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Schlagwort: Capitalism

Robust rüsten

Dieser Clip mag erstmal „witzig“ erscheinen und die Arbeiter kriegen jeglichen Respekt von mir, den ich geben kann. Aber: es ist schon krass, dass Menschen im Jahr 2018 unter solchen, also quasi keinen, Bedingungen arbeiten müssen, um ihr Brot auf den Tisch zu bekommen. Heilige Scheiße! Immerhin tragen sie Helm.

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Romano – Brenn die Bank ab

Ich habe eine lange Weile (30 Stunden) darüber nachgedacht, ob man das so stehen lassen kann. Weil die 80er in Berlin sind halt eben auch schon 30 Jahre her. Aber ich mag den reduzierten Sound. Nebst dem reduzierten Kontext. Und vielleicht sind die 80er in Berlin für die Jungen eben auch schon viel zu lange her.


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Supermärkte in Frankreich müssen nicht verkaufte Lebensmittel spenden

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(Foto: Jeremy Keith, CC BY 2.0)

Hierzulande werden jährlich Tonnen von Nahrungsmitteln weggeworfen, die eigentlich noch gut essbar sind. Das ist offenbar in Frankreich nicht anders und so werden dort nun Supermärkte, die größer als 400 Quadratmeter sind, dazu verpflichtet, ihre nicht verkauften Nahrungsmittel an karitative Einrichtungen zu spenden oder als Tierfutter oder Kompost zu recyceln.

Die französische Nationalversammlung hat einstimmig entschieden, dass große Supermärkte künftig nicht verkaufte Lebensmittel nicht mehr wegwerfen dürfen. Die Abgeordneten haben der Verabschiedung von drei Zusatzartikeln zu einem bereits bestehenden Gesetz zugestimmt.

Die Regierung möchte die Verschwendung von Lebensmitteln bis 2025 halbieren. Ob der Vorstoß des Parlaments in bedeutsamen Maße dazu beiträgt, ist allerdings umstritten. In Frankreich stammen nur fünf Prozent der Lebensmittelabfälle von den großen Handelsketten. Dagegen wirft jeder Franzose pro Jahr zwanzig bis dreißig Kilo Essen weg.

Find ich gut.

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Am Arsch

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(Foto unter CC BY 2.0 von Lisa Campeau)

Eine Bekannte kommt nach einem Jahr, dass sie in Indien in einem Yoga Tempel verbracht hat, wieder. Vorher alles geklärt mit dem Arbeitgeber und so. Der hiesige Kapitalismus gibt so was ja her, wenn man es vorher auf drei oder noch mehr Ebenen organisiert hat. Well. Kapitalismus macht derartigen „Gaukel“ ja möglich. „Spiritualität und so“, das leisten wir uns hier schon mal.

Jetzt, wo sie wieder da ist, erfährt sie, dass das Haus, in dem sie mit ihrem Sohn lange schon wohnt, mittlerweile an einen Schweizer Investor verkauft wurde. Totalsanierung steht an. Totalsanierung ohne Mieter – versteht sich. Man bot ihr 13.000 Euro an, um das hinzunehmen und um weiterzuziehen. Und um die Fresse zu halten. Vor allem um die Fresse zu halten. 13.000 Euro für zwei Leben.

Die kann sie nehmen. Oder sie kann kämpfen. Kämpfen und alle dabei für sie eventuell entstehenden Konsequenzen in Kauf nehmen. Heute kein Wasser, Morgen kein Gas, Übermorgen keine Fenster und nächste Woche keine Dielen mehr. Man kennt das. Sie ist lange schon keine 20 mehr. Eigentlich sollten andere, viel Jüngere, diese Kämpfe stellvertretend für sie kämpfen. Viel zu wenige tun das. Isso!

Die Sache mit dem Job läuft jetzt auch anders als eigentlich wie von ihr als „geklärt“ gedacht. Sie hat noch irgendeinen Job in dem von ihr vor einem Jahr verlassenen Laden, wurde aber zum „Springer“ degradiert. 15 Stunden die Woche hier, 15 Stunden die Woche da. Ihr eigentlicher Job wurde mittlerweile an jemand anderes vergeben. Na klar. Irgendwer muss den ja machen. Sie kotzt trotzdem. Das Geld bekommt sie immer noch. Für die selbe Arbeitszeit. Nicht mehr für die selbe Arbeit. Die hat sie nicht mehr. Ihre jetzige könnte womöglich jeder machen.

