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4 Suchergebnisse für "pfefferspray cop"

Und wieder deutsche Pfefferspray-Cops

Man könnte meinen, es sollte mittlerweile auch bis zur Polizei durchgedrungen sein, dass der Einsatz von Pfefferspray nur dann als verhältnismäßig gilt, wenn er in Ausnahmesituationen stattfindet. Darüber wurde in den letzten Jahren immer wieder geschrieben.

Nachdem der Amerikaner John Pike im Jahre 2011 eine Gruppe vor ihm sitzende Studenten „gepfeffert“ hatte, gab es ein weltweites Echo auf diesen völlig unnötigen Einsatz. Pike wurde zum Meme und beschwerte sich später darüber.

Im April dieses Jahres gab es dann fast identische Szenen am Rande einer „Thügida“-Demo in Sonneberg. Gepfeffert wurden in diesem Fall am Boden sitzende Demonstranten, von denen offensichtlich keinerlei Gefahren ausgingen. Auch da stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit zu recht. Was dabei herauskam, entzieht sich gerade meiner Kenntnis.

In eigentlich strengen Ausnahmefällen ist der Polizei Pfefferspray erlaubt. Das heißt:
• im Notfall und zur Selbstverteidigung
• wenn andere Mittel versagt haben oder nicht helfen
• und um die Angreifer auf Abstand zu halten

Seit gestern gibt es dann jetzt neue Beamte, die sich in den Reigen der Pfefferspray-Cops einreihen möchten. Teilnehmer einer Demonstration des Aktionsbündnisses Ende Gelände dringen in den Tagebau Hambach ein und bilden offenbar eine Sitzblockade. Anstatt diese wie gewohnt körperlich aufzulösen, wird Pfeffer auf die am Boden Sitzenden geballert. Ist ja auch so „schön einfach“ und alles andere als anstrengend. Die Polizei NRW hat mittlerweile die Echtheit des Fotos bestätigt und Prüfungen angekündigt. Was in solchen Fällen im Regelfall passiert, wissen wir: meistens nichts. Nordrhein-Westfalen hat vor ein paar Wochen die bis dahin dort kurz vorgeschriebene Kennzeichnungspflicht für Polizisten wieder abgeschafft. Das überprüft sich dann ja alles auch viel besser.

Am Rande der Proteste allerdings auch andere Bilder. ;)

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Deutschland hat jetzt seinen eigenen Pfefferspray-Cop

Im November 2011 besprühte ein Polizist in Kalifornien auf der Straße sitzende Occupy-
Demonstranten offenbar wahllos mit einer Ladung Pfefferspray. Bilder und Videos des Vorfalls gingen zu Recht viral und wurden zum Meme.

Wir erinnern uns:

Am 18. November 2011 kam es auf dem Gelände der University of California Davis (kurz: „UC Davis“) zu Studentenprotesten: Diese hatten auf dem Boden eine Menschenkette geformt, und auf diese Weise die Ausfahrt der Uni blockiert. Der Campus-Polizeibeamte John Pike, der mit seinen Kollegen den Occupy-Protest auflösen sollte, wurde dabei gefilmt und fotografiert als er mit stoischer Ruhe die Studenten mit nicht gerade wenig Pfefferspray eingesprüht hat.

Jener Polizist, Lieutenant John Pike, verlor damals seinen Job. Später klagte er auf Schadensersatz und ihm wurden $38.000 zugesprochen. Pike „psychische Schäden“ erlitten und seinen ehemaligen Arbeitgeber nach einem „fortwährenden Trauma“ verklagt. So weit, so Amerika.

Seit gestern hat Deutschland seinen eigenen Pfefferspray-Cop. Während einer Thügida-Demonstration in Sonneberg, Thüringen, versuchen sich Gegendemonstranten an einer Sitzblockade. Ein junger Beamter der Thüringer Polizei ballert offenbar anlasslos eine ordentliche Ladung Pfefferspray auf die am Boden sitzenden Gegendemonstranten.

