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Schlagwort: GDR

Das DDR-Fernsehen über die Band POND 1979

POND waren in den 1980ern so etwas wie dir Vorreiter der elektronischen Musik in der DDR. Da die instrumental war, hatten sie wahrscheinlich den geringsten Zensur-Stress von allen, was ja auch ziemlich clever ist. Die Leute mochten ihren Sound offenbar dennoch oder halt genau deswegen. Besonders schön in dem Beitrag: die Wort-Kombi „angejahrte Jugendliche“. Da sehe ich mich ja auchh ein bisschen.

Ein Beitrag im DDR Fernsehen der Redaktion Phon zum Konzert 1979 beim Jugendtreff in der Stadthalle Karl-Marx-Stadt (heutige Chemnitz). Bandmitglieder 1979 waren neben den Gründern Wolfgang „Paule“ Fuchs und Manfred Hennig auch der Keyboarder Frank Gursch.


(Direktlink, via Jens)

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Als 1989 eine Ilyushin IL-62 auf einem Feld in der Brandenburger Pampa landete

Ich kann mich erinnern, dass mein Vater mich irgendwann in diese Ilyushin IL-62 brachte. Ein Museumsflugzeug im brandenburgischen Stölln und steht auf dem ältesten Flugplatz der Welt, auf dem Otto Lilienthal seine ersten Flugversuche wagte.

Einige Jahre später fand dort auf dem Gelände die schlimmste Shiva Moon von allen statt, die mit dem toten Baby. Ich war da und habe das in ganz, ganz unangenehmer Erinnerung. Später war ich dann hin und wieder da, um dort auf dem Antaris Festival zu spielen und immer wieder sah ich diese Ilyushin. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wie das Ding dort hinkam. Jetzt weiß ich, dass die die Kiste dort einfach auf dem Feld gelandet haben. Offenbar ein nicht ganz einfaches Unterfangen.


(Direktlink, via Vintage Everyday)

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Doku-Trailer: Schleimkeim – Otze und die DDR von unten

Erfreut nehme ich zur Kenntnis, dass ab dem 14.03. in ausgewählten Kinos eine Doku über die DDR-Punkband „Schleimkeim“ geben wird. Die Band wurde 1980 in Erfurt von den Brüdern Dieter „Otze“ und Klaus Ehrlich mit Andreas „Dippel“ Deubach gegründet. Bis zum Mauerfall spielten sie hauptsächlich in Kirchen und gehörten zum musikalischen Untergrund der DDR. 1996 löste sich die Band schließlich auf. Ihr 1983 erschienenes Album „DDR von Unten“ gilt als erste Punkplatte der DDR. Da gibt es ganz sicher einiges zu erzählen und auch noch was zu lernen.


(Direktlink)

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Tanken in der DDR

Ich kann dieses Video riechen. Ich kann mich an die Tankstellensituation in der DDR nicht erinnern. Ich glaube, mein Vater stand mit seinem Trabbi eher selten lange vor der Tanke in unserem Kaff. Kann aber sein, dass das woanders doch so wie hier beschrieben ablief. Und dieses allgemein leuchtende Grau scheint doch keine falsche Erinnerung aus meiner Kindheit zu sein.

Es war einmal, vor langer Zeit, in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), eine Zeit, in der das Tanken von Benzin eine ganz andere Erfahrung war als heute. In den 1980er Jahren war die DDR von einer starken Kontrolle des Staates geprägt, und dies erstreckte sich auch auf den Treibstoffmarkt.

Die meisten Menschen in der DDR besaßen keine Autos, sondern verließen sich auf öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Straßenbahnen und Züge, um zur Arbeit zu gelangen oder Besorgungen zu machen. Das war jedoch nicht immer einfach, denn es gab Zeiten, in denen der öffentliche Verkehr überlastet war oder nicht zuverlässig funktionierte.

Für diejenigen, die ein Auto besaßen, war das Tanken eine Herausforderung. Es gab nur wenige Tankstellen, und der Treibstoff war knapp. Die Menschen mussten lange Warteschlangen in Kauf nehmen, oft stundenlang, nur um ein wenig Benzin zu bekommen. Es war keine Seltenheit, dass die Warteschlangen sich über mehrere Straßenblocks erstreckten.


(Direktlink)

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Hans, Rahmenbauer in der DDR

Wer sich hierfür die Zeit nimmt, erfährt was über Innovation aus der Isolation und viel über Hans, der in der DDR Fahrradrahmen gebaut hat. Unter den Umständen, die eben gegeben waren. Unspektakulär, interessant, zuhörend, der Geschichte Raum gebend. Schön.

Through regular visits to Germany, meeting builders and small independent manufacturers he was extremely fortunate to meet some incredible people who gave me a glimpse into bicycle manufacturing in Germany.

Inevitably, the name Diamant would crop up over and over, in the way that Raleigh would in the UK or Schwinn in the states. There were crumbs pointing to the former GDR everywhere, and in trying to learn a bit more about the cultural landscape of framebuilding in the former GDR all roads eventually led back to Diamant…


(Direktlink | Danke, Alexander!)

