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Schlagwort: Techno

Sebastian Mullaert live @ Communion Minneapolis, 15.07.2015

Wir wissen alle um die außergewöhnlichen, wenn nicht gar einzigartigen Live-Qualitäten eines Sebastian Mullaert. Dass er über diese nicht erst seit gestern verfügt, zeigt wieder einmal mehr diese fulminante Aufnahme aus dem Sommer 2015, die jetzt bei Centrific aufgetaucht ist und damals beim Communion Sunday in Minneapolis aufgezeichnet wurde. Techno, wie er mir schmeckt und die Trittfrequenz auf dem Rad deutlich erhöht. Was für ein großartiges, dreistündiges Brett!

Today we are have the special opportunity to share with everyone what is in my opinion the peak Communion Sundays moment of all time. Sunday July 15th 2015 we were privileged enough to host Sebastian Mullaert, many of you know him from his projects Minilogue, as well as Son Kite, and more recently Circle of Live.
For me this is exactly the music when I think of a perfect sound to describe Communion, deep, psychedelic, and driving.

Ein Kommentar

Sebastian Mullaert spielt ein Vier-Stunden-Set seiner Produktionen – und es ist schlichtweg wunderbar

Ich liebte Sebastian Mullaert schon, als er gemeinsam mit Marcus Henriksson als Son Kite noch Psytrance produzierte, der sich später, als die beiden unter dem Pseudonym Minilouge Musik machten, verflüchtigte und im immer deepen, sehr organischen Techno auflöste, der sich dann auch selber nicht immer all zu Ernst nehmen wollte. Er überzeugte wie immer bei Sebastian durch Spielfreude, wobei natürlich die Frage erlaubt sein muss, ob sich Techno denn durch so etwas wie „Spielfreude“ auszeichnen müsste? Auszeichnen dürfte? Meine Antwort darauf: ja und bitte unbedingt. Weil auch der wirklich gute Techno immer nicht nur statisch war.

Und Mullaert hat das für sich über die Jahre komplett aufgebrochen und für sich personalisiert. Spielt so seine Loops auf deepen Pads und setzt sich dann an die Taste und beginnt, dazu zu improvisieren. Ich liebe diesen Sound, der erstmal immer wirklich sehr minimal erscheint. Aber wenn man sich die Zeit nimmt, zuzuhören, aufmerksam zu sein, passiert da so unheimlich viel, dass es das Herzchen schnell etwas fixer hüpfen lässt. Es ist einfach das, was ich immer noch unter gutem Techno einsortieren würde. Und wenn der vier Stunden läuft um so besser. Auch der plakativen Detroit-Snares wegen, die hin und wieder durch dieses akustische Gemälde flattern. Ganz, ganz großes Tennis auf Technoanlage – und ich lieb’s einfach. Mein Mix des Monats. Mindestens.

