Der Fotograf Julian Tryba hat aus verschiedenen Perspektiven verschiedene Locations in New York City fotografiert. Das auch zu verschiedenen Uhrzeiten. So hat er sowohl tags- als auch nachtsüber Fotos gesammelt, die er für dieses Video übereinander gelegt, bzw. miteinander collagiert hat. Der Sound ist jetzt nicht so meiner, aber optisch macht das schon was her.
Traditional time-lapses are constrained by the idea that there is a single universal clock. In the spirit of Einstein’s relativity theory, layer-lapses assign distinct clocks to any number of objects or regions in a scene. Each of these clocks may start at any point in time, and tick at any rate. The result is a visual time dilation effect known as layer-lapse.
Der Fotograf Paul Frederiksen wollte ein Foto einer Zuckerfabrik in Baltimore, Maryland, machen. Dummerweise steht vor der seit Monaten ein nicht kleiner Baukran. So machte er das Foto halt mit diesem Kran davor. Zufrieden damit war er nicht, denn er wollte diesen Kran von seinem Foto haben. Er fragte beim britischen Fotografen Denyer nach, ob dieser den Kran nicht irgendwie vom Bild bekommen würde. Der setzte sich zwei Stunden hin, bemühte Photoshop und Google Street View und lies den Kran wie von Geisterhand verschwinden. Pros bei ihrer Arbeit. Hier das Time Lapse-Video vom Prozess der Bearbeitung.
Bei reddits OldSchoolCool kramen sie in den Fotoarchiven ihrer Eltern und hauen Fotos raus, die ihre Eltern in mitunter verdammt coolen Posen zeigen. Bei einigen kann man sich da schon fragen, ob die Alten nicht vielleicht die besseren Zeiten hatten. Wir müssen uns ranhalten, wenn wir da irgendwann mal mithalten wollen.
Teile meiner Kindheit habe ich hin und wieder auf Kegelbahnen verbracht. Bowlingbahnen – wir hatten ja nüscht – gab es damals keine und wenn meine Alten mal Sport unter Freunden machen wollten, traf man sich halt auf der Kegelbahn. Und da ging ich halt ganz gerne mal mit, auch wenn die Kugeln anfänglich viel zu schwer waren.
Bei uns im Kaff gab es eine Kegelbahn, die schon ziemlich in die Jahre gekommen und gar nicht mal so schön war. Aber man konnte dort kegeln. Ich habe den leichten Muff eines feuchten Bungalows in der Nase, wenn ich daran denke. Und den Geruch, der von den Toiletten rauszog.
In den Urlauben gingen wir dann gerne auch auf andere Kegelbahnen, die doch um einiges schöner waren. Klar, immer noch meist dunkle Kellerräume mit langen meistens nicht sonderlich gut ausgeleuchteten Bahnen. Kegelbahnen machen mir heute den Eindruck, als seien sie irgendwie aus der Zeit gefallen. Ich war ewig nicht mehr kegeln. Irgendwann gingen wir mit der Familie dann bowlen, aber das war etwas anderes. Die Atmosphäre war dann eine gänzlich andere. Irgendwie so 90er. Kegeln fühlte sich nur zehn Jahre vorher schon 30 Jahre älter an. Oder so.
Der in München lebende Fotograf Robert Götzfried (Facebook) ist seit einigen Jahren in Süddeutschland unterwegs und hat dort für seine Serie Bowling Alleys Kegel- und Bowlingbahnen fotografiert, von denen die meisten aus den 60er, 70er und 80er Jahren stammen. Eine großartige Idee für eine Fotoserie, wie ich finde. Dabei sehen diese Kegelbahnen mitunter schöner aus, als die, an die ich mich erinnern kann. Bei anderen habe ich einen leicht muffigen Geruch in der Nase. So wie damals.
Auch die anderen Projekte von ihm sind durchaus sehenswert, hier auf Behance.
Die Macher hinter dem Künstlerkollektiv Oddviz haben mit El Orfelinato eine experimentelle Visualisierung geschaffen, die ein verlassenes jüdisches Waisenhaus in Istanbul als fotografische 3D-Rekonstruktion im Detail zeigt. Tausende von Fotos und 3D-Scans geben den Betrachtern so einen Überblick auch über das Innere das verlassenen Gebäudes. Geile Technik.
Dr. Eckart Bartnik, Wissenschaftler und Fotograf, fotografiert in Deutschland die Dinger, die früher mal Kaugummiautomaten waren und heute noch sehr viel mehr als nur Kaugummis für ein paar Cent ausspucken. Davon hängen in Deutschland immerhin mehr als 800.000 – und ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal ein paar Cent in so ein Teil gesteckt habe. Dürfte schon etwas länger her sein. Aber immerhin scheint sich das für alle Beteiligten noch so sehr zu lohnen, dass all jene dieses Spiel nach wie vor mitspielen.
In Deutschland investieren Kinder ihr erstes Taschengeld in Süßigkeiten und Habseligkeiten aus einem der 800.000 Kaugummiautomaten an Hauswänden und Gartenzäunen. Für zehn bis fünfzig Cent erhalten sie gespenstische Kaugummi-Augäpfel mit fruchtigem Erdbeergeschmack, in Kapseln verpackte, kleine Spielsachen, glitzernden Schmuck oder glitschige Monster. Diese sind ein Inbegriff für Kindheitserinnerungen.
Als Erwachsener sieht man eher die billigen, schäbigen Standorte an denen die Automaten hängen – Durchgangsstationen. Der französische Anthropologe Marc Augé prägte den Begriff „Nicht-Orte“ für monofunktionale Bereiche, denen eine eigene Geschichte, Beziehung und Identität fehlen. Fast hat es den Anschein, als seien Kaugummiautomaten Indikatoren solcher Nicht-Orte.
Ähnlich wie Googles Streetview haben Brandon Liu und Jeremy Lechtzin mit 80s.NYC eine interaktive Fotokollektion ins Netz gebracht, durch die man sich nun klicken kann. Dabei kann man sich dann New York City so ansehen, wie es in den 80ern ausgesehen hat. Das könnte ich mir auch für andere Städte gut vorstellen.
80s.nyc is a map-based street view of 1980s New York City, organizing publicly accessible building imagery into an easy-to-browse glimpse of the streetscape 30 years ago.
Over 5 years in the mid-1980s, the City of New York photographed every property in the five boroughs. The project had a bureaucratic origin: the photos would be used by the Department of Finance to estimate real property values for taxation purposes. Buildings as well as vacant lots were photographed, as they’re both taxed – and because it was difficult to distinguish while shooting between taxable and tax-exempt buildings like religious institutions or government offices, the photographers just shot everything. The result was a remarkable body of imagery – over 800,000 color 35mm photos in both negative and print formats.
Tolle Fotoserie von Mark Broyer, der mit „After Hours“ Hamburg ganz unspektakulär zeigt. Immer im Dunkel, immer ohne Menschen und auf der Suche nach dem Schönen im Ordinären. So habe ich Hamburg selten gesehen, bin halt aber auch nicht so häufig dort.