Das Kraftfuttermischwerk

Das tolle an so einem Blog ist, dass wenn du ein paar dutzend Leser hast, dir einer von denen immer das geilste Zeug in die Kommentare haut. So wie Elektrosandy letzte Nacht.

Der nämlich hat gestern keinen geringen wie Marcos López dabei erwischt, wie der etliche Radiosendungen von sich auf Mixcloud lud, was er aktuell immer noch macht. López war unter anderem für eine der ersten Techno-Vinyls zuständig, die ich mir damals kaufte. Marmions „Schöneberg“ nämlich. Kam 1994 auf Superstition und ich mag die Nummer tatsächlich auch heute noch. Ein bisschen. Ich hörte seit dem immer wieder mal in das rein, was von ihm kam und was 2001 mit dem Album „T@les From A City Boy“ final endete. Zumindest für mich.

Viel prägender allerdings waren für mich jene Jahre, in denen er von 1997 – 1999 regelmäßige Sendungen auf Radio Fritz machte. Er war wohl einer der allerersten DJs in Deutschland, die Psy Trance im Radio spielen konnten und das mit großer Freude tat. Er legte damit fast jedes Wochenende den musikalischen Kurs fest, auf dem wir uns durch dieses zu feiern gedachten.

Nach dem 2001er Album verlor ich ihn total aus den Ohren, später dann auch gänzlich aus dem Gedächtnis. Um die Jahrtausendwende habe ich ihn hin und wieder noch mal auf dem Dance hören können, aber sein Sound war da dann eher Tribal-lastig und nicht mehr so ganz das, was ich zu dieser Zeit mochte. Und dennoch hat er mit seinen Radiosendungen für unvergessliche Autofahrten gesorgt, denn wenn es mal etwas weiter wegging, hörte man bis zur regionalen Frequenzgrenze eben seine Show, darüber hinaus dann manchmal noch das Tape der letzten Woche. Und zum Vorglühen (was damals noch ganz anders von Statten ging, als das heute geläufig ist) sowieso.

Das schöne an dem Musikverständnis von Marcos López war auch immer, dass er musikalisch nie wirklich festgelegt war und eine enorme Bandbreite an Höhrenswertem abdeckte. „Das Spektrum reichte von Ambient Music über tribal-orientierten Clubsound und House (in all seinen Variationen: Deep House; Speed Garage; Progressive; etc.), zu Electro, Psychedelic Trance, Techno (Minimal; Experimental; etc.), Drum’n’Bass, Trip Hop, Big Beat und World Music bis hin zu Ausflügen in den Pop und seinen Klassikern.“, wie er selber schreibt. Allerdings war seine damalige Liebe zum Psychedelic Trance nie zu überhören.

Und seit gestern sitzt eben jener Marcos López, der neben all dem auch noch Publizistik und Theaterwissenschaft studierte, vor seinem Rechner und lädt seine Radiosendungen auf Mixcloud. Viele davon ohne Jingles und ohne Moderation als Mixe im klassischen Sinne. Zwei davon packe ich hier mal rein, den Rest kann man der Reihe durch auf seinem Mixcloud-Account durchhören, was ich dann mal tun werde. Wenn ich Montag hier nicht mehr auftauchen sollte, bin ich irgendwann am Wochenende in Nostalgie ersoffen.

Geil wäre es ja, wenn es Chris Zippel gelingen würde, den Herren im Sommer auf den Ambient-Floor der Antaris zu buchen. Ich schreibe mal eben eine Mail…

Hier ein X-Dream Special zum Album „Radio“ vom Mai 1998 und unten eine bunte Kiste vom August 1999.

Radioshow – Marcos López @ Fritz/rbb – Soundgarden 22. Mai 1998 – X-Dream Special by Marcos López on Mixcloud

Radioshow – Marcos López @ Fritz/rbb – Soundgarden 27. August 1999 by Marcos López on Mixcloud