Axel Voss (CDU), der gerade dabei ist, auf Biegen und Brechen die äußerst umstrittene EU-Urheberrechtsreform durchzuboxen, hat der Vice gestern ein Interview gegeben. Dieses ist entlarvend und erschütternd zugleich. Entlarvend, weil der Mann offenbar wirklich nicht die geringste Ahnung von dem hat, was er gesetzlich ändern und dann verantworten will. Erschütternd, dass er dennoch in die Lage kommt, seine offenbar völlige Inkompetenz dazu zu nutzen, derlei Entscheidungen zu treffen.
Was sich teilweise wie Satire ließt, lässt wahrscheinlich den ein oder anderen mit offenem Mund und ratlos vor dem Monitor sitzen. Es macht – ganz ehrlich – ein wenig fassungslos. Man hofft, dass der Wecker klingelt und einem aus dem digitalen Albtraum reißt.
Kurz gefasst:
„Ich weiß das nicht mehr so im Detail, das ist alles so rasant und schnelllebig.
[…]
Es wurde ja schon im Sommer zweimal vergeblich zu Protesten aufgerufen. Da waren ja immer nur so’n paar Leute da.
[…]
Ja, es kann sein, dass was blockiert wird, was nicht blockiert werden soll.
[…]
Ich bin kein Techniker und kann ich Ihnen auch nicht erklären, ob man Remixe dann wirklich so gut unterscheiden kann.
[…]
Man muss schon davon ausgehen, dass das nicht 100 Prozent funktioniert.“
Ich weiß nicht, ob es überhaupt möglich ist, sich noch ahnungsloser zu geben und stelle mir gerade ernsthaft die Frag, ob Voss überhaupt je schon mal das Internet benutzt hat.
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