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Schlagwort: Tattoos

Kurzdoku über einen Tätowierer aus dem Osten: Ostblut

Bildschirmfoto 2016-01-26 um 13.15.37

Mein Vater hatte sich bei der Armee damals ein paar minikleine Tattoos stechen lassen. Ganz dezent, kaum zu sehen. Die meisten der anderen, die damals größer tätowiert waren, haben sich im Knast stechen lassen, so zumindest die damalig gesellschaftlich getragene Meinung.

Sammy Metwalli jedenfalls hat im letzten Jahr eine Doku über Kalle gedreht, der schon zu Ostzeiten im Knast Tattoos gestochen hat, um dann später, nach dem Fall der Mauer, das erste Tätowierstudio im Osten Berlins zu eröffnen. Das Old School Tattoo in Friedrichshain – den Laden gibt es immer noch.

Der Film ging dann über ein paar Festivals und hat ein paar Nominierungen eingesammelt. Das ist ja auch eine Geschichte von denen, die es so häufig nicht zu erzählen und deshalb auch nicht zu hören gibt.

(Direktlink, via Jens)

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„Du Hurensohn“ – bitte ruf nicht bei meinen Eltern an

Fanpost ist ja immer so eine Sache. Ich bekomme manchmal welche per Post. Mit einer CD, Keksen, Wein und manchmal kommt auch eine Flasche Schnaps. Darüber freue ich mich dann sehr. Die, die hin und wieder anonym in meinen digitalen Postfächern landet, ist mitunter weniger freundlich, aber das ist okay – man kann ja nicht jeden zum Freund haben.

Das Thema Tättowierungen scheint ein ganz besonders emotional beladenes zu sein, so dass die FB-Seite Tattoofrei – Es ist schön, keine Tattoos zu haben auch Leute anzieht, die dieser Meinung alles andere als tolerant gegenüberstehen und schon mal etwas unfreundlicher werden. Kommt da öfter mal vor. Manchmal auch welche, denen man sagen möchte, „Mach mal dein Facebook zu, dein Leben guckt raus!“, so wie in diesem Fall. Und bei denen kann man dann auch schon mal Mama und Papa über das rüpelhafte Verhalten ihres Schützlings informieren. Dann werden sie manchmal ganz handzahm. Die Kleinen.


(via Tattoofrei)

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You Wont Regret That Tattoo

Interessante kurze Doku über ein paar Damen und Herren, die nicht mehr zu den Jüngsten zählen, dennoch oder gerade deshalb mitunter schon lange Tattoos tragen und über die Geschichten hinter ihren ersten Farben sprechen, die ihnen unter die Haut gingen. Da hat ja ein jeder seine eigenen.

‚You Wont Regret That Tattoo‘ is a short documentary that explores the meanings and memories behind the tattoos of an older generation, and challenges the belief that ink is something we will come to regret.

(Direktlink)

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arte-Doku: Tattoo total!

Ich persönlich habe es nie für notwendig empfunden, mich stechen zu lassen. Piercings hatte ich mehrere, aber Tattoos musste ich nie haben. Dennoch mag ich den kulturellen Weg, die die hier einst so verpönten Hautbilder gegangen sind.

Diese arte-Doku aus dem Jahr 2013 nähert sich dem Thema nicht nur geschichtlich und ist ziemlich interessant.

Tätowierungen waren einst ein Markenzeichen von Randgruppen, von Prostituierten, Sträflingen und Matrosen. Später nutzten Rocker, Hippies und Punks sie als Zeichen ihrer Rebellion gegen das Establishment. Inzwischen jedoch lassen sich Frauen und Männer aller Gesellschaftsschichten tätowieren. Hat das Tattoo also seinen subversiven, rebellierenden Charakter verloren? Was hat es zu bedeuten, dass dieses Symbol des Undergrounds zum Mainstream-Phänomen wurde? Und was steckt eigentlich hinter dem Wunsch nach einer Tätowierung?

Die Dokumentation führt hinter die Kulissen der Tattoo-Szene, stellt deren markante Persönlichkeiten vor und bietet neue Erkenntnisse über eine Praktik, die an der Schnittstelle von Ritual, Kunstwerk und gesellschaftlichem Phänomen anzusiedeln ist.

In den letzten 20 Jahren ist das Tattoo vom Markenzeichen gesellschaftlicher Randgruppen, seien es Sträflinge, Matrosen oder Angehörige des Rotlichtmilieus, zu einer Erscheinung der Alltagskultur geworden. Woher kommt diese bizarre Faszination, die Tätowierungen heutzutage ausüben? Warum wollen immer mehr und immer jüngere Menschen ihre Haut fürs Leben zeichnen lassen? Wie konnte sich das Tattoo aller Körperteile und der gesamten Gesellschaft bemächtigen? Und was sagen die Körperbilder über das Verhältnis zum eigenen Körper, zu anderen Menschen, zu Kultur und Gesellschaft aus?
Jenseits des Atlantiks werden inzwischen an einigen Universitäten im Fachbereich Kulturelle Studien Konferenzen zum Thema Tätowierung abgehalten. Die Hinterfragung der Tätowierkunst umfasst neben ihrer Ästhetik, ihren Ritualen, Künstlern und Interessenkreisen auch ihre traditionellen Ursprünge. Untersucht wird die gesamtgesellschaftliche Leidenschaft für eine Form des Körperschmucks, die noch vor wenigen Jahren Kriminellen und Randgruppen vorbehalten war.

Elitär und populär, vergänglich und ewig, ästhetisch und verschandelnd, gefährlich und steril – die widersprüchlichen Aspekte dieser Kunstform findet man in der Gesellschaft und in jedem Einzelnen wieder. Eine Tätowierung verwandelt den menschlichen Körper in eine Leinwand, in ein Kunstobjekt und gleichzeitig in einen Künstler. Der Körper wird zum Schauobjekt oder ein Teil einer Performance. Und trotz wachsender Popularität ist es dem Tattoo gelungen, seinen Status als Symbol der Rebellion in zahlreichen Alltagskulturen – vom Rap über den Rock’n’Roll bis zum Sport und zum Film – zu verteidigen. In dieser geheimnisvoll verrufenen Welt, in der die Kunstwerke unauslöschlich und gleichzeitig vergänglich sind, wird ein zur Schau gestellter Körper zur Maske und die kreative Schöpfung mit Blut und Schmerzen bezahlt.

Die Dokumentation “Tattoo total!” erteilt den wichtigsten Tattoomeistern das Wort, beleuchtet sowohl überlieferte als auch radikal avantgardistische Tendenzen der Körperschmuckszene und stellt Intellektuelle und Künstler vor, die Tätowierungen für ihre Kreationen nutzen.

Die Werbung nervt ein wenig, aber da kann ich nichts für.


(Direktlink)

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Tattoo Sound Controller

Klanglich ist dieses Teil eher etwas für eine avantgardistische Soundperformance, vor der jede Menge Kunstinteressierte ganz kunstinteressiert gucken und lauschen, dass das aber so funktioniert ist schon irgendwie ziemlich geil. Der Körper als Teil eines Synthesizers.

this is a special instrument that combines human body and robotic system into a single entity that is designed to automate creative process in an attempt to represent the artist and his instrument as a creative hybrid. The device consists of a railing with comfortable hand holders and two parallel, but offset from each other black lines‘ sensors that move along the arm using a stepper motor. It is equipped with a 3-dimensional Wii remote controller that uses the OSC protocol in order to give a possibility of additional expression achieved by moving hand in space.

(Direktlink, via Devour)

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