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Album-Stream: Plattenbau – Ein Deutsch-Deutsches Krautrock Märchen


(Direktlink)

Machen wir uns nichts vor: die Geschichte ist schlichtweg viel zu schön, um wahr zu sein und das Video scheint schwer KI-geschwängert. Ein Märchen eben. Aber allein, sie sich so ausgedacht zu haben, um ein Album zu promoten, verdient ein meinen Augen offene Ohren. Auch wenn es nicht die Story dieser Art für ein Album ist. Geschenkt, denn mir als alter Krautrockliebhaber gefällt zu dem auch noch der Sound.

Wir schreiben das jahr 1975.
Im Windschatten der X. Weltfestspiele der DDR 1973 in Ostberlin gelang es einer Gruppe von Beat- und Rockenthusiasten, bestehend aus Mitgliedern der FDJ Jugendorganisation „Tanz- und Unterhaltungsmusik“ und Leuten aus dem Umfeld der DDR Musikzeitschrift „Melodie & Rhytmus“, leitende Funktionäre des Kommitees für Unterhaltungskunst des Kulturministeriums der DDR von der Idee zu überzeugen, westdeutsche Rockmusiker für ein gemeinsames Musikprojekt in die DDR einzuladen.
Das offizielle (oder auch nur vorgeschobene) Ziel des Projekts war „einen neuen sozialistischen Soundtrack für das neue Jahrzehnt“ zu entwerfen.

Unter dem Wahlspruch „Offensive durch Kooperation“ konnte das Projekt auch den Kadern der verschiedenen Kulturinstitutionen schmackhaft gemacht werden. Die DDR Führung und ihre Kulturfunktionäre versprachen sich von dem ehrgeizigen Projekt Imagegewinn und einen Anstrich von Internationalität.

Es galt das „freundschaftliche Vermächtnis der Jugendtanzmusik beider deutscher Staaten zu fördern“ und nebenbei das restriktive Image im Bezug auf den Umgang mit Jugendmusikkultur in der DDR aufzupolieren.

Im Frühjahr 1975 war es dann so weit: Im Zuge der „FDJ Werkstattwochen ’75“ überquerten mehrere Kleinbusse mit dreiundzwanzig Musikern aus der westdeutschen Krautrockszene an Bord die DDR Grenzanlagen in Richtung Osten.

Das zukunftsweisende Projekt, getauft auf den Namen „Deutschlandtreffen 75 – Ost trifft West“ begann enthusiastisch.

Doch die Freude hielt nicht lange an.

Hatten die Westdeutschen Musikerkollegen doch nicht nur ihre Instrumente im Gepäck, sondern auch „unsozialistische“ Ideen, eine recht lockere Sichtweise auf Moral und Autorität, so wie eine nicht unerhebliche Menge an suspekten Rauchwaren.

Schnell kühlte sich daher das Verhältnis zwischen den Staatlichen Institutionen und den deutsch-deutschen Bands auf Ostseetemperaturen ab. Im Herbst des gleichen Jahres wurden die langhaarigen Gäste klammheimlich zurück über die innerdeutsche Grenze entsorgt.

Was blieb also übrig vom kurzen Sommer der krautigen Völkerverständigung?

Ein paar verwackelte Schwarzweißfotos, ein paar Zeitungsausschnitte, und ein Tonband mit einem Dutzend Musikstücken – welches alsbald in den Archiven der Staatsicherheit begraben wurde.


(via Soulguru)

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Stereophonie

Als ich neulich über diese Reklame stolperte erwischte mich ein kleiner Flashback, denn ich hatte mir damals nach der Wende ein Paar dieser wunderschönen Kugelboxen auf einem Flohmarkt gekauft,n sehr lange in Ehren gehalten und im Einsatz gehabt. Die Gehäuse der von mir in blau lackierten Lautsprecher wurden irgendwann spröde, bekamen Risse und lösten sich auf, so dass damit keine Musik mehr zu hören war. Aber hübsch waren sie schon und eine DDR-Design-Ikone.

Der VEB Statron gehörte zum Herstellerverbund Rundfunk- und Fernmelde-Technik (kurz RFT) in der DDR.

Auf Grund ihrer Form gab es besonders viele Probleme bei Kugelboxen. Ihre Herstellung und auch ihr Transport erforderten völlig neue spezielle Fixierungen. Stolz zeigte der Ingenieur zudem auf die kollektive Entwicklung einer Frequenzweiche, bei der sich durch den Einsatz einer innovativen Aluminiumspule die Produktion von 80 Stück pro Tag und Arbeitskraft auf 480 Stück steigern ließ. Der alternative Einsatz von Aluminium für das Bauteil sei nicht zur Einsparung von Kupfer, sondern ausschließlich zur Intensivierung der Herstellung erfolgt.

Lautsprecher aus Gusow zogen in viele Haushalte der DDR ein, wurden aber auch weltweit exportiert oder gern in Kulturhäusern verwendet. Allein 6000 Stück sollen sich in Decken des Palastes der Republik befunden haben. Die Gusower Produktion zeichnete sich nicht nur durch Spitzenprodukte und neue Technologien, sondern auch durch zahlreiche Rehabilitationsarbeitsplätze aus.

(via DDR Reklame)

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