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Kategorie: kfmw.stuff

About Thinner (Netlabel)

Ich wusste bis eben nicht, dass es 2007 dieses Feature von Electronic Beats über Thinner gab, das beste aller damaligen Netlabels. Scheiße, das ist jetzt auch schon fast 20 Jahre her! Wir glaubten an die Revolution des Musikvertriebs. Lange bevor es heute längst etablierte Streaming-Plattformen gab, verschenkten wir unsere Musik und redeten uns ein, das Netlabels die gängigen Veröffentlichungsformen von Musik für immer verändern würde. Rückblickend haben wir leicht daneben gelegen. Klar, haben sich diese Mechanismen grundlegend verändert, nur spielen Netlabels dabei absolut keine Rolle mehr. Trotzdem toll, damals Teil dieser Bewegung gewesen zu sein, mit „Eingang nach Draußen“ drölftausende Downloads zu erfahren und darüber so viele Menschen und Künstler:innen kennengelernt zu haben. Good old days. Und vielleicht besorge ich mir dann ja doch nochmal die gemasterten Waves von „Eingang nach Draußen“. Die nämlich würden heute auch von Vinyl noch ganz gut klingen, glaube ich.


(Direktlink, via Philipp)

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Mix: Kraftfuttermischwerk at Meeresrausch Festival 2024 – Der letzte Tanz

Und während ich so den Mix am Hören und am Laden bin, habe ich gut 800 Mal Gänsehaut und ein Tränchen im Auge, wie es viele an diesem Sonntag auf dem Meeresrausch in ihren Augen hatten. Nie vorher habe ich eine derartig emotionale Bühnenerfahrung gemacht. Es war nach all den wunderschönen Jahren dort komplett surreal, die Leute mit dem Wissen darum, dass es ein letztes Meeresrausch Festival sein wird, tanzen, lachen und gleichzeitig weinen zu sehen und das auf der Bühne genauso zu haben. Aber es war dennoch lieblingsweltwunderschön. Das Wetter, meine ganze Familie, unser kleiner Mob, der sich dort seit Jahren jährlich aus ganz Deutschland versammelt, die Stimmung, die Crew, all diese offenbar momentglücklichen Menschen, die Aura, der Vibe, diese Location, einfach alles. Schöner hätte man das Buch der Geschichte dieses Festivals einfach nicht schließen können. Ich schrieb davor noch, dass das letzte Jahr wohl kaum zu toppen sein dürfte, aber das war am Ende ein Leichtes.

Musikalisch haben wir uns ganz bewusst durch die Jahre gehangelt und das gespielt, was wir dort eh schon immer mal gespielt hatten. Weil wir meinten, dass man es anders einfach nicht machen kann. Eine durchaus nostalgische Mixtur, die nur wenig ganz Neues mitbringt, aber für uns runder hätte nicht sein können. Es war eine ganz, ganz große Freude, die mit einer ganz, ganz großen Traurigkeit einherging. Ein Gefühl, wie zumindest ich es so vorher noch nicht erlebt habe.

Es waren ganz wundervolle Jahre dort in Peenemünde. Da muss man dieser großartigen Crew einfach auch mal für alles danken. DANKE❣️ Ihr seid zu einem Teil meines Lebens geworden – und das hätte ich damals, als ihr hier Werbung und mich zu euch gebucht habt, nicht mal ansatzweise vorstellen können. Danke für all die lieblingsweltschönsten Momente auf dem schönsten Festival von allen.

Zum Abschluss haben wir lange gerungen, ob wir nochmal mit Selig schließen sollten, hatten wir nach Corona ja schon, aber als dann unser letzter Tune vorbei war, alle klatschen und wir die beiden Chefinnen vor der Bühne sahen, drückte ich auf Play. Für sie, für Rudi, für das Meeresrausch, für die Hamburg-Connection, für all die dortigen Macher:innen, für objektivizierte Liebe in Form eines Festivals. Wir holten die Beiden dann auf die Bühne, sangen mit, lagen uns alle gemeinsam in den Armen und flennten.

Alles endet, aber nie die Musik! Und: wir werden uns wieder sehen. Ganz sicher!

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Freitag, 03.05.2024, Klunkerkranich, Berlin: Potsdamer House Nacht mit u.a. Icke

Kleiner Veranstaltungshinweis am Rande: Am kommenden Freitag ist im Berliner Klunkerkranich mal wieder Potsdamer House Nacht. Mit dabei die Buddies Gaya Kloud und Donkey Trax. Außerdem Danijel Alpha aus Stockholm, der von Niklas on Sax unterstützt wird. Die Abschlussrunde werden dann Rudi und ich spielen. Wer Bock auf eine gepflegte Runde Schwofen, ein oder ein paar Drinks und den vielleicht schönsten Blick über die Hauptstadt hat, ist hiermit herzlich eingeladen. Los geht es altersgerecht um 21:00 Uhr.