Tragisch auch irgendwie.

Da verspricht dir das Leben, dass du auch Dinge machen könntest, die fernab der eigentlichen Norm funktionieren würden. Tut es ja auch. Kapitalismus macht derartigen „Gaukel“ ja möglich, denken sich einige. Wird ihnen ja auch suggeriert. Man kann das naiv finden. Von mir aus auch doof, ja. Ist es vielleicht auch ein bisschen. Naiv. Doof ist es nicht.

Nun ist sie wieder da und steht vor dem persönlichen Nichts. Jahrelang hat sie für Spiritualität gelebt, hat Spiritualität gelebt. Kurse gegeben, Menschen irgendwie – wenn manchmal vielleicht auch nur kurzfristig – glücklich gemacht. Ihre innere Mitte gesucht. Weil ihr Umfeld ihr die Möglichkeit dazu gab, sich das „leisten zu können“. Den „Gaukel“ und so. Mitten im Kapitalismus und so.

Ob sie ihre innere Mitte finden konnte und glücklich mit dem sein kann, was sie dort erwartet hat? Ich weiß es nicht. Sie weiß es nicht. Sie ist fertig mit allem und schon lange keine 20 mehr. Sie sucht jetzt eine stationäre Therapie, die ihr das alles irgendwie erklären kann. Verzweifelt. Ich kann das nicht.

Das alles hier wird eben auch ohne sie weiter „seinen Gang“ gehen. Sie wird, was sie auch vorher schon war, irgendwie Teil des zu gehenden Ganges sein und hoffte vielleicht eigentlich so sehr eher, am Ende dieses Ganges stehen zu können. Kann sie jetzt nicht mehr. Sie ist fertig damit. Fix und fertig.

Vielleicht funktioniert hier das eine im anderen dann ja aber auch doch nicht. Das richtige Leben im Falschen und so. Man kann das naiv finden. Von mir aus auch doof, ja. Ist es vielleicht auch ein bisschen. Naiv. Doof ist es nicht. Am Arsch ist sie trotzdem.

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Fastfood-Ketten wollen nach Einführung des Mindestlohns noch weniger zahlen

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Neben der CDU/CSU der FDP und der AfD haben nur wenige wirkliche Zweifel an der Richtigkeit des Mindestlohns gehegt. Ist ja auch schwer. Wer arbeitet soll im besten Fall davon auch Leben können und der erste Schritt dazu ist eine angemessene Bezahlung, die reicht um am Monatsende nicht beim Amt klopfen zu müssen. Punkt. Eigentlich das einfachste der Welt.

Allerdings hat die Politik da mal wieder die Rechnung ohne die kapitalistische Realität geschrieben und bekommt dafür jetzt von hinten mit dem Knüppel, noch mehr aber bekommen diesen Knüppel die Angestellten. Direkt zwischen die Augen nämlich. Denn der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), in dem Fastfood-Ketten und andere Großgastronomen organisiert sind, hat nun einen Tarifvertrag vorgelegt, in dem Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie sämtliche Zuschläge einfach abgeschafft werden sollen. Am Ende bliebe den Beschäftigten weniger als heute.

Neu schnüren bedeutet beim BdS, in dem unter anderem Mc Donald’s, Burger King, Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken, Nordsee und Starbucks organisiert sind: Der alte Manteltarifvertrag wurde gekündigt und Eckpunkte eines neuen vorgelegt: Demnach sollen Weihnachts- und Urlaubsgeld komplett entfallen, ebenso Zuschläge für Überstunden, Nachtarbeit, Sonn- und Feiertagsdienste sowie auch die Arbeitgeberanteile zu vermögenswirksamen Leistungen (VL). „Die haben einfach alles rausgestrichen, was Geld kostet“, sagt NGG-Vize Siebert.

Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten will sich darauf allerdings keineswegs einlassen, zeige ein anderer Dachverband doch, dass es auch anders gehen kann.

So ist das nämlich, wenn sich die Realität nicht mehr an der Politik orientieren muss (auch wenn Politik das gerne anders hätte), sondern die Politik an der Realität.

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