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Fotosammlung deutscher Hippies in den 70ern

Einestages hat neben einer wirklich lesenswerten Story über den Hobby-Fotografen John Chikago (Hier sein tolles Blog) jede Menge seiner großartigen Bilder, von denen er Ende der 60er bis Mitte der 70er über 100.000 gemacht hat. Diese entdeckt er momentan wieder und stellt sie aus.

Er möchte jetzt gerne reden über seine vergessenen Fotos. 120.000 Bilder, die er vor Jahrzehnten ohne jeglichen künstlerischen Anspruch geknipst hatte und die er wiederentdeckt hat, in Hunderten Kartons und Ordnern, die sich in seinem Keller bis unter die Decke stapeln. Bilder, die John Chikago an alte Gerüche erinnern, an abgedrehte Kumpels, peinliche Fehltritte, politische Endlosdebatten. Und an Sex mit Frauen, deren Freunde gerade nicht in der WG oder auf einem Hippie-Festival waren. Bilder aus einer Zeit, in der alles möglich schien.

Doch alles braucht seine Zeit. „Zwei Sekunden“, sagt John Chikago, „ich drehe mir eben noch eine“. Der Telefonhörer fliegt rumpelnd zur Seite, es rauscht in der Leitung, dann ist ein leises Click zu hören. Die Zigarette brennt. Schon vorher hat sich John Chikago einen Joint genehmigt, „um sich auf Vordermann zu bringen.“ Jetzt kann seine Reise in die Vergangenheit beginnen.

Es ist die Geschichte eines Mannes, der niemals professioneller Fotograf werden wollte, für den eine Kamera „nur ein Kasten mit einem Loch“ war – und dem dennoch äußerst ausgefallene, authentische und witzige Fotos aus dem Deutschland der sechziger und siebziger Jahre gelangen. Ein Dokumentar der blühenden Hippie-Szene, der sich nie als Dokumentar verstand. Einige seiner Bilder sind jetzt in Köln in einer Wanderausstellung zu sehen.

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