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Das Kraftfuttermischwerk Beiträge

Sehr geehrter Herr Obama,

ich will ehrlich mit Ihnen sein, ich glaube nicht daran, dass sich Grundsätzliches durch Sie ändern wird. Ich meine, Sie sind Politiker, nicht wahr? Sie wissen schon, die ändern meistens nicht viel Spürbares. Es ist aber nicht so, dass ich jetzt hier den Pessimisten machen will, im Gegenteil, ich würde mich sogar freuen, wenn Sie mehr erreichen könnten, als mein „nicht viel“. Wirklich. Aber das ist eigentlich gar nicht der Grund dafür, dass ich mich persönlich an Sie richte.

Der Grund dafür ist sehr egoistischer Natur. Und zwar habe ich eine Flasche Vodka darauf gewettet, das Sie innerhalb der ersten 100 Tage Ihrer Amtszeit, das Lager in Guantánamo schließen. Sprengen Sie es in die Luft, schenken Sie es Kuba, machen Sie was Sie wollen, nachdem Sie die Menschen dort herrausgeholt haben. Ich pflege meine Vodkawetten immer zu gewinnen und es wäre tragisch, wenn das ausgerechnet in diesem Falle hier mal nicht klappen sollte. Aber dafür haben Sie sicher Verständnis.

Den Rest machen Sie dann schon.

12 Kommentare

Marko Fürstenberg live at wired saturdays at woo, vilnius (lithuania).
Download via myspace.

Die Anzahl der Livemitschnitte des guten Mannes wird irgendwann mal in die Musikgeschichte eingehen, glaube ich. Man kommt mit dem Hören gar nicht hinterher.

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Vintage Getränkedosen und sowas

Als Kinder im Osten hatten viele ein gemeinsames Hobby: sie sammelten Getränkedosen aus dem, klar, Westen. Manchmal fand man einfach so welche, ganz bestimmt aber fand man die auf den Autobahnparklätzen der Transit-Strecken. Auch in den Papierkörben vor den Intershops wurde man häufig fündig. So sammelte man ewig immer diese Dosen. Ich hatte irgendwann soviele davon, dass ich die in den alten, nicht mehr gebrauchten Entenstall im Garten auslagern mußte, weil in meinem Zimmer einfach der Platz fehlte. Ein wenig faszinieren sie mich immer noch, diese bunten Dosen. So wohl auch The Upstairs Room, der auf Flickr hunderte Fotos der Dosen hochgeladen hat. Die ältesten davon sind aus den 70ern und hatten als Verschluß noch diesen Schniepel, der dann immer durch die Gegend flog.

Flickr-Set: Cans: New and Old

Noch kuhler als das allerdings finde ich den Limonaden-Stream von Roadsidepictures, die einen Haufen Zeug zusammengesammelt haben, die auch nur irgendwas mit den klebrigen Getränken zu tun haben. Unter anderem diese Kronkorken aus den 50 bzw. 70ern.

Flickr-Set: Soda Pop!

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Download: Eikman – Wasted Sunday

Was schön deep Technoides zum Sonntagabend und ein sehr fetter Mix. Den nehm‘ ich mit in die neue Woche.

Playlist:
IMPS – Almost Live But Definitely Plugged [Move D Remix] (Mule)
Alex Attias – Finding Who We Are [Quarion Remix] (Compost Black)
Kawabata – Persuasion [Serafins Back to NY Re-Interpretation] (Drumpoet)
Radio Slave – RJ (Running Back)
Glimpse – We Existed [Jay Shepheard Alternative Mix] (Four:Twenty)
Falko Brocksieper – Fresh 727 (Sub Static)
Gui Boratto – Anunciacion (Kompakt)
Einmusik – Pearls (Einmusik)
Sascha Dive – Deepest America (Deepvibes)
The Timewriter – Love is Beautiful [Francois Dubois Mix] (Plastic City)
Luomo – Tessio [Stimming Remix] (Great Stuff)
Booka Shade – Sweet Lies [Easy Way Out Mix] (Get Physical)
Mathias Kaden – Shetani (Vakant)
Portable – The Shallow Final (Musik Krause)
The Mountaion People – Mountain 06.2 (Mountain People)
Federleicht – On The Streets [Kollektiv Turmstraße Core Mix] (Connaisseur)
Carl Craig & Moritz von Oswald – Villalobos ‘Uli Mein Ponyhof’ Mix

Download via Thelastbeat

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Manchmal frage ich mich, was wohl aus all den Leuten geworden ist, mit denen ich während meiner Pubertät mal rumgehangen habe. Nachmittags auf dem Schulhof, an der „Ecke“, im Jugendklub, im alten Bahnschacht oder auf dem Sandberg. Klar, es gibt da noch zwei, drei Leute, die man heute noch regelmäßig sieht, mit denen man sich immer noch versteht, mit denen man immer noch was zum Reden hat. Andere hat man hin und wieder mal auf Partys getroffen – was auch schon wieder lange her ist – hat mit ihnen gedrogt getrunken und gefeiert. Das war’s. Dabei waren es so viele, die man während seiner jungen Jahre getroffen hat, sich mit ihnen einig machte. Jeden Tag in der Woche. Man hat die wenigen Zigaretten, die man den Eltern geklaut hatte, mit ihnen geteilt (Gerecht geteilt, nicht brüderlich.). Man hat am Freitag sein gemeinsames bißchen Kleingeld in einem Basecap gesammelt, um einen Sechser Bier zu kaufen. Meistens dieses furchtbare Schultheiss oder Kindl in 033ern Flaschen. „Blasen“, wie die alten Berliner zu sagen pflegen. Auf’s Wochenende und so.

Irgendwann waren sie fast alle auf einmal weg. Verschwunden. Eigentlich war ich weg. Räumlich. Aber was ändert das schon? Ich habe sie lange nicht gesehen, keiner hat sie gesehen. Sie sind weg. Irgendwo da draußen. So wie das eine Mädchen, dessen Name mir heute gar nicht mehr einfällt. Wir haben uns damals gegenseitig befummelt. Ich war 13, sie etwas jünger. Sie war nicht sonderlich schön – ich auch nicht. Aber wir waren jung, wir brauchten die Erfahrungen. Beide. Ich würde ihr heute viel wünschen, wie allen anderen von damals auch. Ich denke da häufig drüber nach.

Heute war ich in einer kleinen Berliner Vorstadt in einem Discounter. Da war das eine Mädchen, dessen Name mir heute gar nicht mehr einfällt. Wir haben uns damals gegenseitig befummelt. Sie hat einen großen, mit Waren bepackten, Hubwaren durch den Laden gelenkt. Später dann saß sie an der Kasse, hat mich und die Dame das Hauses abkassiert. Da saß sie und einige Fragen, die ich mir zu den guten Leuten von damals gerne stelle, beantwortet, obwohl sie da alleine saß. Das Leben ist viel unspektakulärer als ich mir für sie wünschen würde. Ich habe allen etwas Großes gewünscht. Jedem von denen. Sie sollten all das gemacht haben, was sie immer machen wollten. Sollten ihr Glück finden, ihren Frieden mit dem Leben machen. Alles erreichen. Vielleicht ist das, was sie da tut auch genau das. Ich weiß es nicht, ich habe sie nicht gefragt. Ich habe nicht mal Hallo gesagt, in der Hoffnung, dass sie mich nicht erkennen würde. Ich war entäuscht. Das ist nicht das, was ich ihr gewünscht hätte. Sie sollte alles kriegen. So wie alle der Anderen. Heute sitzt sie bei Plus an der Kasse. Viele der Anderen von damals werden ähnliches machen. Ich schließlich auch. Fummelei hin oder her.

Aber: ich weiß wieder ihren Namen. Er stand in Brusthöhe auf ihrem Namenschild.

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