Zum Inhalt springen

Madsen – Live. Meine Fresse, was für ein Konzert.

Die Umstände des Abends waren aber doch ein wenig destruktiv. Der Marco nämlich kam mich überpünktlich aus der Pampa abholen, weil es sonst keinen Weg für mich gegeben hätte, pünktlich vor Ort zu sein. Soweit, so gut. In Potsdam angekommen ist dann nur dummerweise der Keilriemen seines Autos gerissen. Aufgrund der gestern doch schon warmen Temperaturen, hatte ich mich morgens dazu entschieden, auf die Strumphose zu verzichten, was eine Notreperatur möglich gemacht hätte. Also wurde versucht den Keilriemen durch ein Kunststoffseil zu ersetzen, was kläglich scheiterte. Zeitlich wurde es eng, da wir fälschlicherweise davon ausgingen, dass da Konzert um 20.00 Uhr beginnt. Nun gut wir wollten noch eben was essen und den Ärger konsequenterweise mit Wodka runterspülen. Schnell in die Tanke und dann versucht soweit wie möglich zu fahren, ohne das die Batterie aufgibt oder die Kiste überkochen würde. Zwischdurch nochmal angehalten um abzukühlen und dann weiter bis zum S-Bahnhof Griebnitzsee, wo wir das Auto stehen liessen um mit der Bahn weiter zu fahren. Zwischendurch telefoniert und erfahren das Beginn doch erst um 21.00 ist und erstmal durchgeatmet. Das war zu schaffen.
Vor der Schinkelhalle standen Menschen soweit das Auge reichte, was mich doch überraschte. Vorbei an der Schlange und schwups schon drinne. Es war voll. Gut voll und draußen standen ja noch hunderte. Da wir wussten, dass es keinen Weg geben würde, die Flasche Wodka da mit rein zu bekommen, mussten wir den natürlich vorher schon leeren, was sich jetzt auch bemerkbar machte ;) Aber nun war auch egal. Ran an die Bar, noch einen Wodka, – einen kleinen und ein Bier. Die Vorband schrammelte schon munter vor sich her und das Puplikum war schon gut vorgewärmt. Es waren viele junge Leute da und die Hälfte derer hatten irgendwie alle den selben Friseur, oder zumindest den selben Haarschnitt. Offenbar wollen die alle auch mal Teil einer Jugendbewegung sein. Nur als ein weibliches Küken mich dann siezte, war ich ein wenig ungehalten.
Wenn man mit Marco auf ein Konzert geht, ist es scheißegal, ob da 100, 1000, 10000 oder auch 100000 Gäste sind. Der läuft vorneweg, du hinten dran und irgendwann stehst du 5 Meter vor der Bühne, genau im Kreis, wenn ihr versteht. Da standen wir dann auch als das Feuwerk losging! Von der ersten Minute an, ging da total die Post ab und es wurde gepogt bis zum keineluftmehrkriegen! Ich merkte, dass die alle ein wenig jünger waren. Egal, mitschubsen. Nach einer Stunde dann mal eben an den Rand des Kreises, um Luft zu holen und dann wieder rein. Die Halle gröhlte so gut wie 90 Minuten pausenlos mit und auch die Band hatte daran ihren Spass. Es war ein Killer-Gig und für mich eins der besten drei Konzerte meines Lebens, obwohl ich schon so alt bin , dass die Küken mich da siezen. Wer brauch schon alte Männer, die darüber singen dass sie Terpentin trinken. Das Zeug kann jede Hausfrau im Baumarkt kaufen. Dann doch lieber junge Männer, die darüber singen, wie es sein muss wenn einem Nitroglycerin in die Adern gespritzt wird. So in etwa fühlte ich mich auch gestern Abend.
Potsdam ist offenbar etwas eigenes. Aber das ist ja auch keine Neuigkeit, – zumindest für die, die schonmal in Potsdam auf einem Konzert waren. Bilder zur Show gibt es hier und die sind nicht mal schlecht.

Aber zwei Dinge noch sollte ich mir für die Zukunft merken:
1.) Man sollte das Netzteil seines Laptops nicht in einer Tasche transportieren, die ein faustgroßes Loch hat. Das Netzteil könnte da nämlich durchfallen. (Was kostet ein neues Netzteil für ein iBook?)
2.) Den Weg vom Waschhaus nach Bornstedt zu Fuss zurückzulegen, könnte zu der Erkenntnis führen, dass man sich kräftig überschätzt hat. Einen Tag später zumindest. Heute Nacht kam es mir gar nicht soweit vor.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert