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Abgemahnt durch hgm-press Michel OHG

Na klar, es war ja nur eine Frage der Zeit, wann auch hier ein gelbes Briefchen von der Abmahn-Kanzlei der hgm-press eintrudelt. Nun ist es da. Es geht dabei um ein Foto von Francesca Pitcher, die North Star Cakes macht. Konkret um diese Torte hier, die eine gelbe Schlange ist. Die Bilder hatte ich von Facebook, wo jedes Foto eine „Teilen“ Funktion hat. Der Link von mir ging auch dort hin.

hgm-press, auch diesmal wieder vertreten durch ActiveLAW in Hanover, möchte für die Nutzung der drei Bilder 600 EUR Schadensersatz plus 100%igen Zuschlag wegen Verletzung des Rechts auf Anerkennung der Urheberschaft. Dazu noch Steuern und das Honorar für die ehrenwerte, rechtsvertretende Kanzlei in in Höhe von 555,60 EUR. Macht zusammen 1839,60 EURO. Eigentlich recht preiswert, fast fair für ihre Verhältnisse.

So wie es aussieht, liegen die Rechte an den Fotos bei der britischen Agentur BNPS, die diese für Deutschland wohl durch die hgm-press vertreten lässt. Das zumindest geht aus einer angehängten Mail hervor, die von Pitcher an BNPS und von dort an hgm-press ging. Mich würde es nicht wundern, wenn diese Vertretung auf Initiative von hgm-press zu stande kam. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die sich ganz konkret um die Vertretungen bestimmter Bilder bemühen, um dann daraufhin abmahnen zu können. Wie gefestigt und rechtlich untermauert diese Praxis ist, sich quasi per Mail Nutzungsrechte übertragen zu lassen, kann ich nicht beurteilen, aber das müffelt schon ein bisschen nach geplanter Abzocke. Also mal eben populäre Bilder auf den Blogs suchen, die tatsächlichen Rechteinhaber anschreiben, fragen, ob man die Rechte für Deutschland durchsetzen soll, auf ein Ja in der Antwort hoffen, Abmahnungen rausschicken, kassieren, Koks und Nutten im Büro. Anders scheint hgm nicht zu arbeiten, die Fotos auf ihrer Seite finde ich so übel, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass dafür tatsächlich jemand Geld ausgibt und man muss ja gucken, wo man bleibt. Verstehe ich sogar, kotzt mich aber trotzdem an, dass man das auf Kosten anderer macht. Aber gut. Natürlich nur eine Vermutung, wie die ihren Laden am laufen haben, aber anders kann ich mir die wahre Flut, die sich gerade über das deutsche Netz gibt, nicht erklären.

Wir haben in einer geschlossenen Facebook-Gruppe mal eine Rechnung aufgemacht, die alle uns bekannten Abmahnungen durch die hgm-press sammelt. In den letzten Wochen kamen da ohne meine jetzt erhaltene 18 Abmahnungen zusammen mit einer geforderten Gesamtsumme von 65.000 EUR zusammen. 65.000 EURO!

Und dabei wird es nicht bleiben, die von hgm sind nämlich so professionalisiert im Umgang mit dem Netz, dass sie einen Screenshot mitschickten, der gleich noch als Lesezeichen gesetzte andere Seiten zeigt, die auch das Bild hatten. Deshalb gehe ich davon aus, dass auch andere Seitenbetreiber diese Abmahnung bekommen haben. Außerdem, was ich irgendwie lustig finde, war derjenige, der den Screenshot gemacht hat, bei Facebook eingeloggt, was mir anzeigt, welche seiner Freunde meine Seite gelikt haben. Haha! „Als Fachkraft ’ne Pflaume, als Pflaume ’ne Fachkraft.“

Interessant an dieser Sache hier ist, dass Frau Pitcher die Fotos eigens bei Facebook hochgeladen hat, wo jedes der Bilder eine „Teilen“-Funktion hat, welche fleißig genutzt wurde. Somit haben tausende Leute Bilder dieser Torte auf ihrem Facebook-Profil. Wie da die Rechtslage ist und welche Bewegründe Pitcher jetzt hat, gegen Blogs vorzugehen, die diese aus Facebook rausgenommen haben, um bei sich zu bloggen, kann ich nicht sagen. Vielleicht frage ich sie in einer Mail.

