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Schlagwort: Hatespeech

Wenn das Familienministerium im Kampf gegen Hass im Netz YouTuber mit ins Boot holt

Ich weiß um die aktuelle Kampagne des Familienministeriums, die sich gegen Hatespeech im Netz engagieren will. Ich habe da keine abschließende Meinung zu. Mir geht der aktuelle Umgangston im Netz auch auf den Sack, ich weiß nur nicht, ob Kampagnen wie diese dazu nützen, den irgendwie respektvoller gestallten zu können. Ich tendiere da eher zu einem Nein.

Nun ist es so, dass man im Familienministerium dachte, es wäre gut für eine derartige Kampagne, Leute an Board zu holen, die eh regelmäßig mit jungen Leuten im Kontakt sind: YouTuber. Als wäre Hatespeech ein unter Jugendlichen besonders verbreitetes Phänomen, was es nicht ist. Gerade Jugendliche sind sehr unbedacht im Umgang mit Sprache und sagen mal Dinge, die sie so nicht meinen – und vielleicht auch gar nicht genau reflektieren, wen sie mit dem Gesagten zu Nahe treten oder gar verletzten können. Ältere, die sehr bewusst mit Sprache umgehen und gezielt beleidigen oder gar bedrohen, scheinen mir da größeres Teil des Problems zu sein.

Christian jedenfalls hat sich mal genauer angesehen, mit welchen Protagonisten junger YouTuber das Familienministerium da gemeinsame Sache macht. Vielleicht jetzt nicht die beste Wahl, denn durch solche Leute erfahren Kids sprachlichen Umgang. Auch in geschriebener Form. „Wenn die so etwas sagen, kann das doch so schlimm nicht sein. Dann kann ich das auch machen.“


(Direktlink)

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Die aktuellen Tarife für Hasskommentare im Netz

Höflicher Service von der Stiftung Warentest, die mal eben die aktuellen Preise für Hatespeech im Netz veröffentlichen. So viel kann es also kosten, wenn man mit Schaum vorm Mund im Internet Kommentare tippelt, die man so offline vielleicht nie von sich geben würde. Hoffe ich zumindest. Zumindest dann, wenn irgendwer Anzeige erstattet, ein Richter darüber zu entscheiden hat und die Personen identifizierbar sind.

Der Ton im Internet ist in den letzten Jahren zunehmend rauer geworden. Beleidigungen und Volksverhetzung sind fast schon Normalität in vielen öffentlichen Kommentarspalten.

Doch die Opfer von Internethass stehen dem nicht hilflos gegenüber und müssen auch keine komplizierten Wege mehr auf sich nehmen. In den meisten Bundesländern bietet die Polizei inzwischen die Möglichkeit Anzeigen einfach online zu erstatten. Eine Liste mit den Links findet ihr weiter unten.

Lasst euch von Hasskommentaren nicht entmutigen und davon abhalten, euch an Debatten zu beteiligen. Eine aufgeklärte und fortschrittliche Gesellschaft benötigt rationale und sachliche Diskussionen. Diese dürfen nicht von jenen gekapert und verhindert werden, die nur Hass schüren wollen.

hassrede-im-netz


(via Martin)

Und – um Gottes Willen – nicht die Kommentare darunter lesen. Einige verstehen halt immer noch nicht den Unterschied zwischen Meinung und Bullshit, der andere zu Unrecht mehr als nur beleidigt.

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