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Immobilienmakler drohen mit Streik

Ich kenne kaum einen Beruf, den ich für überflüssiger halte, als den eines Immobilienmaklers. Weil Beruf ja im besten Fall auch immer was mit Arbeit im Sinne von Arbeit zu tun haben sollte. Die Makler selber sehen das natürlich naturgemäß anders. Nun sollen (endlich) die Auftraggeber von Maklern für die „Tätigkeiten“ von Maklern zahlen und nicht mehr jene, die auf der Suche nach Wohnraum jeglicher Art und manchmal auch auf diesen angewiesen sind. Das finden die Makler irgendwie voll doof und wollen in den Streik treten. Ich loliere, weil ich mich gerade frage, ob das überhaupt irgendwer spüren würde. Und ich loliere nicht allein.

Wer einen Immobilienmakler beauftragt, soll ihn auch bezahlen. Dieses Bestellerprinzip gilt ab 2015. Die Makler fürchten um ihre Existenz. Ein Verband droht nun mit Streik – und erntet Spott. Auch von Maklern.

18 Kommentare

  1. Embo31. Oktober 2014 at 00:22

    Diese Typen brauch kein Mensch, null Mehrwert für die Gesellschaft…

  2. Marklar31. Oktober 2014 at 03:52

    Diese Marklar bedeuten uns Marklar keinen Marklar.

  3. Mart31. Oktober 2014 at 07:02

    Diese Arschmaden braucht wirklich kein Mensch. Die Welt wäre eine schönere, ohne Makler darin.
    „Makler zu Fischstäbchen!“ (Titanic)

  4. Maarten31. Oktober 2014 at 07:04

    Embo,

    Aber wer öffnet sonst den Tür ? ;-)

  5. Andreas31. Oktober 2014 at 08:57

    braucht kein Mensch würde ich nicht sagen. wenn ich nicht selbst suchen möchte, sondern jemanden beauftrage find ich das Okay, für diesen Service zu zahlen. nicht okay ist, dass die reinen Vermieterdienstleister das Geld dann vom Mieter haben wollen.

  6. Troemmer31. Oktober 2014 at 09:34

    Zur Zeit haben die in den Großstädten halt einen echten Run. Im Zittauer Gebirge sieht das ganze wahrscheinlich schon anders aus.

  7. Robert31. Oktober 2014 at 11:05

    Ausserdem interessant zu wissen: „Immobilienmakler“ kann sich jede beliebige Person nennen! Wenn man sich morgen ein Schild „Immobilienmakler “ an seine Haustür hängt, macht man sich nicht strafbar. Denn es handelt sich um einen ungeschützten Beruf, für den man keine Prüfung ablegen muss und NULL Ausbildung sowie auch keinerlei Vorwissen braucht.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Immobilienmakler
    Die Bezeichnung Immobilienmakler ist weder geschützt noch bedarf es zur Ausübung eines Nachweises über die fachliche Eignung oder berufliche Ausbildung. Unter dem Aspekt der Gewerbefreiheit kann jeder ein Maklergewerbe anmelden und betreiben.

  8. toleranz31. Oktober 2014 at 17:02

    Sehr überspitzt alles dargestellt!
    die armen makler können doch nichts dafür, dass sich die Wohnsituation so entwickelt hat.
    Mittlerweile ist es angesehener als stripperin zu arbeiten. Die armen makler.
    also ich würde auf die strasse gehen für die makler, obwohl ich selber keiner bin.

    • Tim31. Oktober 2014 at 17:15

      „Don’t hate the player, hate the game.“ – Ähnlich verhält es sich mit Bankern, Börsenspekulanten, Polizisten oder beliebigen Führungspersonen von Großkonzernen. Eine personifizierte Kapitalismuskritik hilft uns, bzw. Menschen die etwas gegen ebendiesen Kapitalismus haben, nie weiter, sondern schafft nichts anderes als Feindbilder und verkürzte und damit gefährliche Ressentiments.

  9. Ronny31. Oktober 2014 at 17:24

    Tim,
    Es geht hier nicht um personifizierte Kapitalismuskritik. Es geht darum, dass ich ganz persönlich diesen Job als überflüssig empfinde und eigentlich noch mehr darum, dass die Jungs streiken wollen. Da kann man schon mal klatschen, finde ich.

    Im Kern ist dein Hinweis richtig, aber: Augen auf bei der Berufswahl.

