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Joe Cocker – With A Little Help From My Friends, live at Woodstock 1969

Joe Cocker ist tot. Und ganz anders als bei dem Tod von Udo Jürgens, geht mir das tatsächlich ein bisschen nahe.

Udo Jürgens hat Musik gemacht, die meine Eltern immer geliebt haben, weshalb ich sie per se schon mal scheiße fand. Im Alter hat sich daran auch nichts geändert. Das war halt Schlager am Piano. Mag ja sein, dass Jürgens auch ein integrer Musiker gewesen sein mag, ja. Aber irgendwas mit Sahne am griechischen Wein, den es nie in New York und schon gar nicht in Hawaii gegeben hat… Und alle Eltern schunkeln mit. Das kann doch heute keiner der damals Jungen wirklich ernstnehmen. Jetzt hört doch mal auf! Reißt euch mal zusammen!

1966 gewann Udo Jürgens mit dem öligen „Merci, Chérie“ den 11. Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne. Kurz darauf wurde er im deutschsprachigen Raum zum Schwarm aller auf schön geföhnt und auf glatt Gekämmter.

Drei Jahre später stand Joe Cocker in Woodstock auf der Bühne und sang dort vor 100tausenden sein „With A Little Help From My Friends“. Und ich wünsche mir bis heute, dass meine Alten ein paar Jahre später lieber diesen langhaarigen Tüpen auf den langen Autofahrten gehört hätten, als die Sahne von Udo Jürgens, der lange kein Joe Cocker war, den ich erst sehr viel später irgendwann mal hören sollte. In so verkiffter Stimmung, den Hippiescheiß im Herzen.

Und für diesen Auftritt, den Joe Cocker 1969 auf die Bühne Woodstocks brachte, liebe ich ihn ein kleines bisschen: „With A Little Help From My Friends“. Ganz ohne Sahne, Wein, New York und Hawaii. So ist das. Nämlich.

Hau rein, Dicker!


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15 Kommentare

  1. Gee22. Dezember 2014 at 21:20

    Nix für Ungut, aber nimm dir mal 30 Sekunden und lies dir den Text von „Ein ehrenwertes Haus“ oder den vollständigen Text von „Tausend Jahre sind ein Tag“ durch.

  2. Wolf22. Dezember 2014 at 21:37

    Und nochmal nix für Ungut… (was immer das bedeuten mag)… ihr habt beide Recht… jeder auf seine Weise, keiner liegt falsch. Ich durfte beide Künstler kennen lernen im Laufe meiner Jahre mit Musik, Freunden, Gesellschaft, habe mit deren Werken beiderseitig meinen Spaß gehabt (und werde ihn wohl auch weiterhin haben…) So ist nun mal der Lauf… Gut dass es so ist.

    Ich wünsche euch eine richtig geruhsame und friedliche Zeit über die Feiertage hinweg, gedenkt derer, die gehen, freut euch, was kommt und respektiert die Meinung anderer…

    Wolf

  3. Baumann22. Dezember 2014 at 23:22

    Hab ihn 2 mal live erleben dürfen. Einmal haben sie ihn nach dem 3. Lied auf der Trage von der Büne geschafft, so besoffen war er und das 2. mal war nach seinem Entzug. Unter Alk war kürzer aber besser. Hab heulen müssen heut.

  4. Quacki23. Dezember 2014 at 00:14

    @Ronny:

    Was wäre passiert, wenn deine Eltern Musik wie die von Joe Cocker geliebt hätten? Dann hätteste se auch mal per se Scheisse gefunden ;)

  5. Hotze23. Dezember 2014 at 08:52

    Ich kann mit der Musik von Udo Jürgens auch nix anfangen. Allerdings muss man ihm lassen, dass er das alles zumindest mit voller Überzeugung und Herz getan hat/haben scheint. Ganz im Gegensatz zu den ganzen anderen Medienmarionetten da draussen, die da heute so gecastet werden.

  6. Julian23. Dezember 2014 at 09:10

    Sorry, aber der Text ist daneben. Es gibt Dinge die über Geschmack stehen, und das ist Respekt.

  7. maxxwell23. Dezember 2014 at 09:25

    Joe Cockers grösste Hits waren Coversongs.
    Udo Jürgens, der imerhin für Weltstars komponiert hat, so zu beurteilen, lässt einiges an Sachverstand vermissen.

  8. harro23. Dezember 2014 at 10:02

    Naja, zu Udo Jürgens mag man stehen wie man will, der ist halt früher und nicht ausgebrochen, obwohl der wohl auch eine Frau nach der anderen hatte, anyway, es war nicht völlig hohl wie die anderen Schlager und technisch eine Leistung, 5 Jahrzehnte in den Charts ist schon eine Leistung – der Mann war ein Vollprofi. Mich macht Mozart völlig tüddelig – trotzdem mag ich seine Musik nicht, aber ich achte seine Leistung sehr.

    Wenn der Mann Dir egal ist bist Du ganz erwachsen ;)

  9. fil24. Dezember 2014 at 00:37

    geschmäcker sind verschieden, ja. jürgens und cocker, ich meine ernsthaft? willste die wirklich vergleichen? und der cocker soll gewinnen? komisch. hätte deinen geschmack jetzt mal völlig anders eingeschätzt. aber so isses manchmal. überraschend anders. merci, merci, für die stunden, ronny…

  10. Gianni24. Dezember 2014 at 02:37

    „hätte deinen geschmack jetzt mal völlig anders eingeschätzt“

    eben das wundert mich auch … grade intelligente oder auch bitterböse Kritik an rechtsgerichteter, rückständiger Gesinnung ist doch hier immer mal Thema – und da ist „1000 Jahre“ ja grade mehr als aktuell, nahezu jeder einzelne angesprochene Punkt … mich hätts nicht überrascht, wenn der Text hier irgendwann mal als Artikel hier aufgetaucht wäre…

    Aber gut, manchmal muss man halt auch mal bocken. So aus Prinzip und so :D

  11. Pelle Pellet7. Januar 2015 at 19:29

    Am Rande: Kameraführung (Split Screen!) bei Woodstock macht vom Kran aus kein geringerer als Martin Scorsese…
    Habe diese Nummer bei Woodstock schon vor 20 Jahren geliebt!
    Pelle

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