„Der Vorfall ereignete sich gegen kurz nach 19 Uhr in der Coburger Allee. Die Gegendemonstranten blieben nach dem Pfefferspray-Einsatz zum großen Teil sitzen, wurden dann aber von der Straße gezogen und teilweise wohl auch geschlagen. Aufrufe zum Verlassen der Straße soll es keine gegeben haben. Ob sich die Demonstranten anschließend ärztlich behandeln lassen mussten, ist unklar.“

Die Bilder, die Lionel C. Bendtner am Rande der Gegendemo in Sonneberg gemacht wurden, ähneln denen, die im Jahr 2011 von Lieutenant John Pike viral gingen. Ob es in Thüringen ähnliche Konsequenzen wie damals in den USA geben wird, ist fraglich. Und das, obwohl der Einsatz von Pfefferspray hierzulande und immer noch zu Recht umstritten ist. Immerhin handelt es sich dabei um ein chemisches Kampfmittel, das selbst bei Kriegshandlungen verboten ist.

Hier der deutsche Pfefferspray-Cop während seiner „Arbeit“. Wozu auch mit dem Finger über den Teich zeigen, wenn hier Ähnliches im Vorgarten passiert.

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Polizei Berlin erstattet Anzeige gegen Pfefferspray-Cop vom Kottbusser Tor

Ich hatte hier dieses Video, welches einen Beamten dabei zeigt, wie er offensichtlich ohne jegliche Notwendigkeit eine Ladung Pfefferspray auf einen ihm gegenüberstehenden Mann abfeuert.


(Direktlink)

Im Regelfall erwarte ich bei Derartigem keine weiteren Konsequenzen. Wo keine Identifizierung möglich scheint, bleibt der Täter anonym und anonyme Täter anzuzeigen fällt Opfern meist logischerweise schwer, so das wohl nur wenige überhaupt einen Sinn darin sehen.

In diesem Fall hier allerdings scheint das anders. Ein Kollege hat den stellvertretenden Gruppenführer der Polizei angezeigt. Ermittlungen wegen Köperverletzung im Amt seien eingeleitet worden, sagte Polizeipräsident Kandt am Montag im Berliner Innenausschuss. Die Benutzung des Reizgases bezeichnete er als „offenbar grundlos“. Eine Aufklärung erhoft sich der Polizeipäsident in den kommenden Tagen. Sollte sich der Eindruck aus dem Video erhärten, möchte er sich in aller Form dafür entschuldigen, so Kandt.“

Das überrascht mich dann doch ein wenig. Was das am Ende für Konsequenzen für diesen Beamten haben wird, ist offen, aber das hier ein Polizist einen Polizisten anzeigt, ist durchaus wissenswert. Finde ich.
(via Schmidtlepp)

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Pfefferspray sprühende Drohnen gegen „Aufständische“

Nicht ganz frisch, aber ich muss das trotzdem hier drin haben.

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In Südafrika haben sie eine Drohne gebaut, die bei „Aufständen“ gegen „Aufständische“ Pfefferspray, Gummigeschosse, Farbe und Blitzlichter abzusondern weiß. „Aufstände“ meint hierzulande früher oder später auch demokratisch legitimierte Demonstrationen; jede Wette darauf.

Ich mag das, was Drohnen können wirklich sehr gerne und denke, dass das, was _die_ können, Drohnen von anderen ebenso gut auf die Reihe kriegen. Weil man eben nicht nur immer die bösen Sachen damit machen muss.

War of Drones, welcome to the Future. Ich habe eh schon lange vor, mir so ein Ding zuzulegen.

Desert Wolf vermarktet das fernsteuerbare Fluggerät als Drohne zum Bekämpfen von Aufständen, im Mai war es auf einer Sicherheitsmesse in Johannesburg der Öffentlichkeit vorgestellt worden . „Der Skunk Riot Control Copter wurde entwickelt, um unruhige Menschenmengen zu kontrollieren, ohne das Leben von Sicherheitsmitarbeitern zu gefährden“, heißt es in der Produktbeschreibung.

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