Zum Inhalt springen

Die GEMA kassiert für eine Veranstaltung, auf der einzig CC-Musik lief

Im April diesen Jahres spielte ich auf der Veranstaltung „Connected by Netaudio“ in Weimar, die von Jan Stern alias audite im Zuge seiner Diplomarbeit veranstaltet wurde. Es gab im Vorfeld die nachdrückliche Bitte von Jan, dass wirklich nur unter Creative Commons veröffentlichte Musik in dieser Nacht zu spielen sei. Das machte es mir als DJ nicht sonderlich leicht, weil ich Musik ungern derartig kategorisiere, aber ich sagte zu und spielte dort. Wie von Jan gewünscht einzig unter CC lizensierter Musik. Soweit ich das beurteilen kann, hielten sich auch alle anderen der spielenden DJs an diese Vorgabe, gehörte diese schließlich zum Konzept der Veranstaltung.

Ich verbrachte noch den nächsten Vormittag in Weimar und fuhr wieder nach Hause.

Ein paar Wochen später bekam ich eine Mail von Jan, in der er um die konkrete Tracklist meines Sets von diesem Abend bat, da er diese für die GEMA bräuchte, die nun aufgrund der „GEMA-Vermutung“ Lizenzgebühren für diesen erhob. Er brachte ein, dass das ja unsinnig sei, da keiner der gespielten Tracks in Urheberschaft eines GEMA-gemeldeten Künstlers läge. Die GEMA aber wäre nicht die GEMA, wenn sie sich damit zufrieden gegeben hätte und forderte (natürlich) weiterhin eine ordentlich Summe Geld in Höhe von 200 EURO. Jan sollte jeden an diesem gespielten Track einem Urheber zuordnen – und zwar dem jeweiligen Klarnamen, wie eine Mail deutlich macht.

Bezogen auf das Telefonat vom 26.09.2011 teilen wir mit, dass – wie bereits schon dargelgt – eine Prüfung der eingerichten Titellisten nur mit Angabe der bürgerlichen Namen der Urheber und deren Titel erfolgen kann. ES ist zwar möglich, dass ein Mitglied auch unter einem Pseudonym registriert sein kann. Zur Beantragung der Mitgliedschaft ist jedoch stets der bürglerliche Name anzugeben.

Wir verweisen an dieser Stelle nochmals auf die GEMA-Vermutung und fügen eine Information zu dieser Thematik als Anlage bei.

Jan recherchierte daraufhin einige der Urheber, aber eben nicht alle. Wenn man sich vorstellt, was in einer Zeit von gut acht Stunden so an einzelnen Tracks über einen Dancefloor geht, ist das durchaus nachvollziebar, kommt man doch dabei auf locker 100 Tracks. Diesen sollten nun alle den bürgerlichen Namen der Produzenten zugeordnet werden, die zusätzlich dazu auch erstmal noch recherchiert werden müssten. Gemessen daran, dass Netaudio eine sehr internationale Angelegenheit ist, die zudem manchmal mit Infos dieser Art eher geizig umgeht, eine fast unmöglich zu erfüllende Aufgabe. Dazu kommt, dass viele der einstigen Netlabels nicht mehr existieren und die Kommunikationswege zu den Künstlern deshalb abgeschnitten wurden.

Alles kein Problem der GEMA, die beharren trotzdem auf ihrer Forderung und das obwohl nach persönlicher Aussage „des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzende der GEMA, Frank Dostal (im Jahr 2009 gegenüber Jan, Anm. Ronny) , dass sehr wohl auch die Künstlernamen bei Ihnen gelistet sind, selbst wenn die Urheber ihre bürgerlichen Namen angeben müssen.“, wie Jan nach einigem hin und her der zuständigen Sachbearbeitung zu erklären versuchte. Das half alles nichts.

Jan vermutet folgende Beweggründe, wie er in einer Mail an die GEMA schrieb:

Ihnen mangelt es einfach in beiden Fällen an Wille und Interesse, Ihre
Listen mit den von mir zur Verfügung gestellten Angaben abzugleichen. Stattdessen berufen Sie sich immer wieder auf die GEMA-Vermutung, die Ihnen das Recht gibt, jede Musikveranstaltung unter Generalverdacht zu stellen GEMA-Repertoire aufzuführen, wobei im Falle eines Widerspruchs die Beweispflicht allein beim Veranstalter liegt. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass es sich hierbei zwar um eine generelle Klausel handelt, diese Sie jedoch nicht gleichermaßen dazu berechtigt, sich jeglicher Kommunikation zu entziehen. Es ist mir unerklärlich, wie Sie selbst jeglichen Arbeitsaufwand von sich weisen, sich mit Antworten unverhältnismäßig lange Zeit lassen und stattdessen vom Veranstalter verlangen, alle bürgerlichen Namen der Urheber (und sicherlich auch Geburtsdatum und Wohnort) innerhalb kürzester Zeit zu recherchieren.

[…]

Die GEMA-Vermutung mag Ihnen Recht geben. Mit Gerechtigkeit hat dies allerdings rein gar nichts zu tun. Spätestens seitdem es für eine breite Masse möglich geworden ist, zu Hause am eigenen PC Musik zu produzieren und diese über klassische Wege, also auf Tonträgern oder
eben auch über das Internet in MP3-Form zu vertreiben, ist die Annahme, der Großteil aller Musiker sei bei der GEMA organisiert, erneut zu prüfen und entsprechend anzupassen.

Um weiterem Ärger zu entgehen und auch weil Jan weder die Zeit noch die Möglichkeiten hat, dem Verlangen der GEMA nachzukommen, hat er jetzt also für eine Veranstaltung auf der einzig unter Creative Commons lizenzierte Musik gespielt wurde, Geld an die GEMA gezahlt.

Warum ich das schreibe: weil ich damit als CC-Musiker Geld in die Kassen der GEMA bringe und weil ich das für äußerst paradox halte.

[UPDATE] Weil das hier vielleicht missverständlich ist, oder nicht ganz deutlich aus dem Text hervorgeht, hat Jan das eben noch mal in die Kommentare geschrieben:

noch mal für alle: ich habe die gema im vorfeld der veranstaltung angerufen, ihr den speziellen charakter der veranstaltung erklärt und sie vor der veranstaltungsdurchführung schriftlich ordnungsgemäß angemeldet.
nach der veranstaltung habe ich eine musikliste mit künstler-, titel- und labelangabe zur gema geschickt. sie konnten/wollten sie nicht bearbeiten. dafür sind die bürgerlichen namen, wohnorte und geburtsdaten (um verwechslungen vorzubeugen) nötig. diese kann ich nur schwer bei allen titeln herausfinden. neben der tatsache, dass viele labels nicht mehr existieren, die files teilweise nur noch auf archive.org zu finden sind u manche vielleicht auch gar nicht ihre namen raus geben wollen, stellt dies einen unverhältnismäßigen arbeitsaufwand dar.
ich habe dann von allen titeln die downloadlinks heraus gesucht, bei denen die gema jedesmal sehen kann, dass die titel unter cc lizensiert sind. alleine das müsste als indiz langen, da die gema ja solche vorgehensweisen für ihre künstler meines erachtens verbietet.

[Update 2] Franco Walther von der GEMA kommentierte eben folgender Maßen:

Guten Tag zusammen,

wie im Artikel-Update erwähnt, hat die Bezirksdirektion Dresden die Titelliste, die die Künstler bzw. Interpreten enthält, deren Stücke an dem Abend gespielt wurden, erhalten. Diese konnte leider nicht überprüft werden, da Interpreten oft nicht identisch mit den Urhebern sind. Die GEMA benötigt jedoch die an den Titeln beteiligten Urheber. Daraufhin wurde vom Veranstalter eine Liste mit vier Urhebern übermittelt. Leider reicht die Nennung von lediglich vier Urhebern allein nicht aus, um von einer GEMA-Freiheit aller Werke auszugehen. Wir hoffen allerdings, die Unklarheiten bei einem persönlichen Gespräch ausräumen zu können, das in den nächsten Tagen stattfinden wird.

276 Kommentare

  1. Mojo9. November 2011 at 09:15

    Die GEMA sollte vorerst mal garkein Recht mehr haben irgendwas zu verlangen. Der Verwaltungsoverhead der jedesmal bezahlt werden muss, treibt doch nur die Kosten pro Track in die Höhe. Hätten sie sich ein anständiges Konzept überlegt, wäre das ganze 1000-mal angenehmer zu realisieren. Ohne den bürokratischen Aufwand für Veranstalter etc. Die Arbeit bleibt so und so bei den Veranstaltern hängen, also was macht die GEMA denn noch großartig außer Kohle einstreichen und ****schaukeln im Büro. Der Weg der Gebühren vom Veranstalter zum Künstler ist mit Sicherheit nicht der kürzeste und erst recht nicht der einfachste…Desweiteren ist es eine Frechheit, dass sowas wie die GEMA-Vermutung rechtskräftig ist. „Die Höhe der Abgabe auf CD- und DVD-Rohlinge beträgt in Deutschland (seit dem 1. Januar 2010) zwischen 0,062 Euro (CD-R) und 3,473 Euro (Blu-Ray 25 GB)(zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer) pro Stück.“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/GEMA). Die GEMA-Vermutung peilt also nicht nur Veranstalter an, sondern jeden der Speicher in irgendeiner Form erwirbt. Soll einem die GEMA doch erstmal beweisen, dass man die Medien für Musik- und Filmkopien nutzt, oder sind wir – solang das Gegenteil nicht bewiesen ist – alle von Haus aus erstmal Verbrecher und Raubkopierer?

    Entschuldigt den harschen Ton und die vorkommenden Übertreibungen, aber es ist früh und der Blutdruck für diese Tageszeit schon relativ hoch :)

    @Ronny: Dir auf alle Fälle viel Glück in der Sache

  2. Matthias9. November 2011 at 09:35

    Hallo,

    ich habe die Geschichte gelesen und muss sagen, dass mir bald der Hut hochgeht wenn ich sowas lese. Als regelmäßiger Besucher von Veranstaltungen dieser Art, NetAudio-Sammler und hin und wieder Plattenunterhalter habe ich zum einen ein sehr gespanntes Verhältnis zur GEMA, zum anderen kenne ich auch genug Beispiele, wo es diesbezüglich schon Stress gab.

    Ich glaube dies ist eine gute Geschichte zum weiterleiten an die großen deutschen Zeitungen (Spiegel, Zeit, FAZ, etc.) – liest der Betroffene hier evtl. mit und kann mir sein OK geben den Artikel einmal entsprechend weiterzuleiten?

    Einen trotzdem schönen Tag euch :-)

  3. Peter Schildwächter9. November 2011 at 09:54

    Die Forderung der GEMA kann ja getrost als unrealistisch bis unverschämt bezeichnet werden. Dem nachzukommen ist weder möglich noch angebracht. Vielleicht hätte man der Zahlung und Zeitverschwendung entgehen können, indem man sich die Daten von z.B. 10 CC-Musikern listet und dann nur deren Tracks nennt, gerne auch mit Wiederholungen. Unrealistischer als die GEMA-Forderung wäre eine solche Liste auch nicht.

  4. Jonas9. November 2011 at 10:43

    @Bastian
    vl magst du dir einfach mal die Rechtslage anschauen. Nicht zahlen hilft nicht. Die Rechtslage ist erst einmal eindeutig, Einspruch kann man einlegen, zahlen muss man erst einmal trotzdem.

  5. Volker9. November 2011 at 17:56

    @Moldi
    Ich sehe momentan wenig realistische Chancen, die GEMA Vermutung abzuschaffen. Wie gesagt, es ist eine Frage der vorherrschenden _politischen_ Einstellung zu diesem Thema. Wenn der politische Wille vorhanden ist, dann wird es klappen. Man braucht sich nur mal die Urheberrechtsreformen der vergangenen Jahre anzuschauen, um zu erkennen, dass die das Resultat von dauerhaftem, vehementem Lobbyismus seitens der Rechteinhaber (gemeinhin „Musikindustrie“ genannt)sind. Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich halte die Vermutung genau aus den Gründen, die Jan vorbringt, für anachronistisch. Und ich finde es auch respektabel, wenn jemand den Versuch unternimmt, sie zB auf dem Gerichtsweg zu kippen. Nur kann ich eben auch verstehen, dass jemand ohne Rechtsschutzversicherung im Rücken das Prozessrisiko nicht eingehen will – noch dazu, wenn er Student ist und das nötige Spielgeld nicht entbehren kann.

  6. Matthias9. November 2011 at 18:10

    @audite: so, SPON hat post bekommen – schauen wir mal was da rauskommmt… :-)

  7. hoschi9. November 2011 at 20:01

    am besten meldet man so ne Veranstaltung garnicht erst bei der GEMA an und gut is …

  8. Michael9. November 2011 at 21:30

    @PianoPlayer

    Danke für das BVerfG-Zitat. Hier finden wir nicht nur die offizielle Rechtfertigung für die GEMA-Vermutung, sondern damit auch gleich die beiden Irrtümer auf denen diese beruht:

    1. „Sie [die GEMA] vertritt nach eigenen Angaben nahezu
    das gesamte Weltrepertoire an geschützter Musik.“ – Das war IMO schon früher nur die halbe Wahrheit, aber heute in Zeiten verbreiteter freier Lizenzen und Netlabels ist das definitiv nicht mehr der Fall. Ansonsten könnte auch z.B. Microsoft mit ähnlicher Begründung Abgaben für jeden betriebenen PC verlangen. – *Das* gäbe vielleicht einen Shitstorm. :-)

    2. „[Zahlungsverpflichteter] könnte sich dem Vergütungsanspruch mit dem Argument entziehen, er verbreite lediglich Werke, mit deren Hersteller die GEMA keinen Vertrag geschlossen hat. Die klagende Verwertungsgesellschaft wäre nicht in der Lage, das Gegenteil zu beweisen.“ – Dieser Beweis ist nun wirklich nur eine Frage einer gepflegten Datenbank. Es ist der GEMA problemlos zumutbar eine solche einzurichten und zu pflegen. Heutzutage kann man da nicht nur Textdaten, sondern gleich das Musikstück als Audio einstellen. Das käme evtl. auch dem Datenschutzbedürfnis der dort registrierten Musiker entgegen, welche ihre Daten nicht mehr überall verteilen müssten.

  9. audite9. November 2011 at 23:26

    @ hoschi: du machst deinem namen alle ehre. die gema is nicht doof, checkt sowas, besonders bei großen veranstaltungen und erhebt, wenn sie es rausfindet, die doppelte gebühr.

  10. Wutbürger10. November 2011 at 07:35

    Hoffentlich kommen die Piraten mal in mehr Parlamente! Dann schmeißen wir den Parasit aus dem Land raus!

  11. Rawling10. November 2011 at 08:41

    Nochmal zum Thema Leermedien: Ist das wirklich so, dass pro Bluray-Rohling 3,473 Euro (!) an die GEMA abgeführt werden? Wie kann es dann sein, dass es die 10er Spindel schon für 13 EUR zu kaufen gibt?

  12. Operation GEMA-Vermutung | Flaschenpost10. November 2011 at 11:01

    […] sind neben den Veranstaltern bzw. Künstlern einer CC-Musikveranstellung von Mitte April auch der Verein der Musikpiraten e.V. betroffen, da die Musikpiraten jährlichen Free! Music! […]

  13. blablop10. November 2011 at 14:01

    machs dir doch ganz einfach sag dem typen von der gema einfach, das du ihn aber dach nach ein rechnung schicken musst. die auch nicht billig sein wird. arbeit konntest.
    veranschlag einfach ein stunde pro song, auch wenn du den interpreten nicht findest dauert aber mindesten eine stunde bis du das weist.
    bei 150 track/stunde mal 10€ die arbeits stunde kommt man da schon mal 1500€. wenn er sich darauf nicht einlässt geh vor gericht. da du im recht bist!

    was er bestimmt auch weis. vor gericht kannst du ihn auch deinen arbeit in rechnung stehlen und noch zusätlich deinen anwahlt. der auch noch mal mindestens eine stunde pro track suchen muss.
    da kommen bestimmt auch noch mal über 2000€ zusammen.

    wer muss beweise das auf deiner VA gema tracks gespielt wurden. was er bestimmt das nicht kann.

    gut wäre wenn ihr eine mit schnitt habt. nicht umbedinnt wegen dem gericht sonder weil du auswertung bestimmt auch noch mal 2000€ kostet wenn nicht sogar noch mehr.

    mach ihm einfach klar das es für ihn richtig teuer wird.
    das er locker seinen job verlieren kann, wenn nicht sogar privat-dafür haftbargemacht wird.
    da nicht die gema sondern er scheis gebaut hat und die sich die gema bestimmt denn endstanden schaden von ihm zurück holen wird.

    es stehen einfach mal 200€ gegen 5500€, die im fall eines gerichts-verfahren anfallen würde.

    ganz wichtig besorg dir einen anwahlt.

  14. Rawling10. November 2011 at 18:10

    hä? wie soll denn bitte der gema-mitarbeiter privat haftbar gemacht werden? also das funktioniert doch mal überhaupt nicht. desweiteren ist die rechtlage da wohl recht eindeutig. die beweispflicht liegt beim veranstalter. eine aufwendige nachträgliche recherche wäre nicht erforderlich gewesen, da der veranstalter damit rechnen muss, dass die gema eine tracklist (inkl. der lieblingsfarbe des urhebers) anfordern könnte. entsprechende vorkehrungen sind also im vorfeld zu treffen und problem des veranstalters.

    natürlich ist die derartige rechtsgültige verfahrensweise der gema total veraltet und die gesamte aktion ziemlich scheisse. hier könnte die gema jetzt mal cool sein und dem veranstalter die gebühr erstatten. aber wahrscheinlich ist denen gute PR ziemlich egal. muss ja keiner den laden gut finden.

  15. Mururoar » Linkschleuder10. November 2011 at 19:35

    […] Die GEMA kassiert für eine Veranstaltung, auf der einzig CC-Musik lief Im April diesen Jahres spielte ich auf der Veranstaltung “Connected by Netaudio” in Weimar, die von Jan Stern alias audite im Zuge seiner Diplomarbeit veranstaltet wurde. Es gab im Vorfeld die nachdrückliche Bitte von Jan, dass wirklich nur unter Creative Commons veröffentlichte Musik in dieser Nacht zu spielen sei….Ein paar Wochen später bekam ich eine Mail von Jan, in der er um die konkrete Tracklist meines Sets von diesem Abend bat, da er diese für die GEMA bräuchte, die nun aufgrund der “GEMA-Vermutung” Lizenzgebühren für diesen erhob. […]

  16. ZIRZE10. November 2011 at 22:49

    Das ist wohl eine der undankbarsten Aufgaben, in diesem Land Musik zu machen ohne von der GEMA finanziell belästigt zu werden. Da ist der Musikus oder der Veranstalter meistens der Gelackmeierte, es bleibt an ihnen hängen. Jeder will sein Geld, auch die Komponisten und Autoren, Musiker und Verwaltung, klar. Aber bei uns sind die Grenzen der Musik sehr eng gesetzt, da wird man bald morgens beim Singen unter der Dusche abkassiert.

  17. Floh11. November 2011 at 10:07

    Hach bin ich froh mich dem endgültig enzogen zu haben. Gut ausgebildet, jung und motiviert. Was macht man da in Deutschland? Auswandern! Die GEMA trägt jedenfalls ihren Teil dazu bei das ich mich in meiner neuen Heimat wesentlich freier fühle als jemals in Deutschland.

    Der Letzte macht bitte das Licht aus.

  18. […] mensch GEMA, muss das schon wieder? Könnt ihr nicht mal ein Fettnäpfchen auslassen? Die GEMA kassiert für eine Veranstaltung, auf der einzig CC-Musik lief. Über den rechtlichen Background der GEMA-Vermutung gibt es bei Internet-Law einige interessante […]

  19. johnix12. November 2011 at 04:22

    GEMA, oder GEZ. Alles so Läden mit SonderRaubrechten.

  20. Operation GEMA-Vermutung | sixumbrellas12. November 2011 at 19:10

    […] Basis der GEMA-Vermutung kassiert die GEMA für eine Veranstaltung, auf der nur Creative Commons – lizensierte Musik ge…. Da die GEMA-Vermutung nicht mehr ganz zeitgemäß erscheint und außerdem Kreative und […]

  21. Gedankenblitz13. November 2011 at 21:23

    Nur mal so als Frage, was macht die GEMA, wenn jetzt die CC-Künstler die ermittelbar waren ihre Vergütung verlangen? Verweigern mit der Begründung sie sind keine Mitglieder und es wäre eh CC-Music?

  22. audite13. November 2011 at 21:49

    Gedankenblitz :
    Nur mal so als Frage, was macht die GEMA, wenn jetzt die CC-Künstler die ermittelbar waren ihre Vergütung verlangen? Verweigern mit der Begründung sie sind keine Mitglieder und es wäre eh CC-Music?

    gute frage!

  23. thias15. November 2011 at 00:10

    …da jetzt alle schon so direkt auf die GEMA bashen – es gibt auch noch eine andere Seite. Ganz klar, die GEMA steckt bis über die Nase in alten Strukturen und bekommt den Anschluss nicht, aber sie ist auch für sehr viele Musiker und Musik schaffende eine der wenigen noch verbliebenden Einnahmequellen. Die Musik die ihr euch jeden Tag auf mobilen Playern, im Auto, in Clubs auf Konzerten und woaucimmer anhört ist die lange harte schweisstreibende Arbeit einzelner Menschen. Die romantische Idee das der Künstler das doch „wegen der Musik!“ macht ist zwar nett, ist aber doch sehr weit weg von der Realtität. Allein die Ausgaben die materiell und zeitlich entstehen um ein Stück Musik so weit zu bringen das es wahrgeommen wird (jaja, ausnahmen bestätigen die regel) sind mit normalen Auge betrachtet überhaupt nicht zu rechtfertigen. Aber da ist halt noch das Herz dabei. Aber für immer alles umsonst machen (und gleichzeitig auch die Zeit dafür aufzubringen) – das schaffen nur die allerwenigsten. Die GEMA will eine Art gerechten Lohn für die Arbeit (und wohlgemerkt: das sind micropayments!) bringen, und das hält sehr viele Komponisten halbwegs über Wasser bzw. schafft ihnen die Freiräumen Musik für euch zu schreiben. Das sie in einigen Punkten dabei weit übers Feld hinausschießt ist allerdings ein anderes Thema. Ich bin jetzt nicht der Riesenexperte dabei, aber versucht mal bitte nicht alle stumpf auf „Scheiss GEMA!“ loszuschreien…

  24. audite15. November 2011 at 00:20

    da geh ich völlig mit! nur hat es die gema (und die musikindustrie) eben seit jahren verpeilt sich den marktgegebenheiten anzupassen und sie verhindert eben eher kreative schaffensprozesse, als dass sie sie unterstützt und sie schädigt dem kulturbetrieb nachhaltig!
    ich bin der meinung, dass es auch alternativen zu dem gema-modell gibt bzw. dass es reformiert werden muss, damit es fairer zugeht, als bisher. keine utopie in meinen augen! wo in diesem speziellen fall die ungerechtigkeit liegt, muss ich ja nicht mehr erklären.

    ansonsten:
    heute kam ein gesprächsangebot der gema für die kw 49. danach hört ihr wieder von mir…

