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Kategorie: Doku

Doku: „Zurück in die Zukunft“ – Wie ein Film zeitlos wurde

Etwas filmhistorisches zum Sonntag. Interessante Doku zur „Zurück in die Zukunft“-Trilogie, die damals zu meinen Lieblingsfilmen gehörte und Filmgeschichte schrieb, dass so allerdings nicht abzusehen war. Denn daran hat kaum jemand geglaubt.

1985 sorgte der erste Teil von „Zurück in die Zukunft“ für Rekordumsätze an der Kinokasse. Heute ist die Trilogie Kult. Ein Erfolg, den kaum einer erwartet hatte: Das Drehbuch wurde seinerzeit über 40 Mal abgelehnt, der erste Hauptdarsteller nach wenigen Tagen gefeuert und die Dreharbeiten im Akkordtempo absolviert.
Für „Zurück in die Zukunft – Wie ein Film zeitlos wurde“ besuchten Olivier Bonnard und Nathalie Amsellem die Drehorte und sprachen mit den Menschen, die damals an dem Film mitwirkten: Zu Wort kommen Darsteller, Autoren, Kulissenbauer – und sogar die Interpreten des Kultsongs „The Power of Love“!
Die Dokumentation versteht sich nicht nur als Making-of, sondern enthüllt auch neue Facetten des Streifens, den man längst auswendig zu kennen glaubte.
Unter dem Deckmantel einer familientauglichen Science-Fiction beschäftigt sich „Zurück in die Zukunft“ mit Themen wie Rassentrennung, Sexismus und soziale Ungleichheit. Steckt hinter der Botschaft, dass nichts unmöglich sei – wer will, legt sich sogar eine neue Familie zu –, ein Loblied an den American Dream? Oder kritisiert der Film damit die Auswüchse des kapitalistischen Amerika wenige Jahrzehnte vor dem Triumph des Trumpismus?
In „Zurück in die Zukunft – Wie ein Film zeitlos wurde“ offenbaren die damaligen Mitwirkenden ihre eigene Version dieser Erfolgsstory und erklären, warum der Film auch heute noch auf Resonanz stößt.


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Doku: Wilde Jahre West-Berlin – Punk auf der Insel

Unabhängig davon, dass ich Ende der 1970er Jahre deutlich zu jung gewesen wäre, dieser Bewegung hätte irgendwie beiwohnen zu können, wuchs ich zu der Zeit im Berliner Norden im Schatten der Mauer auf Ostseite auf. Dennoch blieb mir diese ganz offensichtlich spannende und wilde Zeit im Berliner Westen nicht verborgen. Schön, da mal wieder reingucken zu können. Ein Film von Margarete Kreuzer, im Jahr 2015 erstausgestrahlt beim rbb.

Ende der 70er Jahre: Es herrscht Aufbruchstimmung in West-Berlin. Von der Mauer umgeben wird die Insel zum Mekka des deutschen Punks und des avantgardistischen Undergrounds. Ein Paradies für Paradiesvögel. In West-Berlin hat man keine große Zukunft, heißt es. „No future“ bedeutet auch: Leben im hier und heute – so intensiv und radikal es eben geht. Die Undergroundszene tummelt sich im „Kumpelnest“, im „SO 36“ oder im „Risiko“. Von hier aus machen sie Kunst. Oder haben einfach nur Spaß. Die wilde Zeit dauert von Ende der 70er bis zum Mauerfall – als West-Berlin und sein Underground fast über Nacht verschwindet.

Im Film von Margarete Kreuzer erzählen Alexander Hacke („Einstürzende Neubauten“) und Wolfgang Müller („Die tödliche Doris“), Danielle de Picciotto (Künstlerin und Sängerin „Space Cowboys“), Thomas Hornemann (Maler), Salomé (Maler und Frontmann von „Geile Tiere“), die Modedesignerin Claudia Skoda und der Filmemacher Jörg Buttgereit über ihr Leben in West-Berlin. Auch David Bowie spricht über seine Jahre in der geteilten Stadt. Viele Archivaufnahmen und natürlich Punk-Musik vermitteln die melancholische und zugleich schräge, intensive und schöpferische Atmosphäre dieser Zeit, in der sich Punks und die kreative Bohème trotz der stets präsenten Mauer ihre Freiheiten zum Experimentieren und Ausprobieren nahmen.


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Doku: Kalifornien – Rebellion der Skater

Sehenswerte Doku über jene, für die Skaten mehr ist als nur auf dem Brett durch die Gegend zu rollen. Für einige ist Skaten Philosophie, ihre Religion.

Los Angeles; In der Megacity aus Beton und Asphalt bewaffnen sich mutige Guerrilla mit ihrem Rollbrett. In einer Stadt, in der das Auto den Takt vorgibt, setzen sie alles daran, nicht vollends unter die Räder zu geraten. Ohne Motor, nur auf vier Rollen machen sie die kalifornische Großstadt unsicher und leben ihren Gegenentwurf zum American Way of Life.


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Doku: Vinyl Nation

Eine über zwei Jahre lang gedrehte Doku besucht Indie-Plattenläden in den USA und spricht mit Experten und Enthusiasten, um herauszufinden, was eine Platte so magisch macht. Lief seit 2021 online nach Bezahlung, jetzt auch kostenlos auf YouTube.

The vinyl record renaissance over the past decade has brought new fans to a classic format and transformed our idea of a record collector: younger, both male and female, multicultural.

This same revival has made buying music more expensive, benefited established bands over independent artists and muddled the question of whether vinyl actually sounds better than other formats. Vinyl Nation digs into the crates of the record resurgence in search of truths set in deep wax: Has the return of vinyl made music fandom more inclusive or divided? What does vinyl say about our past here in the present? How has the second life of vinyl changed how we hear music and how we listen to each other?


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Doku: The History Of American Rock Poster Art

Sehenswerte Doku von Merle Becker, die sich dem widmet, was viele bisher vielleicht nur als netten Nebeneffekt des Rock’n‘ Roll Zirkus‘ gehalten haben: die daraus resultierenden Poster.

American Artifact chronicles the rise of American rock poster art since its birth in the’60s. Award-winning director, Merle Becker crosses the country interviewing the rock poster artists from the different eras to discover that America is currently in the midst of a 21st century „rock poster art movement“, where thousands of artists around the country are doing silk screened rock poster art inspired by their local scene, the music of our time, and the spirit of our era.


(Direktlink, via BoingBoing)

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Doku über Heavy Metal in der DDR

Ich habe mit Metal genau gar nichts am Hut, musikalisch ist der mir so fremd wie Schlager. Ohne Scheiss, ich kam da nie ran, habe es mehrfach versucht und es wollte einfach nichts werden. Das ist bis heute so geblieben. Wenn ich es hart haben wollte, hörte ich RATM. Ohne Haarspray, ohne Show, ganz roh.

Aber: ich habe neulich im östlichsten Brandenburg auf einer Gartenparty über Umwege alte Männer kennengelernt, die schon seit DDR-Zeiten in einer Band spielen, die Hardrock auf die Bühnen bringen, auf denen sie heute noch stehen. Inklusive diverser Metal-Tunes. Das hat mir irgendwie imponiert, zu mal ich spätestens nach „Bye bye, Lübben City“ weiß, dass Subkultur im Osten nicht nur subversiv sondern für die diese nach draußen Tragenden auch immer sehr riskant war. Die haben das durchgezogen und sind heute eher so die gemütlichen Tüpen, die immer noch ihre Instrumente spielen. Subkultur war da halt immer mehr als ein Lifestyle, Subkultur war da eben auch immer im Fokus der StaSi und somit im Zweifelsfall die persönliche Perspektive komplett gefährdend. Das nahm man hundertfach in Kauf. Für die Musik, die man liebte und leben wollte. Heavy Metal war als Subkultur in der DDR größer als Punk, wie diese wahrlich sehenswerte Doku zeigt. Ich komme trotzdem nicht an den Sound ran, finde seine Liebhaber hiernach mit Blick auf damals aber dennoch äußerst stabil.

Sie alle gehörten in den 80er-Jahren zu einer großen Subkultur in der DDR. Im Gegensatz zur Punkszene wurde sie aber nach der Wende wenig beachtet. Dabei gab es in der DDR viel mehr Heavy-Metal-Fans als Punks – vor allem auf dem Land. Bei uns im östlichen Brandenburg war es die größte jugendliche Subkultur. Wie auch in vielen Gegenden der BRD wurden die Heavy-Metal-Fans skeptisch beäugt: zu unangepasst, zu laut, ständig betrunken und gewaltbereit, argwöhnten die Erwachsenen.
Im grauen, eintönigen sozialistischen Straßenbild fielen sie ganz besonders auf: lange Haare, Jacken und Hosen aus Leder, Nietengürtel, ärmellose Jeansjacken voller Buttons und Aufnäher und natürlich die Bandshirts mit Monstern oder Skeletten darauf.
„Witzigerweise, das ist jetzt so mein Eindruck, haben die Heavy-Metal-Fans in der DDR auf dieses Äußere sogar noch mehr Wert gelegt als im Westen“, erklärt der Historiker Nikolai Okunew. „Und dann noch diese Anzahl an Ketten, an Spikes, an Nieten und so weiter höher gefahren, als es im Westen üblich gewesen wäre.“
Okunew hat sich ausgiebig mit der Metal-Szene in der DDR beschäftigt. Er ist Historiker am Leibnitz-Zentrum und hat mit „Red Metal“ eine Doktorarbeit über die Heavy-Metal-Subkultur in der DDR veröffentlicht.


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Doku-Serie über weibliche DJs: Call me DJ!

Frauen hinter den Decks gab es schon als ich in den 1990ern Techno lieben lernte. Damals allerdings waren das gefühlt deutlich weniger, als das heute der Fall ist, wobei die Szene immer noch von Männern dominiert wird. Auch wenn die weiblichen DJs so gar nicht schlechter sind und nicht wenige zu meinen absoluten Favoriten zählen.

ARD-Kultur hat einige auflegende Künstlerinnen bei ihren Nachtwerk in der Szene begleitet und mit ihnen über genau die selbe gesprochen und eine fünfteilige Serie darüber online im Stream. Es geht um ihre Jobs, Stigmatisierungen, Diskriminierung, Sexismen, Alkohol und Drogen gesprochen. Sehenswert.
(via Groove)

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Ein Mann und sein Krokodil

Von manchen Geschehnissen der Weltgeschichte habe ich einfach nichts mitbekommen und kann mich dennoch viele Jahre später von ihnen faszinieren lassen. So wie von der Geschichte um Pocho, einem Krokodil, das 1989 von einem Mann namens Chito sterbend an einem Flussufer in Costa Rica gefunden wurde. Chito nahm das Tier, dem in den Kopf geschossen wurde, zu sich, pflegte es gesund, um es dann wieder aussetzen zu wollen, was er ein halbes Jahr später auch tat. Pocho aber kehrte zum Haus von Chito zurück und lebte dort dann mit der Familie noch die 20 letzten Jahre seines Lebens, ohne irgendeinem Menschen jemals was getan zu haben. Pocho starb am 12. Oktober 2011 aus natürlichen Gründen, wurde ausgestopft und steht heute hinter einer Glaswand im Stadtmuseum von Siquirres.


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2013 gab es eine Dokumentation, die die ungewöhnliche Beziehung zwischen Mann und Krokodil zum Thema hatte: Touching the Dragon.


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