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Kategorie: Täglicher Sinnwahn

Doku: Wild Germany über die Deutsche Reichsregierung im Exil

Die ZDFneo Doku-Reihe Wild Germany hat sich mal mit den Spinnern der „Exilregierung Deutsches Reich“ auseinandergesetzt und wenn es nicht so traurig wäre, müsste man zwangsläufig darüber lachen. Diese Schmerzen!

Manuel Möglich trifft sich mit Bürgern des Deutschen Reichs. Fest davon überzeugt, das Deutsche Reich habe nie aufgehört zu existieren, sind sie der Meinung die BRD sei eine GmbH, die von den Alliierten gegründet wurde und seitdem rechtswidrig aufrechterhalten wird. Manuel spricht mit Reichskanzler Norbert Schittke, verschiedenen Ministern und potentiellen Reichsbürgern.

Norbert Schittke ist nach eigenen Aussagen Reichskanzler der Exilregierung Deutsches Reich, Adeliger mit dem wohlklingenden Namen „Fürst Norbert Rudolf Schittke vom Königshaus Romkerhall“, Besitzer von zwei verschiedenen Diplomatenpässen, eines Reichsausweises, eines Reichsführerscheines und nicht zuletzt eines Autos, dessen Nummernschild mit der Reichsflagge zur See überklebt ist. Manuel besucht Norbert Schittke in seinem für ein Staatsoberhaupt ziemlich bescheidenen privaten Reich.

Wie die Behauptungen der „Exilregierung Deutsches Reich“ historisch einzustufen sind und wie gefährlich die Gruppierung wirklich ist, erfährt Manuel von dem Historiker Dr. Staadt und Frau Brandenburger vom Verfassungsschutz des Ministerium des Innern des Landes Niedersachsen.


(Direktlink)

Und dann noch dieser unter dem Video auf Youtube meistgemochte Kommentar, der folgendes mitzuteilen versucht:

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Animierte Republikflucht: Der Duft Des Westens

Sehr gelungene Bachelor-Arbeit im Studiengang Mediendesign für die Fachhochschule Hannover von Mark Huff und Arne Breusing. Huffs Vater hat seine Flucht in den Westen 1973 so erlebt. Zeit Online hat ein Interview mit ihm. Vielleicht sollten die beiden auch über eine englische Version nachdenken.

Der 27. September 1973 ist ein Freitag. Es ist deutlich zu warm für einen späten Septembertag, wie auch spätere Wetteraufzeichnungen belegen. Suzi Quatro ist mit „Can the Can“ auf Platz 1 der Single-Charts in Deutschland, und an diesem Tag startet „La Grande Bouffe“ (Das große Fressen) in den Kinos – aber davon erfährt Reinhold Huff erst später. Es sollte sein letzter Tag in der DDR sein.
„Der Duft Des Westens“ widmet sich den wenigen Stunden und Kilometern, die der illegale Übertritt der innerdeutschen Grenze selbst in Anspruch nimmt. Und doch wird es eine kaum enden wollende und beinahe aussichtslose Flucht. Vorbei an einer polizeilichen Verkehrskontrolle. Durch Scheinwerferlicht im dichten Fichtenwald zu Boden gezwängt. Von geifernden Kötern getrieben und fast gestellt. Um dann die scheinbar erlösende zweite Grenzziehung versehentlich in die falsche Richtung zu nehmen. Getragen wird die Motivation zur Flucht durch Retrospektiven auf wiederkehrende Sehnsüchte, wie das regelmäßige Westpaket und die Kinoabende. Aber auch erlittene Repressionen, die ihren Höhepunkt in einem absurden Verhör durch die Stasi finden.
„Der Duft Des Westens“ ist eine studentische Koproduktion von Arne Breusing und Mark Huff, dessen Vater die beschriebene Flucht tatsächlich durchlebt hat. Bei sämtlichen Texturen handelt es sich um authentische Druckerzeugnisse wie Briefe, Protokolle, Zeitungen und Comics, die im zeitgenössischen Umfeld der Flucht angesiedelt sind – eine real existierende Papierwelt, sozusagen.


