Zum Inhalt springen

Schlagwort: Documentary

Kurzdoku über das Geisterdorf Immerath in NRW

Kurze und offenbar keine professionelle Dokumentation über Immerath, ein ländlich geprägter Ort und seit 1972 ein Stadtteil von Erkelenz im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Seit 2006 wird der Ort “entsiedelt”, um Platz zu machen für die Erweiterung des benachbarten Tagesbaus von RWE.

Für amerikanisch geprägte Geisterstadt-Romantik bleibt da wenig Platz, mussten doch alle Bewohner „ohne Not“ ihr zu Hause verlassen.

Urban Shit schreibt:

2013 wohnten bereits nur noch 40 Einwohner in Immerath. Wenn man heute durch die Geisterstadt fährt, trifft man auf eine verriegelte Häuser, ein verlassenes Krankenhaus und den leerstehenden “Immerather Dom”. Man bekommt ein beklemmendes Gefühl, wenn man sich durch den Ort bewegt, durch das bis heute der Bus fährt, aber nicht mehr anhält. Um Plünderungen zu verhindern und die verbliebenen Bewohner davor zu schützen, wird der gesamte Ort regelmäßig durch einen Wachschutz kontrolliert und der Verfall der leerstehenden Häuser kontrolliert.

[…]

Karl-H. Mohr hat ein schönes Videoportrait über den Ort gemacht und auf Youtube veröffentlicht. Die Aufnahmen, die Anfang diesen Jahres entstanden sind, in Kombination mit seinen Erzählungen über den Ort Immerath geben einen guten Einblick in das schwer Vorstellbare.


(Direktlink)

2 Kommentare

In Guns We Trust

Eine für mich beklemmende fotografische Dokumentation von Nicolas Lévesque, der die amerikanische Kleinstadt Kennesaw besucht und dort die für mich nicht nachvollziehbare Leidenschaft für Waffen portraitiert hat. Irgendwie creepy.

In Kennesaw, a small American town in the state of Georgia, a good citizen is an armed citizen. By law, since 1982, each head of household must own at least one working firearm with ammunition.

(Direktlink)

2 Kommentare

Doku: Jah Rastafari! – Die Wurzeln des Reggae

„Reggae soll nicht unterhalten, Reggae hat eine Mission.“

Tolle Arte-Doku über den Sound, der immer geht: Reggae. Und über die Philosophie dahinter. Aber Reggae ist natürlich viel mehr als Musik.

„Die Doku geht auf Spurensuche und entschlüsselt die Codes des Reggae, die bis auf die schwarzen Befreiungsbewegungen des letzten Jahrhunderts zurückgehen. Dafür trifft der Filmemacher Tim Gorbauch in Kingston, Jamaika, und auf dem Rototom Sunsplash Festival in Spanien junge und alte Roots-Reggae-Musiker, Kulturwissenschaftler, Historiker und Rastafari-Aktivisten.

Auf die Frage, was man mit Reggae verbinde, erhält man fast immer die gleichen kurzen Antworten: Bob Marley, Kiffen, Dreadlocks, Jamaika und ein irgendwie entspanntes Leben. Tatsächlich gehört all das ganz wesentlich zum Reggae dazu. Die Frage ist allerdings: warum? Was hat das Rauchen von Marihuana mit Reggae zu tun? Welche Bedeutung haben Dreadlocks abseits von Style und Fashion? Wieso entstand das alles auf der Karibikinsel Jamaika? „Jah Rastafari! Die Wurzeln des Reggae“ geht auf Spurensuche und entschlüsselt die Codes des Reggae, die bis auf die schwarzen Befreiungsbewegungen des letzten Jahrhunderts zurückgehen.

Dafür trifft der Filmemacher Tim Gorbauch in Kingston, Jamaika, und auf dem Rototom Sunsplash Festival in Spanien junge und alte Roots-Reggae-Musiker, Kulturwissenschaftler, Historiker und Rastafari-Aktivisten. Musiker wie den Gitarristen Earl „Chinna“ Smith, der an Hunderten Reggae-Alben beteiligt war und gemeinsam mit Bob Marley und den Wailers spielte. Stranger Cole, eine Legende der Rocksteady- und Ska-Ära, den unbezähmbaren DJ, Toaster und Sänger Big Youth.