Wie oben geschrieben, vermute ich, dass hgm-press sich ganz gezielt die Nutzungsrechte über dubiose Vorgehensweisen zusichern lässt. Vermutlich ja sogar nur deshalb, weil sie kurz vorher per Mail darum bitten, diese Rechte hier durchsetzen zu können. Und wenn das Praxis sein sollte, wird es munter so weitergehen. Tag für Tag, Woche für Woche. Im Grunde genommen brauchen die nur einen Feedreader, einen Praktikanten, der den täglich durchgeht und ein paar Mails. Fertig ist die Eigenheimfinanzierung. Ein Geschäftsmodell das nahezu perfekt ist um mit dem geringsten Aufwand einen riesigen Profit machen zu können. Die eigentliche Wahrung von Rechten anderer wäre dann nur vorgeschoben, das deutsche Recht macht es möglich. Und ich gehe davon aus, dass sich daran perspektivisch auch nicht viel ändern wird.

Ich werde das natürlich nicht bezahlen und Regelung der Angelegenheit einem Anwalt überlassen. Vieles in den letzten Wochen nämlich deutet darauf hin, dass die hgm-press in Kooperation mit activeLAW hier ganz gezielt Leute abziehen will.

P.S.: Ich will hier nichts darüber hören, dass man dann ja nur eigene Bilder bloggen sollte und selber Schuld wäre und dieses ganze blabla. Das weiß ich selber. Aber darum geht es auch gar nicht, es geht um die Praxis, die Juristen hier anwenden und die zumindest im Falle Sawaya eindeutig dubiose Machenschaften nahelegen. Der nämlich hatte keinerlei Rechte an irgendwen abgetreten – hgm-press mahnte gemeinsam mit activeLAW trotzdem ab, zog die Abmahnungen dann zurück und weigert sich jetzt dennoch die Anwaltskosten derer zu übernehmen, die von ihnen abgemahnt wurden. Und was soll man denn von solchen Leuten halten, die für sich selber proklamieren nur die Rechte anderer einfordern zu wollen.

[Update: 10.11.2012, 14:38 Uhr] Da ich jetzt Mails von Leuten bekomme, die über Spenden nachdenken: Vielen vielen Dank! Aber so lange nicht endgültig geklärt ist, dass ich was zu zahlen habe, wird das nicht nötig sein. Wenn es dann doch dazu kommen sollte, sage ich noch mal Bescheid.

182 Kommentare

  1. born senf10. November 2012 at 21:00

    @jo: verpiss dich, agent provocateur!

  2. Ronny10. November 2012 at 21:02

    @Jo
    Man man. Ist immer noch nicht angekommen, dass das Fahrrad wie in deinem Beispiel nicht weg, sondern nur kopiert worden wäre und es neben dem Besitzer nun noch einen gäbe, der es jetzt hätte. Man stiehlt keine Daten, man kopiert sie.

    Wenn du hier schon Vergleiche bringst, dann doch bitte welche, die wenigstens halbwegs Sachverstand voraussetzen. Ansonsten lass es bleiben.

    Es geht ja genau darum, dass der Gesetzgeber kopierte Bilder genau so wie geklaute Fahrräder behandelt. GENAU DAS IST DAS PROBLEM! Und schön, dass du auf diese dümmliche Argumentation reinzufallen scheinst.

  3. audite10. November 2012 at 21:02

    poste ma bitte en link zu deinem blog!

  4. Swen10. November 2012 at 21:23

    @Jo
    Juristischer Blödsinn ist das. Wer gutgläubig eine Sache erwirbt, über die der Veräußerer nicht BERECHTIGTER ist, wird Eigentümer der Sache. Um Diebstahl geht es hier nicht. Es geht um Lizenzen und Urheberrecht. Das ist ein typischer Fall des Sachenrechts. 2. Semester Zivilrecht ;)
    Du solltest hier nicht so einen Unsinn kommentieren, wenn du keine Ahnung hast.
    @Da Na Genau so ist es :)

  5. Jan Ziegenbalg10. November 2012 at 21:24

    Das Beste ist ja. Die Bilder sind Public. So zumindest interpretiere ich die Tatsache, das man ohne Facebooklogin die Bilder sehen kann.

  6. Jo10. November 2012 at 21:47

    Für mich gehts hier um die Moral.
    Da schneidet Ihr nun mal nicht so gut ab.
    So muss nun feiern gehen.
    Schönen Abend noch.

  7. Swen10. November 2012 at 21:50

    @Jo
    Geh mal schön feiern. In zwei Stunden holt dich der Türsteher sowieso auf der Tanzfläche ab. :P

  8. Ronny10. November 2012 at 21:53

    @Jo
    Die Moral? Die alte stinkende Tante, die dir immer den Spaß aus dem Leben raubt? Meinst du die? *lol*

    Na dann viel Spaß beim Feiern und beim Tanz mit der Tante Moral auf dem Dance. ;)

  9. Swen10. November 2012 at 21:58

    In Wirklichkeit kam die Mami grad in’s Zimmer und nahm ihm den ISDN-Kabel weg :D

  10. - C -11. November 2012 at 00:27

    …falls du noch keinen Rechtsanwälte hast: e-lawyer.de – kennen sich gut mit der Materie aus. Viel Erfolg beim Kampf gegen diese Abzocker!

  11. Herr Schwarz11. November 2012 at 04:04

    @Pascal
    Ich werde dich jetzt „Anti-Konflikt-Team“ nennen.
    Ehrlich.
    Herrlich!

  12. Olly11. November 2012 at 05:17

    wenn man bilder bei facebook hoch lädt, liegen dafür, laut AGB, dann nicht auch gleich automatisch die urheberrechte bei facebook?

  13. Maddin11. November 2012 at 06:43

    Frage von einem Unwissenden, der sich kaum mit Internetrecht auskennt:

    Wenn ich in meinem Blog ein Bild von Künstler XY in meinen Post einbinden würde und die Quelle nenne/verlinke, macht es dann einen juristischen Unterschied, ob ich das Bild mit der Ursprungs-URL einbette, oder vorher bei mir dieses Bild hochlade, und dann eben dieses einbette?

    Für mich sieht das so aus, als sei ich in jedem Fall abmahnfähig, oder?

    Gibt es denn außer dem vorherigen Einholen von Nutzungserlaubnissen keine andere Möglichkeit mehr, fremde Werke (unter Angabe der Quellen) zu verbloggen?

  14. Möps11. November 2012 at 10:36

    @ Olly:

    Die Urheberrechte liegen IMMER beim Fotografen, denn Urheberrechte sind nicht übertragbar. Aber das Nutzungsrecht (ob eingeschränkt oder uneingeschränkt) wird wohl bei Zuckerberg liegen, japp.

    Gruß.

  15. Spielplan11. November 2012 at 10:43

    Swen :
    Juristischer Blödsinn ist das. Wer gutgläubig eine Sache erwirbt, über das der Veräußerer nicht Eigentümer ist, wird Eigentümer der Sache. Das ist ein typischer Fall des Sachenrechts. 2. Semester Zivilrecht ;)

    Aber setzt der „Gutgläubige Erwerb“ nicht voraus, dass die Sache zuvor nicht abhandengekommen ist (§935 BGB)? In diesem Fall wiegt das Interesse des Eigentümers höher als die des gutgläubigen Erwerbers.
    Also in dem Fahrradfall wäre ein gutgläubiger Erwerb nicht möglich

  16. Andi11. November 2012 at 10:47

    @Maddin,

    nein reicht nicht aus, da in diesem Fall die besagte Firma die Bilder ab 350€ aufwärts/Monat „verkauft“. Daher würden sie dir die Bilder berechnen. Bei mir z.B. ist ein Bild ab Juli auf meiner Seite. Ende Oktober habe ich eine Abmahnung erhalten und gleichzeitig auch eine Rechnung für 3 Monatige Nutzung des Bildes.

  17. Swen11. November 2012 at 14:16

    @Spielplan
    In dem Fahrrad Fall schon, aber es geht ja eigentlich um die Lizenzen hier, die er ja versucht hat damit zu vergleichen und das habe ich übertragen und für Blödsinn befunden.

  18. Faltzitrone11. November 2012 at 15:24

    Ich verstehe nicht, was es da immer zu meckern gibt. Fremde Inhalte darf man nicht ohne Erlaubnis veröffentlichen. Das ist eigentlich eine simple Regel, die ein 10-Jähriger versteht. Ganz besonders dämlich finde ich übrigens den Hinweis „die Fotos auf ihrer Seite finde ich so übel, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass dafür tatsächlich jemand Geld ausgibt“. Ja, nee, is klar. Und weil sie so übel sind, werden sie natürlich unerlaubt benutzt statt einfach ein besseres Bild zu machen, gell?

  19. Swen11. November 2012 at 15:36

    @Faltzitrone
    Warum sollte man denn nicht meckern? Was ist daran so schwer zu verstehen? Wir leben in einer Demokratie. Wenn man mit etwas nicht einverstanden ist, dann darf man seine Meinung kundtun. Im Übrigen ist das der einzige Grund, warum Gesetze in diesem Land überhaupt geändert werden oder neue Gesetze erlassen werden. Daher solltest du dir mal überlegen, welchen Sinn es macht, hier einfach DAGEGEN zu sein. Den Artikel scheinst du ja schon nicht wirklich gelesen zu haben.

    Du solltest die Sache mal nicht allzu „deutsch“ sehen. Das Internet ist ein internationales Medium. Die Probleme mit völlig überhöhten Abmahnkosten gibt es vorwiegend in Deutschland. Die Länder, die das Internet mit dem meisten Inhalten versorgen, haben längst Fair-Use Regelungen. Nur Deutschland hinkt mal wieder der Zeit hinterher. Damit steht sich Deutschland sogar selbst im Weg, wenn es um Bildung und Wettbewerb geht. Und das muss keiner hier akzeptieren.

  20. Joemontie11. November 2012 at 16:02

    Ich will garnicht wissen wie oft dieser Jo schon Beiträge von diesem Blog hier auf seinem Blog geteilt hat oder zumindest interessant fand, sonst würd er sich ja nicht hier rumschleichen…Ratte!

  21. Faltzitrone11. November 2012 at 16:07

    Wieso muss man denn zwangsläufig DAGEGEN sein, dass ALLE abgemahnt werden, die gegen Gesetze verstoßen? Ob „Fair Use“ wirklich so „fair“ ist, wie der Begriff suggeriert, wäre noch zu klären, denn welchen Ausgleich erhält ein Fotograf dann für sein Bild? In Zeiten, wo alle Welt auf die Verwertungsgesellschaften schimpfen? Eben. Das würden manche auch nie einsehen. Man kann jetzt erwischt worden sein und sich eingestehen, dass man eine Dummheit begangen hat und grundsätzlich Urhebern das Recht am eigenen Bild zuerkennen und dass sie auch selbst frei entscheiden können, wem sie die Rechte daran übertragen. Was auch die Möglichkeit des Verschenkens mit einschließt. Man kann aber auch nachträglich rumjammern und die Schuld für das eigene Fehlverhalten anderen geben. Dass man bei Abmahnungen gerne zwischen Rechteinhabern und Urhebern unterscheidet, ist für mich übrigens ein Anzeichen von Heuchelei. Denn welchen Unterschied würde es machen, direkt vom Urheber selbst abgemahnt worden zu sein? Richtig: Gar keinen. Diese Pöbelkultur in Bezug auf Leute, die Werke mehr (oder weniger) aufwendig produzieren, geht mir mittlerweile so richtig auf den Sack! Wenn Ihr Bilder zeigen wollt, warum macht Ihr sie nicht selber oder verlinkt sie wenigstens nur ohne grafische Einbindung? Ach, weil es Arbeit macht, stimmt’s? Übrigens gerade bei Twitter gesehen, dass nun damit argumentiert wird, das Urheberrecht sei ja so alt. Als ob Alter ein Argument für irgendwas sei. Das Strafgesetzbuch ist auch alt, Bierbrauen noch älter. Was soll diese komische Argumentation eigentlich? Glaubt man da eigentlich wirklich selbst dran oder soll es nur andere auf unredliche Art und Weise manipulieren? Das scheint ja mittlerweile gang und gäbe zu sein, wenn man sich mal das Anonymous-Video über ACTA mit seinen Unwahrheiten anguckt. Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich bei dem Geschreibsel kotzen möchte.

  22. Swen11. November 2012 at 16:26

    Nein! Der Punkt ist, dass Blogger die heute wegen so etwas abgemahnt werden, vermutlich nichts mehr dergleichen bloggen und vermutlich dann im Wettbewerb mir US-Blogs und Blogs anderer Länder immer unterliegen. Oder, deutsche Blogger hosten bei einem anonymen Hoster und werden ab dann nie wieder abgemahnt. Die Chance dort noch abgemahnt zu werden, liegen bei 0. Dann ändert sich zwar die Gesetzlage in Deutschland nicht, aber die Urheber können dann nicht mehr die ihnen gegebenen Rechte durchsetzen, was viel schlimmer wäre. Das Gesetz würde dann gewaltig an Authorität verlieren.

    Es macht einen Unterschied, direkt vom Urheber abgemahnt zu werden. Denn dann kann man den die Abmahnung rechtlich nachvollziehen. Wird man von einem Rechteinhaber abgemahnt, der nichtmal belegt, dass er die Rechte an dem Werk hat, bleibt dem Abgemahnten nicht viel Zeit herauszufinden, ob hier ein Betrug vorliegt oder nicht. Im Übrigen sind sehr viele Abmahnungen Betrug und werden auch so von den Gerichten verurteilt.
    Es macht auch einen Unterschied, wenn sich deutsche Agenturen Rechte an einem Werk sicher, welches im Ursprungsland der Fair-Use Regelung unterliegen und dann deutsche Blogger mit deutschem Recht belasten. Das ist m.E. reine Geldmacherei.

    Diese „Pöbelkultur“, wie du sie nennst und selbst nichts anderes hier machst, will dafür sorgen, dass sich die Gesetze ändern. Genau so, wie vergleichbare „Pöbelkulturen“ sich von ihren Diktatoren befreiten, Frauenrechte stärkten, Rassendiskriminierung verurteilen usw. Wer etwas verändern will, muss eben den Mund aufmachen.

    Das Urhebergesetz ist sehr alt. Nicht nur meine Generation fordert eine Modernisierung. Dieses Gesetz ist nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht solltest du mal grundsätzlich akzeptieren, dass das Volk die Gesetze macht. Ist die Mehrheit für eine Veränderung, wird verändert. Das hier eine Veränderung eintreten wird, ist unausweichlich. Die 1. und 2. Internet-Generation kocht jetzt schon. Irgendwann haben wir mehr Internet-Generationen als Lizenz-Nazis. Spätestens sind wir die dann auch endlich los :)

    Zu anonymous sage ich nichts. Darum geht es hier nicht.

  23. Ronny11. November 2012 at 16:34

    @Faltzitrone
    Schade, dass du den Text offenbar nicht gelesen und wenn doch nicht verstanden hast, anders kann ich mir deine Antworten nicht erklären. Erstmal steht da ja, das ich auf dieses „Selber Schuld“ blabla keine Böcke habe. Also spare dir das.

    Nur weil Gesetze existent sind, heißt das nicht, dass man sie gut finden muss. Schon gar nicht, wenn sie sich nicht an der Realität orientieren. Hätte man sich immer an Gesetze gehalten, würde die Mauer noch stehen; Punkt. Gesetzte, die also wie in diesem Fall schlichtweg unzeitgemäß sind, hören nun mal geändert. Wenn man darauf nicht aufmerksam macht, wird sich daran nie etwas ändern.

    Es gäbe einen ganz konkreten Unterschied einer direkten Abmahnung durch einen Urheber. Die Abmahnung käme ohne die Kostennote für den Anwalt. Außerdem könnte man dann ganz sicher sein, dass die Abmahnung tatsächlich auch berechtigt ist, denn im Falle Sawayas wurde im Nachhinein ja klar, dass die Rechte gar nicht bei hgm-press liegen. Ich verstehe gar nicht, wie man sich dann darüber nicht aufregen kann. Aber das tangiert dich ja eher nicht, dass ist ja egal. Da hat man bitte schön die Fresse zu halten und zu zahlen. Was bist du denn für einer? Es geht hier primär um die Praxis, dass Leute eben auch unberechtigt abgemahnt werden. Was daran hast du nicht verstanden, Faltbirne? Und das soll man hinnehmen, ja? Wo bleibst du denn da mit deinen zitierten Gesetzen, hä?

    Und natürlich ist das Alter des Gesetzes zum Urheberrecht ein hier gültiges Argument! Es wurde in einer Zeit gemacht, als nicht mal annähernd abzusehen war, wie sich Kunst, Medien und der Umgang damit verändern werden. Nur ein Depp kann argumentieren, dass sich da bitte schön die Realität an die Gesetzmäßigkeit anzupassen hat und nicht etwa die Gesetzmäßigkeiten an die Realität. Und CDU/CSUler natürlich auch.

    Und wenn du das „Geschreibsel“ hier nicht aushalten kannst, verpiss dich doch bitte einfach – dann nämlich bleibt mir dein alle Gegebenheiten hinnehmendes Gejammer auch erspart. Als ob immer als so sein müsste, weil es schon immer so war. Meine Fresse!

  24. Faltbirne11. November 2012 at 16:52

    Du bist mir ja ein Lustiger, Ronny. Hast ein Blog mit Kommentarmöglichkeit, aber einfach auf das „Selber schuld“-Blabla keine Lust. Klar, Dein Blog, Deine Regeln. Aber dass Du darauf keine Lust hast, finde ich schon interessant. Es wird vermutlich daran liegen, dass Du Dir nicht eingestehen willst, dass Du einfach Mist gebaut hat. Oder hast Du das schon irgendwo geschrieben? Nee, hab‘ ich nirgends gelesen. Klar, dass man da leicht eine Gesetzesänderung fordert für Dinge, die man einfach nicht so haben will. Weil es einem nicht in den Kram passt oder einfach nicht versteht oder man halt der Kostenloskultur frönen will. Wichtig ist jedenfalls, dass man auf der eigenen Seite schön den Flattr-Button eingebaut hat. Ich will auch 0 Prozent Steuern für mich, aber so einfach geht das halt nicht und so einfach sollte das auch nicht sein. Vielleicht sollte manch einer mal einen Schritt zur Seite gehen und sich selbst betrachten und dann noch einmal das Gedankenexperiment „Ich seh‘ das jetzt mal aus Urheberperspektive“ wagen. Dazu könnte es hilfreich sein, einfach mal selbst ein paar Bilder zu machen statt sie nur von anderen zu nehmen und das dann – nur weil es möglich ist – als vom Gott Internet gegeben zu sehen. Dann wird man sehen, dass dahinter Arbeit steht, die vergütet werden will. Mir ist klar, dass man das nicht gleich einsieht. Keine Ahnung, was mit manchen los ist, aber eins sehe ich: Es gibt hier viele, die sich die Welt widewidewidd so machen, wie sie ihnen gefällt und sich einen Scheiß darum kümmern, welche Auswirkungen das auf andere hat. kino(x).to lässt grüßen. Das ist supi Konsum für lau. Klar, eine Abmahnung ist nicht schön. Sehe ich genauso. Und vielleicht könnte man da auch noch etwas regeln, aber diese „Ich nehm‘ mir das jetzt einfach, weil ich es kann und Bock darauf habe“-Attitüde und hinterher darüber jammern ist echt zum Kotzen. Wenn jemand ein Bild (oder Buch oder was auch immer) macht, dann darf er es verschenken. Wenn er das nicht will, dann sollte man sich an die Regeln halten, die der Urheber vorgibt. Genau so, wie Du die Regeln in Deinem Blog machst. Wenn Dir das nicht passt, ok. Auch eine Meinung. Aber es gibt da auch noch andere Meinungen. Den Urheber jetzt als Vorteil gegenüber einem Verwerter zu nennen, weil man selbst dann „keine Kostennote“ bekommt, ist dann wieder nur typisch und passt perfekt ins Bild. Wäre es der Verwerter, bei dem man „keine Kostennote“ bekommt, würde man auf den Urheber schimpfen. Ich frage mich echt, was mit Euch los ist.

  25. Ronny11. November 2012 at 17:05

    @Faltbirne
    Leider textest du wieder komplett an den angesprochenen Problemen, die einige der hgm-press Abmahnungen mit sich bringen, konsequent vorbei. Offenbar willst du den Kern des Problems gar nicht verstehen. Das würde allerdings auch einen Großteil deines Gefasels überflüssig machen, merkste selber, wa?

  26. Swen11. November 2012 at 17:05

    @Ronny
    Das sind die Wannabiten, die wollen dir die Hände abhacken, weil du Früchte stehlen warst. Du bist doch fast schon ein Dieb, du! :D

  27. dirk12. November 2012 at 00:19

    @Swen: Ein gutgläubiger Erwerb ist bei immateriellen Rechten leider nicht möglich.

    @ Faltbirne: Darf ich dich fragen, wie es überhaupt um deinen Kenntnisstand im Bereich des Urheberrechts bestellt ist?

  28. dirk12. November 2012 at 00:26

    @Swen

    Ach so’n Mist…hab das Geplänkel vorher jetzt erst wirklich gelesen…na ja, versteh meinen Kommentar insoweit als Zustimmung :P

  29. Swen12. November 2012 at 01:54

    @dirk
    In dem Kommentar hab ich mich auch missverständlich ausgedrückt. Ich hab den Fahrradfall auf den Lizenzfall analogisiert und dann daraus einen gutgläubigen Erwerb gemacht, weil Diebstahl ja nicht analogisierbar wäre. Was dabei raus kam, war etwas, was hier einige falsch verstanden haben. Zu Recht, gebe ich zu. Ich wollte das dann näher erläutern, nur wusste ich nicht wie, ohne noch mehr Verwirrung zu stiften. Dann kam Faltbirne, Matschbirne usw. und drückten das Niveau runter, sodass eine derartige Ausführung, wie ich sie ursprünglich noch vor hatte, überflüssig erschien :D

    Also nochmal im Klartext: Man kann nicht gutgläubig Eigentümer von geklauten Fahrrädern werden, solange die Eigentümer nicht entgeignet wurden. *schweißabwisch* Vorstellbar ist aber, dass man eine Regelung findet, in der man gutgläubig ein Recht zur Veröffentlichung erhält. Dann, wenn Künstler ihre Werke ins Social Media Web stellen und jeder davon ausgehen kann, dass das auch geteilt werden darf. Hier ist es eben dann verkehrt zu sagen, das Fahrrad ist verkauft, jetzt gibst du mir das wieder. Übetragen aufs Urheberrecht hieße da, derjenige der gutgläubig geteilt hat, muss am Ende noch Lizenzgebühren dafür zahlen. Deshalb kann der Fahrradklau auch nicht damit analogisiert werden. Wohlaber der gutgläubige Erwerb, den ich als Grundlage für meinen „Vorschlag“ für eine neue Regelung diesbezüglich nahm.

  30. Mike12. November 2012 at 02:13

    @dirk

    @Swen
    Wie ich das sehe habt ihr davon Ahnung. Was für Lösungsvorschläge habt ihr denn für ein neues Urhberrecht?

  31. dirk12. November 2012 at 12:12

    @Swen
    Japp…das ist mir dann später auch klar geworden. Ich hab halt die Kommentare beim ersten Mal nur flüchtig gelesen. Asche auf mein Haupt :)

    @Mike
    Ich halte den Vorschlag von Swen für eine garnicht so schlechte Idee. Vor allem wenn man an bestehende Konstruktionen des Sachenrechts wie Nutzungsersatz u.ä. denkt. So würde man auch dem Urheber über den bloßen Löschungsanspruch hinaus Möglichkeiten an die Hand geben sein Bild angemessen zu verwerten. Ich sträube mich nur irgendwie noch davor hier wirklich den gutgläubigen Erwerb von Eigentum an immateriellen Gütern als Konstruktion in Erwägung zu ziehen. Schließlich wurde halt auch von niemanden wirklich „übergeben“. Aber vielleicht könnte man da ein eigentumsähnliches Recht erwerben oder man beschränkt das eben auf den Besitz.

    Für viel wichtiger halte ich in dem Kontext allerdings, dass endlich das Rechtsinstitut der Abmahnung deutlicher geregelt wird. Auch unabhängig von der Thematik Urheberrecht. Ein Versuch in diese Richtung 97a Abs. II UrhG. Nur ist damit danke Formulierungen wie „einfach gelagerten Fällen“ niemandem geholfen. Kostenbegrenzung und Transparenz sieht da anders aus.

    Nächstes Problem ist auch, dass zu wenig Leute den Mut haben wirklich gerichtlich gegen Abmahnungen vorzugehen, um insbesondere die zum Teil absurden Schadensersatzforderungen überprüfen zu lassen. Aber dafür braucht man entweder das nötige Kleingeld oder Eier aus Stahlbeton.

    Ist alles derzeit ganz schön heikel. Ich sehe auch nicht, dass es da zeitnah zu Änderungen kommen wird.

  32. Swen12. November 2012 at 15:43

    @Mike
    Ich sehe das so wie @dirk . Den gutgläubigen Erwerb kann man nicht direkt nehmen. Man müsste das angleichen. Grundsätzlich muss hier aber eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes her. Alleine mit Analogie aus ähnlichen Rechtsgebietet funktioniert das nicht. Der Gesetzgeber soll endlich anerkennen, dass das Medium Internet nicht mit den offline-Medien 1:1 verglichen werden kann. Im Internet ist eine eigene Kultur entstanden, womit nunmal bestimmte Verhaltensweisen verknüpft sind. Verhaltensweisen die man offline nicht so hat. Wenn man auf einen Teilen-Button klickt, soll man nicht dafür haftbar gemacht werden können. Die Verlockung ist hier besonders für Kinder und Jugendliche viel zu hoch. Die oder deren Eltern dann dafür zu belangen darf nicht angehen.

    Auch im Punkt Abmahnung stimme ich dirk zu. Eine Abmahnung wegen eines geklauten Bildes sollte höchstens 50 Euro kosten. Selbst das ist eigentlich schon zu viel. Der abmahnende Anwalt muss da nichts prüfen oder sonst irgendwas. Wenn jemand behauptet, er hätte die Rechte am Bild und einer hätte gegen dieses Recht verstoßen, öffnet der Anwalt seine Musterabmahnung in Word und trägt die Daten entsprechend ein, unterschreibt und verschickt es. Dafür kann man keine 400 € verlangen. Zu Recht wird das ale übertrieben angesehen.

    Auch im Punkt zu den gerichtlichen Auseinandersetzungen stimme ich dirk zu. Je mehr Urteile es gibt, desto weniger trauen sich die Abmahner. Ich gehe davon aus, dass die meisten Abmahnungen viel günstiger ins Haus kämen, wenn es ausreichend Vergleichsentscheidungen gäbe. Da die meisten sich das aber nicht trauen oder nicht das nötige Geld haben (so viel mehr ist das auch nicht), bietet das die optimale Nährlösung für den Bazillus „Abzock-Abmahnung“.

