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Schlagwort: 90s

Vor 20 Jahren: Hausbesetzer in Potsdam

Spiegel TV war Mitte der 90er in Potsdam und hat sich die Situation der Hausbesetzungen angesehen. Das ist vor allem interessant, weil deutlich wird, wie zerfickt diese Stadt zur Nachwendezeit aussah und wie man dennoch nicht bereit war, das alles ohne weiteres aufzugeben oder dem generellen Zerfall durch Leerstand zu überlassen. Und auch wenn damals die Investoren manchmal mit dem Koffer voller Geld und unverrichteter Dinge wieder abzogen, ist heute so gut wie fast alles hier verkauft, geputzt, auf schön geföhnt und nur schwerlich bezahlbar. Auch für nicht mehr Jugendliche. Auch außerhalb des Stadtzentrums.

Die Hausbesetzer-Bewegung der achtziger Jahre feiert 1994 in Potsdam im holländischen Viertel Wiederauferstehung — aus den Ruinen der DDR-Wohnungswirtschaft ebenso wie aus den Ruinen des Einigungsvertrages.


(Direktlink, via FB)

Hier noch die tollen Fotos, die Jörg Schäfer zu der Zeit von der Szenerie gemacht hatte und nach dem Klick noch unkommentierte Aufnahmen von 1993.

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Daft Punk (Live PA) @ Borealis 97

„Homework“ gehört für mich bis heute zu den besten elektronischen Alben, die je produziert wurden. Klanglich ist bei Daft Punk davon heute nicht mehr ganz so viel übrig geblieben, aber jeder geht halt so seinen Weg. Diese Aufnahme aus dem Jahr 1997 ist so dreckig, wie der Sound den sie zu konservieren versuchte und womöglich auch so dreckig, wie die Keller, in denen derartige Aufnahmen damals halt manchmal entstanden sind. Heute Glitzeranzüge für Daft Punk, damals akustischer Staub.

Am 9. August 1997 spielten die Franzosen Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo ein Liveset auf dem Borealis im Espace Grammont in der beschaulichen Stadt Montpellier. Das war vor gut 17 Jahren. Daft Punk, so der Name des gemeinsamen Acts, hatte gerade das Debütalbum „Homework“ auf Virgin herausgebracht. Es sollte die Welt der elektronischen Tanzmusik verändern.


(Direktlink, via Das Filter)

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Die seit den 90ern nicht mehr aktualisierte Space Jam-Website von Warner Bros

1996 brachte Warner Bros mit Space Jam einen Animations-/Fantasyfilm mit der Basketball-Legende Michael Jordan in die Kinos. Die damals dafür gebaute Website liegt bis heute unverändert im Netz rum und ist ein kleines, lebendes Stück Internetgeschichte. Mit knallbunten Farben, spacigen Hintergründen, einer Navigation, die einen heute fast verzweifeln lässt und natürlich animierten GIFs aus der Vorhölle. Surfen wie einst in den 90ern.

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(via Stern)

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Online-TV wie in den 70ern, 80ern und 90ern

Alte Röhren TVs mit dem Programm der damaligen Jahrzehnte, welches heute durch YouTube gespeist wird. Doof nur, dass man die Werbung in den Videos nicht wegschalten kann. Doof auch, das einem die Nostalgie-Runde durch das youtubsche Geo-Blocking versaut wird und man sich alleine deshalb ganz schnell im 21. Jahrhundert wieder findet. Wer trotzdem mag, hier die 70er, die 80er, die 90er. Und immerhin hat MTV in den 90ern noch Musik gespielt.

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(via Christian)

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Techno in Frankfurt 1994: Abtanzen mit Annette

Eine für diese Zeit durchaus beispielhaft flache Sat 1-Reportage über das technoide Nachtleben in Frankfurt am Main. Mit Annette hatte man dafür eine Protagonistin gefunden, die rückblickend mehr als nur „unglücklich“ dargestellt wurde. Was Annette wohl heute so treibt?

Hier wird wirklich jegliches Klischee gewissenhaft von allen erdenklichen Seiten abgeklopft.


