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Kategorie: Doku

Doku: Murder of Couriers – Bike messenger culture

Ziemlich geile Doku, die sich dem Leben und der Kultur von Fahrradkurieren widmet.

Murder of Couriers documents the lives of a group of bike messengers over a nearly three-year span. This film was made by couriers, about couriers, for a wide general audience and offers the chance to experience a lifestyle that not many get the privilege to enjoy. With the emerging popularity of urban fashion, extreme sports, green living and alternative lifestyles, people all over the world have begun to take to the streets on two wheels. At the heart of this general movement is a race of individuals who are indifferent to the cause. Indifferent only because they’ve always lived it. Now people around the world are beginning to look at bike messenger culture as a simple unifier of modern ideals. “A perfect marriage of work and play created by those who have learned to cut through the traffic of an uneventful life.” Murder of Couriers investigates this culture through the eyes of the people who live it daily.


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Doku-Serie: Berlin wie es einmal war

Ich bin vor ein paar Tagen über den Teil der rbb-Doku-Serie „Berlin wie es einmal war“ über Berlin Schöneberg gestolpert und hatte mir den sehr wissbegierig angesehen. Wir hatten dort in den 1990ern unsere erste eigene Wohnung am Walter-Schreiber-Platz in Friedenau. Echte Schöneberger sagen ja, dass Friedenau nicht zu Schöneberg gehören würde, aber das war mir damals egal und ich hatte mich schon als Schöneberger gefühlt. Bundesallee, 63 Quadratmeter Altbau, Erdgeschoss, hohe Decken mit Stuck, U-Bahnhofeingang direkt vor der Tür, 650 Mark warm. Die ersten 3 Monate mietfrei, da die Bude ziemlich runtergerockt war. Vor uns hatte dort ein Junkie-Pärchen gewohnt und die Wohnung ziemlich verkommen lassen. Jedenfalls war Ronny aus der Brandenburger Pampa auf ein mal Berliner in Schöneberg. Ich habe diese Zeit sehr geliebt. Ich war jung, lebenshungrig und so Teil der damals wahrscheinlich verrücktesten Stadt der ganzen Welt.

Der Techno spielte gerade seinen Teil der Kulturrevolution und wir hatten in unserer kleinen 2-Zimmer-Bude jedes Wochenende mindestens 10 Freude aus unserer alten Heimat zu Besuch, mit denen wir von Freitag bis Sonntag feiern gingen und dabei hin und wieder bei uns chillten. Schlafen war ja nicht so ein Ding damals. Alles war schön und nichts tat weh. Außer vielleicht manchmal der Montag, aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls hatte ich mir diesen Teil über die 1960er, 1970er und 1980er in Schöneberg angesehen und mich dann in der Serie verloren. War dort alles vor meiner Zeit und trotzdem oder gerade deswegen für mich ziemlich spannend. Danach sah ich den Teil über den Berlin-Mitte, das Herz der DDR quasi, und vorhin lief der Teil über Prenzlauer Berg, den ich zu der Zeit, in der ich in Schöneberg wohnte, handwerklich mitsanierte und ihn so „ganz schön“ und gentrifiziert ins neue Jahrtausend schickte. So viele bekannte Ecken – so viele hörenswerte Geschichten. Tolles Format! Auch dafür sehr gerne Rundfunkgebühren. Ich habe jetzt noch den Wedding offen und kenne halt auch dort jede Menge Ecken, weshalb ich auch diese Episode noch sehen werde. Ich war mal so verliebt in diese Stadt – und bin jetzt immer wieder froh, wenn ich dort nicht verweilen muss. Man wird ja nicht jünger und Potsdam ist halt eh das schönere Berlin. So. Dennoch nostalgisch erwärmend: 30 Jahre in Berlin mit jeweils 30 besonderen Orten der jeweiligen Stadtteile.

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Kurzdoku: BPM Ecstasy – Die Techno-Welle zwischen Peking und Taipeh

Kurzer Blick über den Tellerrand nach Asien und was dort aktuell mit dem Techno so geht.

