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Schlagwort: Afghanistan

Thomas de Maizière: Die Afghanen sollen zu Hause bleiben

Ich habe letzte Woche ein paar unbegleitete Minderjährige aus Afghanistan betreut. Sie geben an, 16 Jahre alt zu sein, was ich den meisten von ihnen auch glauben mag. Ihre Familien haben allesamt das Geld gesammelt, um die Jungs auf einen Weg zu schicken, der ihnen irgendeine Perspektive bietet. Sie kamen zu Fuß, haben um die 6000 Kilometer in gut 40 Tagen hinter sich gebracht. Weil das Leben in Afghanistan auch ganz schnell im Tod enden kann – und Aussichten auf irgendeine Verbesserung der Lage eben nicht in Aussicht stehen. Im Gegenteil. Auch oder gerade für die jungen Leute nicht. Die Taliban holen sich Landstrich für Landstrich zurück.

Unser Innenminister findet das so schlimm alles nicht und erwartet, das die Menschen lieber dort auf ihren Tod warten, als sich auf den Weg nach Deutschland zu machen. Weil das dort alles Geld gekostet hat. Dass diese Ausgaben wohl für die sprichwörtliche Katz waren, sagt er nicht.

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(via NDRInfo)

So löst man Probleme. Fehlt nur noch, dass auch Syrien zu einem „sicheren Herkunftsland“ erklärt wird. Dann gäbe es diese Probleme nicht mehr.

21 Kommentare

7 Tage… in Kabul

Sehr interessante Dokumentation über die Afghan Peace Volunteers, die ein vielleicht naives aber hehres Ziel haben. Sie wollen, dass der Krieg aufhört. Überall.

Die Afghan Peace Volunteers glauben nicht daran, dass Frieden in Afghanistan möglich ist. Trotzdem sind sie entschlossen, alles für ihn zu tun. In Kabul helfen sie denen, die es nötig haben: Straßenkindern und Witwen, traumatisierten Soldaten, Flüchtlingen. Sie pflanzen Bäume wo Anschläge passiert sind und demonstrieren gegen die Drohnenangriffe der NATO. Dabei haben die Jungs selbst genug Probleme. In jeder ihrer Familien hat der Krieg ein Loch gerissen. Der Vater von einem wurde von den Taliban ermordet; einer musste zusehen, wie sein Bruder erschossen wurde; ein Dritter verlor seinen Schwager bei einem Drohnenangriff.


(Direktlink, via Hakan)

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