Zum Inhalt springen

Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Rapper dreht in Dortmund unangemeldet Gangster-Video

[Update:] Es wurde wohl doch kein Rap-Video gedreht, wie die Polizei erst vermutete – offenbar ging es wohl um ein Video, das im Kontext einer Hochzeit gemacht wurde. Die Art und Weise und das Timing der Aktion wird dadurch natürlich auch nicht passender.

Es ist jetzt vielleicht nach einem Abend wie dem von Dienstag nicht die beste Idee mit Airsoftguns durch Dortmund zu rennen, um unangemeldet ein Video eines Gangster-Rappers zu drehen, aber was weiß ich schon. Polizei sagt „Nein!„. Mit SEK.

„Auf Anfrage von DER WESTEN sagte Gunnar Wortmann von der Polizei Dortmund, dass ein szenebekannter Rapper in der Dortmunder Innenstadt ein Musikvideo mit realistisch aussehenden Waffen gedreht hätte. Der Rapper sei mit Bekannten, zwei Autos und Gewehren durch die Stadt gefahren. Daraufhin hat es mehrere Notrufe gegeben, „weil die beteiligten Männer südländisch aussahen und längere Bärte trugen“. Das Spezialeinsatzkommando, ohnehin momentan durch den BVB-Anschlag in Alarmbereitschaft, hätte sich dann in den Einsatz eingeklinkt und die Männer gestoppt. Unter den Augen zahlreicher Schaulustiger legen dabei Streifenpolizisten mit Beteiligung des SEK mindestens drei Männern Kabelbinder an, während die auf dem Boden liegen. Ein Mann bekam anschließend einen Platzverweis, eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und eine „ordentliche Ansage, wie deplatziert diese Aktion war“, sagt Wortmann.“

Carsten, der das Video geteilt hat, dazu:

Da das Video mitunter auch in echt ekelhaften rechten Gruppen geteilt wird, wo zB von der „Narrenfreiheit der Bereicherer“ gesprochen wird, will ich noch ergänzen: Refugees welcome!
Hier haben ein paar Jungs eine ziemlich behämmerte Idee gehabt – indem sie einen Tag nach dem Anschlag in Dortmund unbedingt ein ganz hartes Rap-Video drehen wollten mit islamistischem Touch und Soft-Air-Wummen. Ich schätze, diese Idee werden sie so schnell nicht nochmal haben. Trotzdem sind die mir irgendwie lieber als irgendwelche rechten Schwätzer, die mit so einem Clip oder irgendwelchen anderen an den Haaren herbeigezogenen Geschichten begründen wollen, wieso wir keine Flüchtlinge aufnehmen sollten, wieso Merkel eine untragbare Kanzlerin ist, wieso „unsere“ Religion toller sein soll als eine andere… Absoluter Quatsch, ihr rechten Pfeifen! Idioten gibt es überall und wenn jemand ein Arschloch ist, dann kann er das sein, egal ob er Christ, Muslim, Buddhist, Jude oder sonst was ist… Unfassbar, dass wir 2017 haben und sich ausgerechnet die Menschen, die sich für besonders zivilisiert und überlegen halten, wie Tiere benehmen.
In die hohlen Nazi-Birnen wird das natürlich nicht reingehen, aber mir gefällt der Gedanke, dass dieses Video auf rechten Seiten geteilt wird, obwohl im Text unterm Clip „Refugees welcome!“ steht.

(via Martin)

Einen Kommentar hinterlassen

Die 82-jährige Sumiko leitet tagsüber ein Restaurant und ist den Nächten als DJ unterwegs

Dass DJs heute locker schon mal die 50 genommen haben, ist ja schon länger nichts Neues mehr. Dass DJs allerdings erst mit 70 zum DJ werden und mit 82 Jahren immer noch hinter den Decks stehen, dürfte eher ungewöhnlich sein.

Das trifft dann wohl auf die 82-jährige Sumiko Iwamuro zu. Sie hat betreibt seit Jahrzehnten ein Restaurant in Tokio. Als sie mit stolzen 70 auf der Geburtstagsfeier ihres Sohnes für die Musikauswahl zuständig war, entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Auflegen – und seitdem legt sie halt auf. Ihren Stil benennt sie grundsätzlich als Techno, aber „ich füge Jazz, französischen Chanson und ein bisschen klassische Musik hinzu“, weil das sonst ja langweilig wäre. Recht hat sie.