(Direktlink, via Sara)

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Die Techno-Fibel „Der Klang der Familie“ kommt als Doku ins Fernsehen

Felix Denk und Sven von Thülen haben mit ihrem Buch „Der Klang der Familie“ vor zwei Jahren ein Must Read über die Zeit nach dem Mauerfall und den Techno in Berlin veröffentlicht. Dieses fasst so ziemlich all das zusammen, was meine Liebe zum Techno damals gebar und zum Teil heute noch ausmacht. Außerdem spiegeln sich darin ganz wunderbar die Wochenenden meiner Jugend.

Und weil das Buch schon so klasse war, kommt nun vom selben Team noch eine Doku hinterher. Ausgestrahlt wird diese wohl am 27. Juli auf arte, hier ist der Trailer. Und wenn ich an dem Tag nicht auf irgendeinem Techno-Festival rumgurke – ist schließlich Sommer – werde ich mich ganz gepflegt vor den Fernseher hocken und auf arte eine kleine Zeitreise ins verrückte Berlin nach dem Mauerfall unternehmen. Mit ganz viel Techno und noch viel mehr Liebe. Ein Grund zur Vorfreude.

(Direktlink, via Tanith)

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Atmosphärischer Drum’n’Bass der späten 90er Jahre in einem Mix: Upzet – Emotional Intelligent

Ein Mix, der klingt wie eine Nase voll Dope riecht. Matze hat die ganzen D’n’B Klassiker aus den späten 90ern sortiert und daraus diesen wirklich exorbitant guten Mix gebraten. Heute geht das wohl als „liquid“ durch, damals nannten wir das „atmospheric“. Es sind diese Art von Nummern, die man auch auf 33 RPM laufen lassen konnte, ohne das irgendjemandem aufgefallen wäre, dass das eigentlich zu langsam ist. Gerade mit einigen der „Good Looking“ VÖs habe ich das so tatsächlich an Abenden gemacht, an denen ich irgendwelche Bars beschallt habe. Irgendwann wusste ich dann selber nicht mehr, ob die eigentlich auf 33 oder eben 45 RPM laufen sollten.

Matze hat das im Griff und zieht hier die schnellen Varianten durch. Ein toller Mix, der zumindest mir jeder Menge großartiger Erinnerungen vors innere Auge holt. Eine akustische Zeitreise mit dem Soundtrack des atmosphärischen Drum’n’Bass der späten 90er Jahre, exzellent gemixt. 39 Nummern in in knapp über 2,5 Stunden. Und alles hat den Duft von frischem Dope.


(Direktlink)

