„War hatten ja nüscht inna DDR“, wir hatten im Kindergarten Topfbänke zum gemeinschaftlichen Stuhlen Kacken, mussten alleine in der Abstellkammer schlafen, wenn wir es wagten, die Mittagsruhe zu stören, durften kein Spielzeug aus dem Westen mitbringen, Süßigkeiten von dort sowieso nicht. Tabu waren auch Plastiktüten von westdeutschen Supermarktketten, es sei denn man hatte sie umgekrempelt, so das das Logo nicht zu erkennen war. Mittags gab es häufig Puddingsuppen – Schoko oder Vanille. Wenn nicht, gab es Nudeln, die immer so weich gekocht waren, dass sie zu einer Masse verklebt waren, die man erst auseinander rupfen musste, um sie in den Mund zu bekommen – häufig mit Tomatensoße, wie sie heute neben mir kaum noch einer machen würde. Der Albtraum aller im Kindergarten war immer die Blutwurst, die alle „Tote Oma“ nannten, und die man nur schlucken konnte, wenn man sich dabei die Nase zuhielt. Dazu viel zu saures Sauerkraut mit viel zu viel Kümmel. Gegessen wurde, was auf den Tisch kam. Enthaltung war nicht gerne gesehen und wurde im schlimmsten Fall mit „Ohrenlangziehen“ bestraft. Nachmittags gab es immer säuerlich riechenden Tee aus großen Kübeln, der immer gleich schmeckte. Gleich abgestanden und ranzig.
„Wir hatten ja nüscht“ in den Kindergärten der DDR, aber wir hatten die besten Küchenfrauen ever und wir hatten im Kindergarten einen Pool, der damals „Schwimmbassin“ genannt zu werden hatte. Natürlich!