Zum Inhalt springen

Schlagwort: Berlin

Video: Sven Väth @ Tresorpark, Loveparade, 12. Juli 1998

Jemand hat am 12. Juli 1998 ein paar Stunden der Tresorpark-Veranstaltung zur Love Parade aufgenommen und dann jetzt mal vor 14 Tagen auf YouTube geladen. Ich habe das mal in eine Playlist geschoben, damit ihr das nicht tun müsst. Ich bin niemand, der meint, dass früher alles besser war, aber geil war es schon – und Stimmung gab’s auch. Ich habe keine Erinnerung daran, ob ich in jenem auch im Tresorgarten war, ausschließen kann ich das nicht, aber ich kann ja mal gucken. Über zwei Stunden der Ekstase und nicht nur akustische Nostalgie. Sehr schönes Zeitdokument.

Habe am 12.Juli fast das gesamte Set abgefilmt, damit Dimitri daraus was schönes macht. Aus nicht erinnerbaren Gründen wurde daraus nix. Das gesamte Material zeig ich euch jetzt. Vielleicht erkennt sich der Eine oder die Andere wieder?


(Direktplaylist | Danke, Piet!)

Ein Kommentar

Doku-Serie: Berlin wie es einmal war

Ich bin vor ein paar Tagen über den Teil der rbb-Doku-Serie „Berlin wie es einmal war“ über Berlin Schöneberg gestolpert und hatte mir den sehr wissbegierig angesehen. Wir hatten dort in den 1990ern unsere erste eigene Wohnung am Walter-Schreiber-Platz in Friedenau. Echte Schöneberger sagen ja, dass Friedenau nicht zu Schöneberg gehören würde, aber das war mir damals egal und ich hatte mich schon als Schöneberger gefühlt. Bundesallee, 63 Quadratmeter Altbau, Erdgeschoss, hohe Decken mit Stuck, U-Bahnhofeingang direkt vor der Tür, 650 Mark warm. Die ersten 3 Monate mietfrei, da die Bude ziemlich runtergerockt war. Vor uns hatte dort ein Junkie-Pärchen gewohnt und die Wohnung ziemlich verkommen lassen. Jedenfalls war Ronny aus der Brandenburger Pampa auf ein mal Berliner in Schöneberg. Ich habe diese Zeit sehr geliebt. Ich war jung, lebenshungrig und so Teil der damals wahrscheinlich verrücktesten Stadt der ganzen Welt.

Der Techno spielte gerade seinen Teil der Kulturrevolution und wir hatten in unserer kleinen 2-Zimmer-Bude jedes Wochenende mindestens 10 Freude aus unserer alten Heimat zu Besuch, mit denen wir von Freitag bis Sonntag feiern gingen und dabei hin und wieder bei uns chillten. Schlafen war ja nicht so ein Ding damals. Alles war schön und nichts tat weh. Außer vielleicht manchmal der Montag, aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls hatte ich mir diesen Teil über die 1960er, 1970er und 1980er in Schöneberg angesehen und mich dann in der Serie verloren. War dort alles vor meiner Zeit und trotzdem oder gerade deswegen für mich ziemlich spannend. Danach sah ich den Teil über den Berlin-Mitte, das Herz der DDR quasi, und vorhin lief der Teil über Prenzlauer Berg, den ich zu der Zeit, in der ich in Schöneberg wohnte, handwerklich mitsanierte und ihn so „ganz schön“ und gentrifiziert ins neue Jahrtausend schickte. So viele bekannte Ecken – so viele hörenswerte Geschichten. Tolles Format! Auch dafür sehr gerne Rundfunkgebühren. Ich habe jetzt noch den Wedding offen und kenne halt auch dort jede Menge Ecken, weshalb ich auch diese Episode noch sehen werde. Ich war mal so verliebt in diese Stadt – und bin jetzt immer wieder froh, wenn ich dort nicht verweilen muss. Man wird ja nicht jünger und Potsdam ist halt eh das schönere Berlin. So. Dennoch nostalgisch erwärmend: 30 Jahre in Berlin mit jeweils 30 besonderen Orten der jeweiligen Stadtteile.

