Zum Inhalt springen

Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Johnny schreibt einen wirklich guten Artikel über die etwaige Zukunft des Netzes. Gedanken, wie ich sie des öfteren schon hatte, wenn auch radikaler und rücksichtsloser für „die anderen“. Für die, für die das Netz am Horizont von Facebook und Youtube endet, denn das sind viele User.

Ich habe keine Ahnung, wie das konkret aussehen könnte und schon gar nicht, wie sich das halbwegs demokratisch umsetzen lässt, aber der Weg, für jene, die sich ihr Internet, so wie sie heute kennen, nicht weglassen nehmen wollen, führt in genau diese Richtung. Und die Headline! It’s the end of the ‘net as we know it.

„Und dabei leben wir, die ich jetzt einfach mal „täglich über Facebook hinaus surfende Netznutzer“ nenne, in unserer eigenen Filterblase und haben, glaube ich, viel zu wenig Schimmer von den Internet-Ansprüchen jener Nutzer, die das Netz als reines Shopping-, Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungsmedium sehen, und die für eine höhere Sicherheit in Sachen Betrug, Viren, Spam und Datenmissbrauch einiges eintauschen würden, für das andere im Namen der Freiheit kämpfen.“

[…]

Denn die Netzpolitik, die sich zurecht für ein für alle gleichermaßen zugängliches, weitgehend freies und unreguliertes Netz einsetzt, hat ein Problem, das ihre Position in der Öffentlichkeit schwächt: Sie kämpft ihren Kampf für mehr Demokratie, Offenheit und Selbstverantwortlichkeit auch für jene, deren Ziele zweifelhafter sind, die an Kompromissen keinerlei Interesse haben, die in dem Irrglauben leben, man könne auf einen Staat völlig verzichten und denen nicht allzu oft geltende Regeln oder die Findung neuer schlichtweg egal sind. Nutznießer und Trittbrettfahrer der engagierten und demokratisch motivierten Netzpolitik, die in den Augen Einiger als anti-demokratische Kräfte gelten, machen die netzpolitische Arbeit in der Praxis äußerst schwer, wenn sie unterm Strich den Eindruck des puren Egoismus vermitteln und große Teile der (Netz-) Bevölkerung aktiv ausschließen oder mindestens ignorieren wollen.

4 Kommentare

Doku: Andy Warhol – Godfather of Pop

Arte hatte anlässlich des 25. Todestages von Andy Warhol am Wochenende diese, aus dem Jahr 2006 stammende, zweitteilige Monster-Doku über den Urvater der Popkultur laufen und diese jetzt in beiden Teilen für noch fünf Tage auf Arte+7 online. Vielleicht kann die ja jemand zu Youtube retten?

Vor 25 Jahren, am 22. Februar 1987 starb Andy Warhol, der berühmteste und wohl am meisten missverstandene Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Kunst war zugleich zugänglich und rätselhaft, direkt und schwer erfassbar, naiv und voll bitterer Ironie. Er veränderte die Vorstellung von der Malerei und führte die Kunst im Zeitalter der mechanischen Reproduzierbarkeit zu ihrem logischen Extrem. Immer wieder durchbrach er die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz. Und wie kein anderer vor oder nach ihm begriff er, welche Rolle der Ruhm in der Massengesellschaft spielt. Mit allem, was er tat, zwang er den Betrachter zur Auseinandersetzung mit der Welt, in der er lebt. Im Laufe der Zeit wurde er zum Hofdichter des amerikanischen Jahrhunderts, zum Wortführer eines der radikalsten Experimente der amerikanischen Kultur und zum einflussreichsten Künstler seiner Zeit. Der zweiteilige Dokumentarfilm von Ric Burns ist ein fesselndes und bewegendes Porträt, das sowohl in Warhols turbulentes Leben als auch in seine ereignisreiche Epoche einführt. Er fügt eindringliche Interviews, bislang unveröffentlichtes Bild- und Filmmaterial sowie Einblicke in Warhols umfangreiches Werk zusammen und ergründet zum ersten Mal die gigantischen Archive des Andy Warhol Museums in Pittsburgh. Erstmals wird das gesamte Spektrum von Warhols erstaunlicher künstlerischer Produktion erfasst, die über fünf Jahrzehnte umfasst: von den späten 40er Jahren bis zu seinem frühen Tod in den 80ern. Dabei rückt Burns – auch das eine Premiere – den Menschen Warhol in den Vordergrund und beleuchtet seine persönliche Geschichte, sein Familienleben und seine Lehrjahre in Pittsburgh, die Schlüsselerlebnisse als „kommerzieller Künstler“ in New York und seine Laufbahn im Verlauf dreier bahnbrechender Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.


(Direktlink Part 1, via Monday Edition)


(Direktlink Part 2)

Einen Kommentar hinterlassen