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517 Suchergebnisse für "tüp"

Is warm,wa?

Wie schlimm muss es sein, wenn Menschen zwanghaft das Gefühl haben, sich einem modischem Diktat zu unterwerfen und sich nach diesem auch anziehen, ganz egal wie warm es ist. Ich meine, heute sind 30 °C. Im Schatten! Einige junge Frauen scheinen das hier im Umland heute morgen noch nicht erwartet zu haben und zwängen sich auch bei dieser Temperatur in ihre womöglich einzige Röhrenjeans. Wenn es ganz schlimm kommt, in eine schwarze. Darüber tragen sie dann eine langärmelige Jacke, auf der in grossen Lettern eine Marke steht, die mir unbekannt ist. Gut, könnte man meinen, die werden sie ja spättestens Mittags dann ablegen. Nein, dass tuen sie nicht. Sie krempeln nur die Arme hoch. Die Marke soll ja schon noch zu sehen sein. Dann sitzen sie im Bus, der locker nochmal 8 °C mehr hat und tupfen sich mit dem Taschentuch die Schweißperlen von der Stirn. Aber okay, sie sehen noch gut aus, denken sie zumindest. Das aber ein gequälter Gesichtsausdruck nicht zum Gutausehen taugt, hatte ihnen offenbar vorher niemand gesagt. Sie sehen aus wie ein Häufchen Unglück und könnten einem fast schon leid tun, wenn sie nur nicht zu blöd wären, dass Wetter einfach so zu ignorieren, um sich dem Diktat zu unterwerfen. Mag sein, dass es die einzige Hose ist, – die in ihre Definition von aktuellem Style passt – für die die letzte Ration Taschengeld, der letzte Azubi-Lohn oder das letzte BAföG gereicht hat und sie die nun genau deshalb immer tragen, weil die vom letzten Jahr nicht mehr so kuhl sind. Und man will ja auch im Umland einen Hauch von urbanem Flair versprühen, denken sie vielleicht und vergessen dabei, dass genau das darauf hinweisen könnte, dass sie ja eigentlich vom Dorf kommen. Nicht das da nun alle so rumlaufen würden, gequält, verschwitzt, mitunter riechend und immer über die Hitze meckernd. Im Gegenteil, so gibt es genügend Menschen, die sich auch nach Wettersituation anziehen und nicht immer schlecht dabei aussehen. Nur tragen sie dann eben die Hose aus dem letzten Jahr nochmal, oder die aus dem Sommer 02, oder so. Die Sachen die man trägt sehen immer nur so aus, wie der Mensch der in ihnen steckt diese präsentiert. Und ein Lächeln ist mir doch allemal lieber, als so eine verkrampfte Bratze, die sich richtig einen abschwitzt, um die Kronen auf ihren Arschtaschen durch die Welt zu wiegen, nur um damit zu zeigen: „Seht her! Das was die in Mitte können, kann ich schon lange.“ Ich gebe zu, dass einige in Mitte auch in der Lage, sind 45 °C und das Modediktat zu vereinen. Aber das will gelernt sein. Das lernt man nunmal nicht im Stall.

2 Kommentare

Plattentips die vor 10 Jahren höchstaktuell waren. Mindestens!


Man achte auf die Chemical Brothers am Ende, die allerdings bei Junior Boy´s Own nicht gelistet ist. Die gab es nämlich damals schon und da klangen sie mindestens genau so derbe durchgeknallt wie heutzutage.
Ich habe diese Sendung geliebt damals, was zu einem hohen Anteil auch Mate Galic zu verdanken war, den ich immer besonders unterhaltend fand. Zu Recht, wenn ich mir das auch heute noch ansehe.

Und noch eins:

Ein Kommentar

stell dir vor es ist brainbox und keiner geht hin

Nein. So dramatisch war es dann doch nicht, auch wenn die Zahl derer, die den Weg dieses Mal zu uns gefunden hatten doch unter der lag, woran wir uns gewöhnt haben. Woran das lag ist uns eigentlich klar und Beadfr keiner weiteren Debatte. Dumm nur, dass es eben auch Umstände betrifft, die nicht allein in unseren Händen liegen. So weiß man nun aber, dass man solche Dinge in Zukunft vermeiden sollte, oder eben die Sache dann lieber doch nicht übers Knie brechen muss. Die Leute die vor Ort waren, hatten doch überwiegend einen schönen und entspannten Abend, denn das Feedback war überwiegend positiver Natur.
Komisch aber ist, dass es doch tatsächlich Leute gibt, die entweder, zu dämlich sind, einen Flyer auch zu lesen, oder der Meinung, man würde sich schon musikalisch auf sie entstellen, wenn sie denn vor Ort sind. Fehlanzeige. Lustigerweise sind das dann auch die selben, die sich im nachhinein über „die komische Musik und die komischen Leute“ beschweren, obwohl mit dem Flyer ja eigentlich klar war, was für Musik sie dort erwartet. Davon ganz abgesehen, waren das die wirklch eigentlichen „komischen Leute“ denn sie passten da gar nicht rein. Aber so ist das eben mit dem Selbstbild. Wir werden diese dann beim nächsten Mal auch gleich an der Tüt darauf hinweisen, dass sie falsch sind. Und noch was: Was ja mal gar nicht geht, ist wenn 5 Tüpen eine Lady vorschicken, um zu fragen, „ob wir denn unser Eintrittsgeld wiederhaben können, da die Party ja so nicht ist, was wir erwartet haben.“ Nein. Da hätten die Jungens mal schön selber fragen können. Die Pfeifen! Werde ich mir nun auch fürs Kino angewöhnen; „Ach nee, ich wusste zwar, was für ein Film da kommt, aber jetzt hätte dann doch gerne mein Geld zurück, weil der Film gefällt mir nicht!“
In diesem Sinne…

5 Kommentare

Loyalitäten

Ich habe es mir abgewöhnt über Veranstaltungen zu nörgeln, oder gar zu meckern, auf dessen Gästeliste ich stand. Es wäre einfach unkuhl dann die Keule rauszuholen und loszusülzen. Deshalb mal eben und völlig subjektiv der Reihe nach, ganz ohne zu nörgeln.
Vorneweg: Sollte ich irgendwann auf die völlig abwegige und bekloppte Idee kommen eine Elektro-Party zu veranstalten, würde ich Westbam buchen! Punkt! Der Tüp ist – wie schon immer – eine absolute Mix-Maschine und weiß genau, was er da tut, auch wenn er doch mitunter ziemlich gelangweilt aussah und Elektro nun so absolut gar nicht der Sound ist, der mich auf die Tanzfläche bewegen könnte. Der nun schon alte Mann war, ist und bleibt sicher auch ein Mixer in Menschengestalt…

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es atmet noch, oder da geht noch was

Bis vor gut einem halben Jahr habe ich gedacht, dass das Genre sowas von tot ist, dass es sich nie wieder erholen würde. Bumms, aus das wars, weiter zum nächsten Stil, der zu Grabe getragen werden kann. Überall wo man hinkam, – zumindest in Berlin – gab es stupides Geballer getreu dem Motto; „Es reicht, wenn es schnell ist“. Künstlerisch, kreativ gehört, ist nicht viel bis rein gar nichst passiert. Keiner traute sich mehr was, alle nahmen die Sache bierernst und auch keiner hatte die Eier dagegen was zu unternehmen. Ist man dann in den Norden gekommen, hörte man entweder Proggi-Stuff, -der ja auch fetzen kann aber doch ganz schön träge ist- oder eben so Versuche sich dem momentan aktuellem Club-Sound anzupassen, oder eher noch anzubiedern. Darauf kann ich schonmal gar nicht, denn das ist eben nicht das, was mich immer gekickt hatte. Die verspulten Melodien, immer an der Grenze zum Kitsch, ohne aber die zu uberschreiten, fehlen da fast gänzlich. Die verückten Experimente, die das ganze in den 90gern so spannend machten, blieben irgendwo in den Home-Studios hängen, weil sich eben keiner mehr getraut hat. Die Sache war nach nun gut 10 Jahren für mich durch, was ich eben auch bedauert habe. Wenn man irgendwo feiern ging, packte man sich in den Chill-Out, weil die Dance-Floors kaum noch zu ertragen waren und die Chill-Areas eben immer noch altgewohnte Atmosphäre versprachen und dieses Versprechen auch eingehalten haben. Irgendwann gegen Ende des letzten Jahres hörte ich dann den Mix von Moarice und dachte mir, es gibt in noch den Monster-Sound, der mehr kickt als jede Droge, die man irgendwo kaufen kann.

Als ich nun mal ein wenig Zeit hatte habe ich gut 35 neue Alben durchgehört habe, war ich ein wenig von den Socken, was für gute Produktionen, es endlich wieder gibt, die sich wieder auf das konzentrieren, was mich damals so faziniert hat! Verspulte Melodien und verrückte Experimente. Man könnte meinen der Soul kommt zurück! Merkbar aber eben auch die Splittung innerhalb des Gernes in diverse Sub-Genres, mit denen ich immer noch nix anfangen kann. Aber gut das kann mir ja auch egal sein, denn den Sound den ich mag, kann man endlich wieder kaufen. Das war vor gut einem Jahr noch anders. Und am Samstag wird es genau das in voller Lautstärke geben. Zumindest für all die, die den Weg ins Potsdamer Waschhaus auf sich nehmen…

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