Tracklist:
00. 00:00 | Movie Sample of ‚Bicentennial Man‘
01. 00:00 | Future Engineers – Re:Source [Nexus] 2000
02. 06:52 | Big Bud – Indian Summer [Good Looking] 1999
03. 11:48 | Sonic Generation – Absolute Magnitude [Looking Good] 2000
04. 16:05 | Nookie – Solstice [Good Looking] 2001
05. 19:54 | Big Bud – State of Mind [Good Looking] 1999
06. 25:06 | Makoto – Treasure Towers [Good Looking] 2003
07. 31:09 | Big Bud – Emotionography [Good Looking] 1998
08. 34:57 | Seba – Soul 2000 [Looking Good] 1999
09. 41:04 | PFM – Danny`s Song [Good Looking] 2002
10. 44:07 | Moonchild – View of Life [Looking Good] 1999
11. 48:41 | Seba & Lotek – So long [Looking Good] 1996
12. 51:44 | Photek – Rings around Saturn [Photek] 1995
13. 55:10 | Appaloosa feat. Dream – Night Train [Looking Good] 1997
14. 58:13 | Big Bud – Darker than Blue [Good Looking] 1999
15. 1:02:03 | Nu-Moon – Possible Worlds [Good Looking] 2000
16. 1:04:18 | Pariah – Search for Life [Looking Good] 2001
17. 1:07:44 | Rantoul – Too high [Looking Good] 1999
18. 1:14:13 | Intense – Eastern Promise [Good Looking] 1996
19. 1:19:10 | Moonchild – Streams [Looking Good] 1999
20. 1:22:58 | Tayla – Resolution [Good Looking] 1998
21. 1:26:47 | Big Bud – Alzir [Good Looking] 1998
22. 1:30:58 | Future Engineers – Shattered [Renegade] 1997
23. 1:34:01 | KMC – System [Looking Good] 1998
24. 1:38:36 | Big Bud – Way of Life [Good Looking] 1999
25. 1:42:47 | Future Engineers – Time in Space [Temple Music] 1998
26. 1:47:21 | PFM – The eleventh Hour [Moving Shadow] 1996
27. 1:52:19 | Artemis – Sun Voyage [Good Looking] 1997
28. 1:54:58 | PHD & Funky Technicians – Above and beyond [Good Looking] 1996
29. 1:58:01 | PFM – The Western [Good Looking] 1995
30. 2:01:27 | Rantoul – Default [Good Looking] 2001
31. 2:04:07 | Artemis – Elysian Fields [Good Looking] 1997
32. 2:07:09 | Rantoul – The Ladder [Good Looking] 1999
33. 2:11:44 | Big Bud – Transmission [Good Looking] 1999
34. 2:14:50 | Intersperse – Equanimity [Looking Good] 2001
35. 2:17:31 | Q-Project – The Instrumental [Looking Good] 1996
36. 2:20:34 | PFM – Cruising Detroit ’98 [Moving Shadow] 1998
37. 2:25:31 | Photek – Ni-Ten-Ichi-Ryu (Two Swords Technique) [Science] 1997
38. 2:28:05 | Future Engineers – Echo Location [Looking Good] 2002
39. 2:31:53 | Seba – Camouflage [Looking Good] 1997

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WDR 3 Podcast: The Future is Ours – Als Techno durch die Decke ging

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E-Werk, Berlin, irgendwann in den 90ern, Foto: Tilman Tausb

Interessantes WDR Feature über die goldene Ära des Techno, die ja genau genommen ja auch heute noch anhält, selbst wenn sie nicht mehr so sensationell glänzend wahr genommen wird. Mit dabei: unter anderem Westbam, Dr. Motte, Tanith, Dimitri Hegemann (Tresor), Elsa for Toys und Jürgen Laarmann (früher Frontpage, später Berlin Mitte Boy).

1989. Die Wende. Im gerade wiedervereinten Berlin herrscht ein neues Lebensgefühl und liefert die perfekten Bedingungen für eine neue Subkultur: In leer stehenden, vergessenen Kellern entstehen Clubs. Mit neuem, urbanem Sound. Und diese Musik schafft das, was die Politik lange Zeit nicht erreicht: sie vereint. Zumindest die unterschiedlichsten Leute auf einer Tanzfläche, mit einer Musik, mit einer Art, zu feiern. Diejenigen, die damals die Tanzfläche beschallt haben, sie gebaut haben oder auf ihr standen, erzählen, wie in den Trümmern der Berliner Mauer die Subkultur Techno groß wurde. Und dass die Raver schon bei der zweiten Loveparade 1990 wussten: „The Future Is Ours“!

Hach, Berlin, alte Liebe.

[audio:http://podcast-ww.wdr.de/medstdp/fsk0/40/408731/wdrfeaturedepot_2014-04-29_00-01.mp3]
(via René)

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1990 mit der Tram durch Ost Berlin auf Techno aus dem Jahr 2014: Efdemin – Transducer

Keine Ahnung, welche Tram-Linien Ost Berlins dieser Clip hier genau zeigt, aber sie fahren durch ein noch ziemlich graues, östliches Berlin. Die Aufnahmen wurden 1990 von Steffy van Valanger mit einer Super 8 Kamera gemacht. Philllip Sollmann aka Efdemin hat sie jetzt auf sein „Transducer“ geschnitten, Teil der der aktuellen LP „Decay“, die auf Dial erschienen ist. Und ich wusste gar nicht, wie technoid ausgerechnet die Künstlerbude von Dial heute noch klingen kann. Sehr, sehr hypnotisch. Sowohl in Bild als auch in Ton. Am besten gar zusammen. Sehr geil.


(Direktlink | Danke, Achim!)

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