SUNK ist beim legendären DJ Youdai zu Gast, der Generationen von jungen Menschen in Rockmusik, Techno und Ravekultur eingeführt hat. Mit der Szenegröße Weng Weng blicken sie auf die Einschränkungen, mit denen der Techno in Peking zu kämpfen hat. In Taipeh besucht Elvis.T den bekannten Musiker Lujiachi und den Performance-Künstler Tzusing.


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Doku: How Techno Shapes the Future

Neue Doku der Deutschen Welle, die der Frage nachgeht, wo Techno heute steht, den Blick aber erstmal in die Vergangenheit richtet.

Before we look to the future, we take a look back to where the hype started. From Detroit to Berlin and Frankfurt – techno’s futuristic beats set dance floors on fire worldwide.
The lines between subculture and mainstream have long been blurred. Since the 1990s the genre has evolved.

Emerging from underground scenes techno has become a mainstream phenomenon with the message: “Be yourself – everything is allowed!” Fetish-wear is now the dress code of a young generation of TikTok ravers who discovered techno on social media. DJs do not only move dance floors but are simultaneously entrepreneurs who need to perform just as well online, as they do on stage.

On this episode of Arts Unveiled, we explore how all of this is changing the way techno music is produced and consumed.


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Endstation Schlesien – Eine Reise mit der Berliner U-Bahn Linie 1, 1986

Westberlin 1986, U-Bahn Linie 1, eine Dokumentation von Peter Adler. Hervorragendes Wochenendmaterial.

„Immer der Linie, den Bahngleisen entlang, aus dem Untergrund in die Höhe Kreuzbergs bis zur Endstation, kurz vor der Mauer, dem Schlesischen Tor, beobachten Peter Adler und Hans-Jörg Reinel die Bewegungen der Leute, die von dieser Lebensader angezogen, ausgespuckt werden. Die Dramaturgie wird von der Bewegung bestimmt; die Geschichten ergeben sich aus den Fundstücken an den Haltepunkten.
Zufallsbeobachtungen, Stimmungsbilder werden mit soziographischen Erkundungen am Dienstpersonal festgemacht. Berlin wird zwischen Opern-Kultur und „Orientexpress“-Exotik der5 Puls gefühlt. Ständig wechselt der Rhythmus, changieren die Farben, dringen neue Dialekte und Sprachen ans Ohr. Mit Francois Galvanis wehmütigen Saxophonklängen wir d man hineingezogen in diese Bewegung, dieses Stadtabenteuer entlang der Linie 1. Wie benommen taucht man schließlich nach diesen Impressionen, diesen vielen großen und kleinen Geschichten wieder auf….
Ein Berlin-Bild, das ganz ohne Schönmalerei und Weihrauchtöne auskommt, das aus seinen harten Kontrasten eine aufregende Spannung gewinnt….“

Thomas Thieringer in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 1.9.1987


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Wie in den 1970er Jahren ein Quelle-Katalog endstand

Lange vorm Online-Shopping bestellten wir unser Zeug in diversen Versandhäusern. Bei meinen Eltern lagen jährlich immer die neuen Kataloge von Otto, Quelle und Neckermann rum. Später dann noch der von Bon Prix, der (bis auf die Kategorie Damenunterwäsche) ziemlich grauselig war. Ich hab‘ damals mit meinem ersten Lehrlingsgehalt bei Neckermann meine erste HiFi-Kompaktanlage in einem rollenden Rack bestellt und war auf diese stolz wie Bolle. Und überhaupt bestellte ständig irgendwer irgendwas aus den Konsumbibeln jener Jahre.

Diese Doku hier zeigt, wie die Kataloge in den 1970ern für Quelle entstand und wie das so lief in dem Versandhaus Das dürfte bei anderen Versandhäusern ganz ähnlich gewesen sein.


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Doku-Serie: Capital B – Wem gehört Berlin?

Die fünfteilige Doku-Serie „Capital B – Wem gehört Berlin?“ jetzt in der Arte-Mediathek.