    • Tim31. Oktober 2014 at 17:35

      Naja, wer entscheidet denn ob Arbeit überflüssig oder total sinnvoll ist? Das sind doch immer subjektive Kategorien und je nach dem wer und wie man diese Kategorien wertet, ist man ganz schnell bei „wertvoller“ und „schaffender“ Arbeit und dem bösen Pendant, der „raffenden“ Arbeit.
      Schwierig, schwierig…

  10. Ronny31. Oktober 2014 at 17:36

    Ronny,
    Klar. Ich entscheide das natürlich nicht – will ich auch gar nicht. Aber für mich als überflüssig halte ich sie trotzdem. ;)

  11. Punkrock31. Oktober 2014 at 19:30

    Eure Einteilung in raffendes und schaffendes Kapital ist widerlich. Arbeit ist scheiße! Unter den gegenwärtigen Vorraussetzungen sollte ein Beruf darum verdammt nochmal möglichst wenig mit Arbeit zu tun haben und stattdessen möglichst viel mit Geld verdienen. Wer sich darüber aufregt, wenn Menschen versuchen, letzterem Bedürfnis mittels eines Streiks Geltung zu verschaffen, der affirmiert nicht nur die falschen Verhältnisse und das entwürdigende Prinzip der Lohnarbeit indem er so tut, als würde Arbeit nichts mit dem Broterwerb zu haben. Sondern der fordert noch Elend für alle. Denn Arbeit hätte den Arbeiter ja unbedingt anzustrengen.

    Ironie der ganzen Geschichte ist noch, dass diese widerwärtige Forderung auf einem Blog veröffentlicht wird, mit dessen Hilfe der Autor Miete und Brötchen bezahlt. Um es auf den Punkt zu bringen: Das einzige, was euch und Makler unterscheidet ist doch das angedichtete Prädikat „wertvoll für die Gemeinschaft“. Darum sind mir die streikenden Makler tausendmal lieber, weil ehrlicher und unideologischer, als ihr.

    Falls ihr noch ein Fünkchen Vernunft besitzt, könnte euch vielleicht das Lesen des folgenden Artikels zur Einsicht verhelfen:

    http://jungle-world.com/artikel/2012/17/45311.html

  12. Ronny31. Oktober 2014 at 20:43

    Punkrock,
    Ach Gottchen. Artikel gelesen, werde jetzt mein Leben ändern und ein Makler. Obwohl mein eigentlicher Beruf tatsächlich gesellschaftlich jetzt nicht unwichtig ist. -.-

    Und welche „widerwärtige Forderung“ genau meinst du?

  13. Steph1. November 2014 at 13:41

    Danke – dieser Artikel hat auch mein Leben verändert.

    Glaubst du so nen Mist ernsthaft oder suchst du einfach nur ne
    Gute Ausrede weil dir die Arbeit als solche nicht liegt?

    Immobilienmakler sind schlichtweg nicht nötig für einen funktionierenden
    Immobilienmarkt sondern sichern sich ihren Einfluss meist über Garantien und
    Feste Verträge mit Vermietern. Dann ziehen sie dem Mieter teils 3 Monatsmieten aus der Tasche weil sie im besten Fall noch die Tür öffnen und erklären wo sich das Wohnzimmer befindet. Das kann man – vor allem als Punkrocker doch nicht ernsthaft
    Noch gut finden???

  14. reinerwein1. November 2014 at 19:31

    Makler in der derzeitigen Form sind verachtenswert, weil sie ohne nennenswerte Gegenleistung zu überhöhten Preisen sich als Gatekeeper in einen eh schon überhitzten Markt einschalten. Diesen Typen sind einfach widerlich.

    Grundsätzlich sollte das Bestsellerprinzip gelten. Darüber hinaus sollten folgende Punkte verbessert werden:
    – die abstrus hohe Gebühr von fast 3 Nettokaltmieten ist in den allermeisten Fällen viel zu hoch und wird dem Aufwand in keinster Weise gerecht. Eine vierstellige Summe für ne Anzeige bei Immoscout, ein Besichtigungstermin und dann dem Vermieter 3 Bewerber vorschlagen. Mehr ist nicht.
    – die Makler müssen endlich Verantwortung übernehmen für die von ihnen angepriesenen Wohnungen. Es wird in den Anzeigen so viel Stuss geschrieben, der vollkommen an der Realität vorbeigeht. Wenn Eigenschaften der Wohnung sich als anders herausstellen als sie tatsächlich sind oder später verdeckte Mängel auftauchen, die nur der Fachmann erkennen konnte, aber nicht der unbedarfte Interessent/Mieter, muss der Makler haften.

