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Rassisten und eine Taube beim Schach

17 Kommentare

  1. Peter1. September 2018 at 06:30

    Genauso, wie wenn ich mit Linken diskutiere. Kommt es nicht eher auf die Person als auf die Gesinnung an? Solche platten Phrasen bringen doch niemanden weiter, schaffen nur Gräben und verhindern erfolgreiche Kommunikation.

    • Martin1. September 2018 at 10:35

      True! Semsrott sollte das Wort „Rassisten“ durch „Extremisten“ ersetzen.

      • Donngal1. September 2018 at 11:08

        Nein.

        • Martin1. September 2018 at 20:58

          Könntest du das inhaltlich ein wenig untermauern?

          • Donngal2. September 2018 at 00:29

            Nein. Keine Lust. Google doch selbst nach der hufeisentheorie und warum sie abzulehnen ist.

            • Martin2. September 2018 at 11:56

              Also, ich hab mich auf der Seite der bpb zur Hufeisen- bzw. Extremismustheorie informiert (http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/200097/debatte-extremismustheorie).
              Die Hufeisentheorie bezieht sich auf die inhaltliche Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus, jedoch geht es hier nicht darum. Semsrott definiert hier schließlich keine politischen Begrifflichkeiten, sondern beschreibt das Verhalten von Personen. Dieses Verhalten zeigt sich jedoch nicht nur bei Rassisten im Speziellen, sondern bei Extremisten im Allgemeinen. Das Grundproblem bei Extremisten ist ein absolutistisches Weltbild, welches Andersdenkende versucht zu bevormunden, indem nur der eine Zustand als der einzig Wahre anerkannt wird (vgl. hierzu auch Uwe Schimank, Das zwiespältige Individuum: zum Person-Gesellschaft-Arrangement der Moderne, Kapitel 9: Utopie als Droge: Das selbstzerstörerische Lebensprogramm der Neuen Linken). Egal wie sehr man sich anstrengt und Gegenargumente präsentiert, das absolutistische Weltbild wird mittels Ad-hoc-Hypothesen verteidigt (vgl. hierzu auch Karl Popper, Logik der Forschung). Resultat ist, dass die Taube am Ende aufs Spielfeld kackt, alles umschmeißt und umherstolziert, als hätte sie gewonnen.

              • Harry4. September 2018 at 12:49

                Und warum braucht man dann den Begriff des „Extremismus“? dann ist es doch ein gänzlich anderes Phänomen, über das ihr hier redet und unter Konservativen, Sozialdemokraten, liberalen und wasweißichwem noch genauso anzutreffen. Der Begriff „Extremimus“ verschleiert hier mehr, als er erklärt. Nicht zuletzt, weil damit noch diverse andere Assoziationen geweckt werden.
                Es gibt in der realen Welt keinen „Extremismus“. Wenn man sich anschaut, von wem das in Deutschland vertreten wird sieht man: Es ist ein Zirkel um das dresdener Hannah Arendt Institut für Totalitarismusforschung und die TU Chemnitz. Fast in der gesamten sonstigen Forschung z.B, zur extremen Rechten werden diese Ansätze nicht ernst genommen und nicht verwendet. Die Leute, die da arbeiten haben so intensive on/off-Beziehungen zum Verfassungsschutz, dass man zum Teil nicht weiß, ob da ein*e Behördenmitarbeiter*In oder ein*e Wissenschaftler*In schreibt. Das Institut wurde vom sächsischen Landtag gegründet und die sächsische CDU sitzt im Kuratorium. Wenn man sich die einzelnen Forscher*Innen mal genauer anschaut wirds noch gruseliger. Ein Blick in den Wikipedia-Artikel des Instituts eröffnet erste Abgründe. Wenn man mehr wissen will kann man sich auch noch den Artikel von Eckhardt Jesse anschauen.
                Für mich sind diese „Forscher*Innen“ und ihre Ansätze völlig unbrauchbar.

                Ich hab übrigens keine Quelle dafür gefunden, dass das Zitat von Eric Cantona sein soll. Allgemein kann man es ggf also mit George Carlin halten: „Never argue with an idiot. They will only bring you down to their level and beat you with experience“.

                Allerdings würde ich schon behaupten, dass gerade rassistische Ideologien strukturell nicht auf Verständigung angelegt sind sondern eher das Recht des stärkeren befürworten. Das kann man über Konservative, Liberale oder sozialistische Ideologien nicht sagen.

                • Martin4. September 2018 at 20:24

                  Ich würde behaupten, dass das Wissen der Experten im bpb-Video über die Ausführungen des Hannah-Arendt-Instituts hinaus geht. Dem muss sogar so sein, ansonsten hätten sie ja gar keine voneinander abweichenden Meinungen haben können.
                  Zurück zum Kern der Sache: Politik besteht aus Kompromissen. Die von dir aufgezählten Konservativen, Sozialdemokraten, Liberalen usw. können dem gerecht werden. Rechts- und Linksextreme jedoch nicht. Warum nicht? Weil ihre wünschenswerte Welt nur den einen Zustand zulässt – da bleibt kein Raum für Kompromisse. Wie würde eine utopische Welt mit Kompromiss aussehen?

                  • Harry4. September 2018 at 21:16

                    Das was du hier als „Rechts- und Linksextreme“ bezeichnest gibt es halt in der Realität nicht. Jedenfalls nicht als politische Bewegung.
                    Du hast angefangen „Extremisten“ zu definieren als Leute, mit denen man nicht diskutieren kann, weil sie ihre Meinung absolut setzen und keine Argumente hören wollen. Das tun Konservative, Liberale und Sozialdemokraten nur eben in Diskussionen zum Teil genau so. Es ist also alles andere als ein Markenzeichen von vermeintlichen „Extremisten“. Es macht keinen Sinn persönliche Prädispositonen aus politischen Ideologien ableiten zu wollen.

