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Doku: Die letzte Fahrt eines russischen Eisenbahnraketenkomplexes

Ich hatte bis gestern keine Ahnung davon, dass die damalige UdSSR währen der 80er Jahre Atomraketen in Zügen durchs Land fuhr, die von diesen Zügen hätten jederzeit gestartet werden können, sogenannte Eisenbahnraketenkomplexe, deren letzter erst 2005 verschrottet wurde.

Der militärische Eisenbahnraketenkomplex (russisch Боевой железнодорожный ракетный комплекс) war ein von der Sowjetunion in den frühen 1980er Jahren in Dienst gestellter Zug, welcher mit Interkontinentalraketen vom Typ RT-23 bewaffnet war. Gegenüber festen Silos hatten die Zugeinheiten den Vorteil, dass der Gegner nicht genau wissen konnte, wo sich diese gerade befanden.[1] Aus dem Weltall waren sie kaum von Kühlzügen zu unterscheiden.

Von außen ähnelten die Züge seinerzeit üblichen Maschinenkühlzügen. Eine Zugeinheit bestand aus drei achtachsigen Wagen, davon einer mit jeweils einer einzelnen Rakete, einem Kommandowagen, außerdem einem Wagen für das Personal in Reisezugwagenbauart und mehreren Diesellokomotiven. Die Eisenbahnraketenkomplexe konnten, außer auf Brücken, überall dort ihre Raketen starten, wo sie nicht durch Fahrleitungsaufhängungspunkte, Tunnel oder Ähnliches gestört wurden; das waren zu ihrer Einsatzzeit etwa 145.000 km Streckennetz. Zwischen zwei Masten konnte die unter Spannung stehende Fahrleitung durch nach oben und zur Seite schwenkbare Hydraulikstempel zur Seite gedrückt werden. Um die Standsicherheit beim Aufrichten des Startcontainers zu gewährleisten, verfügten die Silowagen über hydraulisch ausfahrbare Stützen.

1990 befanden sich noch sechs dieser Züge im Einsatz, aufgrund des schließlich nicht in Kraft getretenen Abkommens START II zwischen den USA und Russland wurden diese verschrottet. 2005 wurde der letzte Zug aus dem Verkehr genommen und 2007 die letzte dazugehörige RT-23 vernichtet.
(Wikipedia)

Diese Doku zeigt einen der Züge auf seiner letzten Fahrt und gibt jede Menge Hintergrundinfos zu den russischen Eisenbahnraketenkomplexen.


(Direktlink | Danke, Nilli!)

2 Kommentare

  1. Martin Däniken30. September 2015 at 14:58

    „Upcycling“ auf höchsten Niveau.“
    „Jung,schmeiss nicht immer alles weg.Man weiss ja nie!“

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