Zum Inhalt springen

Interne Positionspapiere der AfD Sachsen

[Update] Julien Wiesemann, Pressesprecher der AfD Sachsen, bestätigte mittlerweile in einem Interview die Echtheit dieser Dokumente. Jeglicher Konjunktiv in diesem Beitrag ist damit hinfällig. Man sammelte wohl intern Zutaten für das Wahlprogramm. Alle schafften es am Ende nicht in den Topf, gut zu wissen aber, welche Denke so durch die AfD geistert. Meine Fresse, harter Tobak.


(Direktlink, via Marcus Engert)


Anonymus Austria hat nach eigenen Angaben wohl interne Positionspapiere der AfD Sachsen auf den Rechner bekommen und twittert diese jetzt auszugsweiße. Keine Ahnung, wo genau diese herkommen, und ob diese authentisch sind, vieles davon jedenfalls lässt sich so im Wahlprogramm der AfD Sachsen nicht finden. Die werden wenn schon wissen, warum.

Und der Worterfinder war wieder ganz vorne mit dabei. “Sozialpädagogikindustrie” kommt wohl von dem. Wenn wir eine solche hätten, hätten die Lappen allerdings ganz sicher keine 9,5% eingefahren. Einiges hiervon liest sich, als wolle die AfD im Duden das Wort “Populismus” gänzlich für sich beansprucht wissen.

So hätte man dort gerne eine “Kindergeldkürzung bei nichtdeutschen Staatsbürgern”, weniger Unterricht im Hinblick auf die Nazi-Verbrechen, Asylverfahren ohne die Möglichkeit, Einspruch erheben zu können, mehr “Überwachung des Telekommunikationsverkehrs zur Gefahrenabwehr” (natürlich!), noch mehr Videoüberwachung, die Einführung des Kriteriums der “deutschenfeindlichen Straftat”, eine “Leitkultur in Bezug auf das anzustrebende Verhalten von Kindern und Jugendlichen”, “Benimmkurse” wenn Jugendliche dem widerstreben, welche im Zweifelsfall mit bis zu vier Wochen Jugendarrest erzwungen werden, den dann bitte die Eltern mit zu zahlen haben.

Meine Fresse, harter Tobak. Da habt Ihr ja toll gewählt, Sachsen.
Das bisschen Rassismus bekommt ihr ganz umsonst dazu, aber das habt Ihr ja offenbar so gewollt.

Das Ministerium für Volksbildung der AfD hat angerufen und fragt, ob Margot Honecker aktuell zur Verfügung steht.
(via HuffPo)

21 Kommentare

  1. mikel3. September 2014 at 00:02

    NWO.

  2. puhh3. September 2014 at 00:16

    Heftig, würde auf alle Fälle passen. Ich warte echt noch auf ein zusammenhängendes Dokument und keine Screenshots… Und die österreichischen Freunde sind ja auch ziemlich hart in Richtung 9/11-Verschwurbelung und Sexismus unterwegs… holala
    Nichtsdestotrotz. AfD ist kein Wahlproblem sondern ein Gesellschaftsproblem. Solange die es so einfach haben auf Bauernfang zu gehen, weiss ich nicht was in diesem Land noch alles möglich ist…

  3. uffbasse saxonia3. September 2014 at 05:09

    klingt nach 1933, alarmglocken an!!populismus pur, vereinfachung und baurrnfang.. das zerstört gesellschaft..

  4. Florian3. September 2014 at 08:00

    auszugsweiße => auszugsweise

    Davon abgesehen: super Timing. Nicht. VOR der Wahl hätte das möglicherweise sogar in den Mainstreammedien Wellen geschlagen und so einige “Protestwähler” davon abgehalten, bei der afd abzukreuzen.

  5. nicht3. September 2014 at 09:29

    @Florian: Nach der Wahl ist vor der Wahl. Zum Beispiel wählen Thüringen und Brandenburg den Landtag am 14.9.

