Die Macher von Golden Scissors hatten eine ziemlich nahe liegende Idee. Sie dachten, sie gucken mal, was das Netz so an wirklich schönen Ambient, Downbeat und Bass-Perlen so hergibt und bündeln all diese Nummern auf einem digitalen Sampler. Mit dabei jeder Menge Hochkaräter wie Shlohmo, Bonobo, XXYYXX, Gangways, Rihanna im Jerome LOL Edit und jede Menge anderer durchaus auch populär bekannter Größen in irgendwelchen Edits, die mal mehr, mal weniger offiziell ihren Weg zum kostenlosen Download im Netz fanden. Mitunter wirklich geiles Zeug dabei, wovon ich einiges schon lange auf der Platte habe. Eben weil ich es irgendwo ganz offiziell für ganz kostenlos downloaden konnte. Soweit, so gut. Das könnte als Beitrag dazu reichen.
Aber: es stinkt, dass man, um diese Compi laden zu können, erstmal seinen Fanhaken auf der Facebook Seite der Golden Scissors hinterlassen muss. Und das, obwohl sie im Begleittext dazu ermutigen, diese Compi zu teilen. Würde ich gerne und sofort tun, wenn es nicht jeden daran binden würde ein gezwungenes Like zu hinterlassen für eine Seite, die hier nichts anderes getan hat, als kuhle Downloads der letzten Zwei Jahre in zwei Ordner zu schieben, in eine Digitale Compi zu packen, ihr Branding draufzuknallen und sich somit zu einem Vertrieb stilisiert, der dann nicht mal barrierefrei ist. Um an Musik zu kommen, die Künstler im Regelfall völlig frei ins Netz stellten, soll man nun also eine Leistung für jene vollbringen, die damit nicht wirklich etwas zu tun hatten. In Form eines Likes. Und das finde ich – in der Tat – schon ein bisschen schäbig. Wollte ich nur mal gesagt haben. Ich gehe nämlich davon aus, dass die Artists ja ihre Musik nicht verschenken, damit andere sich dafür Likes erpressen können. Ficker! Eine sehr merkwürdige Definition des Begriffes „Teilen“.
Und ja, ich verzichte auf diese Compi, weil ich für Derartiges kein „Like“ abzugeben bereit bin.