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Schlagwort: Germany

Bislang größtes Undercover-Presswerk für Schallplatten, CDs und DVDs in Europa ausgehoben

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(Foto unter CC BY 2.0 von FourthFloor)

Hooopsie! Im Raum Aschaffenburg und im angrenzenden Hessen haben irgendwelche Leute wohl illegal ein Presswerk für CDs, DVDs und für Schallplatten betrieben. Klar, dass der Bundesverband Musikindustrie e. V. (BVMI) da nicht tatenlos zusehen konnte und die Staatsanwaltschaft dazu bewogen hat, mal ein paar Durchsuchungen mit Hinblick auf eine etwaige Strafverfolgung durchzuführen. Das hat diese getan und ist fündig geworden.

Genaue Zahlen gibt es, was nicht wirklich überraschend ist, keine, es ist von “ umfangreichem Beweismaterial“ die Rede, welches sichergestellt wurde.

Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI, kommentiert: „Mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent erfreut sich die physische CD nach wie vor einer hohen Nachfrage in Deutschland – das zeigt sich nicht nur im legalen Geschäft, sondern leider auch auf den illegalen Marktplätzen. Mit der aktuellen Durchsuchungsaktion konnte dank der hervorragenden Vorarbeiten und vor allem der präzisen Arbeit von Staatsanwaltschaft und Polizei dem offenbar bislang größten Undercover-Presswerk für Tonträger in Europa der Stecker gezogen werden. Das Equipment, dass dabei ans Licht gekommen ist, zeigt einmal mehr, dass hier nicht Kleinkriminelle am Werk sind, sondern professionelle Strukturen, die mit ihrer kriminellen Energie sowohl den Künstlern als auch den Tonträgerherstellern massiven Schaden zufügen.“

Hoffentlich nicht nur 36 DVD-Brenner und so ein Teil, dass einen dazu befähigt selber Platten schneiden zu können. Beim BVMI weiß man das ja nie nicht so recht. Nichts Genaues weiß man nicht, aber der BVMI kümmert sich. Nicht nur um digitale Kopien, die ja nach deren andauernden Aussagen fast zum Tod der Musikindustrie geführt haben.

Aber auch international feiert man:

Jeremy Banks, Director of Anti-Piracy, IFPI: „Wir freuen uns sehr, dass wir dabei unterstützen durften, ein Undercover-Presswerk von industriellem Ausmaß aufzuspüren, sodass die deutschen Behörden entsprechend einschreiten konnten. Auch wenn heute die digitale Piraterie die Schlagzeilen bestimmt, verdeutlicht dieser Fall anschaulich, dass die Musikindustrie weiterhin auch gegen diejenigen vorgeht, die unrechtmäßig mit Musik Geld verdienen, indem sie unlizenzierte physische Tonträger herstellen, verbreiten und verkaufen.“

Na dann…

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Googlesuchen nach Bundesländern

Henri Tartaglia hat sich für Vice mal durch die Google-Suchhistorie von 2004 bis heute gegraben und die meist gesuchten Begriffe per Bundesland gelistet. Keine Ahnung, inwiefern das repräsentativ ist, zumal Google ja heute auch nicht mehr ganz alleine auf dem weiten Flur der Suchmaschinen steht, aber bei Brandenburg, meinem Bundesland, kann ich mir das so schon ganz gut vorstellen.

Suchbegriffe: Rasenmäher, Rente, Fernseher, Die Linke, SED, Was ist Brandenburg?

Passt. Im Vergleich dazu Meck-Pomm:

Suchbegriffe: NPD, Blauwal, Elfen, Leberwurst, ACAB, Piraten, Nutten, Metalldetektor, Modern Talking

Und Berlin ist halt Berlin, wa.

Suchbegriffe: Kokain, Hitler, Wurst, NSA, BND, Whitney Houston, LSD, Yoga, MDMA, Psychologe, Chemtrails, Warum Brandenburg?, Vegan, Ich hasse Berlin, Schwarzfahren, David Hasselhoff

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Deutschland gegen Ghana – Kommentare zum Kotzen

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Obiger Tweet ging letzte Nacht durch meine Timeline. Mittlerweile hat die junge Absenderin ihren Account stillgelegt, nachdem sich ganz zur Recht jede Menge Widerspruch an einem derartig dummen Kommentar breit machte. Allerdings war sie nicht die einzige, die beim Spiel Deutschland gegen Ghana erst schrieb und dann nachdachte. Es gab einige Kommentare, die locker das Zeug zum Brechmittel haben.

Hugo Kaufmann vom Lichterkarussell hat die womöglich schlimmsten gesammelt. Und es wird schnell deutlich, dass einige Deutsche es nicht so pralle finden, wenn „ihr“ Team gegen eines aus Afrika zu verlieren droht. Da wird das „Fair Play“ schnell mal vergessen.

Heute relativieren einige Schreiber dieser Tweets ihre Kommentare und versuchen diese als „Satire“ oder als „schwarzen Humor“ zu verkaufen. So, wie es sich in letzter Zeit auch auf einigen Facebook-Seiten etabliert hat, Rassismus und Antisemitismus als „schwarzen Humor“ anzubieten. Schwer vorstellbar, das manche über so was lachen können.