Tracklist:
01. Sebastian Mullaert – Visitor’s Path (Unreleased version) [@apollo-records]
02. @taleofus – Dilemma (Sebastian Mullaert’s Forrestation) [Deutche Grammophon]
03. Sebastian Mullaert – Hidden Version #X [In Bloom Community Unreleased]
04. Wa Wu We – Beams [Curl Recordings]
05. @taleofus – Dilemma (Wa Wu We Mistification) [Unreleased]
06. Sebastian Mullaert – Hidden Version #W [In Bloom Community Unreleased]
07. Wa Wu We – In The Presence of the Sun [@hypnus]
08. @anchorsong – Gyotens Kalimba (Wa Wu We Simplification) [@tru-thoughts]
09. Secret Jam [Unreleased]
10. Sebastian Mullaert – Shadow Version #7 [In Bloom Community]
11. Wa Wu We – Wa Wu We 004 A1 [Wa Wu We]
12. Sebastian Mullaert feat. Boelja – Are you this Fleeting Moment? [@hypercolourrecords]
13. Sebastian Mullaert – Dancing with Mr. K [@kontramusik]
14. Sebastian Mullaert – Kikaqu [tbr @cocoonrecordings]
15. Sebastian Mullaert – You’re an Orchestra in the Cosmos (Blinkarp Dub) [Green]
16. Sebastian Mullaert – In the Blurry Mist of Yourself (Wa Wu We version) [Unreleased]
17. Sebastian Mullaert – Broken Mirror (Wa Wu We distortion in the mist) [Unreleased]
18. Untitled [Unreleased]
19. @malbetrieb – Life in the clouds (Sebastian Mullaert remix) [@klopfgeist]
20. @josephjoyce – Vedanta (Wa Wu We Superdub) [@default-position]
21. Sebastian Mullaert – Direct Experience (Wa Wu We version) [@traum-schallplatten]
22. Sebastian Mullaert – Sanguin Dreams [@kontramusik]
23. Sebastian Mullaert – Hidden Version #Y [In Bloom Community Unreleased]
24. Wa Wu We – Wa Wu We 002 B1 [Wa Wu We]
25. Sebastian Mullaert – Attio [@kontramusik]
26. Sebastian Mullaert – Every Moment I am [@apollo-records]
27. Sebastian Mullaert feat. Boelja – Did you talk with the ferryman? [@hypercolourrecords]
28. Sebastian Mullaert & Tonhalle Orchestra Zurich – Views of Nattall [@neue_meister]
29. Sebastian Mullaert & Tonhalle Orchestra Zurich – Moonwaker [@neue_meister]
30. John Metcalfe – So Clear (Wa Wu We Springification) [Unreleased]
31. STL – No More Words (Wa Wu We Gentlyfication) [@darkmattersofficial]
32. Extrawelt – Gazelle Flip (Wa Wu We [Moontribe Recordings]
33. Danieli – Jalada (Wa Wu We forgotten) [Whispering Signals Unreleased]
34. Sebastian Mullaert – Wonderphalt [@kontramusik]
35. Sebastian Mullaert – Shadow Version #9 [In Bloom Community]

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Adventskalender 2020, Türchen #18: Bebetta – Don’t worry, be betta

Freitag, eigentlich der perfekte Tag dafür am Abend seine Tanzschuhe anzuziehen und gediegen schwofen zu gehen. Eigentlich, denn das fällt aktuell ja leider aus. Bebetta würde an einem „normalen“ Freitagabend wahrscheinlich irgendwo auf der Welt dafür sorgen, dass die Leute in ihren Tanzschuhen zu der Musik von ihr schwofen können. Denn eigentlich ist genau das ihre Leidenschaft, die sie
unüberhörbar in ihre grandios emotionalen Techno-Sets packt.

So blieben auch für sie in diesem Jahr sehr wenige Möglichkeiten, das in freier Wildbahn ausleben zu können. Um so schöner, dass sie zum Ende des Jahres Teil dieses Projektes hier ist und nochmal eine ordentliche Schubrakete zündet, die trotz allem instant Bock aufs Tanzen – mit einem Lächeln im Gesicht.

Wenn Bebetta nicht dafür sorgt, dass andere tanzen, kümmert sie sich um ihr Label Eating People, auf dem es vor ein paar Tagen die erste Veröffentlichung gab, zu der sie auch kreativ ihren Teil beigetragen hat.

Style: Techno
Lenght: 01:05:50
Quality: 320 kBit/s

Tracklist:
None

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Adventskalender 2020, Türchen #17: Erosive – Latenz

Eigentlich ist Erosive aus Potsdam für Techno der eher härteren Gangart zuständig. Macht ja kaum noch einer.

Ich hatte heute mit Rudi kurz darüber gesprochen, wie wenig Techno-lastig der Kalender in diesem Jahr bisher war. Das liegt wohl auch an genau diesem Jahr, in dem auch zu seinem Ende hin alle offenbar anderen Vorlieben frönen.

Und dann kommt Erosive und knallt hier mal eben in zwei Stunden 33 Tracks runter. Wirklich Techno ist das keiner, aber in meinen Ohren astreiner Leftfield-Sound – und da wird es speziell. Weil Leftfield-Sound halt schon immer sehr speziell und eigen war. Dieser Mix gehört für mich halt gerade in genau diese Abteilung. Und ich bin sehr froh darüber, den heute hier zu haben.