  6. Vasilie3. September 2014 at 10:05

    Ich bin Sachse und hab die Arschlöcher für Deutschland nicht gewählt. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht was daran noch schockiert,. Lucke und seine bunte Truppe von ̶n̶̶a̶̶t̶̶i̶̶o̶̶n̶̶a̶̶l̶̶i̶̶s̶̶t̶̶e̶̶n̶ stockkonservativen Mittelschichtsbürgern haben doch schon die ganze Zeit diesen Ton angeschlagen. Und letztlich ist es kein sächsisches Problem, sondern ein Bundes- bzw. Europaweites. Ob du nun die CSU und ihre “unser kleines Reich” Politik nimmst, die CDU und ihren dezenten Ruck in Richtung Deutsche Nation, die vielen lustigen Bundesländer die die NPD, bzw. die Rechte irgendwo rumdümpeln haben, Frankreich mit der France National, Ungarn mit ihrer beschissenen Jobbik Partei, Rumänien mit der Partidul Romania Mare usw. usf. ist doch egal. Alles kleingeistige Kackbratzen die solche Parteien wählen und mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in der Welt ncoh lange nciht das Ende der Fahnenstange. Leider.

  7. JU.Ki-oh3. September 2014 at 10:16

    Es war keine Lücke, sondern eine gezielte Indiskretion. Diese Gefahr kann man nicht im Voraus erahnen, schlimm nur, dass es solche Leute gibt, die ohne Rücksicht auf andere so etwas machen. Die Konsequenzen werde für den jenigen hart, es gibt ja ein gutes Datenschutzgesetz und die Strafen werden wohl auch zivilrechtliche Folgen nach sich ziehen.
    Übrigens der Kreis derer, die das gewesen sein könnten, ist sehr klein!

  8. JanJanson3. September 2014 at 10:23

    Ob man seine Kinder durch Verzicht auf Kindergeld von all diesen Sanktionen freikaufen kann? ;)

  9. kbass3. September 2014 at 11:51

    “familiale Bildung…” – sehr schöne Wortkreationen :)

  10. puhh3. September 2014 at 13:31

    @JanJanson Dann kommt das Bundessittenamt für Volksentwicklung und Integration ins Spiel: Wenn Eltern die gesunde Entwicklung ihres Kindes mutwillig einschränken (Gefährdung des Kindeswohls), kann das Kind in staatliche Erziehungsinstitutionen gerettet werden und die Eltern haben dann für die Erziehungskosten aufzukommen, da sie ja ihre eigene Erziehungspflicht nicht wahrgenommen haben. Also: Vergiss es in Deutschland2.0…

  11. Yometheus3. September 2014 at 13:56

    Meine Fresse, harter Tobak. Da habt Ihr ja toll gewählt, Sachsen.

    Wer wie ich in Sachsen lebt und dort schon mal wählen war, weiß, dass es völlig egal ist, welcher Partei man seine Erststimme gibt (gewinnt sowieso überall die CDU), und im Blick auf die Regierungskoalition ist eigentlich auch die Zweitstimme egal, denn das die CDU in der Regierung bleibt, konnte man durch sein Kreuzchen auch nicht ändern. Zusammengefasst macht es also richtig Spaß in Sachsen wählen zu gehen, wenn man nicht gerade CDU-Fan ist. Insofern war für mich letzten Sonntag nur eine Sache wirklich wichtig, nämlich das die shice NPD nicht wieder in den Landtag zieht. Und obwohl die Wahlbeteiligung beschämend niedrig war und nur 900 Stimmen für die NPD gefehlt haben, bin ich echt arschfroh, dass diese Idioten erstmal aus dem Landtag raus sind. Glück im Unglück.

    Und ja, es ist natürlich dann eine Hiobsbotschaft, dass die AFD dafür mit fast 10% eingezogen ist, und nein, die sind nicht wirklich weit vom Gedankengut der rausgeflogenen NPD weg (wie man sehr schön an ihren internen Positionen sieht), aber gemessen an dem, was ich als Wähler hier im Freistatt zur Wahl habe, freue ich mich über jeden Prozentpunkt den die reaktionären Partein mit ihrem Weltbild von vorgestern verlieren. Solange die AFD keine Regierungsverantwortung bekommt, können die sich in ihren Hinterzimmer gerne an noch so kruden Ideen zur Kindererziehung aufgeilen. Da bin ich Pragmatiker, denn z.B. die Probleme im Bildungssystem hat die tolle CDU zu verantworten – und darf das nun auch die nächsten 5 Jahre! DAS ist wirklich das Problem in Sachsen. Und bei aller Galle, die mir bei der AFD hochkommt, rege ich mich lieber über diejenigen auf, die komische Postionen haben UND in der Regierungsverantwortung sind.

  12. Yometheus3. September 2014 at 13:58

    Den 1. Satz vom Vorpost bitte als Zitat, dann kann der Kommentar hier gelöscht werden, danke! :)

  13. Sencer3. September 2014 at 14:26

    Oh bitte, lasst das die Einzelmeinung eines einzelnen Irren und kein abgestimmtes Papier sein.

  14. Joseph3. September 2014 at 16:45

    JanJanson,

    JanJanson: Da hat jemand die AfD geknackt!

  15. linkspupsi3. September 2014 at 21:31

    Uiiii – ein aufschrei geht durch land. Realitäten sollten wahrgenommen werden und konstruktive Vorschläge gemacht werden. wenn die kommen, fühlen sich immer welche angepisst. vor allem dann, wenn die vorschlage was mit dem einhalten von elementaren regeln zu tun haben. das passt natürlich einem bestimmten Klientel hier nicht und deshalb wird alles mal eben als populistisch, rechts, nationalistisch….. verortet. so, nun gebt es mir.

  16. robotron sömmerda3. September 2014 at 21:37

    Margot Honecker könnte man etwas vorwerfen, aber sie würde NIEMALS das Thema Faschismus in Deutschland unter den Tisch kehren.

  17. linksradikalundspassdabei3. September 2014 at 21:58

    Julien Wiesemann ging früher auf die selbe Schule wie ich. Damals fühlte er sich der NPD ziemlich nah. Und er war einer der Hasseröder-trinkenden Dynamo-Fans, die Juden- und Schwarzenwitze total lustig fanden.

    Also, natürlich können sich Einstellungen ändern. Aber irgendwie sind die Parallelen für mich durchaus nachvollziehbar.

  18. Yometheus4. September 2014 at 14:11

    linkspupsi:
    Uiiii – ein aufschrei geht durch land. Realitäten sollten wahrgenommen werden und konstruktive Vorschläge gemacht werden. wenn die kommen, fühlen sich immer welche angepisst. vor allem dann, wenn die vorschlage was mit dem einhalten von elementaren regeln zu tun haben. das passt natürlich einem bestimmten Klientel hier nicht und deshalb wird alles mal eben als populistisch, rechts, nationalistisch….. verortet. so, nun gebt es mir.

    Eine elementare Regel ist auch der 3. Artikel unseres Grundgesetzes. Wenn man diesen verstanden hat, kommt man nicht auf die Idee, die Kindergeldsätze unterschiedlich hoch zu gestalten und von der Herkunft der Eltern abhängig zu machen.
    Wer die Meinung vertritt, dass Gesetze und Maßnahmen, wie die AFD sie vorschlägt, irgendwas in diesem Land besser machen, oder anders gesagt, dass zu hohe Kindergeldsätze DAS Problem schlechthin sind, der ist nun mal kein aufrecht humanistisch denkender Bürger, sondern ein reaktionäres, populistisches Arschloch auf der rechten Seite des Politikspektrums. (ums mal so ähnlich zu formulieren wie Max Uthoff neulich in “Die Anstalt”).

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Entdecke mehr von Das Kraftfuttermischwerk

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen