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Schlagwort: Freital

„Lausbuben“: Wie man in Freital rechten Terror verharmlost

Sehenswerte Recherche von Panorama, die sich mal in Freital umgesehen haben, das vor nicht all zu langer Zeit und ganz zu Recht traurige Berühmtheit erlangte. Die „Gruppe Freital“ ging mit Sprengsätzen auf Linke und Flüchtlinge vor, aktuell läuft der Prozess. Einer der Vorwürfe: die Bildung einer terroristischen Vereinigung.

In Freital sieht man das anders. „Lausbuben“, die nicht „gleich Rechte“ sein müssen und nur ein paar Dummheiten gemacht haben. Einer der Angeklagten, der schon mal mit Hakenkreuzfahne posiert, findet auch, dass er nach all seinem Tun nicht gleich ein Nazi sein müsste.

Daran erkennt man ganz wunderbar die gesellschaftlich schleichend stattfindende Diskursverschiebung. Noch vor ein paar Jahren Jahren hätte man mit solchen Leuten überhaupt gar nicht darüber diskutiert, ob die Neonazis wären, oder eben nicht. Da wäre das klar gewesen. Da kann einem schon mal das Mittag wieder hochkommen.

Viele Menschen im sächsischen Freital sind genervt. Genervt davon, dass ihr Ort eigentlich nur noch in Verbindung mit Protesten gegen Flüchtlinge genannt wird, in Verbindung mit Rassismus. Und vor allem in Verbindung mit einer Clique mutmaßlicher Rechtsterroristen, die sogar den Namen des 40.000 Einwohner-Städtchens vor den Toren Dresdens trägt: Die sogenannte „Gruppe Freital“. Sieben Männer und eine Frau stehen seit Monaten in Dresden vor Gericht. Es geht unter anderem um versuchten Mord, um Bildung einer terroristischen Vereinigung. Die Angeklagten sollen mit Sprengsätzen Ausländer, Flüchtlingshelfer und einen Politiker der Linken angegriffen haben. Massive Vorwürfe, die gar nicht so massiv klingen, wenn man sich in Freital umhört.


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Ein Besuch bei den Hasspredigern aus Freital

Spiegel TV hat mal welche besucht, die ihre unterirdisch rassistischen Kommentare auf Facebook absondern und sie offline damit konfrontiert. Finde ich einen guten Move. Die eher nicht so.


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Passend dazu:

Aber auch die vermeintlich gefühlte Anonymität schützt Facebook-User nicht vor Konsequenzen. So wurde eine Altenpflegerin, die auf Facebook öffentlich damit gedroht hat, hilfsbedürftige Alte unter ihren Händen sterben zu lassen, aktuell von ihrem Arbeitgeber, der AWO Thüringen, gekündigt. Und kommt mir in dem Fall nicht mit „Meinung“!

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Refugees Welcome Plakat Adbusting in Freital

Ein paar Leute von Dies Irae waren letzte Nacht in Freital unterwegs und haben 21 Werbe-Plakate gegen Plakate mit Motiven gegen Fremdenhass getauscht. Die sind leider nicht alle gelungen, einige aber ganz schön und ein durchaus wahrzunehmendes Zeichen.

FREITAL startet den Tag mit 21 hübschen Plakaten.
Bisher meine größte Intervention in einer verhältnismäßig kleinen Stadt, in der ein kleiner brauner pöbelnder Mob so viel unangenehme Aufmerksamkeit herbeiführte.
Nun prangen auf der Hauptverkehrsstraße zwischen S Hainsberg und S Potschappel zehn unterschiedliche Motive gegen Rechts.
Das Problem heißt immer noch Rassismus.

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(via Urbanshit)

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„Besorgte Bürger“: Updates aus Freital

In Freital ist es leider immer noch nicht ruhiger geworden, obwohl das jene, die es alle nach ihrer eigenen ganz persönlichen Odyssee endlich (oder ausgerechnet) bis dorthin geschafft haben, redlich verdient hätten.

Die Website des Ortes gibt zumindest noch vor, dass Gäste dort willkommen wären. Schwer zu glauben nach den Bildern und Informationen der letzten Wochen.

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(via Phrobion)

Währenddessen fand gestern in Freital selber eine Bürgerversammlung statt, um die Debatte über Zuwanderung zu ordnen. Es wurde ein ziemlich hässlicher Abend: Auftritt der pöbelnden Schaummünder.

„Das ist die Konfliktlinie, in Freital wie anderswo: Es gibt eine sehr laute Seite, die die Herausforderungen durch Zuwanderung gerne mit Spielregeln des Mittelalters in Angriff nehmen würde. Und es gibt eine leisere, konstruktive Seite, die den Ton mäßigen und sich in der Sache bemühen möchte. Viele haben sich auch in Freital noch nicht sichtbar entschieden, welcher der beiden Seiten sie angehören möchten. Wie fern sich beide Seiten inzwischen sind, zeigt sich auf verstörende Weise noch einmal am Ende des Abends. Nachdem Polizisten, Politiker, Verwalter sich zwei Stunden lang haben zubrüllen lassen, fragt der Moderator das Publikum, ob es Interesse an Folgeveranstaltungen gebe und ob die Herren vor der Bühne denn wiederkommen dürften, „denn das entscheiden Sie!“ Nur zaghafter Applaus.“
(SZ)

(Direktlink)

Den wahrlich bedauernswerten Höhepunkt allerdings machte im Laufe des Tages, ein Tumblr mit dem Namen „Perlen aus Freital„, der mindestens unglücklich wenn wohl auch ironisch gewählt wurde, aber dennoch die rassistischen Auswüchse sammelt, die Sympathisanten der Freitaler Knetbirnen auf einem sozialen Netzwerk wie Facebook von sich geben. Übelst!

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Da kann man Forderungen wie diese doch ruhig mal in den virtuellen Raum stellen. Finde ich.

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„Besorgte Bürger“ in Freital

Ich habe natürlich mitbekommen, was die letzten Tage in Freital vor sich ging, kam aber zeitlich nicht dazu, irgendwas darüber zu machen. Die Zeit titelt „Rassismus als Happening“ und beim Lesen dessen, kriecht mir die letzte Mahlzeit den Hals hoch. Es brennt.

Dieses Video ist von gestern und zeigt einen Teil jener, die sich gerne selber als „besorgte Bürger“ bezeichnen. Das hat für mich auch irgendwie was von Realsatire – ich kann nur schwer glauben, dass die das ernst meinen. Und wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast drüber lachen. Aber leider meinen diese Menschen das ganz offenbar ernst. Sehr ernst. Es brennt im Hals.

Später dann laufen Nazis und Hools auf, was das ganze Szenario sehr viel bedrohlicher wirken lässt und an längst schon vergessene Tage erinnert.

Besorgte Nazis – Ein Haufen voller Arschlöcher. Es brennt im Hals.


(Direktlink, via Jens)

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