(Direktlink, via Interfilm)

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Klasse singt als „letztes Lied“ zum Schulabschluss einen Song eines neonazistischen Liedermachers

Leider gibt dieses Video keinerlei näheren Informationen her. Auf jeden Fall aber zeigt es den Auftritt einiger junger Menschen, die an einen Abend ihren Schulabschluss feiern. Als letztes Lied stimmen sie unter Begleitung der Schulband das Lied „Verlorene Träume“ des eindeutig neonazistischen Liedermachers Marco Laszcz alias Sleipnir an. Die Nummer geht in die Richtung Weichspül-Onkelz-Balade und ist nicht sonderlich anrüchig. Andere Nummern von Laszcz und seiner Band allerdings sind es dafür um so mehr. Auch die NPD hat davon für ihre Schulhof CDs schon Gebrauch gemacht.

Wikipedia weiß:

Am Anfang waren die Texte vor allem eine Mischung von rassistischen Elementen in Verbindung mit sozialen Problemlagen und einem unterschiedlich starken Bezug auf den Nationalsozialismus. Seit 2000 beziehen sich Slepnir textlich zu einem großen Teil auf die nordischen Mythologie. Weitere wiederkehrende Themen sind Freundschaft, Treue und ein Bezug zur rechtsextremen Skinhead-Szene. Nachdem zunächst Balladen im Liedermacherstil veröffentlicht wurden, spielt die Band heute eher schnelle Rockmusik mit einem „eingängigen Sound“ und klar verständlichem Gesang. Die Band wurde in der Rechtsrock-Szene durch ihre Konzertaktivitäten national und international bekannt. Insbesondere „Rebellion“, ihr Lied für die Schulhof-CD der NPD, wurde eines der bekanntesten Lieder in der Szene.
Sleipnir pflegt Kontakte zu Vertretern des in Deutschland verbotenen rechtsextremen Netzwerks Blood and Honour, zu militanten neonazistischen Gruppen der Freien Kameradschaften. Sie trat mehrfach auf Veranstaltungen der NPD, unter anderem auf dem Fest der Völker, auf.

Wo genau dieses Video aufgenommen wurde, wird nicht deutlich, aber alleine die Tatsache, dass man in der Stadthalle in Kirchberg (Hunsrück) die Lieder von Sleipnir unter den Augen und Ohren von Eltern und Lehrern intonieren darf finde zumindest ich als äußerst krass. Interessant auch, dass Lehrer offensichtlich davon wussten und aus Protest den Saal verliesen, wie der Youtube-Kommentar eines Anwesenden verrät: „die Lehrer wussten das teilweise… Viele sind einfach rausgegangen als wir angefangen haben zu singen…“

Das Bundesamt für Verfassungsschutz schätzt Sleipnir als rechtsextremistische Band ein, ihr Liedgut wird auf einer Schulabschlussveranstaltung in Deutschland gesungen.

Update: Hans hat die etwaigen Schulleiter um eine Stellungnahme gebeten.


(Direktlink, via Hagen)

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Landgericht Berlin verbietet Graffiti-Doku „UNLIKE U“

Das Landgericht hat bereits vor einigen Wochen die Graffiti-Doku „UNLIKE U“ verboten. Und zwar, weil die Macher sich keine Drehgenehmigung für das Filmen von U-Bahnhöfen und Betriebsgeländen der BVG erteilen liesen. Verrückte Welt.

“Das Landgericht Berlin hat dem Produzenten und Regisseur eines Films über U-Bahn-Graffiti in Berlin auf Klage der BVG untersagt, selbst oder durch andere Personen ungenehmigte Filmaufnahmen von Verkehrsmitteln bzw. Betriebsanlagen zu vervielfältigen oder zu verbreiten, soweit diese innerhalb dieser Verkehrsmittel oder Anlagen aufgenommen worden sind. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (BGH) stelle das ungenehmigte Filmen eines Gebäudes und die Verwertung der Bilder eine Eigentumsverletzung dar, wenn das Gebäude von dem Grundstück aus gefilmt werde, auf dem es sich befinde, so die Zivilkammer 16. Ein solcher Fall liege hier vor. In dem beanstandeten Film seien Szenen zu sehen, in denen U-Bahnen mit Graffiti besprüht würden und die ersichtlich auf dem Betriebsgelände der U-Bahn aufgenommen worden seien. Die BVG habe die Herstellung dieser Aufnahmen ebensowenig gestattet wie ihre Verwendung. Ein Berechtigung hierzu lasse sich weder aus dem Urheberrecht, der Kunstfreiheit oder der Pressefreiheit ableiten. Das Gericht hat den Filmproduzenten darüber hinaus verurteilt, der BVG Auskunft über den Umfang der kommerziellen Nutzung des Films zu erteilen.”

Der Film war auf der Seite bis gestern zu sehen und ist mittlerweile offline, Youtube allerdings hat ihn noch in voller Länge.

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