Ein Kommentar

Jumana – Schönleinstraße

Ihr erinnert euch an das Crowdfunding, das Jumana im Sommer aufgesetzt hatte, um die Umsetzung ihrer Debut-EP finanzieren zu können? Ich schon, denn ich habe darüber gebloggt. Jedenfalls hatte sie die notwendige Kohle zusammen bekommen und gestern Abend die erste Single der EP veröffentlicht, die es mir schwer angetan hat, so dass ich sie gestern beim Kochen in Dauerschleife hörte. Ich schrieb ihr dann, was das Lied mit mir gemacht hat und meine jedes Wort davon verdammt ernst.

„… und koche gerade für all die kranken Mäuse hier Nudelsuppe. Dazu läuft dieser, dein Song, in Dauerschleife und gibt mir derbe Flashbacks in die 90er, in denen ich als Handwerker jeden Tag in Berlin unterwegs war. Vom Grunewald bis Ahrensfelde. Ich glaube, ich kenne wirklich jede U-Bahnstation der Stadt. Meine Schönleinstraße war zu der Zeit als wir in Schöneberg gewohnt haben, U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz und ich glaube, ganz viele in Berlin haben so ihre ganz eigene Schönleinstraße. Am Hermannplatz, an der Yorkstraße, Schönhauser, am Rathaus Steglitz und selbst am Rathaus Spandau. Heimat im ganz kleinen in einer riesigen Stadt. Das transportierst du wirklich unfassbar gut! Immer wenn ich jetzt mal in Berlin unterwegs bin, will ich sofort wieder weg. Ich bin so fertig mit dieser Stadt. Dann singst du dieses Lied und ich verstehe schon irgendwie, dass man diese Stadt auch heute noch irgendwie leben und auch lieben kann. Toll! Danke dafür! Das tut mir gerade richtig gut. Morgen fahr ich wieder hin. Und habe eigentlich deutlich mehr Bock drauf als bis vor deinem Lied.“

Einen Kommentar hinterlassen

Doku-Serie: Capital B – Wem gehört Berlin?

Die fünfteilige Doku-Serie „Capital B – Wem gehört Berlin?“ jetzt in der Arte-Mediathek.

Die Doku-Serie „Capital B“ illustriert die Geschichte Berlins seit dem Mauerfall 1989. Schnell entwickelte sich die Vision einer pulsierenden Metropole, allerdings gibt es bis heute vielfältige Konflikte um die Zukunft dieser Mega-City. Wie wurde Berlin zur Stadt, wie wir sie heute kennen?

Einen Kommentar hinterlassen

Doku-Reihe: EXZESS Berlin – Hauptstadt der Clubs

Berlin, Berlin, immer wieder Berlin. Und warum auch nicht? Langweilig wird dit hier ja nie, wa? Und so kommt die Doku-Reihe über das Club-Leben der Hauptstadt. Dreiteilig und mit jeder Menge Protagonisten, die teilweise schon
sehr lange dabei sind. Hier der Trailer, unten die Links zur ARD-Mediathek.

Berlin ist die Hauptstadt der Clubkultur. Nirgends, so der Ruf, wird länger, exzessiver, freier gefeiert als hier. „EXZESS – Berlin Hauptstadt der Clubs“ öffnet die Tür in diese sagenumwitterte Welt: Die dreiteilige Doku-Reihe erkundet das heutige Berliner Nachtleben und erzählt zugleich aus fünf Jahrzehnten Clubkultur.

Folge 1: Der Ruf der Nacht (S01/E01)
Folge 2: Die Anarchie der Nacht (S01/E02)
Folge 3: Der Rausch der Nacht (S01/E03)

Ein Kommentar

Kurzfilm über die Berliner Club-Legende Tresor: A Story of Survival

Ich war damals ja eher Team E-Werk und dennoch häufig dort, man hatte es ja nicht weit und an manchen Wochenenden tingelten wir halt einfach hin und her. Im jetzt nicht mehr ganz neuen Tresor war ich bisher nur ein Mal. Um dort selber zu spielen, was auch ganz schön war. Jedenfalls ist der Tresor eine Berliner Club-Institution wie es keine andere gibt – und da kann man auch noch einen Kurzfilm zu machen. Josiah McGarvie und Emma Tracey haben den zusammen mit der Clubcommission gemacht und zeigen hier „Tresor: A Story of Survival“.