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Podcast mit icke: Zurück zu die Zukunft #10

Ich bin ja nicht so der Podcast-Hörer, aber ich rede ganz gerne. Vor ein paar Wochen haben mich Gregor und Andrej für ihren Zurück zu die Zukunft Podcast ins Potsdamer Rechenzentrum eingeladen, um zu reden. In erster Linie über mich und was ich so mache. An sich keine so spannende Sache, aber, wie gesagt, ich rede halt ganz gerne. Der Abend war deutlich länger als die Aufnahme hier und thematisch auch deutlich tiefer, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass wir das Politische weitestgehend außen vor lassen, was von meiner Seite aus nicht hätte sein müssen, aber ist ja nicht mein Podcast. Dennoch hat Andrej all unser Gesülze gut auf den Punkt geschnitten, so dass keine/r dabei einschlafen muss.

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Tschüss, 2023!

Eigentlich wollte ich schreiben, dass 2023 kein schlechtes Jahr war. Genau genommen aber war es ein recht gutes. Für mich und jene, die mir lieb und teuer sind. Es gab keine persönlichen Katastrophen, ein paar mal Corona, was aber nicht sonderlich schlimm war. Es gab gute Musik, gute Konzerte und jede Menge Regionalliga-Fußball. Außerdem hat 03 international gespielt, was uns eine völlig verrückte und wunderschöne Reise nach Wien bescherte. Dort die liebsten Menschen Wiens getroffen, in der Donau gebadet und auf dem Hin- und Rückweg in der Moldau. Die Woche war mein persönliches Jahreshighlight und wird für immer ein Stück meines Herzens für sich reserviert haben.


(Direktlink)

Im Juni hatte ich nach gefühlter Ewigkeit mal wieder auf einem Psytrance-Festival den Ambient beschallt, was sich ziemlich gut anfühlte. Wir hatten mit ganz, ganz vielen Menschen das schönste Meeresrausch Festival seit immer und ich habe auf einer Insel im Mittelmeer gebadet, allein mit meiner kleinen Tochter, die aber auch schon fast erwachsen ist. Intensiv schöne und sehr, sehr warme Tage.

Ich bin über 6000 Kilometer Rad gefahren und hatte dabei meinen ersten Radunfall seit fünf Jahren, der mir nur eine geprellte Rippe beschert hat. Eines meiner Räder habe ich komplett generalüberholt, was so teuer war, wie ein niedrigpreisiges Neurad. Die Frau des Hauses fährt jetzt E-Bike und ich kann durchaus nachvollziehen, warum das mittlerweile so viele tun. Meine strike Meinung zu den Dingern hat sich komplett geändert und ja, die Dinger können durchaus Spaß machen. Ich mein altes Peugeot neu gemacht. Mit blattvergoldeter Gabel. Die Story dazu dann mal noch gesondert. Ich habe bei Hertha gegen St. Pauli im Gästeblock gestanden und St. Pauli siegen sehen. Im selben Stadion dann ein erstes Mal Champions League und Union gegen Neapel beim Verlieren zugesehen. Arbeit läuft auch. Ich hatte 20-jähriges Jubiläum, was ich mir damals hätte auch nicht vorstellen können – und ich habe 2023 das Saunieren für mich entdeckt.

Die Reichweite des Blogs hier, ist wieder mal etwas geringer geworden, aber das ist mir lange nicht mehr so wichtig, wie es das mal war und ich kann mit den monatlich 150000 Aufrufen gut umgehen.

Also in der Summe ein recht feines Jahr, von dem ich sehr gerne ein weiteres nehmen würde. Klar, die weltpolitische und klimatische Lage ist alles andere als rosig, aber um die soll es mir hier jetzt mal nicht gehen. Das machen wir ein anderes mal wieder.