    Es bleiben nicht viele Möglichkeiten. Die „Generation-Internet“ soll eine anständige Petition auf die Beine stellen, wonach die Politiker dann handeln müssen (optimal vor den Wahlen nächstes Jahr). Zusätzlich sollte jeder Blogger ein bisschen pro Monat zur Seite legen, um im Abmahnfall nicht zu hart getroffen zu werden und dann auch gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen kann. Eine andere Möglichkeit sehe ich da, außer anonymer Server, nicht. Die Abmahnwellen werden die Leute auch nicht „zu besseren Menschen“ erziehen. Solange es im Internet Seiten gibt auf denen weiter (zum Teil legitim) kopiert wird, machen das die deutschen Blogs auch. Abmahnwellen schocken erstmal alle, aber nach ein paar Monaten bloggt jeder wieder normal weiter.

  33. Michael12. November 2012 at 19:38

    Das soll jetzt kein Flame sein, ich möchte es nur verstehen und bitte die Blogger unter Euch um eine ehrliche Antwort:

    Warum nehmt ihr weiterhin und immer wieder ungefragt Bilder für eure Blogs, wenn ihr doch genau wisst, was passiert? Was ist der Sinn dabei? Wenn es nicht ums Geldverdienen geht, wie ja manche Blogger sagen, worum dann? Warum lasst ihr nicht einfach Fotos weg, an denen ihr keine Rechte habt? Bitte erklärt mir das mal so, dass es verständlich ist.

  34. Marco12. November 2012 at 19:46

    @Michael
    (Hier zu sehen wäre ein Bild, das dir den Zusammenhang auf lustige, interessante und sehr eindeutige Weise erklärt, das auch noch künstlerisch sehr anspruchsvoll und ein bisschen weltverbessernd ist. Außerdem macht es dich lächelnd oder löst andere Gefühle in dir aus. Schade, dass du es nicht sehen kannst, mag ich es doch so, wenn Leute lächeln. Na ja.)

    :)

  35. Swen12. November 2012 at 19:47

    @Michael
    Vermutlich aus dem selben Grund warum du nicht akzeptieren kannst, dass der Bloginhaber so einen Kram nicht lesen will.

  36. muck13. November 2012 at 08:44

    @Ronny Sieht so aus, als würd´ ein Gutteil der Mauer noch stehen. ;( Meine Meinung: Jo hat insofern Recht, als dass es hier um kaum ´was anderes als Moral geht… durch die Nutzung von Fremdcontent in der Form, die sich unter einem Teil der bLoger eingebürgert hat, machen sich diese bei der gegenwärtigen Rechtslage selbst zur Resource. Klar, dass Aas die Geier anzieht, oder? ;) Deine Moral ist anscheinend, die Ausnutzung der Resource moralisch zu untergraben – als könne man einen Geier dazu erziehen, Aas zu verschmähen… naja, zum Kotzen findet er´s ja selbst… lässt´s sich aber trotzdem schmecken. ;)
    Ein ‚echt deutscher Weg‘ mit dem offensichtlichen Zwist zwischen vielen bLogern und dem deutschen Nutzungsrecht weiter zu kommen wäre die Einführung eines bLoggerscheins! ([|)]
    OK, sry… musste ´mal ´raus.
    Was ich eigentlich sagen wollte: Solange Ihr nicht aufhört, Euch wie Opfer zu verhalten, werdet Ihr Opfer bleiben… & was Euch zu Opfern macht, ist, dass ‚Euer‘ Moralverständnis zusammen mit Eurem Wunsch, den echt geilen shice an´s Volk zu verhökern – & sei es nur für Gummipunkte ;) – im Konflikt mit der derzeitigen Rechtslage ist.
    Also: Weitermeckern, in der Hoffnung, dass der demokratische Grundgedanke über den kapitalistischen siegt & Ihr irgendwann die Mehrheit der Spieler auf Eurer Seite des Feldes habt. ;)

    PS: Is´ nicht so, dass ich nicht schon auf Deiner Seite tanze… is´ aber auch nicht so, dass ich nicht davon ausgehe, dass Du trotzdem angepisst bist…
    Naja, ich drück´ Dir ´mal die Daumen. d ´x.,~ b

  37. JMK14. November 2012 at 17:34

    [Edit Admin] Hier stand wieder mal Quatsch. JMK hat da ein Faible für. Ich keinen Bock darauf.

  38. Swen14. November 2012 at 17:36

    @JMK
    Wer hier mit Beleidigung schon drauf kommt, hat sofort verkackt. Lass dir das von einem Anwalt sagen ;)

  39. […] Wer in letzter Zeit ein wenig die Blogs verfolgt hat, ist sicher auf die diversen Abmahnungen aufmerksam geworden, die die hgm-press Michel OHG an nicht wenige Blogger hat verschicken lassen (Google Suche). Ich hatte hier und hier auch schon darüber berichtet, weitaus umfangreichere Informationen dazu findet Ihr unter anderem bei Nerdcore und im Kraftfuttermischwerk (inzwischen ebenfalls abgemahnt). […]

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