                    Die Sache zu der du zurückkommen willst, war vorher noch garnicht wirklich Thema, aber zur Sache: Ich finde die inhaltliche Beliebigkeit der Kategorie „Extremismus“ wird daran sehr gut deutlich. Du führst es hier (anders als weiter oben) also darauf zurück, dass „Extremistische“ Ideologien (um mal der ständigen Vermischung von persönlichen und inhaltlichen Bezügen entgegen zu wirken) um eine Utopie Kreisen und deshalb nicht kompromissfähig seien. Das ist zum einen erstmal nicht Schlüssig. Auch in utopischen Vorstellungen von Gesellschaft kann es Platz für Kompromisse geben. Man könnte sogar eine Utopie entwerfen, in der die Gesellschaft auf dem Prinzip basiert, dass alle ständig Kompromisse eingehen. Das Problem scheint mir hier eher die Starrheit deines Utopien-Begriffs zu sein und nicht die generelle kompromisslosigkeit von Utopien.
                    Und damit wären wir beim zweiten Punkt. Letztlich ist diese Bestimmung von „Extremismus“ tautologisch, so wie es alle Bestimmungen von „Extremismus“ sind. „Extremist“ ist, wer keine Kompromisse eingehen kann. Warum? Weil er*sie einer Utopie anhängt. Und woran erkennt man utopisches Denken? Daran, dass es keine Kompromisse zulässt. Gratulation! Du hast die Tatsache, dass jemand keine Kompromisse eingehen kann damit erklärt, dass er*sie keine Kompromisse eingehen kann.
                    Bloß weil man den Begriff „Extremismus“ als Platzhalter verwendet wird so ein Argument nicht plausibler.
                    Warum also nicht statt „Extremismus“ zu kritisieren, einfach Kompromisslosigkeit kritisieren? Dann müsste man sich auch nicht hinter solchen Abstrakten Begriffen wie „Extremismus“ verstecken, sondern könnte konkret, inhaltliche Kritik an konkreten inhaltlichen Positionen üben. Dann könnte man evtl auch sehen, dass auch Liberale, Konservative und Sozialdemokraten (hoffentlich) nicht unendlich kompromissbereit sind, sondern je nach Gegenstand eine ganz unterschiedliche Kompromissbereitschaft an den Tag legen und bei manchen Sachen auch zu garkeinem Kompromiss bereit sind.

      • David22. Oktober 2018 at 10:21

        Wieso sollte Semsrott ein Wort aus einem Zitat eines anderen Menschen (E. Cantona) ändern? Zitat bleibt Zitat. Und Herr Cantona hat, ganz nebenbei, absolut recht. Er sagt ja nicht, dass man nicht mit ihnen diskutieren soll, nur dass man sich darüber im Klaren sein sollten, dass es nicht viel bringt.

        Siehe AfD….da kannst Du noch so viele Argumente bringen. Am Ende sehen sie sich immer in der Opferrolle und heulen rum. Und eigene Argumente haben sie halt keine (siehe Sommerinterview von Herrn Gauland).

  2. Sonnendeck1. September 2018 at 07:06

    Genau das ist es wir müssen nicht mehr mir den „Bürgern“ diskutieren Sie haben eine Wahl getroffen um Himmels Willen lasst sie endlich ihr bequemelichkeit spüren. Denn es geht nur darum. Ich bin voll und ganz mit dem französischen Außenminister Polen und Ungarn rauss aus der EU wir müssen Zeichen setzen, das diskutiertieren ist beendet !

    • Alreech1. September 2018 at 23:22

      nicht nur die Polen und Ungarn !
      Auch die Italiener, Finnen, Dänen, Österreicher, Tschechen, Slowaken, Schweden, Letten, Litauer und Esten müssen raus aus der EU weil sie es wagen rechte Politker in die Regierung zu wählen !
      Ebenso Länder wie Frankreich & Spanien die Migranten illegal an der Grenze zurückweisen !

  3. Falk1. September 2018 at 12:21

    ’44 sind die Alliierten auch in der Normandie gelandet, um mit den besorgten Buergern des 3. Reichs in den Dialog zu treten.
    Weiss man ja, dass das die richtige Strategie gegen Faschos ist.

  4. Robert1. September 2018 at 14:46

    Nebenberuflich Philosoph, immer friedlich und ausgewogen dieser Eric Cantona:
    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89ric_Cantona#Sonstiges
    Bedeutet Schachspielen etwa schau sein? Ist Kacken neuerdings unnatürlich? Und weshalb werden hier Tauben diskriminiert?
    Ich mache mal die Wette, eine Diskussion mit einem 2-jährigen bringt das gleiche Ergebnis! So what…

    • Harry4. September 2018 at 12:52

      Er hat also auch konsequent umgesetzt, was er da gesagt haben soll. Mit Rassisten nicht diskutieren sondern sie in ihre Grenzen weisen. Verstehe deine Empörung nicht.

  5. Pit Cee20. Oktober 2018 at 00:14

    Der Comedian Nico Semsrott hat Eric Cantona lediglich zitiert und zwar völlig korrekt (Video auf twitter Eurosport UK vom 29.05.2017). Zuvor hatte Cantona aktiven Fußballern angesichts von eindeutig rassistischen Äußerungen in italienischen Stadien sinngemäß geraten, darauf nicht mit dem Verlassen des Spielfeldes zu reagieren, um keine rote Karte zu risieren, und auch nicht das Gespräch mit diesen zu suchen, denn ……
    Sarkastischer Humor eines lebenserfahrenen Ex-Fußballprofis also und keine ausgewogene soziologische Abhandlung.

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