Style: Leftfield
Lenght: 02:03:51
Quality: 320 kBit/s

Tracklist:
1 Labradford – Comfort [KRANK 006]
2 Regis – Eros in Tangiers [DNLP28]
3 Obtane, Giorgio Gigli and Tin Man – Ghost of Techno [ZOOLOFT00H]
4 Varg2™️ – Face Forever In Sight [SEMANTICA10.V]
5 Out Of Place Artefacts – Kybalion [WSNWG005]
6 Cio D’Or – Tomorrow Was Yesterday [SEMANTICA73]
7 Alexey Volkov – Anti You [ESCAPISM003]
8 Donato Dozzy & Nuel – Aqua 8 [SP033]
9 Sawlin – Ambos [VAULT012]
10 A Thousand Details – Universe Space Labs 003 [RKT034]
11 Scalameriya – Splicing [GENESA006V]
12 Anthony Linell – Cold Response [NE42]
13 Factory Floor – 16-16-9-20-1-14-9-7 [PTYT 035 V]
14 IORI – Nocturnal [Arcing Seas – in_vurt]
15 Abdulla Rashim & Axel Hallqvist – Sorunda (Svreca Remix) [SEMANTICA 58X]
16 D. Dan – Sun Over I-5 South [LT065]
17 Errorsmith – Who-Is [PAN81]
18 Taupe – Zeus [ÆX012]
19 James Ruskin ‎- Torridon Void [Tresor.223]
20 Exium – Expect Nothing (Regis Alternative Remix) [NHEOMA020]
21 Northern Structures – The Cut [SG1568]
22 Out Of Place Artefacts – Kybalion [WSNWG005]
23 Orphx – Possession [SG1039]
24 Positive Centre – Lilith [ABYSS002]
25 Varg2™️ – Silver Lake [NE30]
26 Dasha Rush – Mad Romance [Free Download]
27 Border One – Spore [BORDER02]
28 British Murder Boys – In Another Country [Where Pail Limbs Lie EP]
29 Distance Dancer – Brain Dance [TFEX10]
30 In Aeternam Vale – Animals Don’t Mind [MW 057]
31 Fliehende Stürme – Industrie [Neun Leben]
32 X/319 – Grava [t-variant 02]
33 X tin – Podostroma [Kollektion 09]

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United We Rise Podcast Nr. 048: Kraftfuttermischwerk

Rudi und ich haben vor gut zwei Wochen unseren letzten gemeinsamen Mix für dieses desolate Jahr aufgenommen. United We Rise hatte gefragt und wir dachten, wir rumpeln nach all den Monaten unser ewig von Bummeltechno geprägten Soundcloud-Blasen einfach mal rum. Denn diese Monate waren auf Soundcloud eben mitunter auch völlig einschläfernd. Wir konnten das Beide nicht mehr hören.

Also haben wir das einfach mal ganz anders gemacht und die Kuh samt Kalb zum Fliegen gebracht.

Mit Kenny Larkin, deren „Loop 2“ das erste war, was ich damals bei Allen Alliens „Braincandy“ auf KissFM gehört hatte, mit Ultrashocks „Sound of E“, mit Emmanuel Top, Haldoliums „Diabolika“, Electric Universes „One Love“ und mit Plastikman. Vieles davon hat mich musikalisch tief geprägt und gehörte endlich mal zusammen in einen Mix, ohne dabei zu bummeln. Und vielleicht waren auch 1,2,3 Schnaps im Spiel.

Drei Fragen haben wir auch beantwortet. War eine dolle Nacht.

🗯🗯 Wie hat Corona dein Künstlerleben verändert? 🗯🗯

Unser Künstlerleben quasi ist komplett eingefroren. Wir hatten übers Jahr zwei Gigs. Die haben wir sonst mindestens pro Monat. Es ging halt nichts. Zum Glück sind wir davon finanziell nicht abhängig, weil wir eigentlich andere Dinge machen, um unseren Lebensunterhalt einzufahren. Ich würde da mit jenen, die mit dem Auflegen ihr Leben finanziell meistern, nicht tauschen wollen. Und dennoch fehlt das. Nicht nur finanziell, vor allem eher soziokulturell. Die gemeinsame Eskalation, das Ausrasten, die kollektive Ekstase. Das sind ja auch Gründe, warum wir das, was wir da machen, so lieben – und das war halt ab März einfach mal so weg. Gänzlich. Das fehlt nicht wenig. Und dennoch sind die Maßnahmen natürlich notwendig und auch richtig. Das ist vielleicht das größte Dilemma an all dem – man kann das nicht mal irgendwem übelnehmen oder seinen Ärger auf irgendwen projizieren. Weil es ist wie es ist und weil es genau so sein muss.