  25. thias15. November 2011 at 00:43

    Ja, die gema hat einiges verpeilt und muss sich dringend reformieren. Und in der Tat, diese Aktion ist mal wieder ein sehr gutes Beispiel dafür. Aber z.B. was die Namensnennung angeht: ich kann die GEMA sogar da ein bischen verstehen. Es gibt mit Sicherheit CC Künstler die zu GEMA gemeldeten Künstlern identische Künstlernamen haben. Und der Künstler gibt halt die Vertretung all seiner Stücke egal ob einzelnd gemeldet oder „vergessen“ ab. Wie sollen sie da unterscheiden? Was wenn sie Stücke NICHT abrechnet die sie aufgrund ihres Vertrages abrechnen MÜSSTE? Und ob es wirklich eine alternative dazu gibt? ich bin bisher auf keine einzige gestoßen die mich überzeugt hat. welches andere konstrukt bietet z.B. vollzeitenkomponisten die chance nach einer langen schaffensperiode mal eine kleine Rente zu erhalten? @audite: inwiefern glaubst du das sie dem Kulturbetrieb und auch dem kreativen Schaffensprozess schadet? Letztere zumindest geht doch erstmal vom Künstler aus – ich hab zumindest noch nie gehört das jemand gesagt „och nöö, ich hab schon gar keinen Bock Musik zu machen nur weil ich mich dann irgendwann mit der GEMA auseinandersetzen muss…“

    (ps-viel erfolg bei dem gespräch!)

  26. i.rebel15. November 2011 at 06:44

    Ich könnte sagen das ich keine Lust habe aufzutreten,natürlich mache ich noch Musik,aber all der Nerv in der Vergangenheit läßt mich immer nur mit Grausen an die administrative Seite eines Auftritts,einer Radiosendung etc denken.Ich kenne die meisten Artists die wir spielen persönlich und viele möchten NICHT in irgendeiner Liste mit vollem Namen zu identifizieren sein.Bedeutet das diese Künstler dürfen nicht mehr auftreten oder gespielt werden?Ich finde das mafiös und kommt einer Schutzgelderpressung gleich…deshalb geht es hier nicht darum die GEMA zu „bashen“ sondern Scheiße Scheiße zu nennen!Rechteverwertung sogenannter Erwerbsmusiker ist nichts organisches,sondern erst möglich durch die Konserve Tonträger.Solange ein Musiker sich hinstellt und Musik macht wird er auch bezahlt,habs gestern erst in der Fußgängerzone erlebt,30 € für zwei Stunden Melodika…
    Der Musiker im Kontext der marktwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit denkt natürlich auch an seine Rente?Sorry,da stellen sich bei mir die Fußnägel auf…

  27. thias15. November 2011 at 12:12

    Gut, dann denk aber mal an all die kommerziellen Veranstaltungen, jede Disco, jeden Abend. Radiosender. Werbung. Ist das zuviel verlangt wenn Musiker eine Beteiligung haben möchten wenn ihre Musik kommerziell verwendet wird? Kannst du dir vorstellen was passiert wenn jeder Künstler da selbst hinterhergeht? Bzw. wenn es KEINE Meldepflicht darüber gäbe? Btw. zum Beispiel als Band ist der Verwaltungsaufwand für einen Auftritt bei einer öffentlichen Veranstaltung denkbar gering. Einen kleinen Zettel ausfüllen, dauert max. 5 Minuten, fertig. Bei kleineren Bands kann man sogar oft darauf verzichten. Ich kenn beide Seiten: ich bin fast 10 Jahre lang als nicht GEMA Mitglied unterwegs gewesen: problemlos. Inzwischen bin ich (zwangsweise, aber jetzt nicht unbedingt wiederwillig) bei der GEMA angemeldet und hab soweit auch keine Probleme. Im September haben wir ein kleines Open Air verranstaltet mit ca. 200 Gästen, zwei Tage, nur GEMA-freie Bands. Dazwischen lief alles möglich an Musk vom Band. So haben wirs angemeldet, hat für beide Tage irgendwas um 40€ gekostet und wir mussten keine Listen rüberschicken. War vom Verwaltungsaufwand zu vernachlässigen und das Geld eh dementsprechend eingeplant.