Die Doku-Serie „Capital B“ illustriert die Geschichte Berlins seit dem Mauerfall 1989. Schnell entwickelte sich die Vision einer pulsierenden Metropole, allerdings gibt es bis heute vielfältige Konflikte um die Zukunft dieser Mega-City. Wie wurde Berlin zur Stadt, wie wir sie heute kennen?

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Eine Doku mit Jugendlichen über Jugendliche in Berlin Marzahn 1991

Ich habe die Doku letzte Woche gesehen und den Tab seit dem offen. Ich habe intensiv darüber nachgedacht, ob ich sie bloggen sollte. Weil: einerseits ein wichtiges Zeitdokument, das anderseits zeigt, warum die damals so genannte „akzeptierende Jugendarbeit“ in Bezug auf Neonazis in meinen Augen komplett falsch und später dann auch mitverantwortlich für Rostock Lichtenhagen und Hoyerswerda war. Die Doku ordnet nicht ein, die beiden Filmemacherin aus Berlin Schöneberg, aus dem Westen der Stadt, widersprechen und hinterfragen nicht, sie zeigen nur. Vermeintlich akzeptierend. So schwierig und falsch wie eben jene „akzeptierende Jugendarbeit“, die damals im Osten so betrieben wurde. Vielleicht auch weil andere Konzepte fehlten. Rassistische Sprache wird ebenso zugelassen wie rassistische Musik. Das war der damalige Ton in den Vierteln des Ostens.

Ich war 1991 14 Jahre alt und fühle mich beim Sehen der Doku wie in diese Zeit zurück versetzt. Ich hing mit Punks und mit Nazis rum. Man kannte sich von früher und wollte vorerst diese Brücken nicht brechen. Man mochte die Leute, nicht ihre politischen Ansichten und irgendwie war man ja auch befreundet. Erst als die ersten Faschos damit anfingen, an den Wochenenden nach Berlin zu fahren, um vietnamesische Zigaretten-Händler*innen zu „klatschen“ und „abzuziehen“ hinterfragte ich meine Beziehungen zu ihnen. Als sie später dann den mit Punks voll besetzten Affenclub in Kleinmachnow in Brand steckten und draußen auf jene einprügelten, die aus den Fenstern flüchteten, kam es für mich zum Bruch mit alten Freunden. Ich hatte mich für eine Seite entschieden – und nicht für ihre. Die, die mir das gleichtaten, lebten wie ich in einem Klima der Angst. Es hieß häufig „rennen oder kassieren“. Selten nur hatten wir die Möglichkeiten auch „austeilen“ zu können, auch wenn es sie gab. Es ging um Macht und die der neuen Nazis war in den Wohnstätten Ostdeutschlands allgegenwärtig. Sie waren einfach überall und konnten gefühlt machen, was sie wollten. Keiner wusste, ob das nicht auch einfach Teil dieser neugewonnenen „Freiheit“ war, mit der kaum jemand umzugehen wusste. Eltern nicht, Lehrer nicht, die Bullen nicht. Man ließ diese Leute gewähren, was andere mitunter mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Die Doku zeigt auch, wie schwierig es ist, sich in diesem Alter überhaupt emanzipatorisch politisch zu positionieren, sich zu artikulieren. Und sie zeigt mir meine Jugend in einem kleinen Kaff im Schatten der Mauer Berlins.

Sie wurde mit Jugendlichen in einem Jugendclub Berlin Marzahns gedreht, der offenbar keine Probleme damit hatte, das Nazis dort ein- und ausgingen. Wie so viele zu dieser im Osten der Republik.

Ich habe im Jahr 2005 ein Videoprojekt begleitet, für das Jugendliche in Potsdam-Mittelmark unterwegs waren und Menschen random immer 10 gleiche Fragen gestellt haben. Das Projekt wurde nie fertiggestellt, aber ich habe neulich die Tapes gefunden, sie digitalisiert und mir dabei angesehen. Es ist schon krass zu sehen, wie sich in den letzten 20 Jahren die Prioritäten, die Träume und Ängste verändert haben. Ich hatte überlegt, diese damals Befragten heute nochmal mit den selben Fragen von damals zu konfrontieren. Würde auch dieser Doku hier sicher ganz gut tun.


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