(Direktlink)


(Direktlink, via FACT)

Einen Kommentar hinterlassen

Hund öffnet sich einige Türen, um aus einer Tierklinik abzuhauen

Ich habe keine Ahnung, was genau diesem Hund an der ihm zu berherbergenden Tierklinik missfallen hat, aber offenbar wollte er dort auf gar keinen Fall über Nacht bleiben. Und so öffnet er sich ein paar Türen, um raus zu kommen. Das verstehe ich als leidenschaftlicher Heimschläfer natürlich.

Mittlerweile ist der Bursche auch wieder zu Hause.

Einen Kommentar hinterlassen

Rolands Promo-Video für die Groovebox MC-303 aus dem Jahr 1998

Als wir zum Ende der 90er jede Menge Klassiker wie die TB-303, die TR-606 und die TR-808 zusammen hatten, um sie am „customized“ 1040 ST auf dem ollen 16-Kanal-Dynachord-Mixer zu einem klanglichen Output zu bringen, kam ein befreundeter Bassist mit seiner MC-303 vorbei. Er hatte diese zum Geburtstag oder zu Weihnachten bekommen, fand die „schon irgendwie ganz geil“, aber benutzte sie nicht weiter. Er bot uns an, das Dingen als Dauerleihgabe bei uns stehen zu lassen. Am Ende starb sie bei uns ihren Heldentod.

Damals belachten alle diese neue Box, die von Roland durchaus bezahlbar angeboten wurde, als Spielzeug. „Kann nichts“, „klingt zu dünn“ und überhaupt „fühlt sich an, wie ein Toy-Piano“. So die einhellige Meinung der „alten Hasen“. So wie die „alten Hasen“ es auch heute noch gerne tun, wenn mal was Neues auf den Markt kommt – man kennt das ja. Uns war das egal. Uns kostete das nichts und es kam Sound raus. Sound, der damals nach dem von Etnica klang, nach dem von Total Eclipse und Astral Projection. Den wollten wir.

Der Sequenzer war genau so gut wie der, der alten TB/TR-Reihen und nebenbei hatte das Teil eine nicht all zu kleine Sound-Library, Effekte und einen Arpeggiator, der ein bisschen was konnte. Zumindest mehr als all die anderen Geräte, die wir so zusammengekauft hatten.

Wir kauften uns bei Doepfer einen MIDI-to-SYNC-Converter und kabelten alles zusammen. Unser hauptsächlich für alles benutzter Sequenzer wurde die MC-303. Auch klanglich ging da hin und wieder was, man durfte es halt einfach nicht übertreiben, oder gar denken, die MC würde auch als Stand-Alone-Gerät ausreichen. Das tat nicht, aber sie leistete uns jede Menge Dienste. Solange, bis die Potis nicht mehr griffen, sich überdrehten oder die Tasten des Sequenzers aus ihrer Fassung sprangen. Wir haben das Dingen echt tot genudelt und sind irgendwann am PC zu Cubase umgestiegen, was als Sequenzer damals eben noch viel mehr taugen sollte.

Der damals mit uns befreundete Bassist hat nie wieder nach seiner MC-303 gefragt. Die Dauerleihgabe müsste demnach bis heute gültig sein, wobei ich gerade gar nicht weiß, wo genau das Dingen irgendwann mal tastenlos gelandet ist.

Sie war jedenfalls besser als ihr Ruf, die MC-303. Wirklich. Hier ein Promo-Video für die Groovebox MC-aus dem Jahr 1998. Ganz so, als wäre alles darum herum ein nie enden wollender LSD-Trip. Und so klang alles um uns herum damals ja auch. Genau genommen war die MC demnach auch besser als die für sie gemachte Promo. Ja.


(Direktlink, via RBYN)

Ein Kommentar

Monomood – Wjnter

Der großartige Monomood bringt eine neue EP auf Etui. „Unexpected Perceptions“ heißt sie und erscheint Ende April.

Monomood returns to his dubby roots with his fantastic laid back and atmospheric EP Unexpected Perceptions on Etui Records. Remembering the frost and darkness, the first track Wjnter can’t hide it’s origin. Cold chords and warm synths are creating the unique feeling of gloomy days in winter.

Vorbestellen kann man bei Bandcamp. Und hier schon mal reinhören. Dubtechno-Poesie. Wunderschön.


(Direktlink, via Deeogoa)

Einen Kommentar hinterlassen