    Ihren Ruf haben die Makler zu recht. Sie haben sich ihn hart erarbeitet, aber es hält sie niemand auf, sich zu bessern.

  15. hugobert2. November 2014 at 02:54

    Da Makler erstmal auf eigene Kappe arbeiten, werden viele umschulen (müssen); z.b. auf Immobilienfachwirt.
    Desweiteren wird sich der sowieso schon knappe Wohnungsmarkt weiter verspannen, da viele der bisher nur über Makler zugängigen Wohnungen im Übergangszeitraum/streik gar nicht auf den Markt gelangen.

    Der Maklerjob ist ziemlich obsolet und stammt aus einer Zeit, in der der Zugriff auf Informationen über den Wohnungsmarkt hauptsächlich über Zeitungen und persönliche Kontakte zu Bauherren ein Informationsoligopol gebildet haben.
    Da wir aber alle wissen, wie das Internet funktioniert, brauchen wir die Informationshüter in dieser personalisierten Form als Mieter persé nicht.
    als Vermieter kann ein Makler durchaus sinnvoll und praktisch sein- da man seine Zeit nicht mit der Auswahl des Mieters verplempert.
    Da die Kosten diese Dienstleistung netterweise von den Mietern getragen wurde, können Vermieter sich vollends und unkostenfrei auf das Vermieten konzentrieren- auch diese Regelung kommt bestimmt noch aus einer Zeit, in der dem Vermieter seine Arbeiterwohnblöcke durchs heizen mit Öfen wochenweise abgefackelt sind und es einen Wohnungsüberschuss gegeben haben muss.
    Somit hat der Gesetzgeber nachgeholfen, um die Bauherren zu entlasten und ihre Wohnungen einfacher auf den freien Markt zu bringen– geregelt im Wirtschaftsstrafgesetz von 1954.

    Das Bestellerprinzip also der erste Ausläufer des Versuchs dieses recht alte, unternehmerfreundliche Gesetz und die damit einhergehende Mietpreisspirale in den Metropolen zu bändigen. http://www.bundesrat.de/SharedDocs/beratungsvorgaenge/2013/0101-0200/0176-13.html;jsessionid=F4781DC0F2FBF23E7685013DCCCE8DA3.2_cid374?nn=4749758
    Fraglich ob die Verlagerung der Maklercourtage das Wohnungmarkt Gleichgewicht nicht weiter angreift und Vermieter ihre reellen Kosten, also auch Maklergebühren, einfach auf die Miete Aufschlagen; Diese Preissteigerung sich wieder im Mietspiegel niederschlägt, welcher massgebend für den (somit steigenden) Mietpreis sind etcetc…

    Stellt sich also abschliessend die Frage, ob Spekulation und maklerei für ein Grundbedürfniss, wie Wohnen (in dem Stadtteil seiner Wahl) nicht nur unmoralisch ist und sogar strafbar sein sollte.

    Ich für meinen Teil fühle mich von meiner Stadt und meinem Staat hart verarscht, wenn ich Italienische Nobelkarossen mit gut betuchten Investitionsstarken Milchschaumjunks in meinem mit leerstehenden Bürogebäuden überwachsenem Stadtteil erwische, die sich schnell noch ne Altbauwohnung grabben, um diese nach 1,5 Jahren Leerstand mit ca 30% Gewinn wieder zu verkloppen- Geld, welches Mieter in einem horrenden Mietpreis dann an den nächsten Vermieter und somit an den vorherigen Investor zahlen.

  16. Rolleau8. November 2014 at 19:26

    Tim: “Don’t hate the player, hate the game.” – Ähnlich verhält es sich mit Bankern, Börsenspekulanten, Polizisten oder beliebigen Führungspersonen von Großkonzernen. Eine personifizierte Kapitalismuskritik hilft uns, bzw. Menschen die etwas gegen ebendiesen Kapitalismus haben, nie weiter, sondern schafft nichts anderes als Feindbilder und verkürzte und damit gefährliche Ressentiments.

    Tim,

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