[Edit:] Einer der hier gezeigten Screenshots kam tatsächlich von einem Satire-Account. Schlimm nur, dass man diese Satire in dem gegebenen Rahmen als solche nicht erkennen kann, denn andere meinten Ähnliches eben ernst.

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Alle (zwei) Jahre wieder: die Deutschen und ihre Fähnchen

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(Foto via Schland-Watch)

Es ist wieder soweit: internationales Fußballgroßereignis. Die Deutschen hängen sich wieder Fähnchen ans Auto und ziehen ihren Autoaußenspiegeln schwarz-rot-goldene Schlüpfer über, die sie sonst lieber selber und im Verborgenen tragen. Supermärkte führen ganze Abteilungen für das Merchandising der ach so bunten Band Deutschland ein und alles, was nur irgendwie in die drei Farben getaucht werden kann, muss nun daran glauben. Das nervt nicht nur ein wenig. Nicht nur mich nicht nur ein wenig.

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Pünktlich zur WM taucht wieder das Fähnchenabknickerschildchen auf, dass schon vor vier und auch vor zwei Jahren für allerhand Aufregung sorgte. Jetzt brennt die Diskussion darüber wieder einmal mehr auf Twitter und auf Facebook. Claudius hat sich als Fußballfan, der ich ja nun nicht wirklich bin, der Sache mal angenommen und seine Gedanken zum Land im schwarz-rot-goldene Partypatriotismus niedergeschrieben: Schlanderia you suck.

„Ich liebe Fußball und werde die nächsten Wochen im Spagat verbringen. Freude an schickem Gebolze mit viel Nervenabrieb einerseits und gleichzeitig wissen, wie krass die Umstände drumherum in Brasilien zu Lasten der Menschen vor Ort gehen.
Und dann ist da noch diese seit 2006 wieder aufgeflammte Flaggengeschichte. Alle Jahre wieder dieselbe Diskussion, bei der mir mit Befremden begegnet wird, weil ich mich der verschwarzrotgoldung verweigere und nicht nur nationalbeflaggte Fruchtzwerge kritisiere, sondern all die Autowimpel, Außenspiegelkondome, Teutonenhüte und Schlandschminke. Als Kind der 90er bin ich nach wie vor hochallergisch auf stolz zur Brust getragene deutsche Nationalfarben.
Und ja, ich schaue die Spiele mit deutscher Beteiligung, fiebere dabei intensiv mit und freue mich über dieses bunte Team, das mittlerweile nicht nur gewinnen kann, sondern sogar Fußballästhetik liefern kann.
Die Diskussion liefert immer wieder die gleichen Argumente und ich nehme mir heraus, sie öffentlich zu erwidern.“

Was ich auch heute an dieser ganzen Debatte am interessantesten finde, sind die Kommentare, die sich aus Kritik an diesen Umständen ergeben. Das ist alles bei. Von einfachen Beleidigungen, über die Forderung Fähnchenabknicker des Landes zu verweisen, bis hin zu Aufrufen zur Körperverletzung. Das alles natürlich nur im Namen der Meinungsfreiheit und der Demokratie von ganz und gar nicht nationalistisch eingestellten Deutschtümlern. Versteht sich von selbst.

Vielleicht haben diese Aktionen auch einfach nur den Grund, Reaktionen wie diese öffentlich machen zu wollen. Vielleicht auch nicht, aber dennoch besteht genau darin ein gewisser erkenntnisschaffender Mehrwert.

Hier noch ein wieder aktueller Artikel aus dem Jahr 2012: Party-Patriotismus ist Nationalismus.

Hier ein paar Kommentare, primär zu den Abknickern:

knickknack
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Deutschland und das Wetter

Ich für meinen Teil finde alles über 30° Celsius besonders schön und alles unter 20° generell zu kalt. Anderen meiner Mitmenschen allerdings ist diese Einteilung immer zu wenig differenziert und sie staffeln das Wetter gerne ähnlich dieser Grafik hier. Verstehe einer meine Mitmenschen!

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(via Auslisten)

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Jazz, Funk und RareGrooves aus DDR und BRD in einem Mix: Cut Spencer – Funk and Kohl

Früher wäre ich bei derartigem Sound, den die Überschrift erwarten lässt, wahrscheinlich schreiend aus dem Haus gerannt, heute aber höre ich doch ganz gerne mal hin. Zumal einiges hiervon wohl eher nicht dem Mainstream seiner Zeit entsprochen haben dürfte und man meinen könnte, dass es auch aus deutschen Landen schon immer mal gute und tanzbare Musik fernab des Schlagers gab, der aber auch hier mal kurz durchguckt. Schöne Mixtur von Cut Spencer.

Eine Stunde herbes Holz und Käsiges aus der BRD und DDR… Mit Max, Peter und Knut über James bis Daliah und Manfred…


(Direktlink, via Soulguru/Blogrebellen)

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