden.

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Jägermeister stellt wegen geplantem Frei.Wild Gig Sponsoring für das With Full Force-Festival ein

Nachdem das Visions Mag gestern seine Partnerschaft mit dem With Full Force-Festival als beendet erklärte, ziehen andere Sponsoren und Medienpartner jetzt nach. Schuld daran ist das Booking der Bands Frei.Wild und Unantastbar, mit dem nun auch der Sponsor nicht in Verbindung gebracht werden will. Dieser zog sich erst einmal aus dem Kreis der Sponsoren zurück und wartet auf eine Stellungnahme der Veranstalter. Sollte es bei dem Booking bleiben, wird Jägermeister aussteigen.

Die Festivalisten haben folgende Stellungnahme von Jägermeister:

Hallo Thomas, danke für deine Nachfrage. Die Mast-Jägermeister SE hat in ihrem Leitbild Werte wie Weltoffenheit, Toleranz und Respekt fest verankert. Zu diesen Werten stehen wir. Diese Werte leben wir. Jägermeister wird heute in rund 90 Ländern weltweit konsumiert und ist damit nicht nur im niedersächsischen Wolfenbüttel, sondern auf der ganzen Welt in vielfältigen Kulturen zu Hause.

Vor dem Hintergrund unserer Werte werden wir das geplante Sponsoring des Festivals „With Full Force“ zunächst stoppen. Wir erwarten vom Veranstalter zum geplanten Auftritt der umstrittenen Band Frei.Wild auf dem Festival eine klare Stellungnahme. Sollte der Veranstalter weiterhin das Booking der Band bestätigen, werden wir unsere Sponsoring-Aktivitäten einstellen.

Auch das Tätowiermagazin ist vorerst von der Liste der Sponsoren verschwunden. Auch der Festivalguide, lange Medienpartner des Festivals, hat seine Zusammenarbeit vorerst eingestellt und wartet darauf, dass die Macher des Festivals Fragen beantwortet haben.

Frei.Wild Frontmann P. Burger äußerste sich gestern Abend auf seiner privaten Facebook-Seite folgendermaßen zu den aktuellen Geschehnissen..

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Das Visions Mag kündigt dem With Full Force-Festival die Unterstützung, weil die Frei.Wild gebucht haben

Ja. Jetzt kann man mit der Freiheit der Meinung argumentieren. Mit der der Kunst auch. Ich würde allerdings gerne mit der Haltung anfangen wollen. Alles andere machen wir dann danach. Die Visions zeigt Haltung und steigt aus einem Deal, den sie näher nicht benennen wollen und den sie sehr lange schon mit dem With Full Force-Festival hatten, aus und zieht sich aus der Reihe derer zurück, die dieses Festival supporten.

Natürlich geht es da ganz sicher auch um Kohle, worüber die nicht wirklich reden, aber so läuft das eben immer. „Schreibt uns als Supporter auf die Flyer und die Plakate und wir bezahlen diese für euch.“ Vielleicht war der Deal auch einfach nur kostenlos Banner für das Festival auf der Seite von Visions zu schalten, die publikative Promotion dafür zu übernehmen oder was auch immer. Es gab da definitiv einen Deal zwischen dem Visions Mag und den Machern des With Full Force-Festivals. Näher beziffern oder gar erläutern tun die das natürlich nicht. Das schickt sich nicht und so. Zuviel der Transparenz und so. Ihr wisst schon.

Nun ist es so, dass das With Full Force-Festival in diesem Jahr unbedingt einen Headliner wie Frei.Wild buchen musste. Aller Unken-Rufe zum Trotz. Trotz all der Debatten um völkisches Gedankengut, trotz der national-patriotischen Diskussionen, die die ganz armen Schweine, die sich diesen Rotz immer noch als gänzlich unverfänglich reinfahren, immer wieder gerne führen wollen und meinen, „Die meinen das doch gar nicht so! Das sei doch alles nicht so schlimm und einfach nur Musik.“ Und so. Und überhaupt, „Die haben doch gesagt, das sie keine Nazis sind. Trotz alle dem.“

Das Visions Mag gibt da keinen Fick drauf und zieht sich aufgrund dessen, dass die meinen, Frei.Wild wäre nationalistischer Bullshit (der die ja auch sind), komplett aus der Unterstützung für das Festival zurück. Und ja, es geht da ganz sicher auch um Geld und um für Fame für beide Seiten. Machen die nicht mit. Finde ich persönlich großartig. Der Haltung wegen, die das Visions damit offenbart.

Auch wir glauben, dass die Band dem Rechtspopulismus zu sehr in die Hände spielt, um als unpolitisch gelten zu können. Den Auftritt einer solchen Band wollen wir nicht unterstützen und ziehen uns deshalb aus der Präsentation des With Full Force zurück. Das ist schade um eine langjährige Partnerschaft und die von uns geschätzten Bands wie Every Time I Die, Down oder Sick Of It All, die schon vor Frei.Wild für das Festival bestätigt waren – nicht aber um Unantastbar, um eine andere Nachfolgeband von Kaiserjäger, die sich ebenfalls am rechten Rand bewegt.

Als Festivalveranstalter mit Toleranz zu kokettieren und „Hexenjagden“ abzulehnen, wenn es um abgrenzenden Nationalismus geht, geht uns gegen den Strich. Deshalb findet das With Full Force 2013 ohne VISIONS statt.

Mein heutiger, ganz persönlicher Pokal, geht deshalb heute an das Visions Mag. Weil es von Derartigem viel zu wenig gibt, auch wenn sie nicht konkret über Deals oder den damit verbundenen, fliesenden Geldern reden. Denn von dort fliest dieses dafür nicht mehr; Punkt. Gut. Bestens.

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Und nun: ein bisschen deutscher HipHop

Soll ja keiner sagen, dass die deutsche Jugend zu so gar nichts taugt. Es gibt viele junge Leute da draußen, die ihr Talent für HipHop entdeckt haben und sich locker mit einem Haftbefehl messen können. Und wenn man die Jungspunde aus der Reserve lockt, gibt es derartig harten Disstrack, das ich, wäre er an mich gerichtet, sofort hinter Omas Ofen verstecken würde! Echt jetzt.

Jetzt muss man die drei von RedRebellRecords nur noch mit dem Spacesurfer in ein Studio stecken und alles wird gut. Aber das kann ja keiner bezahlen!


(Direktlink, via Marc)

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