Aber auch junge Musiker wie Addis Pablo, den Sohn des legendären Augustus Pablo, Kabaka Pyramid, Chronixx und Jah9. Sie alle gehören zur jungen, aber sehr wirkungsvollen Bewegung des Reggae-Revivals, das seit ein paar Jahren den Roots-Reggae zurück ins Rampenlicht bringt.“


(Direktlink, via Robyn)

Einen Kommentar hinterlassen

You Wont Regret That Tattoo

Interessante kurze Doku über ein paar Damen und Herren, die nicht mehr zu den Jüngsten zählen, dennoch oder gerade deshalb mitunter schon lange Tattoos tragen und über die Geschichten hinter ihren ersten Farben sprechen, die ihnen unter die Haut gingen. Da hat ja ein jeder seine eigenen.

‚You Wont Regret That Tattoo‘ is a short documentary that explores the meanings and memories behind the tattoos of an older generation, and challenges the belief that ink is something we will come to regret.

(Direktlink)

Ein Kommentar

Doku: B.B. King – The Life of Riley

Anlässlich des Todes von Blues-Legende B.B. King zeigte Arte gestern noch mal diese berührende Dokumentation über Riley B. King aus dem Jahre 2013.

Der König des Blues, wie B.B. King genannt wird, wurde 1925 in Itta Bena im US-Bundesstaat Mississippi als Riley B. King geboren. Seine Eltern trennten sich, als er vier Jahre alt war, und er wuchs bei seinen Großeltern auf. Im Alter von einundzwanzig Jahren kam er nach Tennessee in die Musikmetropole Memphis.
Schon früh wurde der junge Musiker mit den Auswüchsen eines unerbittlichen Rassismus konfrontiert, der bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem in den Südstaaten der USA zum Alltag gehörte. Doch B.B. King nahm sein Leben selbst in die Hand, kämpfte gegen alle Widerstände und überzeugte selbst die härtesten Kritiker des amerikanischen Musikgeschäfts von seinem Können. Er gastierte in den weltweit berühmtesten Konzerthäusern, brachte es auf mehr als 15.000 Auftritte, verkaufte mehr als 40 Millionen Tonträger und stieg zum König des Blues auf.
Der kompromisslose Dokumentarfilm versammelt die berühmtesten Rock’n’Roller der Welt, die den ungeheuren Einfluss von B.B. King auf ihre Musik reflektieren: Beispielsweise wollte John Lennon so gut Gitarre spielen können wie der King of Blues. Zahlreiche Interviews beweisen, dass King trotz seines Riesenerfolges ein bescheidener, bodenständiger und zutiefst engagierter Mensch geblieben ist.

Das aufschlussreiche und berührende Porträt des legendären Bluesmusikers B.B. King wird in der englischsprachigen Originalfassung erzählt von Morgan Freeman. Beiträge steuerten u.a. die Musiker Eric Clapton, Bono, Ringo Starr, Carlos Santana, Slash, Bonnie Raitt, Buddy Guy, Ronnie Wood, Mick Jagger und der Schauspieler Bruce Willis bei. Zwei Jahre lang begleitete der Dokumentarfilmer Jon Brewer seinen Protagonisten B.B. King und erstellte mehr als 250 Stunden Filmmaterial.


(Direktlink, via Blogbuzzter)

Einen Kommentar hinterlassen

Doku über Jeans in der DDR: „Mit Niethosen kein Einlaß bei Tanzveranstaltungen!“

t3ad7bf_einlass-1

Eine Doku über Jeans in der DDR, die damals eben „Niethose“ genannt wurde:

Erst war die Jeans, die Jugendliche in der DDR trugen, noch Anlass für Schulverweise und Klubhausverbote. Dann wurde sie, auch durch volkseigene Produktion in den 1980er-Jahren, zur DDR-Freizeithose schlechthin. Und doch fehlte der Jeans aus der DDR, trotz größter Anstrengungen der volkseigenen Textilindustrie und des sozialistischen Marketings, stets eines: der Nimbus der Echten aus dem Westen. Der Kultstatus der amerikanischen Markenjeans Levi´s oder Wrangler blieb bei der Jugend im sozialistischen Lager bis zuletzt unangefochten.