Und natürlich gab es auch in diesem Jahr wieder unfassbar viel und davon viel gute Musik. Post Malone hat mit „Austin“ ein ganz großartiges Album geliefert, Casper mit „nur liebe, immer.“ auch. Das mir liebste aus diesem Jahr allerdings kommt von Brain Eno und Fred again.., die mit „Secret Life“ Ambient im Jahr 2023 einfach komplett neu definieren. Wahnsinnig gut, hier:


(Direktlink)

Ich weiß noch gar nicht, was hier heute noch so geht. Die Kinder feiern auswärts, wir wollten des Hundes wegen eigentlich dort hinfahren, wo man furchtbar einsam sein kann, haben aber nichts gefunden und werden so hier wohl jetzt auf ruhig am Raclette sitzen, um später nicht zu böllern. Vielleicht vorher noch eine Runde Sauna oder so. Mal gucken.

Ihr jedenfalls sollt gut rüberkommen, ganz gleich, was ihr macht. Ob ihr fett feiern geht oder wie hier einfach zu Hause bleibt. Passt auf euch auf, keine Knaller in die Augen oder Hosen stecken. Kommt gut ins neue Jahr, haltet euch an die, die ihr liebt. An die, die euch lieben. Bleibt mir gewogen. Bis dann!

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Samstag, Klunkerkranich Berlin: DJ Jauche x Kraftfuttermischwerk

Ich werde am kommenden Samstag mal wieder im Berliner Klunkerkranich über den Dächern Neuköllns für tanzbare Musik sorgen. Los geht es „Hinter den Alpen“ um 20:00 Uhr und ich werde gleich mal das Opening übernehmen. Nach mir wird dann DJ Jauche durch den Rest des Abends führen. Wer Lust und Zeit hat und nicht unbedingt die ganze Nacht bis in den nächsten Morgen durchmachen muss, kann dort sehr gerne mal vorbeischauen.

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Bluesky

Da Twitter/X immer mehr zu einem unschöneren Ort verkommt, habe ich eine Einladung zu Bluesky angenommen und gucke mir das da jetzt mal an, bevor die ganzen Journalisten und Politiker da landen, wie es einst bei Twitter war und dort dafür sorgte, dass die ganze Kiste dann bergab lief: kfmw.bsky.social.
Invites habe ich bisher keine zu vergeben, aber das kommt sicher noch.

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18 Jahre

An einem sonnigen Nachmittag schrieb ich heute vor 18 Jahren, damals noch auf Blogspot, einen völlig banalen Beitrag in mein gerade neu aufgemachtes Blog. „Das Blog“ war dabei gesetzt und ist es für mich bis heute geblieben. Weil alle Freunde Blogs hatten und wir uns damals alle gegenseitig lasen. Das ersparte uns das Telefonieren, was mir mehr als nur angenehm erschien. Kommunikation war damals anders. WhatsApp gab es noch nicht, SMS per Flatrate war, so wie vieles andere, das heute als „normal“ erscheint, undenkbar. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung sich das damals wahrlich kleine Ding entwickeln würde – und es war mir auch egal. Es war ein Experiment. Und noch frei von Cookie-Bannern.

Alle Blogs wegen der ich damals angefangen habe, gibt es heute nicht mehr. Überhaupt gibt heute nur noch viel zu wenige der Blogs, die ich über die 18 (in Worten: achtzehn) Jahre lieben lernte. Das Internet hat sich verändert. Nicht unbedingt zum Besseren. Überall Hass, Missgunst, Hetze, anstrengende Boomer-Mentalität, in der jede/r seinen noch so kleinen Facebook-Account als Sprachrohr zur Welt empfindet. Das Internet war ein deutlich spaßigerer Ort, als dass es das heute noch ist. Es gab so unfassbar viel zu entdecken und auch zu zeigen. Blogs waren genau _der_ Filter dafür – und ich liebte alles daran.

Während anfänglich hier nur ein paar Freunde mitlasen, wuchs die Kiste über die Jahre. In ihrer Pubertät hatte sie monatlich bis zu 1,5 Millionen Leser*innen und mitunter jede Menge Ärger. In ihrer Pubertät war sie sehr laut. Gehört sich ja auch so. Es gab Abmahnungen, von denen einige bezahlt werden mussten, Klagen, die vor Gericht für mich entschieden wurden, Vergleiche zu meinen Gunsten. Und Morddrohungen gegen mich und meine Familie, auf die hin mir die Polizei riet, doch einfach mit dem Bloggen aufzuhören, was für mich nie in Frage kam. Es waren unfassbar wilde Jahre, die mir Reisen und Möglichkeiten eröffneten, die ich ohne dieses Blog nie gehabt hätte. Ich hab deshalb New York gesehen. Völlig wild. Ich bin dafür unfassbar dankbar. Dieses Blog ist Teil meines Lebens. Mit ihm teilte ich fast immer alles und somit auch mit euch. Manchmal mehr, in letzter Zeit weniger. Es ist Familienmitglied, mein drittes Kind und nach meiner Frau mein bester Freund. Seit 18 Jahren.

