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Schlagwort: Climate change

Wasser im Saatgut-Tresor von Spitzbergen

(Foto: Frode RamoneCC-BY-2.0)

Traurige Ironie: die Global Seed Vault in Spitzbergen sollte so etwas wie die Arche Noah für die Sämerei des Planeten werden. Teile davon sind jetzt, auch auf Grund der Erwärmung der Arktis abgesoffen. Man ging davon aus, dass die ewigen Frost bringenden Temperaturen dem bunkerartigen Bau nichts anhaben könnten. Da die aber nicht mehr generell gewährleistet sind, wird Wasser zum Problem – und damit hatte keiner gerechnet.

Das Wasser erreichte zwar bisher die Saatgutkammern nicht, aber die Wärme zwingt die Betreiber dazu, technisch nachzurüsten. Pumpen und Drainagen gegen das Wasser wurden installiert. Auch die Kühlaggregate müssen immer häufiger laufen.

Durch die hohen Temperaturen regnete es stark, Schnee und Eis schmolzen. Das Wasser drang in den Eingangstunnel ein. „Wir dachten nicht daran, dass hier der Permafrost gefährdet sein könnte, wir haben hier noch nie ein solch extremes Wetter erlebt“, sagte Hege Njaa Aschim von der norwegischen Regierung der britischen Zeitung The Guardian. Es sei viel Wasser in den Tunnel gelaufen und dort dann gefroren, „beim Eintreten sah es aus wie ein Gletscher“. Glücklicherweise habe das Wasser nicht die Gewölbe mit dem Saatgut erreicht, das Eis sei inzwischen herausgehackt worden.

Wenn die Apokalypse also mit viel Wasser kommen sollte, wird das nichts mit dem Saatgut, das eigentlich erhalten werden sollte.

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Menschenleere Insel bedeckt von Plastikmüll

Die abgelegene Südseeinsel Henderson Island ist frei von Menschen. Sie ist unbewohnt und wohl auch deshalb von der Unesco zum Welterbe erklärt worden. Es könnte dort also alles so schön. Wenn das Plastik nicht wäre. Dieses sammelt sich nicht nur irgendwo auf den Meeren, zerreibt sich, setzt sich im Wasser ab, sinkt.

Fast 38 Millionen Plastikteile mit einem Gewicht von 17,6 Tonnen vermüllen derzeit die unbewohnte Pazifikinsel Henderson Island – und jeden Tag kommen pro Quadratmeter 27 weitere Teile hinzu.“ Damit hat die Insel, von der die nächsten Menschen 5000 Kilometer weit entfernt leben, die höchste Plastikmüll-Dichte weltweit.

Eine Entschärfung des Problems sehen die Forscher in naher Zukunft nicht: Die geschätzten 17,6 Tonnen Plastikmüll auf Henderson Island entsprächen rechnerisch gerade einmal der Menge Plastik, die weltweit in zwei Sekunden produziert würde.

Schätzungen zufolge landen jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen Kunststoff in den Ozeanen. Hauptproblem ist die große Haltbarkeit: Es dauere zehn bis 20 Jahre, bis eine Plastiktüte weitgehend abgebaut sei, heißt es beim Umweltbundesamt. Bei einer Plastikflasche gehen Fachleute von 450 Jahren aus.

Es gibt wohl geographische Gründe dafür, dass sich der Plastikmüll gerade dort so ansammelt, aber das macht es kein bisschen besser.


(Direktlink)

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Ein Mann, der seit zwanzig Jahren in Gothic, Colorado, von allein den Schnee misst

Billy Barr ist irgendwann in den 70ern in eine Hütte in den Bergen der Rocky Mountains gezogen. Allein. Seine Tage verbringt er dort seitdem offenbar damit, zu leben und im Winter damit, den gefallenen Schnee sowie Temperaturen zu messen und die Ergebnisse zu archivieren. Er gilt als der inoffizielle Hausmeister des Rocky Mountain Biological Laboratory. Klimaforscher halten ihn deshalb mittlerweile für einen durchaus aussagekräftigen Zeugen des Klimawandels. National Geographic hat mal beim ihm vorbeigeschaut. Cooler Tüp.