Und wir konnten aufgrund der vielen freien Zeit endlich mal unser Album fertigmachen, das nun Ende Dezember erscheinen wird. Einer der wenigen Vorteile.

🗯🗯 Wo hast du diesen Mix aufgenommen? Wie ging es dir dabei? 🗯🗯

Wir haben beide ein bisschen die Schnauze voll von unseren Soundcloud-Streams. Seit Monaten nur noch Bummelschneckentechno auf allen Kanälen. Nicht selten sehr uninspiriert, sehr lame. Ich kann es, bis auf wenige und doch gute Ausnahmen, nicht mehr hören. Also dachten wir so, „lass mal das Bums-Zeug von früher spielen. Das kennen doch die ganzen jungen Leute ja gar nicht nicht mehr!“ Und so war das. Dann ballerten wir im Studio die Monitore fast auf Anschlag, machten die Fenster auf (weil Rudi unbedingt beim Auflegen im Studio rauchen wollte und da wird halt eigentlich nicht drin geraucht) und dachten, dass irgendwer der Nachbarn die Bullen rufen würde. Was keiner tat. Wir tranken viel zu viel Schnaps, Rudi kam irgendwann mit Sekt um die Ecke und ging erst gegen 04:30. Es ist mal wieder alles komplett eskaliert – und wir lieben das. Das Studio stinkt immer noch wie eine Berliner Raucherpinte zu Beginn der 90er Jahre. Aber das war das den Abend wert.

🗯🗯 Was wünscht du dir für die Zeit nach oder mit Corona? 🗯🗯

Gigs, Festivals, Meeresrausch, gemeinsame Eskalation, das Ausrasten, die kollektive Ekstase. Und Pyros.

Und damit kann das Jahr dann auch endgültig weg.

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Adventskalender 2020, Türchen #05: Tanith – Seuchentechno

Ich glaube Tanith ist einer der wenigen, die hier im Kalendar tatsächlich bei fast allen Ausgaben dabei waren und sorgt mit jedem seiner Mixe dafür, dass hier niemandem die Füße einschlafen. Nach dem doch gediegenen Anfang in diesem Jahr, fährt hier jetzt mal richtig die Lok durch, Freunde! Techno, Acid, sogar Psy-Trance kommt da durch, vorwärts. Ich habe in diesem Jahr für mich auch die etwas härtere Gangart wiederentdeckt und mag es, wenn es etwas doller ballert, was dieses Set hier auf jeden Fall tut. Da ist der Name Programm. Und es schafft eben auch nur Tanith dafür zu sorgen, dass ich mir hier Bushido in irgendeiner Form rein klebe.

Direkt nebenan legt der junge Mann in einer Garage regelmäßig ganz genau diesen Sound auf. Vielleicht sollte ich die beiden so generationsübergreifend mal zusammenbringen.

Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, alle der Mix auf meinen täglichen 30 Kilometer auf dem Rad zu hören und habe gerade den wohlbegründeten Verdacht, dass das Ding meine Trittfrequenz nicht unwesentlich nach oben drücken dürfte. Rave on!

Style: Techno
Length: 01:24:27
Quality: 320 kBit/s

Tracklist:
None

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Groove Podcast 272: Tim Engelhardt

Der aktuelle Groove Podcast kommt von dem großartigen Tim Engelhardt, bei dem einfach immer alles gut klingt und verdammt tanzbar ist. Tanzen fällt aktuell ja aus, aber hören und dran erfreuen geht natürlich trotzdem ohne weiteres. Rauf aufs Rad und ab dafür.

