In Berlin Kreuzberg hat die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung eingeladen und dabei unter anderem vorgeschlagen, den Heinrichplatz zum Rio-Reiser-Platz umzubenennen. Und das ganz zu Recht, wie ich finde. Wir brauchen viel mehr Rio-Reiser-Plätze. Überall.
Kreuzberg hat gesprochen: Der Heinrichplatz wird wahrscheinlich bald Rio-Reiser-Platz heißen. Am Donnerstagabend hatte die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung eingeladen. Wie soll Kreuzberg an den verstorbenen Sänger erinnern? So lautete die Frage. Mit knapp 70 Gästen war der Veranstaltungssaal Aquarium am Kottbusser Tor sehr gut besucht.
Gemeinsam mit den Gästen diskutierten die Fürsprecher*innen die verschiedenen Vorschläge. Neben dem Vorschlag zum Heinrichplatz war eine Idee, den Südzipfel des Mariannenplatzes umzubenennen, der in Reisers berühmten »Rauch-Haus-Song« erwähnt wird. Auch die Umbenennung des Uferwegs an der Lohmühleninsel, eine Gedenkinstallation oder der Vorschlag, die Grünanlage vor dem Kunsthaus Bethanien zum Rio-Reiser-Park zu erklären, standen zur Debatte. Neben der Grünen-Politikerin und Kulturstadträtin von Friedrichshain-Kreuzberg Clara Herrmann hatten sich auch Gert C. Möbius, der Bruder von Rio Reiser, und Kai Sichtermann, Bassist und Gründungsmitglied der Band Ton Steine Scherben, mit Redebeiträgen beteiligt.
Hübscher Auszug auf einem Kreuzberg-Video von Oddviz.
Berlin is a city where the freedom of expression on the streets is seen on the walls in the forms of graffiti, stencil works and stickers. Kreuzberg is a neighborhood that is dismissed for many years because of its proximity to the Berlin Wall, housing mostly bohemian and immigrant communities.
Over the past couple decades, people have poured into Berlin, attracted by its relative affordability, cultural wealth and anything-goes spirit. But now the city is trying to regulate what has elsewhere proved to be unstoppable: gentrification.
Ein wundervolles Flickr-Album, das Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Alltags in Berlin-Kreuzberg zeigt. Fotografiert wurden sie von Steffen Osterkamp in den Jahren 1973 – 1979.
Ein Einzimmer-Apartment mitten im Bergmann-Kiez, so groß wie ein Haftraum in deutschen Gefängnissen. Frisch saniert. Kaufpreis: 99.000 €. Alle bekloppt!
Bröckelnde Fassaden, Trümmerberge, Eckkneipen und Szenecafés: Der Fotograf Ludwig Menkhoff dokumentierte den Berliner Bezirk am Rand der Mauer in den Siebzigerjahren. Wir haben die Orte heute noch einmal besucht.
Tolles Feature über The Record Loft in Kreuzberg, von dem ich bisher noch gar nichts gehört hatte. :/ Macht aber nichts, denn EB.TV gibt einen kleinen Einblick in den Second Hand Plattenladen, der offenbar besser läuft, als die Macher sich hätten vorstellen können. Nice one. Nur der Vergleich von Nacktheit und mp3 ist eher so naja, aber ich werde dort trotzdem bei Gelegenheit mal rein gucken.
Im Polizeibericht ist später von einer Massenschlägerei die Rede. Peters sagt dazu: „Vollkommener Blödsinn!“. Aber dennoch ein Fall für die Polizei, dachten er und seine Freundin. Zehn Minuten nach ihrem ersten Anruf wählen sie ein zweites Mal die 110. Die Situation hat sich längst beruhigt, als Sirenen zu hören sind. Viele der Schwarzen flüchten. Zurück bleiben ein Verletzter, der sich Taschentücher ans Ohr hält, Peters und seine Freundin sowie der Mann mit der Clownsnase, Karim A., und seine Begleiterin. Beide wird man später im Video wiedersehen. „Das ist okay“, habe der Clown gesagt, als Peters ihm mitteilt, dass sie die Polizei gerufen hätten.
[…]
So aber dauerte es, der Tumult schwoll an. Auf dem Video ist zu sehen, wie immer wieder Passanten versuchen Karim A. zu befreien. Sie reißen an den Beamten, einer wirft ein Fahrrad. Es sind, so sieht es auch die Polizei, keine Linksautonomen, die da versuchen, einem der ihren zu helfen. Es sind Bürger, die entsetzt sind über das, was sie da sehen, die das Gefühl haben, helfen zu müssen – gegen die Polizei.