Ich könnte hier jetzt groß über geplante Veränderungen schreiben. Über das, was da noch kommen könnte, aber ich lass das. Ich mach‘ einfach so weiter. Das Ding hier verändert sich eh immer, ist ein dynamischer Prozess wie mein Leben auch. Manchen gefällt das, anderen vielleicht nicht und das ist auch völlig okay so. Ich hab das hier nie dafür gemacht, dass mich ob dessen die Leute mögen. Einige (gar nicht so wenige) habe ich über Jahre geärgert. Andere habe ich (sehr gerne) des Öfteren erfreut. Und: ich habe unfassbar viele Menschen, die mir heute lieb und teuer sind, über dieses Schätzchen hier kennengelernt. Auch dafür bin ich dankbar.

Eigentlich wollte ich auch gar nicht so viel schreiben, aber wenn man immer noch so ein Blog hat und es manchmal noch so betreibt, wie es früher Gang und Gebe war, kann man das halt schon mal machen.

Keine Ahnung, wie lange ich noch Lust habe, das Ding hier zu betreiben, aber wie schon erwähnt: es ist Teil meines Lebens und das einfach so abzustreifen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Also mach ich einfach weiter und krieg die 20 bestimmt noch voll.

Das Kraftfuttermischwerk ist jetzt volljährig und bringt trotzdem keine Pornos. Wobei die wahrscheinlich die Leserzahlen wieder in Schwung bringen würden. Aber auch die sind mir heute deutlich weniger wichtig als das vor Jahren noch der Fall war. Werbung bringt kaum noch Geld ein und geht uns allen eh gehörig auf den Saque. Überhaupt: was das für eine Diskussion damals war, als wir uns anmaßten, Geld mit dem verdienen zu wollen, was wir täglich taten. Hahaha! Bei mir war es dann zwischenzeitlich mehr, als ich mit meiner eigentlichen Arbeit verdiente. Ich habe darüber nachgedacht, meinen geliebten Job aufzugeben und nur noch vom Bloggen zu leben. Gut, dass ich das nicht gemacht habe – heute wäre ich damit ziemlich am Arsch. Die fetten Jahre sind vorbei.

Und dennoch bin ich noch da und bleibe so lange es noch Spaß macht. Mich Dinge faszinieren, beeindrucken, ärgern, erfreuen, glücklich machen. Und so lange wie mich Musik catcht, die ich dann teilen mag. Ganz egal, ob die jemand neben mir auch hören will. Mach ich dann einfach. Mein Blog. Meine Regeln. Mein Content. Mein Schatzkästchen. Mein Baby. Ein Teil meines Lebens.

Twitter geht unter, Facebook ist eh im Arsch, für TikTok fühle ich mich zu alt und Instagram ist auch nicht mehr das, wofür ich mir damals dort einen Account angelegt hatte. Ich will außerhalb dessens hier auch nicht mehr weiterziehen. Kein Mastadon, kein Bluesky, kein wasweißichwasdanochkommt. Wenn ihr mich sucht, findet ihr mich hier. So wie die letzten Jahre auch. So lange ich noch Bock drauf habe.

Jetzt ab zu einer Weiterbildung. „Mediennutzung unter Jugendlichen“, die alle gar nicht mehr wissen, was Blogs für uns mal bedeuteten. Was das für uns für ein Riesending war. Damals. Und heute Abend Sekt. Auf die Volljährigkeit. Und vielleicht eine kleine Fackel.

Bestimmt habe ich jetzt auch wieder irgendwas ganz Wichtiges vergessen, was im Text hätte stehen müssen, aber das schreibe ich dann vielleicht im nächsten Jahr.

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Mix: Kraftfuttermischwerk @ Subardo Festival 2023

Wir haben beim Subardo Festival in Olganitz ein ganz schönes Wochenende mit ganz vielen ganz lieben Menschen verbracht. Kinder und Familien waren dort, das Wetter war denen und uns mal gnädig, die Sonne schien, der Floor direkt am Badesee. Freunde aus Hamburg, Köln, Nürnberg und Leipzig dort getroffen und ’ne richtig gute Zeit mit denen verbracht. So geht Subkultur immer noch, so geht gutes Leben trotz all der Scheiße um uns herum. Danke an die, die das am Leben halten. Und bisschen Musik hab ich auch gespielt. Broken Dub’s wenn man so will. Kommt gut in die Woche.

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