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Schlagwort: Bravo

Bravo-Hefte von 1956 bis 1994 kostenlos als PDF verfügbar

Irgendwann zu Beginn der 1990er las ich die Bravo regelmäßig. Zu DDR-Zeiten waren die Poster daraus nahezu ein Zahlungsmittel auf den Schulhöfen der polytechnischen Oberschulen und wer von seinen Westverwandten damit versorgt wurde, konnte sich recht ordentlich sein Taschengeld aufbessern, was nicht wenige taten. Als für mich dann Techno kam, wurde mir die Popkultur, die die Bravo zu durchleuchten versuchte, zunehmend egal und ich kaufte und las sie nicht mehr. Später kaufte ich sie dann hin und wieder für meine Kinder und schaute ab und zu mal rein, wobei ich feststellte wie weit weg die heutige Popkultur von mir stattfindet.

Jedenfalls hat sich das Bravo-Archiv dazu entschieden, sämtliche Erstausgaben der Jahre 1956 bis 1994 als kostenlose PDF zur Verfügung zu stellen. Nur falls da wer mal in Erinnerungen schwelgen mag.

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Pro & Contra Rap in der Bravo 1991

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1991, ich hatte mir gerade RUN DMCs „Tougher Than Leather“ auf Vinyl gekauft, wir hörten 2 Live Crews „Banned in the USA“ in Heavy Rotation und rundeten das mit Public Enemys „Fear of a Black Planet“ ab. Und immer wieder „Paul’s Boutique“ und Ice Ts „Power“.

Von Hip Hop hatten wir damals keine Ahnung, wir waren jung, die Mauer war gerade erst weg und in erster Linie feierten wir diesen Sound um des Sounds wegen.

MC Hammer und Vanilla Ice fanden wir schnell scheiße, weil das eben Pop und gar nicht so roh war, wie die von uns bevorzugten, oben genannten, Protagonisten. Dachten wir. Uns wurde klar, dass Hip Hop mehr als nur Rap war.

Zur selben Zeit diskutierten etwa gleich alte Kids in der Bravo darüber, ob Rap denn nun eher Fluch oder eher Segen war. Die Bravo lasen wir nicht, die war Pop. Das ist heute, nach 25 Jahren, ziemlich amüsant – also nicht, dass die Pop war, sondern was die Leute so schrieben. Irgendwie ja immer noch aktuell. Gerade im Kontext heutigen Deutschrap.

Christina P. aus Braunschweig äußerte sich in einer Bravo-Ausgabe 1991 wohl etwas kritisch zum Thema Rap, was andere zum Anlass nahmen, per Leserbrief auf Christinas Kritik zu reagieren. Aber es gab auch Applaus. Stilistisch erinnert das alles durchaus an heutige Kommentarspalten auf Facebook, nur das damals wohl etwas intensiver gefiltert wurde. Von Redaktionswegen.

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(Ausgegraben und gescannt von Von gestern)

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Beef unter Rappern 1999: Oli P. vs Thomas D

Die beiden Protagonisten des deutschen Sprechgesangs gerieten Ende der 90er aneinander. Oder besser: Oli P. geriet an Thomas D, der damals fand, dass Olis Reime unter aller Sau wären, womit er zweifelsfrei Recht hatte. Allerdings sahen das nicht alle so. Die Bravo lud zum Streitgespräch, an dem Thomas D. nicht teilnehmen wollte. Immerhin aber bot man seinen Lesern eine Doppelseite: „Hör auf, den Oli zu dissen!“ Romina hätte Thomas D damals am liebsten im Gefängnis gesehen.

Das waren noch Zeiten!

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(via Von Gestern)

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