Antje Thürke erlebte das für sie schier Unglaubliche: 1961 bekam sie als 16-Jährige ein Paket aus New York, darin eine Wrangler Jeans. Es war ein Geschenk ihrer leiblichen Mutter, von deren Existenz sie erst kurz vorher erfahren hatte. Die Hose passte sogar wie angegossen. Aber: Die Jeans war an der Schule nicht erwünscht. Im nächsten Paket aus Amerika befand sich eine Elvis-Presley-Kette, die Antjes Schuldirektor ihr wütend vom Hals riss.


(Direktlink)

2 Kommentare

Eine Doku über die Realität eines Techno DJs: Kvadrat

Für diese ganz unaufgeregte Doku hat der Filmemacher Anatoly Ivanov den russischen Techno DJ Andrey Pushkarev durch seine Tage und vor allem seine Nächte begleitet.

„Filmed as a hybrid between a road-movie and a music video, the film not only illustrates the festive atmosphere of techno night clubs, but also reveals the lesser known side of this profession: weeks of track selection, lengthy travel, difficult schedule. The film suggests to reconsider the stereotype of a popular musician, to find out whether the artist is happy, to ponder what’s most important to him and his audience? Shot in Switzerland, France, Hungary, Romania and Russia, the film omits the typical documentary elements: no interviews, no explanatory voice-over, no facts, no figures. The visuals and the techno music replace them, leaving the detailed interpretation to the viewer.“

Tanith fasst das zu sehende wunderbar treffend wie folgt zusammen:

„Dabei kommt der Film angenehmerweise ohne viel Gerede oder erklärende Moderation aus dem Off aus. Tage und Nächte verschwimmen zu einer wach, müde, schlafend wechselnden Abfolge von mal mehr und mal weniger spektakulären Ereignissen zuhause, auf Reisen, im Club. Auch Andrey’s Gesichtsausdruck ist in diesen Momenten, die meist nicht unbedingt für Twitter oder Facebook Statusmeldungen oder ein beneidenswertes Instagrambild taugen, eigentlich auch immer der gleiche. Was der Doku aber keinen Abbruch tut, es plätschert halt so dahin wie ein sehr langes Musikvideo auf das man sich einlassen muß und läßt einfach die Bilder wirken. Damit ist die Doku realistischer und authentischer als das, was einem sonst so als das glamouröser DJ Lifestyle aufgetischt wird.
Prima Anschauungsmaterial für Eltern deren Kinder unbedingt diesen Beruf ergreifen wollen auch.“

(Direktlink, via Tanith)

2 Kommentare

arte-Doku: Tattoo total!

Ich persönlich habe es nie für notwendig empfunden, mich stechen zu lassen. Piercings hatte ich mehrere, aber Tattoos musste ich nie haben. Dennoch mag ich den kulturellen Weg, die die hier einst so verpönten Hautbilder gegangen sind.

Diese arte-Doku aus dem Jahr 2013 nähert sich dem Thema nicht nur geschichtlich und ist ziemlich interessant.

Tätowierungen waren einst ein Markenzeichen von Randgruppen, von Prostituierten, Sträflingen und Matrosen. Später nutzten Rocker, Hippies und Punks sie als Zeichen ihrer Rebellion gegen das Establishment. Inzwischen jedoch lassen sich Frauen und Männer aller Gesellschaftsschichten tätowieren. Hat das Tattoo also seinen subversiven, rebellierenden Charakter verloren? Was hat es zu bedeuten, dass dieses Symbol des Undergrounds zum Mainstream-Phänomen wurde? Und was steckt eigentlich hinter dem Wunsch nach einer Tätowierung?

Die Dokumentation führt hinter die Kulissen der Tattoo-Szene, stellt deren markante Persönlichkeiten vor und bietet neue Erkenntnisse über eine Praktik, die an der Schnittstelle von Ritual, Kunstwerk und gesellschaftlichem Phänomen anzusiedeln ist.