Wenn man sieht, wie vier Leute auf einen losgehen und auch dann nicht von ihm ablassen, wenn er schon am Boden liegt, würde man – davon gehe ich jetzt mal aus – die Polente rufen. Doof nur, wenn die schon vor Ort ist und von genau ihr die Gewalt ausgeht. Gestern geschehen am Görlitzer Park.
Interessant daran finde ich, dass dort so etwas wie Zivilcourage aufkommt. Aber wem nützt die schon, wenn sich diese der Polizei widmet.
Bei Angriffen aus einer Gruppe von etwa 60 Personen heraus wurden gestern Nachmittag sechs Polizisten verletzt. Gegen 17.45 Uhr alarmierten Zeugen die Polizei zum Görlitzer Park, da zu diesem Zeitpunkt etwa 20 Personen in eine Schlägerei verwickelt waren. Im Park eingetroffen, sahen die Beamten einen 25-jährigen verletzten Mann, der am Ohr stark blutete. Bei der nun folgenden Sachverhaltsklärung mischten sich zunächst mehrere Personen, die kurz zuvor an einer Demonstration von Neukölln nach Kreuzberg teilgenommen hatten, lautstark in die Ermittlungen der Beamten ein. Darüber hinaus stellte sich ein 22-jähriger Mann den Beamten in den Weg und störte sie bei der Sachverhaltsaufklärung. Nachdem die Polizisten ihn vergeblich des Platzes verwiesen hatten und die Behinderungen anhielten, zog ein Beamter den Störenfried zur Seite, woraufhin sich eine Personengruppe von bis zu 60 Personen in das Geschehen einmischte und die Einsatzbeamten attackierte. Aus der Gruppe heraus wurden zwei Fahrräder gegen die Beamten geschleudert, wodurch ein Polizist eine Kopfverletzung erlitt, die später in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden musste. Mit Unterstützung weiterer hinzugerufener Polizisten wurde die Personengruppe abgedrängt und zwei Männer im Alter von 32 und 46 Jahren sowie eine 33-jährige Frau festgenommen. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung und schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Insgesamt sechs Beamte wurden bei den Angriffen verletzt.
Klingt erstmal alles nachvollziehbar, nur das Video dieses Vorfalls gibt einen ganz anderen Einblick, als das, was da an Pressemitteilung zusammengeschrieben wurde. Die Polizei, Freund und Helfer.
[Update] Nachdem das Video nun doch einen nicht unerheblichen Kreis durchs Internet gefahren ist, hat sich die Polizei Berlin wohl gedacht, dass die erste Pressemitteilung vielleicht dann doch nicht ganz reichen würde und gerade eine zweite zu dem Vorfall nachgeschoben.
Nach der Veröffentlichung eines Videos im Internet, auf dem die Festnahme eines 22-jährigen Mannes am Görlitzer Park zu sehen ist, möchte die Polizei Berlin folgende Ergänzungen bekanntgeben:
Das veröffentlichte Video zeigt nur einen Ausschnitt der Ereignisse vom vergangenen Samstag, 5. Juli 2014. Vorausgegangen war ein Polizeieinsatz anlässlich einer Schlägerei am Görlitzer Park, bei der ein 25-jähriger Mann schwer am Ohr verletzt worden war. Die alarmierten Polizisten kümmerten sich zunächst um den Verletzten und alarmierten die Berliner Feuerwehr. In der weiteren Folge nahmen die Beamten die Personalien des jungen Mannes auf und versuchten nun, den Sachverhalt aufzuklären und die Täter der gefährlichen Körperverletzung zu ermitteln. Hierbei wurden die Polizisten hartnäckig gestört. Der in dem Video zu sehende Mann, ein 22-Jähriger, behinderte die Beamten mehrfach bei ihrer Arbeit und verhinderte, dass die Beteiligten der Schlägerei ermittelt werden. Der Abgebildete erhielt nun einen Platzverweis, dem er nicht nachkam, so dass er weggeführt werden musste. Nachdem sich der Einsatzbeamte nun dem mittlerweile im Rettungswagen sitzenden Verletzten zugewandt hatte, ging der 22-Jährige erneut auf die Beamten zu. Hier beginnt die Videoaufnahme.
Ein Polizist wollte die Personalien des jungen Mannes feststellen, um ihm dann einen so genannten qualifizierten Platzverweis auszusprechen. Hier widersetzte sich der auf dem Video zu sehende Mann und versuchte sich zu entfernen, so dass er von den Einsatzbeamten festgehalten werden musste und zu Boden gebracht wurde. Der Mann versuchte sich der Personalienfeststellung zu entziehen, indem er sich auf seine Arme legte und damit verhinderte, dass die Beamten ihn zur Identitätsfeststellung zu einem Polizeifahrzeug führen konnten.