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Schlagwort: Prohibition

Podcast: Über die Rauschkultur in Religion, Club und Technik – Music is the basic drug

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(Foto: Rick Doble • CC BY-SA 2.0)

Hörenswerte Sendung vom BR. „Gott ist tot, Ecstasy, MDMA und Ketamin leben.“

Rainald Goetz feiert den Exzess in seinem Buch „Rave“, für Ernst Jünger könne die Industriegesellschaft der „Euphorie nicht entbehren“ und mithilfe der repetitiven Beats der Gamelanmusik können Schamanen mit der Ober- als auch mit der Unterwelt kommunizieren. Im Westen verbinden wir mit Trance und Ekstase meist Drogen, aber viele Religionen haben vorgemacht, es geht auch ohne. Raves können profane Gottesdienste sein. Auch wenn der Dortmunder MayDay längst zu einer Feier des Konsums geworden ist, wie die Autorin enttäuscht feststellen musste.
Auch die Visionen der Technikevangelikalen, die in den virtuellen Welten das LSD des 21. Jahrhunderts sehen, machen ihr eher Angst.
Ein Erkenntnistrip durch Rausch und Ekstase, der sich im Zweifel morgens um vier lieber am trüben Rot des Rücklichts eines vorausfahrenden LKWs erfreut, als an den Stroboskopgewittern eines Clubs.

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(Direktlink, via Swen)

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Bremen legalisiert (ein bisschen) Cannabis

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(Foto: Martijn, CC BY-SA 2.0)

Bremen legalisiert auf Landesebene den Besitz von „geringen Mengen“ Cannabis. Auch der Eigenanbau von „einigen wenigen Cannabis-Pflanzen“ soll strafrechtlich nicht mehr relevant sein.

Künftig gilt in Bremen: Wer mit Cannabis in kleineren Mengen zum Eigenkonsum erwischt wird und nicht mit der Droge handelt, soll nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden. Ebenso soll nicht mehr automatisch der Führerschein eingezogen werden, wenn bei Verkehrsteilnehmern auch nur geringe Mengen Cannabis im Blut nachgewiesen werden. Dies kann laut SPD und Grünen das Land Bremen eigenmächtig umsetzen.

Dagegen war die CDU. Natürlich.

Auf Bundesebene ändert das erstmal nichts. Aber irgendwer muss halt den Anfang machen. Wenn auch einen vorerst nur kleinen.

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Verfahren wegen Drogenbesitz gegen Volker Beck eingestellt

CC BY-SA 3.0


Mathias Schindler • CC BY-SA 3.0 Vor sechs Wochen wurde grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck bei einer Polizeikontrolle mit 0,6 Gramm einer „drogenähnlichen“ Substanz erwischt. Es gerüchtete, dass es sich bei dieser um Crystal Meth handeln sollte, was bis heute nicht offiziell bestätigt wurde. Dabei wird es wohl auch bleiben. Gegen eine Zahlung von 7000 EUR wurde das Verfahren nun eingestellt. Volker Beck legte in diesem Zuge all seine Ämter nieder.

Steltner zufolge sei „das Ermittlungsverfahren nach Paragraf 153a der Strafprozessordnung gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 7000 Euro eingestellt“ worden.




Sein Statement:

„Mein Verhalten war falsch und es war dumm. Das tut mir leid. Leid tut mir auch, dass ich vielen Menschen, die mich seit Jahren unterstützen, es in den letzten Wochen nicht gerade leicht gemacht habe. Zumal ich mich, auf Anraten meines Anwalts, nicht öffentlich geäußert habe.
Die letzten Wochen haben mich auch zum Nachdenken gebracht: Sie haben mir gezeigt, was mir wirklich wichtig ist: Diese Menschen und ihre Anliegen, und alle, die mir in dieser Zeit beistanden, und auch meine Gesundheit. Dem will ich gerecht werden.
Bei denen, die sich deshalb Sorgen um mich oder unsere gemeinsamen Anliegen gemacht haben, bitte ich um Entschuldigung. Und Ihnen sage ich auch, Danke für Unterstützung. Das hat mir in dieser Zeit auch geholfen.
Hiermit teile ich mit, dass das Verfahren gegen mich nach einer Opportunitätsvorschrift (StPO) ohne strafrichterliche Verurteilung abgeschlossen wurde. Falsch bleibt mein Verhalten trotzdem.
Der Vorgang betrifft meine Privatsphäre. Ich werde daher dazu keine weiteren Angaben gegenüber der Öffentlichkeit machen.
Abgeordnete müssen wie alle Bürgerinnen und Bürger im Rechtsstaat die rechtlichen Konsequenzen ihres Handelns tragen. Das ist richtig und gut so. Aber für sie gelten, wenn sie Beschuldigte oder Tatverdächtige sind, auch die gleichen Rechte wie für andere auch: Das Recht zu schweigen und das Recht auf Privatsphäre.
Ich habe als Abgeordneter immer versucht, mein Privatleben und meine Familie – in guten wie in schlechten Zeiten – so weit wie möglich aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Dies will und werde ich auch bei Fehlern in meiner Privatsphäre so halten.
Meine Damen und Herren, über einen Satz, über den weithin berichtet worden ist, möchte ich noch etwas sagen: Ich bin – richtig – damit zitiert worden, dass ich gesagt habe, mich schon immer für eine liberale Drogenpolitik eingesetzt zu haben. Damit meine ich, dass Menschen nicht kriminalisiert werden sollten, wenn sie Drogen konsumieren. Ich habe aber niemals den Konsum von Drogen oder gar bestimmter Substanzen verharmlost oder verharmlosen wollen. Dass dies missverstanden werden konnte, dafür bitte ich um Verzeihung. Selbstverständlich wollte ich mich mit diesem Satz auch nicht über das Gesetz stellen.
Meine Damen und Herren, ich bin in dieser Woche noch krankgeschrieben. Mein Arzt rät mir allenfalls stundenweise die Arbeit wieder aufzunehmen. Mir war es wichtig, dieses Statement heute persönlich abzugeben. Jetzt werde ich erst einmal mit meiner Fraktion und Partei reden.“

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20 Kilo Haschisch und 40.000 Euro

Eigentlich wohl keine große Sache, in Köln wurden bei sechs Durchsuchungen 20 Kilo Dope und 40.000 Euro in bar sichergestellt. Wer schon immer mal wissen wollte, wie 20 Kilo Dope und 40k in kleinen Scheinen aussehen: bitte schön. Sieht man ja beides eher selten.

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Gemeinsam mit Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei und einem Diensthundeführer vollstreckten die Ermittler gestern gegen 14.30 Uhr die vorliegenden Beschlüsse. Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten über 20 Kilogramm Haschisch, kleinere Mengen Marihuana und rund 40.000 Euro Bargeld – Beschlagnahme! Zusätzlich stellten die Kriminalbeamten mehrere Mobiltelefone und diverse elektronische Beweismittel sicher. Und passt in kein Portmonee.

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Mann vergisst Trolley mit Marihuana im Zug

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(Foto: Martijn, CC BY-SA 2.0)

Ein Klischee besagt ja, dass Kiffen vergesslich machen würde. Manche Untersuchungen schließen sich dem an. Ob es bei dem 25-Jährigen Zugfahrer in einem ICE von Hamburg nach Stuttgart daran gelegen haben mag, kann ich nicht beurteilen, aber er hat im selbigen Zug einen Trolley mit einem Kilo Marihuana stehenlassen. Später rief er bei der Bahn an, wollte seinen vergessen Rollkoffer wieder haben und wurde bei der Abholung verhaftet.

Weil das Gepäckstück aber stark nach dem verbotenen Kraut roch, durchsuchten Bundespolizisten den Koffer und fanden die Drogen. Als der 25-Jährige seinen Trolley holen wollte, nahmen ihn die Beamten fest.

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Öfter mal mit einem Salzpaket über die Grenze fahren, kann teuer werden

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(Foto: Sean Naber • CC BY 2.0)

Ein Trio aus Hamminkeln an der niederländische Grenze fährt wohl schon seit längerer Zeit ein immer in Tape gewickeltes Paket Salz über die deutsch-niederländische Grenze, versteckt an mitunter ominösen Stellen eines Autos, wie etwa in der Reserveradmulde. In wechselnder Besetzung mit verschiedenen Autos. Des Öfteren wurden sie damit bei Kontrollen von der Polizei erwischt, die dabei natürlich gerne von Drogenfunden ausging, um später festzustellen, dass sie offensichtlich verschaukelt wurden. „Sind Sie jetzt traurig, dass Sie keine Drogen gefunden haben?“ soll einer der Angeklagten die Polizisten schon mal gefragt haben. Das finden die natürlich gar nicht mal so witzig.

Schon über 40 Mal seien sie angehalten worden, ergänzte ihr Bruder. In den meisten Fällen ohne Folgen. Einmal landeten sie in Emmerich für fünf Stunden im Arrest, bis überprüft worden war, dass das Salz wirklich keine Droge ist. Diesmal gab’s den Strafbefehl. „Wollten Sie ein Zeichen setzen?“ fragte der 27-Jährige nachher einen Polizisten (31), der als Zeuge geladen war.

Die drei wurden vor Gericht geladen, das Verfahren wurde gegen Geldauflagen in Höhe von 300,00 bzw. 150,00 EUR eingestellt. „Ich glaube, die betäubungsmittelartige Verpackung können Sie nicht leugnen. Es ist glaubhaft, dass sie provokativ auftreten. Der Tatbestand der vorgetäuschten Straftat ist gegeben. Es ist eine ziemlich dumme Aktion, eher ein jugendliches Verhalten.“, begründete die zuständige Staatsanwältin.

Laut Aussage der drei sei es keine böse Absicht, sondern schlicht einem Aberglauben geschuldet, immer Salz bei sich zu führen. Das bringe Glück, vertreibe böse Geister und böse Augen, erklärte der 27-jährige Student. Auch zum Termin der Verhandlung hatte der Mann eine Packung im Auto und bot dem Gericht an, es zu holen.

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Auf einmal so konservativ: Die Grünen und die Drogen

Die Grünen waren eine der erstes Parteien, die sich offiziell für die Legalisierung von Cannabis und eine generelle Liberalisierung der Drogenpolitik ausgesprochen hatten. Als Teil des Parteiprogramms. Cem Özdemir punktete vor zwei Jahren noch mit Cannabis auf dem Balkon.

Nun wurde Volker Beck mit einer „drogenähnlichen“ Substanz erwischt und hat im Zuge dessen sofort all seine Ämter niedergelegt. Souveräner Umgang mit den Tatsachen, wenn auch es mir viel lieber wäre, wenn Politiker, die seit Jahren eine Liberalisierung der Drogenpolitik fordern, in so einem Fall einfach mal klare Kante zeigen und erklären würden: „Ich nehm‘ halt auch mal was. In meiner Freizeit. Fragt ja auch keiner, wie oft in der Woche ich besoffen bin. Der Konsum schließlich ist nicht verboten.“ Der Besitz hingegen schon. Immer noch.

Beck hat das nicht getan. Wohl auch der Loyalität seiner Partei gegenüber, die derweil geradezu schnappatmig den Konsum der Droge geißelt, die Beck wohl gerade gekauft und bei einer Polizeikontrolle dabei gehabt haben soll. Es ist Wahlkampf.

Da heißt es wohl: „Gute Drogen, schlechte Drogen“ – und Beck hatte, der seiner gerade wahlkämpfenden Parteiwichtigen nach, offenbar in jenem Moment die falsche Substanz in der Tasche. Wobei immer noch keiner genau weiß, was das denn nun gewesen ist. Außer er selber wahrscheinlich, aber egal.

Morgen auf dem Titel der taz
Morgen auf dem Titel der taz

Derweil ziehen die Grünen in den Umfragen, zehn Tage vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg, der CDU mit 32 Prozent davon und könnten erstmals stärkste Partei in einem Landtag werden. Und das obwohl der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann heute Morgen ob der Beck-Sache noch Angst um seine Stimmen hatte und in dem Zuge Beck „schweres Fehlverhalten“ vorwarf.

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Macht euch mal locker.

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Verdacht auf Drogenbesitz: Grünen-Politiker Volker Beck legt Ämter nieder

CC BY-SA 3.0


Mathias Schindler • CC BY-SA 3.0Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck wurde heute bei einer Polizeikontrolle mit 0,6 Gramm einer „drogenähnlichen“ Substanz erwischt.

Um welche Substanz es sich bei dem Fund genau handele, könne man zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, so Steltner weiter. „Das werden chemische Untersuchungen ergeben.“

Es steht die Vermutung von Crystal Meth im Raum. Volker Beck legt in diesem Zuge all seine Ämter nieder.

Auf seiner Website erklärt er:

„Hiermit stelle ich meine Ämter als innen- und religionspolitischer Sprecher meiner Fraktion und Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, die mir die Fraktion verliehen hat, der Fraktion zur Verfügung. Ich habe immer eine liberale Drogenpolitik vertreten. Zu den gegen mich erhobenen Vorwürfen wird mein Anwalt zu gegebener Zeit eine Erklärung gegenüber der Staatsanwaltschaft abgeben. Ich werde mich dazu öffentlich nicht einlassen.“

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Bauer lagert 110 Kilo Drogen im Keller

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(Foto: David Hilowitz, CC BY 2.0)

Hier um die Ecke in Bad Belzig haben Zollfahnder einen Landwirt besucht. Er stand unter dem Verdacht des Zigarettenschmuggels. Außerdem soll er wohl seine Fahrzeuge mit Heizöl betankt haben. Deshalb wurde der Bauernhof des 60-Jährigen durchsucht. Im Keller fand man dann 110 Kilo verschiedenster psychoaktiver Substanzen. Das ist mehr Stoff als im Jahr 2014 im ganzen Bundesland Brandenburg hochgenommen wurde. Der Verkaufswert der Drogen beträgt rund 1,5 Millionen Euro.

„Im Keller stießen sie dann auf das gigantische Drogenlager: 72 Kilogramm Marihuana, 15 Kilogramm Haschisch, 10 Kilogramm Amphetamine, 7 Kilogramm Kokain und 6 Kilogramm Ecstasy stellten die Fahnder sicher.

Gegen den Landwirt wurde Haftbefehl erlassen.“

Brandenburger Bauern haben offenbar die dicksten Kartoffeln.

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