In den letzten 20 Jahren ist das Tattoo vom Markenzeichen gesellschaftlicher Randgruppen, seien es Sträflinge, Matrosen oder Angehörige des Rotlichtmilieus, zu einer Erscheinung der Alltagskultur geworden. Woher kommt diese bizarre Faszination, die Tätowierungen heutzutage ausüben? Warum wollen immer mehr und immer jüngere Menschen ihre Haut fürs Leben zeichnen lassen? Wie konnte sich das Tattoo aller Körperteile und der gesamten Gesellschaft bemächtigen? Und was sagen die Körperbilder über das Verhältnis zum eigenen Körper, zu anderen Menschen, zu Kultur und Gesellschaft aus?
Jenseits des Atlantiks werden inzwischen an einigen Universitäten im Fachbereich Kulturelle Studien Konferenzen zum Thema Tätowierung abgehalten. Die Hinterfragung der Tätowierkunst umfasst neben ihrer Ästhetik, ihren Ritualen, Künstlern und Interessenkreisen auch ihre traditionellen Ursprünge. Untersucht wird die gesamtgesellschaftliche Leidenschaft für eine Form des Körperschmucks, die noch vor wenigen Jahren Kriminellen und Randgruppen vorbehalten war.

Elitär und populär, vergänglich und ewig, ästhetisch und verschandelnd, gefährlich und steril – die widersprüchlichen Aspekte dieser Kunstform findet man in der Gesellschaft und in jedem Einzelnen wieder. Eine Tätowierung verwandelt den menschlichen Körper in eine Leinwand, in ein Kunstobjekt und gleichzeitig in einen Künstler. Der Körper wird zum Schauobjekt oder ein Teil einer Performance. Und trotz wachsender Popularität ist es dem Tattoo gelungen, seinen Status als Symbol der Rebellion in zahlreichen Alltagskulturen – vom Rap über den Rock’n’Roll bis zum Sport und zum Film – zu verteidigen. In dieser geheimnisvoll verrufenen Welt, in der die Kunstwerke unauslöschlich und gleichzeitig vergänglich sind, wird ein zur Schau gestellter Körper zur Maske und die kreative Schöpfung mit Blut und Schmerzen bezahlt.

Die Dokumentation “Tattoo total!” erteilt den wichtigsten Tattoomeistern das Wort, beleuchtet sowohl überlieferte als auch radikal avantgardistische Tendenzen der Körperschmuckszene und stellt Intellektuelle und Künstler vor, die Tätowierungen für ihre Kreationen nutzen.

Die Werbung nervt ein wenig, aber da kann ich nichts für.


(Direktlink)

2 Kommentare

Doku über zwei, die von Australien nach Mauritius ruderten: And Then We Swam

Was Menschen halt so machen, wenn sie mit dem Studieren fertig sind und keine Ahnung haben, wie es weiter gehen soll. So war das auch bei James Adair und Ben Stenning, die sich bei einer Flasche Wein dazu entschieden, einfach mal 6000 Kilometer mit einem Ruderboot über den Indischen Ozean zu paddeln. Aus gesagt wurde erst angepackt und später dann getan.

Am 21. April 2011 verlassen sie Geraldton in Westaustralien. An Bord stellt sich schnell Routine ein: zwei Stunden Rudern tagsüber, zwei Stunden Pause, drei Stunden nachts, drei Stunden Pause. Insgesamt zwölf Stunden am Tag pro Person. Zwischendurch räumen sie die kleine Kabine auf, ordnen die 300 Kilogramm Lebensmittel, das meiste davon Curry-Schnellgerichte.
(SpOn)

Nach 116 Tagen erreichen sie gerade so Mauritius. Nachdem sie an Tag 75 ein große Welle trifft und die Kabine flutet, werden einige Geräte an Bord beschädigt, was sie allerdings nicht am weiter rudern hindert. Acht Kilometer vor dem endgültigen Ziel allerdings werden sie dann von einer Welle aus ihrem Boot geschleudert. Ab dort mussten sie schwimmen.

Hier der Trailer, der ganze Film ist in Deutschland ist noch bis Ende Mai im Rahmen der International Ocean Film Tour zu sehen.

(Direktlink, via R0byn)

Einen Kommentar hinterlassen