Welcome to Gothic, Colorado—one of the coldest places in the United States. This ghost town has been abandoned since the 1920s, but there is at least one person who still calls it home. For more than 40 years, current resident billy barr has lived in a small cabin, recording data about the snowpack to pass the time. In this short film, Morgan Heim of Day’s Edge Productions profiles the legendary local who inadvertently provided scientists with a treasure trove of climate change data.


(Direktlink)

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Zeitraffer des schmelzenden Eises der Arktis

Diese Animation der NASA zeigt den Rückgang der Eisflächen in der Arktis in den letzten 32 Jahren. Das alte (4+Jahre) Eis wird immer dünner.

Arctic sea ice has not only been shrinking in surface area in recent years, it’s becoming younger and thinner as well. In this animation, where the ice cover almost looks gelatinous as it pulses through the seasons, cryospheric scientist Dr. Walt Meier of NASA Goddard Space Flight Center describes how the sea ice has undergone fundamental changes during the era of satellite measurements.

Editor’s note: This visualization incorrectly identifies the oldest ice as being 5+ years old, when it would be more accurate to say 4+ years old.


(Direktlink, via reddit)

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Musiker komponieren mit Eisbergen gegen die globale Erwärmung: Iceberg Songs

Und wo wir gerade bei guten Ideen sind: für das Projekt Iceberg Songs haben ein paar Kreative mit Polarforschern und im Auftrag der UNFCC, die „Todesgesänge“ von Eisbergen aufgenommen und Musikern gegeben, die damit Tracks komponiert haben. Diese „Todesgesänge“ entstehen beim Schmelzen und Zerbrechen der Eiskolosse.

Bisher haben u.a. Trentemoeller, Marc Houle, Robot Koch, Johannes Brecht, Cosby und ein klassisches Orchester mitgemacht und diese Klänge in Musik verpackt. Zu hören gibt es diese nebst schicker WebGL Visualisierung auf Icebergsongs.com oder hier auf Soundcloud.

Mitmachen kann übrigens jeder, die Sounds zum Download finden sich hier.

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„Gestartet ist das ganze Ende letzten Jahres zum Pariser Klimagipfel.
Wir zählen die Zeit, die sich Menschen diese Tracks anhören und präsentieren das beim Nach-Gipfeltreffen im Mai, verbunden mit der Aufforderung an die Politik, mindestens genau so viel Zeit für die Lösung der Klimakatastrophe zu verwenden.“

(Danke, Lorenz!)

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Am Nordpol ist es heute wärmer als in Texas

Ich und mein Lieblingskollege haben uns angewöhnt, in wetterbedingten Situationen, mit einem „Fuck yeah, Klimawandel!“ auf die selbigen zu reagieren. Mit T-Shirt im November in der Sonne stehen: „Fuck yeah, Klimawandel!“ Kurze Hosen und Sandalen Ende Dezember tragen: „Fuck yeah, Klimawandel!“ 674 Liter Regen pro Quadratmeter: „Fuck yeah, Klimawandel!“ Blühende Obstbäume und frische Knospen im Winter: „Fuck yeah, Klimawandel!“ Wir nutzen das ironisch, natürlich. Weil es mit Ironie besser zu ertragen ist.

Heute ist oder war es am Nordpol wärmer als in Texas oder in Teilen der Sahara: „Fuck yeah, Klimawandel!“

On Wednesday, the North Pole will be warmer than Western Texas, Southern California, and parts of the Sahara.
A weather forecast for Wednesday morning shows a rare midwinter warm front over the North Pole, with temperatures a few degrees above freezing—about 50 or 60 degrees warmer than normal for late December.

(via René)

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