(Direktlink)

Ein Kommentar

Doku: Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo – Lost Generation

Als 1989 die Mauer fiel, hatten viele Menschen im Osten Angst vor Drogen. Die ostdeutschen Medien hatten in den Jahren davor ein ziemliche Panik darüber verbreitet, wie groß die Drogenproblematik im Westen war. Viele glaubten das und hatten Angst, dass nach dem Mauerfall zehntausende Drogen-Zombies durch die Gegend laufen würden. Das war natürlich Quatsch, aber es hatten tatsächlich nur Wenige überhaupt Erfahrungen mit Drogen, wie es sie im Westen gab. Bis auf Alkohol und Arzneimittel, die natürlich auch missbraucht wurden, waren die Vertriebswege für Rauschmittel wohl nur sehr wenigen Menschen vorbehalten, so denn es sie überhaupt gab.

Jedenfalls fiel dann die Mauer und die Schulen bombardierten uns mit dem, was heute „Drogenprävention“ genannt wird, oder besser: was sie dafür hielten. Man wusste es nicht besser und so zeigte man uns mindestens ein Mal im Jahr den 1881 im Westen veröffentlichten Film Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Ich fand den damals wirklich verdammt abschreckend und dachte, wenn ich irgendwann nur einmal an einem Joint ziehen würde, würde das zwangsläufig in Heroinsucht enden. Zumindest transportierte der Film mir das und sorgte vielleicht ein wenig dafür, dass ich dann sehr, sehr lange die Finger von irgendwelchen illegalen Betäubungsmitteln ließ. Als ich dann viele Jahre später mit dem Kiffen begann, fühlte ich mich vom Film belogen. Für mich persönlich war Kiffen kein Einstieg in eine Drogenkarriere. Vorm Kiffen rauchte und trank ich. Danach probierte ich ein paar Dinge aus, kannte aber meine Grenzen und übertrieb es auch nie. Als ich ein paar Jahre später keinen Bock mehr aufs Kiffen hatte, ließ ich es wieder sein. Alles andere auch. Vielleicht hat der Film tatsächlich meinen Drogenkonsum irgendwie beeinflusst, obwohl ich mich von ihm belogen fühlte. Jedenfalls denke ich bis heute häufig an den Film. Die Serie von neulich habe ich bisher nicht gesehen, vielleicht hole ich das mal nach.

Bis dahin aber empfehle ich diese für mich höchst interessante Arte-Doku über die Hintergründe zum damaligen Buch und dem daraus resultierenden Film, die mir in Teilen tatsächlich auch ganz unbekannt waren. Oder die ich als gesellschaftliche Zusammenhänge gar nicht sah. Spannend.

Auflehnung gegen die Eltern, die Polizei, die Schule, die fehlenden Zukunftsperspektiven in den grauen Wohnsilos von Berlin: Christiane F. verkörperte die verzweifelte Flucht vor der Ausweglosigkeit in der damaligen BRD, die an der mangelnden Aufarbeitung ihrer jüngeren Geschichte und der Amnesie einer unter dem Nationalsozialismus groß gewordenen Elterngeneration krankte.
Christiane F. und ihre Freunde verloren sich im Berliner Nachtleben, entdeckten die Wirkung psychedelischer Musik, den Taumel der ersten Drogen und zerstörten sich auf der Suche nach immer stärkeren Kicks langsam selbst. Nach dem Aufbäumen von Mai 68 und den linksextremistischen Gewaltakten der Roten Armee Fraktion sahen Jugendliche wie Christiane F. den einzigen Ausweg in der Selbstzerstörung. Es war die stille, unauffällige Revolte, der Schrei einer Jugend, auf die man erst aufmerksam wurde, als es zu spät war. Man nannte sie die verlorene Generation.

Ein Kommentar

Kurzdoku: Krautrock – The beginning of the „Berlin School“ (1969)

Sehenswerte Doku über die „Berliner Beatwerkstatt“, die als „Berliner Schule der elektronischen Musik“ in die Geschichte einging. Und das schon ab 1968. Bis 1984 gaben sich dort Tangerine Dream, Ash Ra Tempel, Agitation Free, Manuel Göttsching, Klaus Schulze und Michael Hoenig die Klinke in die Hand und platzierten so Berliner Elektronik in die Ohren der ganzen Welt.

The Beat-Studio was located in the basement of a West Berlin school, funded by the city government to give young West-Berlin musicians an opportunity to learn modern recording technics.It’s first head was Swiss composer Thomas Kessler. Agitation Free, Ashra Temple, Tangerine Dream and many more recorded here.


(Direktlink)

Ein Kommentar