Zum Inhalt springen

Schlagwort: West-Berlin

Endstation Schlesien – Eine Reise mit der Berliner U-Bahn Linie 1, 1986

Westberlin 1986, U-Bahn Linie 1, eine Dokumentation von Peter Adler. Hervorragendes Wochenendmaterial.

„Immer der Linie, den Bahngleisen entlang, aus dem Untergrund in die Höhe Kreuzbergs bis zur Endstation, kurz vor der Mauer, dem Schlesischen Tor, beobachten Peter Adler und Hans-Jörg Reinel die Bewegungen der Leute, die von dieser Lebensader angezogen, ausgespuckt werden. Die Dramaturgie wird von der Bewegung bestimmt; die Geschichten ergeben sich aus den Fundstücken an den Haltepunkten.
Zufallsbeobachtungen, Stimmungsbilder werden mit soziographischen Erkundungen am Dienstpersonal festgemacht. Berlin wird zwischen Opern-Kultur und „Orientexpress“-Exotik der5 Puls gefühlt. Ständig wechselt der Rhythmus, changieren die Farben, dringen neue Dialekte und Sprachen ans Ohr. Mit Francois Galvanis wehmütigen Saxophonklängen wir d man hineingezogen in diese Bewegung, dieses Stadtabenteuer entlang der Linie 1. Wie benommen taucht man schließlich nach diesen Impressionen, diesen vielen großen und kleinen Geschichten wieder auf….
Ein Berlin-Bild, das ganz ohne Schönmalerei und Weihrauchtöne auskommt, das aus seinen harten Kontrasten eine aufregende Spannung gewinnt….“

Thomas Thieringer in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 1.9.1987


(Direktlink)

Einen Kommentar hinterlassen

Berlin 1973 – Durch die Mauer in den Osten

Zeitkapselaufnahmen aus Berlin im Jahr 1973. Ich war noch nicht mal geboren und gucke trotzdem oder gerade deshalb gerade interessiert auf diese Bewegtbilder.

Berlin 1973 – Ausschnitt aus einem ausführlichen Stadtporträt, gefilmt von einem Kameramann aus Frankreich. Am Anfang sehen wir seltene Aufnahmen von einem treppenartigen Stück Mauer. Dann ein Mix aus Aufnahmen vom Todesstreifen, einer Streife DDR Grenzer, Grenzpolizei West und den Übergang nach Ost-Berlin. Im Fokus steht hier der Verkehr in Berlin Mitte, die Menschen rund um die Neubauten am Alexanderplatz mit Weltzeituhr und Fernsehturm. Zum Ende sehen wir eine Gruppe Soldaten der Westalliierten auf Besuch im Pergamon-Museum.


(Direktlink)

Einen Kommentar hinterlassen

Doku: Wilde Jahre West-Berlin – Punk auf der Insel

Unabhängig davon, dass ich Ende der 1970er Jahre deutlich zu jung gewesen wäre, dieser Bewegung hätte irgendwie beiwohnen zu können, wuchs ich zu der Zeit im Berliner Norden im Schatten der Mauer auf Ostseite auf. Dennoch blieb mir diese ganz offensichtlich spannende und wilde Zeit im Berliner Westen nicht verborgen. Schön, da mal wieder reingucken zu können. Ein Film von Margarete Kreuzer, im Jahr 2015 erstausgestrahlt beim rbb.

Ende der 70er Jahre: Es herrscht Aufbruchstimmung in West-Berlin. Von der Mauer umgeben wird die Insel zum Mekka des deutschen Punks und des avantgardistischen Undergrounds. Ein Paradies für Paradiesvögel. In West-Berlin hat man keine große Zukunft, heißt es. „No future“ bedeutet auch: Leben im hier und heute – so intensiv und radikal es eben geht. Die Undergroundszene tummelt sich im „Kumpelnest“, im „SO 36“ oder im „Risiko“. Von hier aus machen sie Kunst. Oder haben einfach nur Spaß. Die wilde Zeit dauert von Ende der 70er bis zum Mauerfall – als West-Berlin und sein Underground fast über Nacht verschwindet.

Im Film von Margarete Kreuzer erzählen Alexander Hacke („Einstürzende Neubauten“) und Wolfgang Müller („Die tödliche Doris“), Danielle de Picciotto (Künstlerin und Sängerin „Space Cowboys“), Thomas Hornemann (Maler), Salomé (Maler und Frontmann von „Geile Tiere“), die Modedesignerin Claudia Skoda und der Filmemacher Jörg Buttgereit über ihr Leben in West-Berlin. Auch David Bowie spricht über seine Jahre in der geteilten Stadt. Viele Archivaufnahmen und natürlich Punk-Musik vermitteln die melancholische und zugleich schräge, intensive und schöpferische Atmosphäre dieser Zeit, in der sich Punks und die kreative Bohème trotz der stets präsenten Mauer ihre Freiheiten zum Experimentieren und Ausprobieren nahmen.


(Direktlink)

Einen Kommentar hinterlassen

West-Berlin 1987: U-Bahnfahrt in Kreuzberg, Smogalarm und Fahrverbot

Schöne Zeitdokumente, die Privataufnahmen aus dem Jahr 1987 in Berlin Kreuzberg zeigen. Einmal U-Bahn zwischen Kottbusser Tor und Schlesischem Tor, dann vom Schlesischen Tor zum Halleschen Tor.


(Direktlink)

Ein weiteres Video zeigt einen Sonntag mit Smogalarm und Fahrverbot.

Sonntagvormittag, 01.02.1987: Wenig Autos auf den Straßen, weil am frühen Morgen in Berlin die Smog-Alarmstufe 1 ausgerufen worden war. Schon am Vorabend war bei Bodentemperaturen von -12 bis -15 °C° und starkem Dunst der Schwefeldioxyd- Grenzwert überschritten. Erstmals galt ein Fahrverbot für alle PKW, die nicht als schadstoffarm eingestuft waren oder eine Sondergenehmigung hatten. Ausnahmen gab es für Taxis, die BVG, Polizei- und Hilfsfahrzeuge und für alle, die nach Ost-Berlin oder ins Bundesgebiet fahren wollten.

Hier Aufnahmen von der Urban- Ecke Körte- und Grimmstraße in Kreuzberg, der Graefestraße und aus meiner damaligen 1-Zimmer-Hinterhauswohnung (mit Kohleofen ohne Bad), in der ich Wohnungsanzeigen in der Berliner Morgenpost studiere. Das orangene Telefon mit Wählscheibe war nach meiner Erinnerung damals die einzige Alternative zu den mausgrauen Apparaten.

Zum Schluss Aufnahmen von den U-Bahnhöfen Hermannplatz und Südstern.

In Ost-Berlin gab es keinen Smogalarm und es wurde in der „Aktuellen Kamera“ am Abend auch nicht darüber berichtet. Man sah Bilder von fröhlichen Ausflüglern in Ost-Berlin. Offensichtlich schützte die Berliner Mauer die DDR-Bürger auch vor ganz, ganz schlechter Luft aus dem Westen.


(Direktlink)

3 Kommentare

Westberlin in den 70ern: Luftschlösser der Anarchisten

6897938220_e4ec2dc2f7_z


(Foto: Barbara Ann Spengler • CC BY 2.0)

Schöne Fotoserie von Siebrand Rehberg auf einestages mit dazugehöriger Story von Corina Kolbe.

„Als Rehberg 1969 aus dem beschaulichen Niedersachsen nach Berlin kam, lag in Kreuzberg Aufbruchstimmung in der Luft. Von Gentrifizierung und Luxussanierungen sprach damals noch niemand. Der Künstler war von der kulturellen und ethnischen Vielfalt des heruntergekommenen Bezirks fasziniert. „Kreuzberg war für mich das Fremde“, erinnerte er sich später. Seine Eindrücke dokumentierte er auf zahlreichen Fotos.“

Einen Kommentar hinterlassen

B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979–1989

Die Filmemacher Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck und Heiko Lange haben mit B-Movie einen viel beachteten Film gemacht, der das West-Berlin der Achtzigerjahre portraitiert. Gestern lief dieser Arte und ist dort jetzt in der Mediathek gelandet.

„B-Movie“ ist ein Dokumentarfilm über Musik, Kunst und Chaos im wilden West-Berlin der 80er Jahre. Bevor der Eiserne Vorhang fiel, tummelten sich hier Künstler und Kommunarden, Hausbesetzer und Hedonisten jeder Couleur. Die eingemauerte Stadt war ein kreativer Schmelztiegel für Sub- und Popkultur, geniale Dilettanten und Weltstars. „B-Movie“ erzählt die letzte Dekade der geteilten Stadt, von Punk bis zur Love Parade, mit authentischem Filmmaterial und Originalinterviews.

1980: Mark Reeder aus Manchester ist 20, als er die legendäre Musikszene um Joy Division verlässt, um nach West-Berlin zu kommen. Der britische Musiker, Produzent, Schauspieler und Autor ist fasziniert von der deutschen elektronischen Musik und taucht ein in den Großstadtdschungel der geteilten Stadt. Schnell ist Reeder mittendrin – als Roadie, Türsteher, Musiker, Manager und als Schauspieler in Kurz- und Undergroundfilmen. Alles ist immer in Bewegung, neue Bands gibt es in ständig wechselnden Konstellationen, und Reeder trifft sie alle, die Helden für einen Tag, von denen Bowie sang. Niemandem geht es hier um den langfristigen kommerziellen Erfolg, sondern nur um den Moment, das Hier und Jetzt. Am Ende des Jahrzehnts steht der nächste musikalische Urknall unmittelbar bevor: House und Techno, die letzte musikalische Innovation. Reeder ist auch einer der 100 Teilnehmer der ersten Love Parade, die als Demonstration über den Ku’damm zieht. Wochen später ist West-Berlin Geschichte.


(Direktlink)

8 Kommentare