Zum Inhalt springen

1001 Suchergebnisse für "gestern"

Ich gestern auf der re:publica

Bildschirmfoto 2013-05-09 um 19.12.19

Ich war nun gestern zum nun zweiten Mal in Folge auf der re:publica. Anders als im letzten Jahr, wo ich mich furchtbar unwohl und irgendwie total verloren fühlte, fand ich es gestern als Speaker und als Tagesbesucher insgesamt sehr angenehm bis total schön.

Ich hatte mittags zusammen mit Nerdcorene und Valie von iRights.info ein Panel zum Thema „Urheberrecht vs. Netzkultur“. Bei diesem ging es natürlich viel um die Abmahnerei der letzten Monate aber eben auch darum, wie man damit umgehen kann, und wie man das perspektivisch händeln könnte. Vorneweg: es gab keine Antworten. Ein, wenn nicht das Problem, auch anderer Panels, die ich mir ansah, es gibt keine und schon gar nicht einfache Antworten.

Das Ding auf Bezug auf das Urheberrecht ist eben, dass sich das Netz in seiner Gesamtheit über die Jahre hinweg immer weiter und weiter entwickelt hat, währenddessen das zumindest Deutsche Urheberrecht in so gut wie keinster Weise auch nur irgendwie darauf reagiert hat. Dieses hat in seiner heutigen Fassung fast 70 Jahre auf dem Buckel und wurde in dieser Zeit nur geringfügig geändert. Im Regelfall nicht zu Gunsten des Nutzers.

Genau das steht sich aktuell mit den Bedürfnissen der Nutzer ganz wunderbar im Weg. Und ich sehe nicht, dass sich daran in naher Zukunft auch nur irgendwas ändern wird. Die Politik verschläft das Thema genauso konsequent, wie sie aktuell auch viele andere Themen zu verschlafen scheint.

Ich habe nach dem Panel mit vielen Leuten gesprochen, die dem weitaus optimistischer gegenüberstehen. Ich hoffe wirklich, dass sie am Ende Recht behalten werden und sich irgendetwas bewegt. Allerdings wurde schon in dem vor uns stattfindendem Panel klar, dass dieses „Urheberrecht“ eine so große Kiste ist, dass viele, die darüber reden, so gut wie keine mehr Berührungspunkte haben müssen, einfach weil es ihnen im Kern um andere Schwerpunkte geht. Es unterscheidet heute im Hinblick auf die digitale Realität nicht wirklich zwischen Texten, Bildern, Musik, Bildern und Videos. Einfach auch deshalb, weil das vor 50 Jahren schlicht nicht wirklich von Nöten war – ganz anders als heute eben. Auf der einen Seite hattest du damals den Urheber, auf der anderen den nur Rezipienten, der heute eben keiner mehr ist, auch weil heute fast jeder digital Empfangende auch automatisch zum Sender wird. Da hat das Urheberrecht keine Ahnung von, auch das Teilen ist ihm fremd. So, wie ihm so vieles fremd zu sein scheint. Irgendwie ist das in der Summe enorm traurig. Aber wie auch immer, hier das Panel zum Thema, das natürlich in 30 Minuten nicht allumfassend sein konnte, und doch sehr konkret auf die Abmahnwelle der letzten Monate einging. Interessiert hatte das dennoch überraschend viele Leute, der Raum platzte quasi aus allen Nähten.


(Direktlink)

Was mich rückblickend wirklich ärgert ist, dass wir uns ganz am Ende von einem der Spaten haben trollen liesen, die letztens für die peinliche „Don’t fuck with music“-Aktion verantwortlich war, die Deutsche Bundestagsabgeordnete mit falschen iPods und einem Pamphlet pro Urheberrecht zu beglücken versuchten. Gefälschte iPods. Oh, Irony!

Er meinte, dass eine Abmahndeckelung ja gar nichts bringen würde, weil „seriöse Abmahnungen“ deshalb ja keinen Effekt mehr hätten, und das „unseriös“ Abmahnenden ja egal sein könnte. Die schicken dann halt trotzdem Abmahnungen raus – vielleicht sogar noch mehr. „Damit sein keinem geholfen“, brubbelte er ins Mic. Ich verstand ihn akustisch nicht so recht und war gedanklich auch schon fertig. Allerdings denke ich heute, dass ich ihn hätte fragen _müssen_ ob es für ihn „seriös“ sei, Kids im Alter von 20 Jahren von 10 Kanzleien auf einmal abmahnen zu lassen, weil sie sich – dumm wie sie nunmal manchmal sind – in geistiger Umnachtung per Torrent die aktuellen „German Top 100″ saugten. Dafür gehen dann halt, wie in diesem Fall, schonmal 17 Abmahnungen mit einer Gesamtforderung von nicht weniger als 17.000 EURO raus. Von seinen Kumpels, den ach so seriösen Abmahnanwälten der Musikindustrie raus. Die Künstler bekommen davon im Regelfall nichts. Der etwaig von Kids bezahlte Kuchen wird zwischen Anwälten und Verwerten aufgeteilt. Ganz getreu dem Motto „Don’t fuck with music“, fuck with law! Ich ärgere mich wirklich sehr darüber. Arsch!

Abschließend fand ich es übrigens irgendwas zwischen überraschend und sehr erschreckend, wie hoch das Durchschnittsalter auf einer derartigen, eigentlich der Deutschen Konferenz dafür, war. Irgendwas mit um die 30. Die Jugend nimmt daran so gut wie gar nicht teil und daran ändert auch der wirklich großartige Rant von Tanja und Johnny nichts, der sich für die Jugend stark macht.

Wir werden dieses, von uns zudem gemachte und geliebte Netz verlieren, wenn wir nicht in der Lage sein werden, die Jugend mit in unser Boot zu holen. Daran ändert leider auch das von vielen gelobte, aber wohl von wenigen gesehene Panel zu YouTube nicht viel. Denn die Kids machen alles anders als wir darüber sprechenden. Und wenn wir das nicht wahrnehmen werden wir mit ihnen das Netz verlieren. Vielleicht mache ich im nächsten Jahr auch einfach mal so was ganz plakativ Plattes wie „Jugend im Netz“ und bringe ein paar Kids mit. Denn davon wissen die wenigsten von uns etwas.

Trotzdem war es, ganz anders als 2012, ein ziemlich toller Tag, an dem ich gefühlt mit 1473 Leuten gesprochen habe. Danke dafür.

23 Kommentare

Und sollte ein Foto der Snake Cake gestern für SpOn noch 25 EUR kosten, ist da heute keine Rede mehr von

Ich hatte ja gestern erwähnt, dass die hgm-press SpOn Fotos der Snake Cake für 25 Tacken das Stück angeboten hat. Das tat ich, weil es in dem Artikel von Ole Reißmann genau so stand. Man muss ja schon davon ausgehen, dass der weiß, was er da schreibt – schließlich arbeitet der da.

Nur: die Passage wurde nun, nachdem sich einige über dieses Schnäpperchen wunderten, gelöscht. Von dem Angebot der hgm ist keine Rede mehr. Über Geld redet man schließlich nicht. Schon gar nicht in so einem Fall. Allerdings wollte der Google-Cache da nicht so ohne weiteres mitgehen und gibt auch später noch an, dass SpOn die Bilder für 25€ das Stück hätte haben können. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.


(via Gilly)

Ich würde es ja auch ganz toll finden, euch mit dem Thema nicht länger auf den Saque gehen zu müssen, aber geht gerade nicht anders. Der Absurdität wegen.

12 Kommentare

Die Gebrüder Teichmann antworten auf die GEMA-Mail von gestern

Hannes Teichmann, seines Zeichens einer der Gebrüder Teichmann, die als DJ- sowie als Produzentteam bekannt sein dürften, hat die gestrige Mail, die die GEMA an 33.000 Mitglieder verschickte, beantwortet. Er tut das aus der Sicht von einem, der sowohl GEMA-Mitglied als auch Profitierender einer funktionieren Club-Kultur ist. Auf diese greifen auch seine hier vorgebrachten Argumente.

Liebe Frau …,

leider kann ich mich Ihren Argumenten nicht anschliessen.
Ja, ich bin selber Urheber, fühle mich aber in vielen Punkten von der Gema eher schlecht vertreten.

Meine Haupteinnahmen sind Gagen aus Live-Auftritten und DJ-Auftritten in Clubs, von denen viele weit über
10 Stunden geöffnet sind. Soweit ich informiert bin, sollen solche Clubs ja für die lange Öffnungszeit nochmal extra bezahlen. Die Clubs in denen ich auftrete sind meist anspruchsvolle Clubs, die grossen Wert auf die Atmosphäre und die Qualität der Musik legen. Oft kommt es deshalb vor, dass neben hohen Gagen für die DJs extra Gagen für Licht, Video und Deko gezahlt wird. Meist werden die Veranstaltungen von externen Veranstaltern durchgeführt, die dafür an den Türeinnahmen beteiligt werden. Von der Tür werden aber erstmal 19 Prozent MwSt. abgezogen, und das obwohl doch die Musik im Vordergrund steht, es sich also bei den DJs und Live-Acts um Künstler im klassischen Sinne handelt, so dass eigentlich 7% MwSt. gerechtfertigt wären.

All diese Punkte alleine stehen für mich schon in einem krassen Gegensatz zu Ihren Argumenten. Der wichtigste Punkt ist für mich in diesem Bereich der Club-Musik allerdings folgender: Da die Auflagen der gespielten Tonträger oft weit unter 1000 Stück liegen, bekommen die Künstler (die ja oft selbst als DJs oder Live-Acts auftreten) von der in den – nennen wir sie – anspruchsvollen Elektro-Clubs gespielten Musik nur einen Bruchteil der gezahlten Gema-Gebühren. Auch werden diese kleinen Auflagen, oft noch auf Vinyl, nicht von den automatischen Erfassungs-Systemen erkannt (diese sind allerdings in solchen Clubs meist eh nicht installiert).

Hier beisst sich nun also die Katze in den Schwanz: Die Künstler verdienen Ihr Geld hauptsächlich über die relativ hohen Gagen für Auftritte, da Sie bei der Tantiemen-Verteilung als Urheber ja leider nicht berücksichtig werden. Wenn diese Clubs nun wesentlich mehr Gema-Gebühren bezahlen sollen, geht dieses Geld doch leider nicht an die entsprechenden Künstler, deren Musik in diesen Clubs gespielt wird. Die niedrigeren Gewinne der Clubs werden sich aber sicherlich auf die Künstler-Gagen niederschlagen.

Es wäre toll, wenn bei all dem Gerangel auch mal dieser Punkt berücksichtig würde. In diesem Bereich gibt es nämlich sehr viel zu tun, damit sich auch die kleinen Mitglieder der Gema gerecht behandelt fühlen.

In meinen Augen kann es keine Gleichstellung von anspruchsvollen Musik-Clubs und Diskotheken im klassischen Sinne geben.

Mit besten Grüssen aus Berlin,

H. Teichmann

Schön wäre, wenn die GEMA darauf antworten würde.

Bei Sn Cn, einem weiteren GEMA-Mitglied, welches sich auf Facebook an den Account GEMAdialog bezüglich der gestrigen Mail wandte, gab es von Seiten der GEMA eine Watschn zurück.

Es wird immer deutlicher, dass es bei der Diskussion um die GEMA lange nicht mehr nur um die Tarifreform geht, sondern um das Konstrukt als ganzes und um den hanebüchenen Verteilungsschlüssel der GEMA, die auf vielen Seiten für Unzufriedenheit sorgt.

6 Kommentare

Wie man die Pizza von gestern wieder knusprig bekommt

Man kennt das Problem, am Abend zu vor eine riesige Pizza bestellt, am Morgen danach, die halbe davon kalt und pappig in dem fettgetränkten Karton gefunden. Entweder ist man die – der Kater macht’s möglich – kalt oder haut sie weg, weil sie eh nicht mehr schmecken würde.

Schluss damit. Chef John von Foodwishes zeigt, wie man mit einfachsten Mitteln wieder knusprig bekommt. Das müsste ich allerdings bei den letzten Pizzen von „Hallo Pizza“ schon gleich dann machen, wenn sie gerade geliefert wurden.


(Direktlink, via The Daily What)

3 Kommentare

Gestern in der Echochamber

Spaß gemacht hat es. So, dass das durchaus wiederholungswürdig wäre. Hier der Mittschnitt aus Saetchmos Echokammer von heute Nacht. Ich übernehme nach circa 30 Minuten, hatte erst ein paar Klassiker, dann ziemlich elektronisches Zeug und hintenraus entspannt Dubstepiges. Außerdem eine Nummer von der Bravo Hits 23. Ha! Und ja, ich rede generell eher wenig.


[audio:http://www.tumblr.com/audio_file/10829453567/tumblr_lsb9mufExW1qbeiuv]
(Direktdownload)

9 Kommentare