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Verkaufen Nichtwähler ihr Wahlrecht?

Michel Abdollahi und Janina Kalle waren für Panorama 3 nach der Schließung der Wahllokale in Bremen unterwegs und haben Nichtwähler gefragt, ob sie denn ihr Wahlrecht verkaufen würden. Dabei entsteht ein recht interessanter Spin, denn hiernach würden einige Menschen ihr Wahlrecht in Länder vergeben, die ein Wahlrecht offensichtlich viel nötiger haben, als dieses Land hier. Was aber wenn alle ihre Stimme nach Ruanda geben würden und hier keiner mehr wählen könnte? So wie derzeit in Ruanda.

Stell dir vor es ist Wahl – und jeder Zweite geht hin. Da lässt sich doch was machen: „Für wie viel würden Sie Ihr Wahlrecht abgeben?“ Michel Abdollahi geht in Bremen einkaufen…


(Direktlink)

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass „Wahlrecht“ auch das Recht impliziert, nicht wählen zu gehen und verurteile niemanden, der von diesem Recht Gebrauch macht. Aber das nur am Rande.

8 Kommentare

  1. daMäx19. Mai 2015 at 21:38

    „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass “Wahlrecht” auch das Recht impliziert, nicht wählen zu gehen und verurteile niemanden, der von diesem Recht Gebrauch macht.“

    Danke dafür. Wie oft man sich so einen Stuss anhören muss von wegen „wer nicht wählt darf sich hinterher auch nicht beschweren“ oder ähnliche Grütze…

    Ich finde diese ganzen Pappnasen einfach unwählbar. Ja, das tut mir auch leid. Aber ich kann es halt nicht ändern.

  2. Jack19. Mai 2015 at 22:18

    Solange den Nichtwählern klar ist das ihre „nicht“ stimme automatisch im Wahlverhältniss den Parteien angerechnet wird. Oder hat schon mal jemand beim Wahlergebniss eine Säule „Nichtwähler“ gesehen? Nein denn das dt. Wahlsystem hat keine Mindestwahlbeteiligung (quorum)
    Sprich für die Pappnasen da draussen nur durch nichtwählen ändert sich nichts – wählt Kleinparteien damit richtet ihr den größten Schaden bei den Großen an (ob das wirklich sinnvoll ist nicht klar) da nur so deren Prozente runter gehen.

  3. Internet20. Mai 2015 at 08:42

    erst konnte ich es nicht glauben, dann musste ich weinen…

  4. nörgler20. Mai 2015 at 08:46

    Ich bin mit dem Grundsatz großgeworden, das ein Recht auch eine Pflicht darstellt. Wenn Ihr der Meinung seid, dass die alle unwählbar sind, ein Gedanke, der mir auch durchaus kommt, dann habt Ihr während der Wahl immer noch die Chance ein großes Kreuz zu machen. Damit würdet Ihr deutlich machen, dass Ihr nicht gegen das Wahlrecht seid, sondern nur gegen die Optionen, die Euch geboten werden.

    Ich bin für eine dahingehende Reform des Wahlrechtes, wo ganz unten die Wahloption gegeben wird, alle Kandidaten abzulehnen. Bei einer Mehrheit für diese Option gibt’s eine Neuwahl und alle bisherigen Kandidaten dürfen sich nicht mehr zur Wahl stellen.

  5. some lucid dreams20. Mai 2015 at 08:48

    etwas kurz gefasst finde ich obiges video schon. sind es doch schon sehr krasse unterschiede zwischen unserem „wohlfahrtsstaat“ und den verhältnissen in krisengebiete.
    meine these dazu; wer unter derlei umständen leidet und lebt, strebt eine eigene stimme eher an, als jemand, der vom wohlstand umsorgt ist. ein umdenken setzt scheinbar erst ein, wenn die verhältnisse kippen. nach dem alten brot und spiele-muster eben.

  6. sommteck20. Mai 2015 at 15:11

    Ich bin auch der Meinung, dass sie von dem Recht nicht wählen zu müssen, Gebrauch machen sollen, wenn sie es nicht möchten. Ich werde aber nicht müde zu sagen, dass wenn man mit den derzeit politischen Parteiangebot die einem zur Wahl stehen nicht zufrieden ist, dann soll man wenigstens den Wahlzettel für ungültig erklären. Solange man über die derzeitigen politischen Verhältnisse schimpft, aber es nicht schafft dies formell zum Ausdruck zu bringen oder sich wenigstens dabei helfen zu lassen, dann weiß man es nicht besser oder der Leidensdruck ist offentsichtlich einfach noch nicht genug. Um es mal etwas einfacher oder ordinärer aus zu drücken: Wenn man sich verarscht fühlt und nichts dagegen tut, damit will man eben weiter verarscht werden.

  7. Alreech21. Mai 2015 at 23:25

    nörgler:
    Ich bin mit dem Grundsatz großgeworden, das ein Recht auch eine Pflicht darstellt. Wenn Ihr der Meinung seid, dass die alle unwählbar sind, ein Gedanke, der mir auch durchaus kommt, dann habt Ihr während der Wahl immer noch die Chance ein großes Kreuz zu machen. Damit würdet Ihr deutlich machen, dass Ihr nicht gegen das Wahlrecht seid, sondern nur gegen die Optionen, die Euch geboten werden.

    Ich bin für eine dahingehende Reform des Wahlrechtes, wo ganz unten die Wahloption gegeben wird, alle Kandidaten abzulehnen. Bei einer Mehrheit für diese Option gibt’s eine Neuwahl und alle bisherigen Kandidaten dürfen sich nicht mehr zur Wahl stellen.

    schön, und wenn bei der Neuwahl auch die Wahlbeteiligung zu niedrig ist, gibt es noch mal eine Neuwahl mit neuen Kandiaten…
    Und so lange die Neuwahlen stattfinden, bleiben die alten Mandatsträger im Amt, oder wie soll das laufen ?
    Und was ist wenn nach X-Neuwahlen immer noch keine genügenden Wahlbeteiligung vorhanden ist, oder sich keine Kandidaten mehr finden die bereit sind sich zur Wahl zu stellen ?

    Irgendwie macht das ganze keinen so durchdachten Eindruck…

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