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Schlagwort: Neighborhood

In Italien hat man die mumifizierte Leiche einer 70-Jährigen gefunden, die seit zwei Jahren da an ihrem Küchentisch saß

(Symbolfoto: Tama66)

In Norditalien hat man die mumifizierte Leiche einer 70-Jährigen in deren Wohnung gefunden. Sie saß da seit 2019 an ihrem Küchentisch, hatte keine Verwandten, keine Freunde, die nach ihr gefragt hatten. Die Nachbarn gingen davon aus, dass die Dame wegen Corona – diesdas – umgezogen sei. War sie nicht. Sie hat ihr Haus vor ein paar Jahren an einen Schweizer verkauft, aber lebenslanges Wohnrecht behalten. Der Käufer hat sich offenbar nicht so gut um das Haus gekümmert und erst mal nachgefragt, als irgendwelche umgestürzte Bäume auf dem von ihm gekauften und jetzt seinem Grundstück irgendwie auffällig wurden.

Ich weiß; wir haben alle viel zu tun und struggeln eh jeden Tag mit uns und unserem Leben, aber wenn ihr das irgendwie packen könnt, guckt mal hin und wieder nach euren Nachbarn. Mein ich nur mal so.

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Mann reagiert auf Jungen, der in seiner Auffahrt immer die Alarmanlage auslöst

Dieser Bursche ist einem Haus in der Nachbarschaft regelmäßig so nahe gekommen, dass der verbaute Bewegungsmelder offenbar immer wieder Alarm ausgelöst hat. Der Besitzer des Hauses hat sich dann etwas einfallen lassen, um das zu ändern und davon hat am Ende die ganze Nachbarschaft etwas.

Every night I would get an alert from my driveway security camera, and at first I was a bit annoyed, but then I found myself looking forward to the evening alert. And then inspiration struck, in the form of my wife giving me this great idea. What transpired has turned into the best part of an otherwise dreary pandemic summer.


(Direktlink, via Digg)

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DDR Hausbuch

(Foto: Tilman Piesk)
In dem damals schon alten Neubau, in dem ich als Kind aufwuchs, gab es vier Aufgänge mit je 8 Wohnungen. In jedem der Aufgänge gab es meistens nur eine Mietwohnung, die über einen Telefon-Anschluss verfügte. Bei uns im Aufgang waren es zwei mit Telefonanschlüssen. Über uns das alte Pärchen, das ständig durch die Welt reiste. Russland, Bulgarien, Jugoslawien, Ungarn sogar in die Mongolei fuhren die hin und wieder. Sie bauten damals seit einer gefühlten Ewigkeit an einem Haus im Grenzgebiet, in das sie irgendwann mal ziehen wollten. Sie war Klavierspielerin und schmierte mir immer ein Brot mit Bierschinken, wenn ich mal wieder meinen Schlüssel vergas, was ziemlich häufig vorkam. In dem Fall brauchte man bei unseren „Sicherheitsschlössern“ eigentlich nur einen Schraubendreher und eine Zange, so denn nicht abgeschlossen wurde. Beides borgte ich mir in diesen Fällen bei ihr. Dann schraubte man Knauf und Blende ab und drehte mit der Zange am Vierkantstift. Im besten Fall brauchte man dann keinen Schlüssel, die Tür war offen. Wenn abgeschlossen war, ging das nicht. Sicher wusste man das aber erst, wenn man es ausprobiert hatte. Das Werkzeug borgte ich mir immer bei ihr. Ihr Mann war selten zu Hause und ohnehin etwas eigen, auch wenn er sich immer nett gab.

Wenn doch mal wieder abgeschlossen war, brachte ich ihr das Werkzeug wieder hoch, setzte mich in ihr Klavierzimmer, das direkt über meinem Kinderzimmer lag, ass meine Bierschinkenstulle und hörte ihr beim Klavierspielen zu, bis irgendwer mit Schlüssel nach Hause kam.

Den zweiten Telefonanschluss hatte Familie S., 1. Stock rechts. Nicht sonderlich gesprächig und der Inbegriff des unangenehmen Nachbarn, der gerne auch mal die Kinder vollnöhlte, wenn sie über dem Rasen unter seinem Haselnussstrauch liefen, was wir allein deshalb natürlich ganz besonders gerne taten. Klar.

Herr S. jedenfalls hatte nicht nur einen Telefonanschluss, er führte bei uns im Aufgang auch das Hausbuch, von dem es eins für jeden Aufgang gab. Meistens wurden diese Dinger von den Leuten in den Aufgängen geführt, die nicht besonders cool rüberkamen. Einige von denen hatten offensichtlich Freude daran, Buch über die Vorkommnisse in ihrer nächsten Nachbarschaft zu führen. Man sagte manchen nach, das auch haupt- oder nebenberuflich zu tätigen, was sich freilich nicht beweisen, aber auch nicht ausschließen ließ. Meistens mied man diese Leute.

Fiel mir gerade so ein, als ich das Exemplar eines geführten Hausbuchs sah. Was Herr S. wohl heute so macht? Wahrscheinlich ist er schon länger nicht mehr am Leben.

Besucher aus der DDR, die länger als drei Tage blieben, mussten sich beim Hausbuchbeauftragten melden und wurden ins Hausbuch eingetragen. Besucher aus dem Ausland mussten innerhalb von 24 Stunden eingetragen werden.

Beim besuchsweisen Aufenthalt war neben dem Namen der Person das Geburtsdatum, die Staatsbürgerschaft, die zurzeit ausgeübte Tätigkeit, die Anschrift der Hauptwohnung, der Name des Besuchten, der Zeitraum des Besuchs sowie die eventuelle An- und Abmeldung bei der Volkspolizei (DVP) einzutragen. Besucher aus dem Ausland mussten zusätzlich das Datum des Grenzübertrittes eintragen lassen. Die Meldung bei der Volkspolizei musste von Nicht-DDR-Bürgern innerhalb von 24 Stunden erfolgen. DDR-Bürger mussten sich bei der DVP melden, wenn der Besuchszeitraum 30 Tage überschritt.

Der Volkspolizei, den freiwilligen Helfern der DVP oder den Mitarbeitern der Staatssicherheit war das Hausbuch auf Verlangen vorzulegen.

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