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Und ein bisschen was mit Klavier: Sunday Morning Music – To Speak of Solitude

Seit dem Nils Frahm Video von vorhin habe ich unheimliche Lust darauf gehabt, Klaviermusik in einem Mix zu hören. Ich greife in solchen Momenten gerne auf die Kompostionen von Frahm zurück, aber meistens muss ich dafür schon ein wenig traurig sein. Bin ich das nicht, bin ich es spätestens danach und auch danach ist mir gerade nicht so wirklich. Ich bin eh schon viel zu oft viel zu traurig.

Also habe ich kurz gesucht und es schnell wieder aufgegeben, denn wenn es in einem Moment gerade genau so sein soll, geht meistens irgendwas schief. So hatte ich Mixe laufen, die mit den Beach Boys begannen oder mitten in sich Nana Mouskouri durch die Boxen spuckten. Auch Chansons waren dabei und das möchte ich eigentlich auch alles nicht.

Also ließ ich das mit dem Suchen sein. Macht eben manchmal keinen Sinn.

Dann aber spuckte mir mein Reader, ganz so als wüsste er, was genau ich gerade gebrauchen könnte, diesen kaminfeuerwarmen Mix aus. Und da ist er: der akustische Begleiter für einen Sonntagabend wie diesen. Ein Abend, an dem ich irgendwie doch unerwartet einen besten Freund dabei begleitet habe, diese Stadt zu für immer zu verlassen. Das nicht unerhebliche Gut seiner Familie haben wir in einen LKW geladen und dieses dann irgendwo nach hinter Dresden gefahren, wo er samt Familie ein Haus beziehen wird, nachdem es es womöglich ewig lange saniert haben wird. Denkmalgerecht. Beifahren, schleppen, packen, lachen, schnauben, trinken, reden über wichtige Dinge, über längst vergangene Zeiten auch und jetzt schon irgendwie vermissen. Weg von hier. So weit weg von hier. Elvis hat die Stadt verlassen. Der letzte Freak geht. Ausgerechnet nach Sachsen, auch weil es da perspektivisch besser sein wird als hier. Auch traurig, oder?

Aber nicht so traurig, dass es für Frahm reichen würde. Irgendwas muss gerade jetzt noch den Optimismus im Sound haben, um ihn geniesen zu können. Eben so wie dieser urst organische Mix von Low Light, der mir damit den Abend rettet. Etwas Klavier, einige Streicher, dezidierter Gesang und akustische Gitarren. Musik, für die mir in den nächsten Wochen des Adventskalenders die Zeit fehlen wird und die ich deshalb gerade jetzt noch mal haben muss. Auch des Gefühls wegen. Die nächsten, die gehen werden, sind dann wohl wir selber.

Egal. Fantastische Auswahl an fantastischer Musik von Low Light. Gemacht, um Abende wie diese trotzdem irgendwie mit Puderzucker bestreuen zu können. Wenigstens das.

[audio:http://media22.podbean.com/pb/d1921f9fd29ac82799737c58379b8bd2/50b32270/blogs22/19788/uploads/asleep_at_the_piano.mp3]
(Direktdownload)

Tracklist:
00:00 Sissors & Sellotape – untitled #1
01:51 Cepia – Malcesine
03:23 Jon Hopkins – water
04:20 Cluster & Eno – ho renomo
07:45 Ruben Garcia – Rainy Day
13:15 Tim Hecker – sketch 1
17:20 Tomoyoshi Date – the sound of the moon
20:10 Antonymes – 301210
24:50 Loscil – City Hospital
28:28 Willitts & Sakamoto – Reticent Reminiscence
32:00 Talvihorros – Hallowed
33:15 A Winged Victory for the Sullen – minuet for a cheap piano
36:00 The Beautiful Schizophonic and Yui Onodera – nubian clouds over Saskia
41:00 Spheruleus – Blueprint
44:25 Janek Schaefer – eyrie of the phoenix
45:30 Harold Budd & John Foxx – After all this Time
50:25 Sissors & Sellotape – untitled #4
52:15 Tape Loop Orchestra – the word on my lips is your name
57:25 Jon Hopkins – the end
02:06 END

6 Kommentare

  1. jens25. November 2012 at 21:43

    Mit modern classical like Frahm, Arnalds und Co. kann ich dich zudonnern. Schau mal auf Bandcamp….da kannste auch per Tag suchen. Findze massig. ;)

    Me like! Danke für den Mix, den kannt ich noch nicht.

  2. jens25. November 2012 at 22:18

    stümmt. schwupp, da war er weg, der mix. :(

    hast ne mail von mir. danke dir trotzdem.

  3. Alex M.26. November 2012 at 08:35

    @gisela: Danke für „Google hilft“.

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