  28. audite15. November 2011 at 14:48

    @ thias: ich geh nochmal drauf ein, wenn ich zeit finde. die is gerade sehr rar…

  29. semix16. November 2011 at 09:36

    @audite: Ich frage mich gerade – wär das nicht ein Thema für die NDR-Satire Sendung extra 3? Sofern Du dir sicher bist, alles richtig gemacht zu haben und die Forderungen der GEMA unrealistisch sind (wie z. B. die Recherche von Realdaten, was bestimmt irgendwann auch mit dem Datenschutz kollidiert) und weitere Fragen aufwerfen (z. B. GEMA kassiert für Künstler, die sie nicht vertritt) … dann würde ich das vielleicht mal der Redaktion anbieten (http://www.ndr.de/fernsehen/zuschauerservice/kontakt140.html). Die Autoren dort freuen sich hin und wieder, wenn sie derart schöne Themen angeboten bekommen :-)

  30. […] Aber der wirkliche Schaden für die Gesellschaft ist an der Glaubwürdigkeit des Rechtssystems, des Rechtsstaates als ganzem entstanden. Das ist nämlich genau derselbe Staat, der es Schulbuchverlagen als Urhebern gerade erlauben will, heimlich mit einer selbst erstellten Schnüffelsoftware auf den Computern von Schulen zu spionieren, ob von den Lehrern und Schülern ja keiner eine unerlaubte Kopie von Schulbuch-Inhalten gespeichert hat, was mindestens für die Lehrer gleich ein juristisches und disziplinarisches Nachspiel haben soll. Es ist derselbe Staat, der den Download selbst einzelner MP3-Dateien bestraft. Und es ist derselbe Staat, der der GEMA erlaubt, selbst dann Geld von Veranstaltern zu kassieren, wenn dort nur freie Musik gespielt wird. […]

  31. mario2. Dezember 2011 at 16:46

    Gab es denn jetzt eigentlich, das von der GEMA angekündigte Gespräch mit audite schon? Würde mich mal interessieren.

  32. Ralf5. Dezember 2011 at 21:50

    Also ich finde die Sache ungeheuerlich. Selbst wenn man sich auf den Standpunkt der Gema stellt und sie „verstehen“ will. Im Umkehrschluss bedeutet das doch, dass man sich das Konzept der CC-Musik in die Haare schmieren kann. Man kann zwar CC-Musik herstellen, aber es macht kaum Sinn, da die Gema bei Veranstaltungen mit CC-Musik trotzdem und in jeden Fall abkassiert. Das darf so nicht weiterlaufen. Der Fall sollte weiter publik gemacht werden, für mich ist das ein Skandal. Genau ein Thema für die Piratenpartei. Die anderen Parteien scheinen es ja nicht zu blicken oder sehen keinen Handlungsbedarf.
    Ich würde auch mal den CCC (Chaos Computer Club) kontaktieren, die interessieren sich wahrscheinlich auch dafür.

  33. Chris7. Dezember 2011 at 20:31

    Meine Idee: Für alle Künstler, für die keine Kontaktdaten (Realname, Geburtsdatum, usw.) vorhanden sind, einfach welche ausdenken, am besten noch Staatsbürger irgendeines 3. Welt Landes. Dann muss die Gema das nämlich so akzeptieren, kann aber auch widerlegen, dass diese Daten nicht stimmen (evtl. dadurch den richtigen Urheber ausfindig zu machen), was sie aber vermutlich nicht schaffen werden.

  34. […] Die des HP Stores und aktuell auch die der Gema. Anonymous steht hinter dem Hack der Gema-Website. kraftfuttermischwerk.de: Die GEMA kassiert für eine Veranstaltung, auf der einzig CC-Musik lief Um weiterem Ärger zu entgehen und auch weil Jan weder die Zeit noch die Möglichkeiten hat, dem […]

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert