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Eine Geschichte, wie sie nur das Internet zu schreiben vermag: #dancingman

Schon im Februar tauchte auf 4chan folgender Post auf. Man machte sich über den vermeintlich übergewichtigen Mann lustig, der auf einer Party das Tanzen einstellte, nachdem er spürte, dass andere sich über ihn lustig machen. Menschen eben. Arschlöcher, die einem nicht mal den Spaß am Tanzen lassen können.

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Letzte Woche landete der Beitrag auf der digitalen Bilder-Sammlung Imgur, wobei die Beschreibung einen anderen Ton als die auf 4chan anschlug. „I find this behavior fucking despicable. If you’re out there big man, fuck those kids. Keep dancing.“

Von dort aus lief der so thematisierte 4chan-Beitrag einmal über reddit und erneut über 4chan.

Am letzten Donnerstag versuchten dann einige Twitter-User den Mann unter dem Hashtag #FindDancingMan ausfindig zu machen.

The Free Thought Project writer Cassandra Fairbanks decided to launch a personal campaign to find the dancing man and arrange "something special" for him. In a mere 24 hours, thousands of female Twitter users joined Fairbanks in her search, using the hashtag #FindDancingMan.

An open letter to the dancing man began to circulate, detailing a major dance party the women wanted to throw to not just boost the man's self esteem but also send a strong message against body shaming.

Nun wollten viele Menschen unbedingt eine Party mit dem noch Unbekannten feiern.

Freitag war es dann geschafft, The Dancing Man war gefunden und schickte gleich mal ein paar Grüße über Twitter raus. Ein frischer Account mit drölftausendund Followern.

Sein Name ist Sean, er wohnt in London und ist gerade in Kiew unterwegs. Sobald er zurück ist, nimmt er die Einladung von Cassandra gerne an und kommt zum Tanzen auf der Party vorbei.

Mittlerweile hat Moby angeboten, den DJ dafür zu machen und Pharrell Williams hat sich auf die Gästeliste schreiben lassen.

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Die Crowdfunding-Kampagne, die für das Geld sorgen soll, um die Party steigen lassen zu können, liegt nach zwei Tagen bei $36,162.

Manchmal ist das Internet ein ganz wunderbarer Ort. Keep on Dancing!
(via Mashable)

11 Kommentare

  1. haywood jablome9. März 2015 at 13:33

    Diese Tränendrüse-Feelgood-Stories können ja echt tierisch nerven im Netz, aber das ursprüngliche Shaming war in diesem Fall wirklich unmöglich, und ich finde es tatsächlich rührend, wie das gedreht wurde. Stark!

  2. piwwo9. März 2015 at 14:48

    Everyone deserves the right to dance!

    Sollte ich ein mal auf einer meiner Parties mitbekommen, dass einer oder eine wegen ihres Aussehens oder wofür auch immer herunter gemacht wird, bekommt(/en) die Lästermäuler lebenslanges Hausverbot.

  3. piwwo9. März 2015 at 14:49

    PS: Die Security sollte sich auch um solche Fälle kümmern.

  4. Marco9. März 2015 at 16:11

    piwwo,

    Das ist ein sehr nobler Gedanke aber ich glaube kaum, dass jemand weil er ausgelacht wird zum Türsteher geht und sagt:“Ey, ich wollt tanzen und dann haben mich so drei Typen da hinten ausgelacht.“ schon allein aus Angst, dass der Türsteher dann sagt:“Haha ja nee is klar.“

  5. Philipp9. März 2015 at 17:23

    Was allerdings hier nirgends erwähnt wird, sogar für die Leute auf 4chans „/b/“-Board, das für seine Unmenschlichkeit bekannt ist, war die Story too much. Hier ein Screenshot eines Threads zu dem Thema: http://i.imgur.com/Ssp5kIV.png

  6. Mark Oliver Spengler9. März 2015 at 17:25

    Schön zu sehen, das die Menschheit kein hoffnungsloser Fall ist :)
    Wir können die Welt als Ganzes nicht verändern, aber jeder kann seinen Dunstkreis sauber halten und ein Stück dieser Welt positiv beeinflussen.
    *peace*

  7. Seb9. März 2015 at 23:23

    ach, schon ne schöne story. irgendwie erinnert es mich aber auch an eine Szene aus „The Circle“.

  8. Jan Franck10. März 2015 at 18:37

    Marco,

    Ich arbeite hier und da auf Türsteher und tatsächlich übernehmen wir auch den Job eines Awareness-Teams und nehmen solche Dinge ernst. Es hat eine hohe Priorität, dass sich alle Gäste wohlfühlen… allerdings ist das auf unkomerziellen Partys mit stark linker Ausrichtung wohl einfacher als bei kommerziellen Großraumgeschichten ;)

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