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Bemerkenswert daran, wenn man mit jungen Menschen kocht, ist der Umstand, dass die offenbar eine, der Gewohnheit wegen, völlig andere Geschmackswahrnehmung haben als man selbst. Selbst ein rund um gutes Essen aus den frischesten Zutaten bewegt sie dann zu Kritik. Kritisieren tun sie gerne, das ist wichtig, finde auch ich. Sie kosten dann und sagen: „Schmeckt gut,… aber irgendetwas fehlt da noch.“ „Ja“, sage ich, „der Geschmacksverstärker aus diesem Tütenzeug.“ „Stimmt“ erwiedern sie dann und fragen, ob man den nicht extra noch kaufen könnte, um ihn als Zutat da mit rein zu machen.“ Dem Geschmack wegen. Und das meinen sie ernst.

8 Kommentare

  1. marc19. Oktober 2008 at 02:10

    geschmacksverstaerker ist alles andere aber keine zutat!

  2. Saint19. Oktober 2008 at 02:19

    Sehe ich genauso. Aber es gab damals bei den Eltern einen Streuer auf dem „Natriumglutamat“ stand und ich habe sehr gerne an diesem geschleckt. In der DDR war das eine Zutat, in Asien ist sie es immer noch. Ich verstehe die Jungen, würde allerdings den Teufel tun und es zum Kochen benutzen.

  3. marc19. Oktober 2008 at 02:27

    ach ja, als kind wars einfacher. man konnte noch unbekuemmert am glutamatstreuer schlecken, es gab keine terroristen und politik war irgendwas abstraktes, mit dem sich komischerweise alle erwachsenen irgendwie auseinandersetzten, obwohl das doch komplett unspannend und unwichtig war…. ich schweife gerade ab.

  4. Saint19. Oktober 2008 at 02:45

    Aber: it makes me smile! :D

  5. tobi19. Oktober 2008 at 14:02

    das ist aber nich unbedingt nur bei den jungen menschen der fall! als ich vorgestern bei kaufland stand, war da auch so’ne mutti mit ihren zwei kindern vor dem tütensoßenregal und überlegte welche soße wohl am besten zu ihrem essen heute passen würde. so von wegen pfifferlingrahm- oder champignonrahmsoße?! wieviele frische pfifferlinge bzw. champignons wohl zur herstellung selbiger verwendet wurden um diesen absolut „echten“ geschmack zu erhalten?

  6. Saint19. Oktober 2008 at 20:39

    Stimmt, Tobi. Aber die Eltern von denen wissen noch, dass man auch anders kochen kann wenn man Lust und Zeit dazu hat. Die Kids wissen das gar nicht mehr. Die denken alles kommt aus diesen Tüten. War mir bis gestern auch nicht ganz so klar.

  7. Markus30324. Oktober 2008 at 23:27

    Wenn ich mit Kids koche (bin auch im sozialen Bereich tätig) dann schmeckt denen das meistens. Was glaub ich weniger an meinen bescheidenen Kochkünsten liegt, sondern eher daran, dass sie an der Enstehtung dieses Essens maßgeblich beteiligt waren. Auch ohne Glutamat.
    Aber ich denke auch, dass der Bezug zu essen von den Eltern versaut wird, die Fertiggerichte warmmachen als Kochen bezeichnen.

    Ähnlich:
    Letztens im Supermarkt hat ein ca. 4-5 jähriges Kind seinen Vater gefragt ob es so einen Energy-Drink haben könne. Hat er dann gekauft. *argh*

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