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‚Valiant Hearts‘ – Ein etwas anderes Computerspiel

Jopp, ich gestehe, ich bin nicht mehr allzu weit vom dreißigsten Lebensjahr entfernt und spiele immer noch Computerspiele. Schrecklich infantil, ich weiß.
Gründe für meine doch recht späte Begeisterung für Computerspiele gibt es einige, der vermutlich ausschlaggebendste wird sein, dass ich keineswegs ein Digital-Native bin, der erste internetfähige Rechner stand  erst nach meinem 18. Lebensjahr im Haus meiner Eltern, dementsprechend war viel nachzuholen und ich bin halt immer noch dabei…
In den letzten Tagen fiel mir dann aber ein Spiel auf, was aus der Reihe der Taktik-Shootern,  von Patriotismus und Kriegsverherrlichung strotzenden Ego-Shootern, immer gleich bleibenden und trotzdem millionenfach verkauften Sportsimulationen auszubrechen scheint.

Die Rede ist von ‚Valiant Hearts – The Great War‚, einem Spiel was anlässlich des 100. Jahrestags des Beginns des 1.Weltkriegs veröffentlicht wurde.  Auch wenn der Titel zunächst jedes bellizistische geneigte Herz höher schlagen lässt, es geht diesem Spiel keineswegs darum mit Gewehr- und Granateneinsatz zu begeistern und mal wieder einen der historischen Kriege für die gewählte Seite zu entscheiden. Es geht vor allem darum ‚dem Krieg alles Glorreiche‘ zu nehmen, wie der Spiegel titelt. Die Macher dieses Spiels möchten dem Spieler, grafisch inszeniert wie eine Graphic-Novel, deutlich machen, dass Krieg mal echt nicht so geil ist.

Valiant_Hearts


So schlüpft man im Spiel in die Rolle des französischen Zivilisten, aber schon bald Soldaten Emile, der sich mit seinem treuen Begleiter, Hund Walt und dem amerikanischen Fremdenlegionär Freddie, auf die Suche gibt nach seinem im Kriegsgewirr verlorenen Schwiegersohn Karl begibt.  Die gesamte Story wird getragen durch Informationen von Zeitzeugen oder Briefen von den Fronten, Historiker beteiligten sich an der Entwicklung und so schaffte man es eine verschreckende, aufklärerische und zeitgleich unterhaltsame Verbindung zwischen einem fiktiven, kindlich erscheinenden Computerspiel und den wahren Begebenheiten, Schrecken und vielen Verlusten des ersten Weltkriegs zu knüpfen.

„Am Ende von „Valiant Hearts“ hofft man nur noch, dass dieser Wahnsinn aufhört. Wie immer wieder im Spiel möchte man an der Menschheit verzweifeln, aus dem Grund, dass sie so etwas wie den Ersten Weltkrieg zugelassen hat. Ganz naiv und ganz unmittelbar wirkt „Valiant Hearts“ dann. Doch die Kriegsmaschine läuft weiter, will gefüttert werden mit dem Leben von Hunderttausenden.“

 

(Direktlink)

Ich für meinen Teil war von dem bisher gesehenen dieses Spiels doch recht begeistert und freue mich darüber endlich mal wieder etwas ‚Anderes‘ auf Monitor oder TV zu sehen, woran ich euch hiermit teilhaben lassen wollte.

Nachtrag:

Gerade eben bin ich noch über einen weiteren Trailer gestolpert, der sogar in deutscher Sprache daher kommt:

(Direktlink)

7 Kommentare

  1. Zeddi4. Juli 2014 at 21:48

    Unter 30? Damit wärst du in unserem „Clan*“ ein küken … unser ältester Mitspieler ist anfang 50 – der großteil zwischen 30 und 40.

    Obwohl wir Primär Egoshooter spielen, sind wir keine bösen Killer oder Dicke Jugendliche, sondern ganz normale leute mit normalen Jobs und teilw. auch mit Familie / Kindern ^^

  2. Tim5. Juli 2014 at 00:05

    Zeddi,

    Oh, leider findet man sowas viel zu selten.
    Es hat damals bei CS:Source Ewigkeiten gedauert bis ich mal halbwegs annehmbare Menschen getroffen habe mit denen man regelmäßig spielen konnte.
    Nun, mit CS:GO ist wieder alles auf Reset gesetzt…

  3. Philipp5. Juli 2014 at 02:13

    Hab‘ das Spiel auf der E3 gesehen und fand’s ebenfalls toll vom Ansatz her. Ich hatte aber nicht im Blick, dass es so zeitnah erscheint.
    Gerade nach der Lektüre von „Im Westen nichts Neues“ (fantastischer Roman, btw) bin ich gespannt, welchen Eindruck das Spiel hinterlässt. Danke für den Hinweis!

  4. doc-rofl5. Juli 2014 at 13:14

    Klasse Geschichte, passables Game, absolut empfehlenswert. Ich bin mittlerweile über 40, also der Zielgruppe der Computerspielindustrie deutlich entwachsen. Die meisten Titel interessieren mich heute nicht mehr, irgendwie hat man das meiste doch schon mal gesehn. Umso schöner, zu sehn, dass es noch solche ambitionierten Projekte gibt. Die stimmige (überwiegend 2-D) Grafik hat mich umgehauen und es gab einige Wow-Momente.

    Klasse Spiel, in Zukunft ruhig mehr mutige Designansätze, jenseits der grossen Blockbustertitel. Ubisoft hat derzeit übrigens auch Child of light im Programm, was zwar keinen geschichtlichen Hintergrund bietet, aber dafür ein wunderbares Artdesign, abseits des Mainstrems.

  5. Eisboer6. Juli 2014 at 00:56

    Ich kann aus dem Text nicht rauslesen, ob du das Spiel tatsächlich schon hast?

  6. k7. Juli 2014 at 21:32

    Ich hab mal angefangen mir das Walkthrough anzuschauen – wie eine Geschichte die erzählt wird, macht total Spaß!
    Und ja, wunderschöne Grafik und tolles Character Design. Schön, schön, schön.

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