Tracklist:
01. Tim Engelhardt – Third Place
02. Tim Engelhardt – Sun
03. Tim Engelhardt – Out Of Here
04. Tim Engelhardt – What Drives Us
05. Tim Engelhardt – Idiosynkrasia
06. Bantwanas – In Silence (Tim Engelhardt Remix)
07. Shiffer – Chaos in Cosmos
08. Siopis – Unconditional
09. Matthew Dekay – Heimreise
10. Alma – Fear Of Opacity (Tim Engelhardt Remix)

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Doku: Techno, Tanz und Tiergeräusche

Sehenswerte Doku über Pantha du Prince und Dominik Eulberg und ihre Leidenschaft für die Natur und die Musik.

Eine fairere, friedlichere Gesellschaft – das war auch die Idee der Technobewegung: Love, Peace, Unity. „Es wird immer gesagt, Techno ist reiner, stumpfer Hedonismus“, so Eulberg. „Das hat keine Funktion. Aber das stimmt gar nicht. Es geht darum, einem System zu entfliehen, wo die Menschen instinktiv, in ihrem tiefsten Nukleus, spüren: Es ist nicht gesund, und es ist nicht nachhaltig. Im Techno sind alle Menschen gleich. Das Gemeinwohl wird viel mehr zelebriert.“ Und Pantha du Prince sagt: „Diese Momente, die man aus dem Club kennt, erlebe ich meistens so, dass wir das alle erleben und nicht ich als Singularität, sondern quasi als etwas Geteiltes. Ich kann mich dann, und ich glaube, da kommen wir auch wieder zurück zu den Bäumen, ich kann dann sagen: ‚Ich habe das erlebt.‘ Aber ich kann auch sagen: ‚Wir haben zusammen diesen Moment erschaffen.'“


(via Progolog)

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90s Techno Blind Test

Neue Episode der Electronic Beats Reihe „Blind test“, für die sich immer höchst kompetente DJs hinsetzen und durch Klassiker hören, ohne das ihnen gesagt wird, was sie da hören. Und dann dürfen sie selber darauf kommen, was meistens erstaunlich gut funktioniert. Hier mit Technoproduktionen aus den 1990er Jahren. Und bei diesem „Circus Bells“ Hardfloor Remix hat es mich gerade nicht wenig gekickt. Hach ja…


(Direktlink, via Rave strikes back)

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Doku: Loveparade – Als die Liebe tanzen lernte

Eigentlich ist das Thema hier so gut wie durch, alle Geschichten sind erzählt und auch in dieser Doku dürfte es wenig neue Infos und oder Erinnerungen geben und trotzdem besuche ich gerade nochmal gedanklich die Orte meiner späten Jugend. Das E-Werk, der Tresor, der Bunker. Mir fehlt hierbei das alte Matrix, das damals der mir liebste Club von allen war, wenn auch nur kurz. An meiner ersten Loveparade nahm ich 1993 teil. Ich kam gerade erst aus London und dachte es sei eine gute Idee, meine dort neu gekauften 9-Loch-Martens einzulaufen. War es nicht. Irgendwann bluteten mir die Füße, tanzen gingen wir danach dennoch. In der Halle Weißensee. Ich trank zum ersten Mal Pfirsisch-Eistee und erwartete alles vom Leben. Wirklich alles. Das blieb ein paar Jahre so und erfüllte sich regelmäßig. Es gab keine Grenzen mehr, dort ganz besonders deutlich spürbar. Verrückte Zeit und die vielleicht beste meines Lebens. Dem Techno blieb ich ihm und er mir treu. Bis heute. Die Loveparade interessierte mich ab Ende der 1990er nicht mehr sonderlich. Dann kam Psytrance, der nochmal alles veränderte.

Hier ein kleiner Rückblick mit den damals jungen und heute stark angegrauten Protagonisten. Ich hol‘ mir mal eben einen Pfirsich-Eistee. Ohne Zucker. Klar.

Es war die größte Party aller Zeiten: 1999 tanzten 1,5 Millionen Menschen auf den Straßen von Berlin. Angefangen hatte die Loveparade mal mit nur 75 Menschen. Die Geschichte der Loveparade – bis zu ihrem unglücklichen Ende in Duisburg.

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