Es muss fast zehn Jahre her sein, als ich das letzte mal auf der Urmutter aller Psy-Trance-Festival in Deutschland zu Gast war. 1994 fand die Antaris erstmal statt, wir waren dann dort des Öfteren über das ganze Wochenende und gaben es uns dort „verdammt dreckig“, wenn ihr versteht. So was machen wir heute natürlich nicht mehr und so blieben wir für ziemlich genau 24 Stunden, was exakt dem Zeitfenster entspricht, das zwischen meinem Live-Set gestern und dem heutigen DJ-Set von Dubmaster Saetchmo lag. Der nämlich war auch mit.
Und na klar ist es schon ziemlich geil, heute auf einem Platz zu spielen, den man vor Jahren voller Faszination, voller Verwunderung und voller Liebe für sich einnahm. Es hat in seinem kleinen Sein eine irgendwie große Bedeutung. Weil man irgendwie dazu gestoßen ist und dazu beitragen kann, dass das alles so ist wie es nun mal ist, wenn da 8000 Leute gemeinsam feiern wollen und das überaus friedlich auf die Reihe bekommen.
Mein Platz ist dann heute eben der Chill, den ich nun mal liebe und auf dem ich in den ganzen Jahren des Psy-Trance so viele Eindrücke gesammelt habe, die mich bis heute musikalisch prägen.
Die anderen Floors allerdings geben mir im Gegensatz zu damals ganz genau nichts mehr. Irgendwie bin ich diesem Sound nicht mehr gewachsen. Oder er mir nicht mehr – keine Ahnung. Wir hatten tollen Jahre zusammen, aber es ist dann eben auch an der Zeit „Lebe wohl“ zu sagen. Nie war mir das deutlicher als heute Morgen, als gleichzeitig zwei Floors mit 148 BPM auf mich einprügelten.
Trotzdem war es schön und irgendwie eben auch groß, Aber eher so innerlich.
Musikalisch habe ich mich durch die letzten sechs Jahre gespielt, olle Kamellen umgebaut und dem heute angepasst, Tracks dabei, die bis auf hier nie released wurden und sich bei 100 BPM über den guten alten Kumpel 4to-the-Floor rollen und eben eine kleine Prise Psy in sich haben.
Ich widme diesen Mitschnitt Marcus Richter, der mich gestern auf dem Gelände per Telefon für Trackback von Radio Fritz in der Kategorie „Blogger Privat“ interviewte und mir die Frage stellte, warum ich denn „nicht schönere Musik“ machen würde. Ganz einfach: weil es für diese Momente, die manchmal die größten sind, schöner nicht sein könnte.
(Direktdownload)
Tracklist:
Marley talks
Downunder the Moon
Am Wolkenberg (feat. Bastai)
Blüte seines Lebens
Good Morning, Misses White
Shadows on Wooded Beaches
Striem
Das alte Schulhaus
Unter Wasser fliegen (feat. Jan Stadtherr)
Hochhaus am Bergsee
Wudwerd – Bocas del Toros (KFMW Remix)
Dubsuite – Eigenleben (Das KFMW Autoexistenz Mix)
Chocolate in Nutshells
It’s Publique – Half Days (Das KFMW Green Tube Re-Edit)
GPG Immergrün
Butterflies in Hell
Unterm Bassphalt der Strand
Birkenholzkompott